Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].In der Nähe von Vicenza ertönt plötzlich ein Not- "Geh' ohne Stab nicht durch den Schnee, Geh' ohne Steuer nicht zur See; Geh' ohne Gottes Geist und Wort Niemals aus deinem Hause fort!" In der Nähe von Vicenza ertönt plötzlich ein Not- „Geh' ohne Stab nicht durch den Schnee, Geh' ohne Steuer nicht zur See; Geh' ohne Gottes Geist und Wort Niemals aus deinem Hause fort!“ <TEI> <text> <body> <div n="3"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0037" xml:id="W544R3_001_1901_pb0031_0001" n="31"/> In der Nähe von Vicenza ertönt plötzlich ein Not-<lb/> pfiff. Alle Passagiere stürzen zu den Wagen hinaus.<lb/> Was sehen sie? Was hat es gegeben? Der erste<lb/> Zug von Verona her war entgleist; die meisten<lb/> Wagen waren zertrümmert; Tote und Sterbende<lb/> und schwer Verwundete lagen zu Dutzenden auf<lb/> der Erde. Es war ein entsetzlicher Anblick. Hätte<lb/> Graf von Salis die hl. Messe versäumt und mit<lb/> dem 1. Zuge seine Reise fortgesetzt, so wäre er<lb/> jetzt wohl auch unter den Toten oder Schwerver-<lb/> wundeten gelegen. Darum soll jeder Christ nur<lb/> in Notfällen an Sonn- und Feiertagen reisen, vor-<lb/> her aber, wenn immer möglich, zum allermindesten<lb/> die hl. Messe anhören. Denn die Vernachlässigung<lb/> der Messe ist eine schwere Sünde. Wer will es<lb/> wagen, mit einer Todsünde auf dem Herzen sich<lb/> den Gefahren der Reise auszusetzen?</p> <lg> <l rendition="#s"> <q>„Geh' ohne Stab nicht durch den Schnee,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Geh' ohne Steuer nicht zur See;</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Geh' ohne Gottes Geist und Wort</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Niemals aus deinem Hause fort!“</q> </l> </lg> <bibl rendition="#right #s">(Rückert.)</bibl> </div> </div> <div n="4"> </div> </body> </text> </TEI> [31/0037]
In der Nähe von Vicenza ertönt plötzlich ein Not-
pfiff. Alle Passagiere stürzen zu den Wagen hinaus.
Was sehen sie? Was hat es gegeben? Der erste
Zug von Verona her war entgleist; die meisten
Wagen waren zertrümmert; Tote und Sterbende
und schwer Verwundete lagen zu Dutzenden auf
der Erde. Es war ein entsetzlicher Anblick. Hätte
Graf von Salis die hl. Messe versäumt und mit
dem 1. Zuge seine Reise fortgesetzt, so wäre er
jetzt wohl auch unter den Toten oder Schwerver-
wundeten gelegen. Darum soll jeder Christ nur
in Notfällen an Sonn- und Feiertagen reisen, vor-
her aber, wenn immer möglich, zum allermindesten
die hl. Messe anhören. Denn die Vernachlässigung
der Messe ist eine schwere Sünde. Wer will es
wagen, mit einer Todsünde auf dem Herzen sich
den Gefahren der Reise auszusetzen?
„Geh' ohne Stab nicht durch den Schnee, Geh' ohne Steuer nicht zur See; Geh' ohne Gottes Geist und Wort Niemals aus deinem Hause fort!“
(Rückert.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Anmerkungen zur Transkription: Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert. In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:
Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |