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Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Einleitung in die attische Tragödie (Euripides Herakles erklärt, Bd. 1). Berlin, 1889.

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Geschichte des tragikertextes.
wir nunmehr den beweis: vom Hippolytos 185) liegen mehrere hundert
verse, vom Rhesos 186) ein kleines, aber sehr belehrendes, bruchstück in
antiken handschriften vor. der text des Hippolytos wird selbst an keiner
stelle wider die überlieferung berichtigt, aber an einer der der scholien gegen
alle handschriften bestätigt. im Rhesos werden zwei kleinigkeiten evident
verbessert. der text ist hier ein ausgezeichneter, und er widerlegt, wenn
das noch nötig ist, die Kirchhoffsche längst unhaltbare ansicht von den
zwei classen auf das bündigste: er hat von beiden im wesentlichen das
richtige. dasselbe tut der Hippolytostext, nur dass da, weil so viel hand-
schriften vorhanden waren, die classentrennung schon vorher in wahr-
heit nicht vorhanden war und nur um des princips willen behauptet ward.
aber die handschrift an sich ist nicht besser als unsere guten auch: wir
stehn so gut, als wenn wir statt zeugen des 13. und 14. solche des 3. und
4. jahrhunderts verhörten. ihre einstimmigkeit aber führt uns noch weiter
hinauf: so hoch, dass dann die grammatik den text in ihre schützende
hand nimmt und ihn bis zu Aristophanes von Byzanz hinaufgeleitet.

Es ist das etwas grosses. gewiss ist es nicht anders in den meisten
oben besprochenen dichtern, zumal im Aristophanes, aber hier ist es greif-
barer, und hier sind schlimmere zweifel abzuwehren. das licht lässt aber

185) Veröffentlicht von Kirchhoff. Mon. Ber. Berl. Ak. 1881, 982. die hand-
schrift enthält mit lücken 242--515. die einzige berichtigung steht 302 ison d
apesmen ta prin, wo alle handschriften ton haben, aber die paraphrase omoios
apesmen tois prin Remasin. den wert für die recensio kann nur die vollständige
adnotatio critica zeigen.
186) Veröffentlicht von Wilcken Sitz. Ber. Berl. Ak. 1887, 814. da der heraus-
geber seinen fund gar nicht zu würdigen verstanden hat, soll hier das nötige bemerkt
werden. erhalten sind 48--96, doch fehlen mehrfach zeilenschlüsse und anfänge, so
dass die lesung des schlusses von 54 und 84 nicht zu bestimmen ist. die vier chorverse
haben dieselbe kolometrie wie VC, fangen also mit nau -- soi -- eluthon -- mempsin
an. neu und richtig ist 60 ou tan für ouk an VC, 63 e für en; neu und falsch 54
aireisthai für airesthai, 72 esti für epi, 84 muthois und ein par zum teil gleich
berichtigte orthographika, ernsthaft nur der grobe fehler pan[te]s nuktos 95 für
pasan nukta. die lesart von V gegen C wird befolgt 66 meinai, C einai, 75 gaponein,
C geponein, 90 sethen, C to son: immer mit recht, die von C gegen V 66 epeisan,
V ephesan, 72 neos, V neon, mit recht; 90 pukaze, V pukazou, mit unrecht. 65 steht
richtig me, V hat moi, C beides. 74 steht lelemenoi, VC haben lelesmenoi; das
richtige lelemmenoi hat der corrector der wertlosen handschrift Flor. Marc. 226
über leleimmenoi geschrieben: in wahrheit ist es überall gemeint. 78 steht richtig
pur aithein, wie C über dem texte hat, und pur aithein V, puraithein C im texte,
ist ja dasselbe. endlich 52 ekeis mit Khr. paskh. (öfter) für elthes VC. über die
übrigen handschriften berichte ich aus eigener vergleichung, in den lesarten der
neuen habe ich natürlich die lesezeichen zugefügt.

