Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Haupt-Rebelle
Car. Ich wil gehorsam seyn; unterdessen bleibt
jhr mein Glücke befohlen.

(Geht ab.)
Bard. Ja/ ja/ dein Glücke soll mir gar schöne
befohlen seyn. Es ist nun gleich Zeit/ daß mich
ein Hertzog sucht/ der einer Person meines gleichen
niemals einen Heller zugewendet hat: Und wo ich
mich noch besinnen kan/ so ist mir eben aus seinem
Pallast der Possen einmahl wiederfahren/ daß mir
ein Topff mit schwartzer Farbe gleich auff den
Kopff geworffen ward. Was gilts ich wil mich
bezahlt machen/ ehe die Sonne wird untergehen.
Ich habe doch ausser diesem Gelde wenig zuerwar-
ten. Und was im übrigen von grossen Leuten bey
schlimmer Zeit versprochen wird/ das können sie
bey guten Wetter desto leichter vergessen. Nun
ich halt immer/ da bekomm ich Gäste/ welche dem lie-
ben Herren in der Kammer das Bad und den
Schlaff gesegnen werden.
Dritter Handlung
Funffzehnder Aufftrit.
Bardassa, Bravo, Piccone.
Brav. Wie so alleine mein Liebgen?
Bard. Und wie so langsam jhr lieben Hertzen?
Picc.
Der Haupt-Rebelle
Car. Ich wil gehorſam ſeyn; unterdeſſen bleibt
jhr mein Gluͤcke befohlen.

(Geht ab.)
Bard. Ja/ ja/ dein Gluͤcke ſoll mir gar ſchoͤne
befohlen ſeyn. Es iſt nun gleich Zeit/ daß mich
ein Hertzog ſucht/ der einer Perſon meines gleichen
niemals einen Heller zugewendet hat: Und wo ich
mich noch beſinnen kan/ ſo iſt mir eben aus ſeinem
Pallaſt der Poſſen einmahl wiederfahren/ daß mir
ein Topff mit ſchwartzer Farbe gleich auff den
Kopff geworffen ward. Was gilts ich wil mich
bezahlt machen/ ehe die Sonne wird untergehen.
Ich habe doch auſſer dieſem Gelde wenig zuerwar-
ten. Und was im uͤbrigen von groſſen Leuten bey
ſchlimmer Zeit verſprochen wird/ das koͤnnen ſie
bey guten Wetter deſto leichter vergeſſen. Nun
ich halt immer/ da bekom̃ ich Gaͤſte/ welche dem lie-
ben Herren in der Kammer das Bad und den
Schlaff geſegnen werden.
Dritter Handlung
Funffzehnder Aufftrit.
Bardaſſa, Bravo, Piccone.
Brav. Wie ſo alleine mein Liebgen?
Bard. Und wie ſo langſam jhr lieben Hertzen?
Picc.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0473" n="132"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Haupt-Rebelle</hi> </fw><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Car.</hi> </speaker>
              <p>Ich wil gehor&#x017F;am &#x017F;eyn; unterde&#x017F;&#x017F;en bleibt<lb/>
jhr mein Glu&#x0364;cke befohlen.</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">(Geht ab.)</hi> </hi> </stage><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bard.</hi> </speaker>
              <p>Ja/ ja/ dein Glu&#x0364;cke &#x017F;oll mir gar &#x017F;cho&#x0364;ne<lb/>
befohlen &#x017F;eyn. Es i&#x017F;t nun gleich Zeit/ daß mich<lb/>
ein Hertzog &#x017F;ucht/ der einer Per&#x017F;on meines gleichen<lb/>
niemals einen Heller zugewendet hat: Und wo ich<lb/>
mich noch be&#x017F;innen kan/ &#x017F;o i&#x017F;t mir eben aus &#x017F;einem<lb/>
Palla&#x017F;t der Po&#x017F;&#x017F;en einmahl wiederfahren/ daß mir<lb/>
ein Topff mit &#x017F;chwartzer Farbe gleich auff den<lb/>
Kopff geworffen ward. Was gilts ich wil mich<lb/>
bezahlt machen/ ehe die Sonne wird untergehen.<lb/>
Ich habe doch au&#x017F;&#x017F;er die&#x017F;em Gelde wenig zuerwar-<lb/>
ten. Und was im u&#x0364;brigen von gro&#x017F;&#x017F;en Leuten bey<lb/>
&#x017F;chlimmer Zeit ver&#x017F;prochen wird/ das ko&#x0364;nnen &#x017F;ie<lb/>
bey guten Wetter de&#x017F;to leichter verge&#x017F;&#x017F;en. Nun<lb/>
ich halt immer/ da bekom&#x0303; ich Ga&#x0364;&#x017F;te/ welche dem lie-<lb/>
ben Herren in der Kammer das Bad und den<lb/>
Schlaff ge&#x017F;egnen werden.</p>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dritter Handlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Funffzehnder Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Barda&#x017F;&#x017F;a, Bravo, Piccone.</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Brav.</hi> </speaker>
              <p>Wie &#x017F;o alleine mein Liebgen?</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bard.</hi> </speaker>
              <p>Und wie &#x017F;o lang&#x017F;am jhr lieben Hertzen?</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Picc.</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[132/0473] Der Haupt-Rebelle Car. Ich wil gehorſam ſeyn; unterdeſſen bleibt jhr mein Gluͤcke befohlen. (Geht ab.) Bard. Ja/ ja/ dein Gluͤcke ſoll mir gar ſchoͤne befohlen ſeyn. Es iſt nun gleich Zeit/ daß mich ein Hertzog ſucht/ der einer Perſon meines gleichen niemals einen Heller zugewendet hat: Und wo ich mich noch beſinnen kan/ ſo iſt mir eben aus ſeinem Pallaſt der Poſſen einmahl wiederfahren/ daß mir ein Topff mit ſchwartzer Farbe gleich auff den Kopff geworffen ward. Was gilts ich wil mich bezahlt machen/ ehe die Sonne wird untergehen. Ich habe doch auſſer dieſem Gelde wenig zuerwar- ten. Und was im uͤbrigen von groſſen Leuten bey ſchlimmer Zeit verſprochen wird/ das koͤnnen ſie bey guten Wetter deſto leichter vergeſſen. Nun ich halt immer/ da bekom̃ ich Gaͤſte/ welche dem lie- ben Herren in der Kammer das Bad und den Schlaff geſegnen werden. Dritter Handlung Funffzehnder Aufftrit. Bardaſſa, Bravo, Piccone. Brav. Wie ſo alleine mein Liebgen? Bard. Und wie ſo langſam jhr lieben Hertzen? Picc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/473
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/473>, abgerufen am 30.12.2024.