Wienbarg, Ludolf: Aesthetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet. Hamburg, 1834.Dreiundzwanzigste Vorlesung. Wie wir als allgemeines Gesetz aufgestellt haben, Dreiundzwanzigſte Vorleſung. Wie wir als allgemeines Geſetz aufgeſtellt haben, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0294" n="280"/> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Dreiundzwanzigſte Vorleſung.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>ie wir als allgemeines Geſetz aufgeſtellt haben,<lb/> daß die jedesmalige Literatur einer Zeitperiode den<lb/> jedesmaligen geſellſchaftlichen Zuſtand derſelben aus¬<lb/> druͤcke und abpraͤge, ſo ſahen wir dies bisher im<lb/> Felde der Dramatik und Lyrik, an Goethe und<lb/> Byron in ſo fern beſtaͤtigt, als wir Beide zu<lb/> den glaͤnzenden Herolden ihrer Zeit rechnen mu߬<lb/> ten, unbeſchadet ihres individuellen Charakters, der<lb/> ſie von der großen Menge ihrer Zeitgenoſſen un¬<lb/> terſchied. Und auf dieſe Weiſe haben wir uns<lb/> uͤberall die Repraͤſentation einer Zeit durch Dich¬<lb/> ter und Schriftſteller vorzuſtellen, auf die Weiſe<lb/> naͤmlich, daß ſie Zeichnung und Faͤrbung von ih¬<lb/> rer Zeit entlehnen, dennoch aber in Gemaͤlden<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [280/0294]
Dreiundzwanzigſte Vorleſung.
Wie wir als allgemeines Geſetz aufgeſtellt haben,
daß die jedesmalige Literatur einer Zeitperiode den
jedesmaligen geſellſchaftlichen Zuſtand derſelben aus¬
druͤcke und abpraͤge, ſo ſahen wir dies bisher im
Felde der Dramatik und Lyrik, an Goethe und
Byron in ſo fern beſtaͤtigt, als wir Beide zu
den glaͤnzenden Herolden ihrer Zeit rechnen mu߬
ten, unbeſchadet ihres individuellen Charakters, der
ſie von der großen Menge ihrer Zeitgenoſſen un¬
terſchied. Und auf dieſe Weiſe haben wir uns
uͤberall die Repraͤſentation einer Zeit durch Dich¬
ter und Schriftſteller vorzuſtellen, auf die Weiſe
naͤmlich, daß ſie Zeichnung und Faͤrbung von ih¬
rer Zeit entlehnen, dennoch aber in Gemaͤlden
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