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Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 1. Berlin, 1893.

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Die ephebie.

Man kann es Schoemann nicht verdenken, wenn er die sophronisten
der zeit des freien Athens absprach; wir können jetzt sagen, dass die
grammatikerzeugnisse über sie einfach auf unsere Politie zurückgehn,
und ausser dieser existirt in der litteratur vor Demetrios eine einzige
stelle, die auf die ephebie in dieser gestalt bezug nimmt: in einer
rede des harpalischen processes.11) da ist es denn ein glück, dass die
inschriften jüngst zu hilfe gekommen sind. denn während Köhler 1879
immer noch keine belege aus der zeit der 10 phylen hatte12), kennen
wir jetzt ein weihgeschenk, das die epheben der Kekropis (zweiter jahr-
gang) unter Ktesikles (334/3) auf der burg bei ihrem phylenheros auf-
gestellt hatten, und das die belobigungen für sie und ihren sophronisten
enthält, die ihnen vom rate, der phyle, der gemeinde Eleusis, wo sie
in garnison gelegen hatten13), und der heimatgemeinde des sophronisten
zuerkannt waren. ihre kameraden von der Hippothontis hatten den
eleusinischen göttinnen ein entsprechendes denkmal geweiht14), ebenfalls
vom rate und sogar, wie es scheint, vom volke bekränzt, und auf diesem
steht ein lobdecret der Eleusinier, ausführlicher, weil ihre eigenen
jungen darunter waren.15) damit sind wir mit der unteren grenze für

11) Deinarchos 3, 15. das volk hat in der epicheirotonie dem strategen Philokles
die epimeleia ton ephebon abgenommen. er war strategos epi Mounikhian, wo
die eine hälfte der epheben des ersten jahres lag. da noch ein zweiter stratege im
Peiraieus war, hat also das volk wol diesem die fürsorge für alle übertragen. dass
mit dem obersten polizeibeamten die jungen leute conflicte bekamen, ihre väter in
der ekklesia lärm schlugen und der beamte gemassregelt ward, ist leicht begreiflich:
ich könnte pikante analogieen aus der gegenwart anführen. dass Philokles kosmet
gewesen wäre oder ein strategos epi tous ephebous bestanden hätte, sind offenbare
irrtümer. -- wie es nicht gar zu viel später die epheben im Peiraieus trieben,
lehrt der Eunuchus des Terenz-Menander: Chaerea und Antipho sind offenbar dort
stationirt; Chaerea darf eigentlich gar nicht in die stadt (987).
12) Mitteil. IV 317, die wichtigste behandlung des gegenstandes; Foucart hat
ihn kaum gefördert.
13) Bull. Corr. Hell. XIII 260 = Delt. 89, 10.
14) Das zeigt der fundort; die weihinschrift kann ich nicht befriedigend
ergänzen, Eph. arkh. 90, 91. es ist bemerkenswert, dass die dedication der Hippo-
thontis nicht an Hippothon erfolgt: das phylenheiligtum war nicht in dem orte,
vgl. II cap. 6.
15) Diese dinge gieng auch ein beschluss des demos Peiraieus (?) an, von dem
hoffentlich noch mehr lesbar ist, als im Deltion 1889, 47 mitgeteilt wird. man
erkennt 2 sophro [nist- 5 -- mou tekhnei oud [e mekhanei oudemiai 6 otan] de o eniautos
ex[elthe 7 prographein eis 8 oi eniautoi arkhontas 9 epimelethenai ton e[phebon?
10 stephanoi kai doto eis a[nagraphen 11 ontos epimelethenai 12 ste]phanosato
auton o dem[os 13 ata ton sophroniston 14 n o[strat]egos o e]pi.
v. Wilamowitz, Aristoteles I. 13
Die ephebie.