Geschichte des tragikertextes.
wir nunmehr den beweis: vom Hippolytos 185) liegen mehrere hundert
verse, vom Rhesos 186) ein kleines, aber sehr belehrendes, bruchstück in
antiken handschriften vor. der text des Hippolytos wird selbst an keiner
stelle wider die überlieferung berichtigt, aber an einer der der scholien gegen
alle handschriften bestätigt. im Rhesos werden zwei kleinigkeiten evident
verbessert. der text ist hier ein ausgezeichneter, und er widerlegt, wenn
das noch nötig ist, die Kirchhoffsche längst unhaltbare ansicht von den
zwei classen auf das bündigste: er hat von beiden im wesentlichen das
richtige. dasselbe tut der Hippolytostext, nur daſs da, weil so viel hand-
schriften vorhanden waren, die classentrennung schon vorher in wahr-
heit nicht vorhanden war und nur um des princips willen behauptet ward.
aber die handschrift an sich ist nicht besser als unsere guten auch: wir
stehn so gut, als wenn wir statt zeugen des 13. und 14. solche des 3. und
4. jahrhunderts verhörten. ihre einstimmigkeit aber führt uns noch weiter
hinauf: so hoch, daſs dann die grammatik den text in ihre schützende
hand nimmt und ihn bis zu Aristophanes von Byzanz hinaufgeleitet.

Es ist das etwas groſses. gewiſs ist es nicht anders in den meisten
oben besprochenen dichtern, zumal im Aristophanes, aber hier ist es greif-
barer, und hier sind schlimmere zweifel abzuwehren. das licht läſst aber

