Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Heyrath.
Has. Ich armer Narr/ was habe ich zum be-
sten/ daß ich die vortrefliche Wurtzel bezahlen kan?
Geschiehet euch ein Dienst/ so hucket mir auf den
Buckel/ und last euch zu dem Busche hinaus tra-
gen/ ich sehe doch/ daß jhr gar übel zu Fusse seyd.

Deb. Ey das komt mir recht. Du bist ein danck-
barer Sohn.

(Er läst sie aufhucken und agirt poßier-
lich/ endlich trägt er sie hinein.
)


Anderer Handlung
Erster Aufftrit.
Kemuel (spielet auf der Laute und singet.)
I.
SEht was die Liebe thut!
Ein hoher Fürsten Sohn
Verlässet seinen Thron/
Und wil allhier im grünen
Das Schäfer-Volck bedienen/
Er achtet weder Gut noch Blut.
Seht was die Liebe thut!
II. Seht
Heyrath.
Haſ. Ich armer Narꝛ/ was habe ich zum be-
ſten/ daß ich die vortrefliche Wurtzel bezahlen kan?
Geſchiehet euch ein Dienſt/ ſo hucket mir auf den
Buckel/ und laſt euch zu dem Buſche hinaus tra-
gen/ ich ſehe doch/ daß jhr gar uͤbel zu Fuſſe ſeyd.

Deb. Ey das komt mir recht. Du biſt ein danck-
barer Sohn.

(Er laͤſt ſie aufhucken und agirt poßier-
lich/ endlich traͤgt er ſie hinein.
)


Anderer Handlung
Erſter Aufftrit.
Kemuel (ſpielet auf der Laute und ſinget.)
I.
SEht was die Liebe thut!
Ein hoher Fuͤrſten Sohn
Verlaͤſſet ſeinen Thron/
Und wil allhier im gruͤnen
Das Schaͤfer-Volck bedienen/
Er achtet weder Gut noch Blut.
Seht was die Liebe thut!
II. Seht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0068" n="47"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Heyrath.</hi> </fw><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ha&#x017F;.</hi> </speaker>
              <p>Ich armer Nar&#xA75B;/ was habe ich zum be-<lb/>
&#x017F;ten/ daß ich die vortrefliche Wurtzel bezahlen kan?<lb/>
Ge&#x017F;chiehet euch ein Dien&#x017F;t/ &#x017F;o hucket mir auf den<lb/>
Buckel/ und la&#x017F;t euch zu dem Bu&#x017F;che hinaus tra-<lb/>
gen/ ich &#x017F;ehe doch/ daß jhr gar u&#x0364;bel zu Fu&#x017F;&#x017F;e &#x017F;eyd.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Deb.</hi> </speaker>
              <p>Ey das komt mir recht. Du bi&#x017F;t ein danck-<lb/>
barer Sohn.</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#et">(<hi rendition="#fr">Er la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ie aufhucken und</hi> <hi rendition="#aq">agirt</hi> <hi rendition="#fr">poßier-<lb/>
lich/ endlich tra&#x0364;gt er &#x017F;ie hinein.</hi>)</hi> </stage>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">A</hi>nderer <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kemuel</hi> </speaker>
              <stage> <hi rendition="#b">(&#x017F;pielet auf der Laute und &#x017F;inget.)</hi> </stage><lb/>
              <lg type="poem">
                <head> <hi rendition="#aq">I.</hi> </head><lb/>
                <lg n="1">
                  <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">S</hi>Eht was die Liebe thut!</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#in">Ein hoher Fu&#x0364;r&#x017F;ten Sohn</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#in">Verla&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;einen Thron/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#in">Und wil allhier im gru&#x0364;nen</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#in">Das Scha&#x0364;fer-Volck bedienen/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#in">Er achtet weder Gut noch Blut.</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#in">Seht was die Liebe thut!</hi> </l>
                </lg><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">II.</hi> Seht</fw><lb/>
              </lg>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0068] Heyrath. Haſ. Ich armer Narꝛ/ was habe ich zum be- ſten/ daß ich die vortrefliche Wurtzel bezahlen kan? Geſchiehet euch ein Dienſt/ ſo hucket mir auf den Buckel/ und laſt euch zu dem Buſche hinaus tra- gen/ ich ſehe doch/ daß jhr gar uͤbel zu Fuſſe ſeyd. Deb. Ey das komt mir recht. Du biſt ein danck- barer Sohn. (Er laͤſt ſie aufhucken und agirt poßier- lich/ endlich traͤgt er ſie hinein.) Anderer Handlung Erſter Aufftrit. Kemuel (ſpielet auf der Laute und ſinget.) I. SEht was die Liebe thut! Ein hoher Fuͤrſten Sohn Verlaͤſſet ſeinen Thron/ Und wil allhier im gruͤnen Das Schaͤfer-Volck bedienen/ Er achtet weder Gut noch Blut. Seht was die Liebe thut! II. Seht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/68
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/68>, abgerufen am 21.12.2024.