Man kann es Schoemann nicht verdenken, wenn er die sophronisten
der zeit des freien Athens absprach; wir können jetzt sagen, daſs die
grammatikerzeugnisse über sie einfach auf unsere Politie zurückgehn,
und auſser dieser existirt in der litteratur vor Demetrios eine einzige
stelle, die auf die ephebie in dieser gestalt bezug nimmt: in einer
rede des harpalischen processes.11) da ist es denn ein glück, daſs die
inschriften jüngst zu hilfe gekommen sind. denn während Köhler 1879
immer noch keine belege aus der zeit der 10 phylen hatte12), kennen
wir jetzt ein weihgeschenk, das die epheben der Kekropis (zweiter jahr-
gang) unter Ktesikles (334/3) auf der burg bei ihrem phylenheros auf-
gestellt hatten, und das die belobigungen für sie und ihren sophronisten
enthält, die ihnen vom rate, der phyle, der gemeinde Eleusis, wo sie
in garnison gelegen hatten13), und der heimatgemeinde des sophronisten
zuerkannt waren. ihre kameraden von der Hippothontis hatten den
eleusinischen göttinnen ein entsprechendes denkmal geweiht14), ebenfalls
vom rate und sogar, wie es scheint, vom volke bekränzt, und auf diesem
steht ein lobdecret der Eleusinier, ausführlicher, weil ihre eigenen
jungen darunter waren.15) damit sind wir mit der unteren grenze für

