Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Comica.
Dritter Handlung
Zehnder Aufftrit.
Die vorigen/ und Merten.
Mert.
Ich bin = ich bin = ich bin keine gute
Saat fürwahr.
Sondern ein Unkraut gantz und gar.
Vex. Der Mensch hat seine Lection vergessen:
Drum muß er vor lauter Angst einen Sonntags-
Spruch beten.

Acut. Besser was geredt/ als gantz stille geschwie-
gen.

Mert. Ey/ ey/ ich komme gewiß nicht recht an.
Es heist ja so: Ich bin -- Ich bin/ --

Bon. (Schreyt hinter der Scene.)
Ich bin der König.
Mert. Sieh/ sieh/ hab ich doch nicht auf meinen
Zepter gesehen/ sonst hätte ich wol gewust/ daß ich
einen König bedeuten solte.

Vex. Ja der Zepter gehöret vor einen König aus
der Spin-Stube.

Acut. Vielleicht ist es Sardanapalus. Doch oh-
ne Zweifel wird er sich expectoriren.

Mert.
Ich bin zu Ninive der König/
Meines gleichen findt man wenig.
Ich
X x
Comica.
Dritter Handlung
Zehnder Aufftrit.
Die vorigen/ und Merten.
Mert.
Ich bin = ich bin = ich bin keine gute
Saat fuͤrwahr.
Sondern ein Unkraut gantz und gar.
Vex. Der Menſch hat ſeine Lection vergeſſen:
Drum muß er vor lauter Angſt einen Sonntags-
Spruch beten.

Acut. Beſſer was geredt/ als gantz ſtille geſchwie-
gen.

Mert. Ey/ ey/ ich komme gewiß nicht recht an.
Es heiſt ja ſo: Ich bin -- Ich bin/ --

Bon. (Schreyt hinter der Scene.)
Ich bin der Koͤnig.
Mert. Sieh/ ſieh/ hab ich doch nicht auf meinen
Zepter geſehen/ ſonſt haͤtte ich wol gewuſt/ daß ich
einen Koͤnig bedeuten ſolte.

Vex. Ja der Zepter gehoͤret vor einen Koͤnig aus
der Spin-Stube.

Acut. Vielleicht iſt es Sardanapalus. Doch oh-
ne Zweifel wird er ſich expectoriren.

Mert.
Ich bin zu Ninive der Koͤnig/
Meines gleichen findt man wenig.
Ich
X x
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0662" n="323[321]"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#k">Comica.</hi> </hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ritter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Zehnder Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Die vorigen/ und</hi> <hi rendition="#aq">Merten.</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mert.</hi> </speaker>
              <lg type="poem">
                <l> <hi rendition="#fr">Ich bin = ich bin = ich bin keine gute</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">Saat fu&#x0364;rwahr.</hi> </hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Sondern ein Unkraut gantz und gar.</hi> </l>
              </lg><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Vex.</hi> </speaker>
              <p>Der Men&#x017F;ch hat &#x017F;eine <hi rendition="#aq">Lection</hi> verge&#x017F;&#x017F;en:<lb/>
Drum muß er vor lauter Ang&#x017F;t einen Sonntags-<lb/>
Spruch beten.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Acut.</hi> </speaker>
              <p>Be&#x017F;&#x017F;er was geredt/ als gantz &#x017F;tille ge&#x017F;chwie-<lb/>
gen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mert.</hi> </speaker>
              <p>Ey/ ey/ ich komme gewiß nicht recht an.<lb/>
Es hei&#x017F;t ja &#x017F;o: Ich bin -- Ich bin/ --</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bon.</hi> </speaker>
              <stage>(<hi rendition="#fr">Schreyt hinter der Scene.</hi>)</stage><lb/>
              <p>Ich bin der Ko&#x0364;nig.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mert.</hi> </speaker>
              <p>Sieh/ &#x017F;ieh/ hab ich doch nicht auf meinen<lb/>
Zepter ge&#x017F;ehen/ &#x017F;on&#x017F;t ha&#x0364;tte ich wol gewu&#x017F;t/ daß ich<lb/>
einen Ko&#x0364;nig bedeuten &#x017F;olte.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Vex.</hi> </speaker>
              <p>Ja der Zepter geho&#x0364;ret vor einen Ko&#x0364;nig aus<lb/>
der Spin-Stube.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Acut.</hi> </speaker>
              <p>Vielleicht i&#x017F;t es <hi rendition="#aq">Sardanapalus.</hi> Doch oh-<lb/>
ne Zweifel wird er &#x017F;ich <hi rendition="#aq">expectori</hi>ren.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mert.</hi> </speaker>
              <lg type="poem">
                <l> <hi rendition="#fr">Ich bin zu Ninive der Ko&#x0364;nig/</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Meines gleichen findt man wenig.</hi> </l>
              </lg><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">X x</hi> </fw>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ich</hi> </fw><lb/>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[323[321]/0662] Comica. Dritter Handlung Zehnder Aufftrit. Die vorigen/ und Merten. Mert. Ich bin = ich bin = ich bin keine gute Saat fuͤrwahr. Sondern ein Unkraut gantz und gar. Vex. Der Menſch hat ſeine Lection vergeſſen: Drum muß er vor lauter Angſt einen Sonntags- Spruch beten. Acut. Beſſer was geredt/ als gantz ſtille geſchwie- gen. Mert. Ey/ ey/ ich komme gewiß nicht recht an. Es heiſt ja ſo: Ich bin -- Ich bin/ -- Bon. (Schreyt hinter der Scene.) Ich bin der Koͤnig. Mert. Sieh/ ſieh/ hab ich doch nicht auf meinen Zepter geſehen/ ſonſt haͤtte ich wol gewuſt/ daß ich einen Koͤnig bedeuten ſolte. Vex. Ja der Zepter gehoͤret vor einen Koͤnig aus der Spin-Stube. Acut. Vielleicht iſt es Sardanapalus. Doch oh- ne Zweifel wird er ſich expectoriren. Mert. Ich bin zu Ninive der Koͤnig/ Meines gleichen findt man wenig. Ich X x

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/662
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 323[321]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/662>, abgerufen am 21.12.2024.