185) Veröffentlicht von Kirchhoff. Mon. Ber. Berl. Ak. 1881, 982. die hand-
schrift enthält mit lücken 242—515. die einzige berichtigung steht 302 ἴσον δ̕
ἄπεσμεν τᾷ πρίν, wo alle handschriften τῶν haben, aber die paraphrase ὁμοίως
ἄπεσμεν τοῖς πρὶν ῥήμασιν. den wert für die recensio kann nur die vollständige
adnotatio critica zeigen.
186) Veröffentlicht von Wilcken Sitz. Ber. Berl. Ak. 1887, 814. da der heraus-
geber seinen fund gar nicht zu würdigen verstanden hat, soll hier das nötige bemerkt
werden. erhalten sind 48—96, doch fehlen mehrfach zeilenschlüsse und anfänge, so
daſs die lesung des schlusses von 54 und 84 nicht zu bestimmen ist. die vier chorverse
haben dieselbe kolometrie wie VC, fangen also mit ναυ — σοὶ — ἤλυϑον — μέμψιν
an. neu und richtig ist 60 οὔ τἂν für οὐκ ἄν VC, 63 ἦ für ἦν; neu und falsch 54
αἱρεῖσϑαι für αἴρεσϑαι, 72 ἐστι für ἔπι, 84 μύϑοις und ein par zum teil gleich
berichtigte orthographika, ernsthaft nur der grobe fehler πάν[τε]ς νυκτός 95 für
πᾰσαν νύκτα. die lesart von V gegen C wird befolgt 66 μεῖναι, C εἶναι, 75 γαπονεῖν,
C γηπονεῖν, 90 σέϑεν, C τὸ σόν: immer mit recht, die von C gegen V 66 ἔπεισαν,
V ἔφησαν, 72 νεώς, V νεῶν, mit recht; 90 πύκαζε, V πυκάζου, mit unrecht. 65 steht
richtig με, V hat μοι, C beides. 74 steht λελημένοι, VC haben λελησμένοι; das
richtige λελημμένοι hat der corrector der wertlosen handschrift Flor. Marc. 226
über λελειμμένοι geschrieben: in wahrheit ist es überall gemeint. 78 steht richtig
πύρ̕ αἴϑειν, wie C über dem texte hat, und πῦρ αἴϑειν V, πυραίϑειν C im texte,
ist ja dasselbe. endlich 52 ἥκεις mit Χρ. πάσχ. (öfter) für ἦλϑες VC. über die
übrigen handschriften berichte ich aus eigener vergleichung, in den lesarten der
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[214/0234] Geschichte des tragikertextes. wir nunmehr den beweis: vom Hippolytos 185) liegen mehrere hundert verse, vom Rhesos 186) ein kleines, aber sehr belehrendes, bruchstück in antiken handschriften vor. der text des Hippolytos wird selbst an keiner stelle wider die überlieferung berichtigt, aber an einer der der scholien gegen alle handschriften bestätigt. im Rhesos werden zwei kleinigkeiten evident verbessert. der text ist hier ein ausgezeichneter, und er widerlegt, wenn das noch nötig ist, die Kirchhoffsche längst unhaltbare ansicht von den zwei classen auf das bündigste: er hat von beiden im wesentlichen das richtige. dasselbe tut der Hippolytostext, nur daſs da, weil so viel hand- schriften vorhanden waren, die classentrennung schon vorher in wahr- heit nicht vorhanden war und nur um des princips willen behauptet ward. aber die handschrift an sich ist nicht besser als unsere guten auch: wir stehn so gut, als wenn wir statt zeugen des 13. und 14. solche des 3. und 4. jahrhunderts verhörten. ihre einstimmigkeit aber führt uns noch weiter hinauf: so hoch, daſs dann die grammatik den text in ihre schützende hand nimmt und ihn bis zu Aristophanes von Byzanz hinaufgeleitet. Es ist das etwas groſses. gewiſs ist es nicht anders in den meisten oben besprochenen dichtern, zumal im Aristophanes, aber hier ist es greif- barer, und hier sind schlimmere zweifel abzuwehren. das licht läſst aber 185) Veröffentlicht von Kirchhoff. Mon. Ber. Berl. Ak. 1881, 982. die hand- schrift enthält mit lücken 242—515. die einzige berichtigung steht 302 ἴσον δ̕ ἄπεσμεν τᾷ πρίν, wo alle handschriften τῶν haben, aber die paraphrase ὁμοίως ἄπεσμεν τοῖς πρὶν ῥήμασιν. den wert für die recensio kann nur die vollständige adnotatio critica zeigen. 186) Veröffentlicht von Wilcken Sitz. Ber. Berl. Ak. 1887, 814. da der heraus- geber seinen fund gar nicht zu würdigen verstanden hat, soll hier das nötige bemerkt werden. erhalten sind 48—96, doch fehlen mehrfach zeilenschlüsse und anfänge, so daſs die lesung des schlusses von 54 und 84 nicht zu bestimmen ist. die vier chorverse haben dieselbe kolometrie wie VC, fangen also mit ναυ — σοὶ — ἤλυϑον — μέμψιν an. neu und richtig ist 60 οὔ τἂν für οὐκ ἄν VC, 63 ἦ für ἦν; neu und falsch 54 αἱρεῖσϑαι für αἴρεσϑαι, 72 ἐστι für ἔπι, 84 μύϑοις und ein par zum teil gleich berichtigte orthographika, ernsthaft nur der grobe fehler πάν[τε]ς νυκτός 95 für πᾰσαν νύκτα. die lesart von V gegen C wird befolgt 66 μεῖναι, C εἶναι, 75 γαπονεῖν, C γηπονεῖν, 90 σέϑεν, C τὸ σόν: immer mit recht, die von C gegen V 66 ἔπεισαν, V ἔφησαν, 72 νεώς, V νεῶν, mit recht; 90 πύκαζε, V πυκάζου, mit unrecht. 65 steht richtig με, V hat μοι, C beides. 74 steht λελημένοι, VC haben λελησμένοι; das richtige λελημμένοι hat der corrector der wertlosen handschrift Flor. Marc. 226 über λελειμμένοι geschrieben: in wahrheit ist es überall gemeint. 78 steht richtig πύρ̕ αἴϑειν, wie C über dem texte hat, und πῦρ αἴϑειν V, πυραίϑειν C im texte, ist ja dasselbe. endlich 52 ἥκεις mit Χρ. πάσχ. (öfter) für ἦλϑες VC. über die übrigen handschriften berichte ich aus eigener vergleichung, in den lesarten der neuen habe ich natürlich die lesezeichen zugefügt.

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Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Einleitung in die attische Tragödie (Euripides Herakles erklärt, Bd. 1). Berlin, 1889, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_tragoedie_1889/234>, abgerufen am 26.04.2024.