Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Der Haupt-Rebelle (Er jagt sie hinein/ und fängt mit den blossen Degen schändlich an zurasen.) Mas. Ha/ wo ist der König in Spanien? ich wil Brüderschafft mit jhm machen. Sieh da/ bistu der Pabst? ich werde gewiß die Lehn bey dir suchen sollen. Oder wilstu mich irgend zum Cardinal machen/ daß ich meine Charge zu Neapolis verlie- ren soll? Siehe/ da hastu eines mit dem Degen/ daß dir die Haare in deinem schimlichten Barte in der Lufft herum fliegen. O was wolt jhr? Läst mich der Vice-Roy gefangen nehmen? Ich wil se- hen/ wer mich angreifft. Schlag todt/ schmeiß zu! (Er läufft in der Raserey hinein.) Fünffter Handlung Neunzehnder Aufftrit. Xaverio, Arpaja, Furfante. Xav. Warum wird uns eine Sache zugemu- thet/ die uns wieder in neue Gefahr setzen kan? Arp. Es ist keine Gefahr dabey: das gantze Volck ist zufrieden. Der gute Mann hat sich wohl um die Stadt verdient/ wer kan wieder eine solche Kranckheit? Sie geben jhm nur Auffenthalt. Furf. Es geschicht jhm eine grosse Wohlthat/ wenn er wohl verwahret wird: denn er möchte aus Un-
Der Haupt-Rebelle (Er jagt ſie hinein/ und faͤngt mit den bloſſen Degen ſchaͤndlich an zuraſen.) Maſ. Ha/ wo iſt der Koͤnig in Spanien? ich wil Bruͤderſchafft mit jhm machen. Sieh da/ biſtu der Pabſt? ich werde gewiß die Lehn bey dir ſuchen ſollen. Oder wilſtu mich irgend zum Cardinal machen/ daß ich meine Charge zu Neapolis verlie- ren ſoll? Siehe/ da haſtu eines mit dem Degen/ daß dir die Haare in deinem ſchimlichten Barte in der Lufft herum fliegen. O was wolt jhr? Laͤſt mich der Vice-Roy gefangen nehmen? Ich wil ſe- hen/ wer mich angreifft. Schlag todt/ ſchmeiß zu! (Er laͤufft in der Raſerey hinein.) Fuͤnffter Handlung Neunzehnder Aufftrit. Xaverio, Arpaja, Furfante. Xav. Warum wird uns eine Sache zugemu- thet/ die uns wieder in neue Gefahr ſetzen kan? Arp. Es iſt keine Gefahr dabey: das gantze Volck iſt zufrieden. Der gute Mann hat ſich wohl um die Stadt verdient/ wer kan wieder eine ſolche Kranckheit? Sie geben jhm nur Auffenthalt. Furf. Es geſchicht jhm eine groſſe Wohlthat/ wenn er wohl verwahret wird: denn er moͤchte aus Un-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0563" n="222"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Haupt-Rebelle</hi> </fw><lb/> <stage>(<hi rendition="#fr">Er jagt ſie hinein/ und faͤngt mit den</hi><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">bloſſen Degen ſchaͤndlich an zuraſen.</hi>)</hi></stage><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Maſ.</hi> </speaker> <p>Ha/ wo iſt der Koͤnig in Spanien? ich wil<lb/> Bruͤderſchafft mit jhm machen. Sieh da/ biſtu<lb/> der Pabſt? ich werde gewiß die Lehn bey dir ſuchen<lb/> ſollen. Oder wilſtu mich irgend zum Cardinal<lb/> machen/ daß ich meine <hi rendition="#aq">Charge</hi> zu <hi rendition="#aq">Neapolis</hi> verlie-<lb/> ren ſoll? Siehe/ da haſtu eines mit dem Degen/<lb/> daß dir die Haare in deinem ſchimlichten Barte in<lb/> der Lufft herum fliegen. O was wolt jhr? Laͤſt<lb/> mich der <hi rendition="#aq">Vice-Roy</hi> gefangen nehmen? Ich wil ſe-<lb/> hen/ wer mich angreifft. Schlag todt/ ſchmeiß zu!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">(Er laͤufft in der Raſerey hinein.)</hi> </hi> </stage> </sp> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuͤnffter Handlung</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Neunzehnder Aufftrit.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Xaverio, Arpaja, Furfante.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Xav.</hi> </speaker> <p>Warum wird uns eine Sache zugemu-<lb/> thet/ die uns wieder in neue Gefahr ſetzen kan?</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Arp.</hi> </speaker> <p>Es iſt keine Gefahr dabey: das gantze<lb/> Volck iſt zufrieden. Der gute Mann hat ſich wohl<lb/> um die Stadt verdient/ wer kan wieder eine ſolche<lb/> Kranckheit? Sie geben jhm nur Auffenthalt.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Furf.</hi> </speaker> <p>Es geſchicht jhm eine groſſe Wohlthat/<lb/> wenn er wohl verwahret wird: denn er moͤchte aus<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Un-</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [222/0563]
Der Haupt-Rebelle
(Er jagt ſie hinein/ und faͤngt mit den
bloſſen Degen ſchaͤndlich an zuraſen.)
Maſ. Ha/ wo iſt der Koͤnig in Spanien? ich wil
Bruͤderſchafft mit jhm machen. Sieh da/ biſtu
der Pabſt? ich werde gewiß die Lehn bey dir ſuchen
ſollen. Oder wilſtu mich irgend zum Cardinal
machen/ daß ich meine Charge zu Neapolis verlie-
ren ſoll? Siehe/ da haſtu eines mit dem Degen/
daß dir die Haare in deinem ſchimlichten Barte in
der Lufft herum fliegen. O was wolt jhr? Laͤſt
mich der Vice-Roy gefangen nehmen? Ich wil ſe-
hen/ wer mich angreifft. Schlag todt/ ſchmeiß zu!
(Er laͤufft in der Raſerey hinein.)
Fuͤnffter Handlung
Neunzehnder Aufftrit.
Xaverio, Arpaja, Furfante.
Xav. Warum wird uns eine Sache zugemu-
thet/ die uns wieder in neue Gefahr ſetzen kan?
Arp. Es iſt keine Gefahr dabey: das gantze
Volck iſt zufrieden. Der gute Mann hat ſich wohl
um die Stadt verdient/ wer kan wieder eine ſolche
Kranckheit? Sie geben jhm nur Auffenthalt.
Furf. Es geſchicht jhm eine groſſe Wohlthat/
wenn er wohl verwahret wird: denn er moͤchte aus
Un-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |