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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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Der physicalische Theil
§. 118.

Die Materie der mitgetheilten Elec-
tricität ist kein Ausfluß, welcher aus der Ma-
terie der ursprünglichen entstünde, und an den
Körpern fortströmte.

Denn der Raum, in welchem die ursprüng-
liche Electricität entweder ihre Wirkung in die
Goldblättchen beweiset, oder einem andern
Körper die Electricität mittheilet, ist in Be-
trachtung des Raums, wodurch sich die mitge-
theilte ausbreitet, sehr klein. Denn der Kör-
per, welchem sie sich mittheilen lässet, mag noch
so lang, breit und dicke seyn: so wird dennoch
sein ganzer Umfang von der Berührung einer
electrisirten Hand, die man in der Zeit, da sie
den Körper anfaßt, nicht weiter electrisirt; ja
von einem einzigen Funken eines electrisirten
Fingers, oder einer electrisirten Nadel, der
Electricität mit einer größern Geschwindig-
keit theilhaftig, als die Geschwindigkeit einer
geschoßnen Kugel ist (§. 98 und 99). Wer
wollte sich hier mit Grunde bereden, daß die
Materie dieser mitgetheilten Electricität in ei-
nem so unmerklichen Theile der Zeit nur allein

aus
Der phyſicaliſche Theil
§. 118.

Die Materie der mitgetheilten Elec-
tricitaͤt iſt kein Ausfluß, welcher aus der Ma-
terie der urſpruͤnglichen entſtuͤnde, und an den
Koͤrpern fortſtroͤmte.

Denn der Raum, in welchem die urſpruͤng-
liche Electricitaͤt entweder ihre Wirkung in die
Goldblaͤttchen beweiſet, oder einem andern
Koͤrper die Electricitaͤt mittheilet, iſt in Be-
trachtung des Raums, wodurch ſich die mitge-
theilte ausbreitet, ſehr klein. Denn der Koͤr-
per, welchem ſie ſich mittheilen laͤſſet, mag noch
ſo lang, breit und dicke ſeyn: ſo wird dennoch
ſein ganzer Umfang von der Beruͤhrung einer
electriſirten Hand, die man in der Zeit, da ſie
den Koͤrper anfaßt, nicht weiter electriſirt; ja
von einem einzigen Funken eines electriſirten
Fingers, oder einer electriſirten Nadel, der
Electricitaͤt mit einer groͤßern Geſchwindig-
keit theilhaftig, als die Geſchwindigkeit einer
geſchoßnen Kugel iſt (§. 98 und 99). Wer
wollte ſich hier mit Grunde bereden, daß die
Materie dieſer mitgetheilten Electricitaͤt in ei-
nem ſo unmerklichen Theile der Zeit nur allein

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[84/0116] Der phyſicaliſche Theil §. 118.Die Materie der mitgetheilten Elec- tricitaͤt iſt kein Ausfluß, welcher aus der Ma- terie der urſpruͤnglichen entſtuͤnde, und an den Koͤrpern fortſtroͤmte. Denn der Raum, in welchem die urſpruͤng- liche Electricitaͤt entweder ihre Wirkung in die Goldblaͤttchen beweiſet, oder einem andern Koͤrper die Electricitaͤt mittheilet, iſt in Be- trachtung des Raums, wodurch ſich die mitge- theilte ausbreitet, ſehr klein. Denn der Koͤr- per, welchem ſie ſich mittheilen laͤſſet, mag noch ſo lang, breit und dicke ſeyn: ſo wird dennoch ſein ganzer Umfang von der Beruͤhrung einer electriſirten Hand, die man in der Zeit, da ſie den Koͤrper anfaßt, nicht weiter electriſirt; ja von einem einzigen Funken eines electriſirten Fingers, oder einer electriſirten Nadel, der Electricitaͤt mit einer groͤßern Geſchwindig- keit theilhaftig, als die Geſchwindigkeit einer geſchoßnen Kugel iſt (§. 98 und 99). Wer wollte ſich hier mit Grunde bereden, daß die Materie dieſer mitgetheilten Electricitaͤt in ei- nem ſo unmerklichen Theile der Zeit nur allein aus

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/116>, abgerufen am 21.11.2024.