11) Deinarchos 3, 15. das volk hat in der epicheirotonie dem strategen Philokles
die ἐπιμέλεια τῶν ἐφήβων abgenommen. er war στϱατηγὸς ἐπὶ Μουνιχίαν, wo
die eine hälfte der epheben des ersten jahres lag. da noch ein zweiter stratege im
Peiraieus war, hat also das volk wol diesem die fürsorge für alle übertragen. daſs
mit dem obersten polizeibeamten die jungen leute conflicte bekamen, ihre väter in
der ekklesia lärm schlugen und der beamte gemaſsregelt ward, ist leicht begreiflich:
ich könnte pikante analogieen aus der gegenwart anführen. daſs Philokles kosmet
gewesen wäre oder ein στϱατηγὸς ἐπὶ τοὺς ἐφήβους bestanden hätte, sind offenbare
irrtümer. — wie es nicht gar zu viel später die epheben im Peiraieus trieben,
lehrt der Eunuchus des Terenz-Menander: Chaerea und Antipho sind offenbar dort
stationirt; Chaerea darf eigentlich gar nicht in die stadt (987).
12) Mitteil. IV 317, die wichtigste behandlung des gegenstandes; Foucart hat
ihn kaum gefördert.
13) Bull. Corr. Hell. XIII 260 = Δελτ. 89, 10.
14) Das zeigt der fundort; die weihinschrift kann ich nicht befriedigend
ergänzen, Ἐφ. ἀϱχ. 90, 91. es ist bemerkenswert, daſs die dedication der Hippo-
thontis nicht an Hippothon erfolgt: das phylenheiligtum war nicht in dem orte,
vgl. II cap. 6.
15) Diese dinge gieng auch ein beschluſs des demos Peiraieus (?) an, von dem
hoffentlich noch mehr lesbar ist, als im Δελτίον 1889, 47 mitgeteilt wird. man
erkennt 2 σωφϱο [νιστ- 5 — μου τέχνει οὐδ [ὲ μηχανεῖ οὐδεμιᾶι 6 ὅταν] δὲ ὁ ἐνιαυτὸς
ἐξ[έλϑῃ 7 πϱογϱάφειν εἰς 8 ωι ἐνιαυτῶι ἄϱχοντας 9 ἐπιμεληϑῆναι τῶν ἐ[φήβων?
10 στεφάνωι καὶ δότω εἰς ἀ[ναγϱαφήν 11 οντος ἐπιμεληϑῆναι 12 στε]φανωσάτω
αὐτὸν ὁ δῆμ[ος 13 ατα τῶν σωφϱονιστῶν 14 ν ὁ[στϱατ]ηγὸς ὁ ἐ]πὶ.
v. Wilamowitz, Aristoteles I. 13
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[193/0207] Die ephebie. Man kann es Schoemann nicht verdenken, wenn er die sophronisten der zeit des freien Athens absprach; wir können jetzt sagen, daſs die grammatikerzeugnisse über sie einfach auf unsere Politie zurückgehn, und auſser dieser existirt in der litteratur vor Demetrios eine einzige stelle, die auf die ephebie in dieser gestalt bezug nimmt: in einer rede des harpalischen processes. 11) da ist es denn ein glück, daſs die inschriften jüngst zu hilfe gekommen sind. denn während Köhler 1879 immer noch keine belege aus der zeit der 10 phylen hatte 12), kennen wir jetzt ein weihgeschenk, das die epheben der Kekropis (zweiter jahr- gang) unter Ktesikles (334/3) auf der burg bei ihrem phylenheros auf- gestellt hatten, und das die belobigungen für sie und ihren sophronisten enthält, die ihnen vom rate, der phyle, der gemeinde Eleusis, wo sie in garnison gelegen hatten 13), und der heimatgemeinde des sophronisten zuerkannt waren. ihre kameraden von der Hippothontis hatten den eleusinischen göttinnen ein entsprechendes denkmal geweiht 14), ebenfalls vom rate und sogar, wie es scheint, vom volke bekränzt, und auf diesem steht ein lobdecret der Eleusinier, ausführlicher, weil ihre eigenen jungen darunter waren. 15) damit sind wir mit der unteren grenze für 11) Deinarchos 3, 15. das volk hat in der epicheirotonie dem strategen Philokles die ἐπιμέλεια τῶν ἐφήβων abgenommen. er war στϱατηγὸς ἐπὶ Μουνιχίαν, wo die eine hälfte der epheben des ersten jahres lag. da noch ein zweiter stratege im Peiraieus war, hat also das volk wol diesem die fürsorge für alle übertragen. daſs mit dem obersten polizeibeamten die jungen leute conflicte bekamen, ihre väter in der ekklesia lärm schlugen und der beamte gemaſsregelt ward, ist leicht begreiflich: ich könnte pikante analogieen aus der gegenwart anführen. daſs Philokles kosmet gewesen wäre oder ein στϱατηγὸς ἐπὶ τοὺς ἐφήβους bestanden hätte, sind offenbare irrtümer. — wie es nicht gar zu viel später die epheben im Peiraieus trieben, lehrt der Eunuchus des Terenz-Menander: Chaerea und Antipho sind offenbar dort stationirt; Chaerea darf eigentlich gar nicht in die stadt (987). 12) Mitteil. IV 317, die wichtigste behandlung des gegenstandes; Foucart hat ihn kaum gefördert. 13) Bull. Corr. Hell. XIII 260 = Δελτ. 89, 10. 14) Das zeigt der fundort; die weihinschrift kann ich nicht befriedigend ergänzen, Ἐφ. ἀϱχ. 90, 91. es ist bemerkenswert, daſs die dedication der Hippo- thontis nicht an Hippothon erfolgt: das phylenheiligtum war nicht in dem orte, vgl. II cap. 6. 15) Diese dinge gieng auch ein beschluſs des demos Peiraieus (?) an, von dem hoffentlich noch mehr lesbar ist, als im Δελτίον 1889, 47 mitgeteilt wird. man erkennt 2 σωφϱο [νιστ- 5 — μου τέχνει οὐδ [ὲ μηχανεῖ οὐδεμιᾶι 6 ὅταν] δὲ ὁ ἐνιαυτὸς ἐξ[έλϑῃ 7 πϱογϱάφειν εἰς 8 ωι ἐνιαυτῶι ἄϱχοντας 9 ἐπιμεληϑῆναι τῶν ἐ[φήβων? 10 στεφάνωι καὶ δότω εἰς ἀ[ναγϱαφήν 11 οντος ἐπιμεληϑῆναι 12 στε]φανωσάτω αὐτὸν ὁ δῆμ[ος 13 ατα τῶν σωφϱονιστῶν 14 ν ὁ[στϱατ]ηγὸς ὁ ἐ]πὶ. v. Wilamowitz, Aristoteles I. 13

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Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 1. Berlin, 1893, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles01_1893/207>, abgerufen am 27.04.2024.