Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.MASANIELLO. Vierdter Handlung Dritter Aufftrit. Die Vorigen/ Arpaja, Bravo. Arp. Ihr Eminentz vermercken in keinen Un- gnaden/ daß wir so kühne gewesen derselben mit unserer Ankunfft beschwerlich zu seyn. Phil. Liebe Leute sind niemals beschwerlich/ vor- nehmlich wenn jhr Anbringen was gutes nach sich zeucht. Arp. Unser Herr Oberster/ als nunmehr bestä- tigter General uber die Neapolitanische Soldatesca entbittet euer Eminentz seinen gehorsamen Gruß: Und weil es bekandt genung ist/ wie durch etliche meineidige Banditen diese Stadt gar leicht wäre in das euserste Verderben geftürtzet worden/ als hat er seinem hohen Ampte zu gebührender Folge das leichtfertige Gesindel allenthalben aufsuchen und zu gebührender Strafe ziehen lassen. Indem aber etliche sich auß Furcht in geistliche Kleider ver- stecket haben/ damit sie das Gewehre darunter ver- bergen/ und auf den Nothfall zu einem Auffruhr kön- ten geschickt seyn/ so hat er schleunige Ordre erge- hen lassen/ es solle nunmehr keine Geistliche Person bey schwerer Straffe sich im langen Kleide auf der Gasse finden lassen: verhoffet auch/ dieses Werck wer- de jhr Eminentz nicht mißfällig seyn. Phil.
MASANIELLO. Vierdter Handlung Dritter Aufftrit. Die Vorigen/ Arpaja, Bravo. Arp. Ihr Eminentz vermercken in keinen Un- gnaden/ daß wir ſo kuͤhne geweſen derſelben mit unſerer Ankunfft beſchwerlich zu ſeyn. Phil. Liebe Leute ſind niemals beſchwerlich/ vor- nehmlich wenn jhr Anbringen was gutes nach ſich zeucht. Arp. Unſer Herr Oberſter/ als nunmehr beſtaͤ- tigter General ůber die Neapolitaniſche Soldateſca entbittet euer Eminentz ſeinen gehorſamen Gruß: Und weil es bekandt genung iſt/ wie durch etliche meineidige Banditen dieſe Stadt gar leicht waͤre in das euſerſte Verderben geftuͤrtzet worden/ als hat er ſeinem hohen Ampte zu gebuͤhrender Folge das leichtfertige Geſindel allenthalben aufſuchen und zu gebuͤhrender Strafe ziehen laſſen. Indem aber etliche ſich auß Furcht in geiſtliche Kleider ver- ſtecket haben/ damit ſie das Gewehre darunter ver- bergen/ und auf den Nothfall zu einem Auffruhr koͤn- ten geſchickt ſeyn/ ſo hat er ſchleunige Ordre erge- hen laſſen/ es ſolle nunmehr keine Geiſtliche Perſon bey ſchwerer Straffe ſich im langen Kleide auf der Gaſſe finden laſſen: verhoffet auch/ dieſes Werck wer- de jhr Eminentz nicht mißfaͤllig ſeyn. Phil.
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MASANIELLO.
Vierdter Handlung
Dritter Aufftrit.
Die Vorigen/ Arpaja, Bravo.
Arp. Ihr Eminentz vermercken in keinen Un-
gnaden/ daß wir ſo kuͤhne geweſen derſelben mit
unſerer Ankunfft beſchwerlich zu ſeyn.
Phil. Liebe Leute ſind niemals beſchwerlich/ vor-
nehmlich wenn jhr Anbringen was gutes nach ſich
zeucht.
Arp. Unſer Herr Oberſter/ als nunmehr beſtaͤ-
tigter General ůber die Neapolitaniſche Soldateſca
entbittet euer Eminentz ſeinen gehorſamen Gruß:
Und weil es bekandt genung iſt/ wie durch etliche
meineidige Banditen dieſe Stadt gar leicht waͤre
in das euſerſte Verderben geftuͤrtzet worden/ als
hat er ſeinem hohen Ampte zu gebuͤhrender Folge
das leichtfertige Geſindel allenthalben aufſuchen
und zu gebuͤhrender Strafe ziehen laſſen. Indem
aber etliche ſich auß Furcht in geiſtliche Kleider ver-
ſtecket haben/ damit ſie das Gewehre darunter ver-
bergen/ und auf den Nothfall zu einem Auffruhr koͤn-
ten geſchickt ſeyn/ ſo hat er ſchleunige Ordre erge-
hen laſſen/ es ſolle nunmehr keine Geiſtliche Perſon
bey ſchwerer Straffe ſich im langen Kleide auf der
Gaſſe finden laſſen: verhoffet auch/ dieſes Werck wer-
de jhr Eminentz nicht mißfaͤllig ſeyn.
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/496>, abgerufen am 03.03.2025. |