Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
MASANIELLO.
Dritter Handlung
Dritter Aufftrit.
Masaniello, Geonino, Vitale, Philoma-
rini, Ghirardini.
Mas. Ihr Hochwürdigste Eminentz leben versi-
chert/ daß die gegenwärtige Mühwaltung von dem
gesamten Volcke mit unsterblichen Dancke wird
gerühmet werden.

Phil. Mein geliebtester Sohn/ ich thue/ was
mir möglich ist/ und welcher mich in meiner Hoff-
nung nicht betreuget/ der lebt um so viel desto ge-
wisser/ daß er bey GOtt in Gnaden ist.

Mas. Es ist mein einziger Wunsch/ wie diese
Stadt möchte zu guter Ordnung gebracht wer-
den/ daß ich nach Anleitung meines Fischer-Ha-
bits mein altes Handwerck wiederum ergreiffen
könne.

Phil. Vielleicht werden andre Mittel verhanden
seyn/ daß man dieses Handwercks nicht bedürffen
wird.

Mas. Da behüten mich alle Heiligen davor/
daß ich den Nahmen haben wolte/ als wenn ich ei-
nes Hellers wegen zu diesem Anlauff Anlaß gege-
ben hätte. Das Volck hat mich zum Obersten
erwehlet/ damit wil ich so laage dienen/ biß man
keines Obersten bedürffen wird. Das heist/ wenn
der
MASANIELLO.
Dritter Handlung
Dritter Aufftrit.
Maſaniello, Geonino, Vitale, Philoma-
rini, Ghirardini.
Maſ. Ihr Hochwuͤrdigſte Eminentz leben verſi-
chert/ daß die gegenwaͤrtige Muͤhwaltung von dem
geſamten Volcke mit unſterblichen Dancke wird
geruͤhmet werden.

Phil. Mein geliebteſter Sohn/ ich thue/ was
mir moͤglich iſt/ und welcher mich in meiner Hoff-
nung nicht betreuget/ der lebt um ſo viel deſto ge-
wiſſer/ daß er bey GOtt in Gnaden iſt.

Maſ. Es iſt mein einziger Wunſch/ wie dieſe
Stadt moͤchte zu guter Ordnung gebracht wer-
den/ daß ich nach Anleitung meines Fiſcher-Ha-
bits mein altes Handwerck wiederum ergreiffen
koͤnne.

Phil. Vielleicht werden andre Mittel verhanden
ſeyn/ daß man dieſes Handwercks nicht beduͤrffen
wird.

Maſ. Da behuͤten mich alle Heiligen davor/
daß ich den Nahmen haben wolte/ als wenn ich ei-
nes Hellers wegen zu dieſem Anlauff Anlaß gege-
ben haͤtte. Das Volck hat mich zum Oberſten
erwehlet/ damit wil ich ſo laage dienen/ biß man
keines Oberſten beduͤrffen wird. Das heiſt/ wenn
der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0452" n="111"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">MASANIELLO.</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dritter Handlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Dritter Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;aniello, Geonino, Vitale, Philoma-<lb/><hi rendition="#et">rini, Ghirardini.</hi></hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;.</hi> </speaker>
              <p>Ihr Hochwu&#x0364;rdig&#x017F;te <hi rendition="#aq">Eminen</hi>tz leben ver&#x017F;i-<lb/>
chert/ daß die gegenwa&#x0364;rtige Mu&#x0364;hwaltung von dem<lb/>
ge&#x017F;amten Volcke mit un&#x017F;terblichen Dancke wird<lb/>
geru&#x0364;hmet werden.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Phil.</hi> </speaker>
              <p>Mein geliebte&#x017F;ter Sohn/ ich thue/ was<lb/>
mir mo&#x0364;glich i&#x017F;t/ und welcher mich in meiner Hoff-<lb/>
nung nicht betreuget/ der lebt um &#x017F;o viel de&#x017F;to ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;er/ daß er bey GOtt in Gnaden i&#x017F;t.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;.</hi> </speaker>
              <p>Es i&#x017F;t mein einziger Wun&#x017F;ch/ wie die&#x017F;e<lb/>
Stadt mo&#x0364;chte zu guter Ordnung gebracht wer-<lb/>
den/ daß ich nach Anleitung meines Fi&#x017F;cher-Ha-<lb/>
bits mein altes Handwerck wiederum ergreiffen<lb/>
ko&#x0364;nne.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Phil.</hi> </speaker>
              <p>Vielleicht werden andre Mittel verhanden<lb/>
&#x017F;eyn/ daß man die&#x017F;es Handwercks nicht bedu&#x0364;rffen<lb/>
wird.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;.</hi> </speaker>
              <p>Da behu&#x0364;ten mich alle Heiligen davor/<lb/>
daß ich den Nahmen haben wolte/ als wenn ich ei-<lb/>
nes Hellers wegen zu die&#x017F;em Anlauff Anlaß gege-<lb/>
ben ha&#x0364;tte. Das Volck hat mich zum Ober&#x017F;ten<lb/>
erwehlet/ damit wil ich &#x017F;o laage dienen/ biß man<lb/>
keines Ober&#x017F;ten bedu&#x0364;rffen wird. Das hei&#x017F;t/ wenn<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[111/0452] MASANIELLO. Dritter Handlung Dritter Aufftrit. Maſaniello, Geonino, Vitale, Philoma- rini, Ghirardini. Maſ. Ihr Hochwuͤrdigſte Eminentz leben verſi- chert/ daß die gegenwaͤrtige Muͤhwaltung von dem geſamten Volcke mit unſterblichen Dancke wird geruͤhmet werden. Phil. Mein geliebteſter Sohn/ ich thue/ was mir moͤglich iſt/ und welcher mich in meiner Hoff- nung nicht betreuget/ der lebt um ſo viel deſto ge- wiſſer/ daß er bey GOtt in Gnaden iſt. Maſ. Es iſt mein einziger Wunſch/ wie dieſe Stadt moͤchte zu guter Ordnung gebracht wer- den/ daß ich nach Anleitung meines Fiſcher-Ha- bits mein altes Handwerck wiederum ergreiffen koͤnne. Phil. Vielleicht werden andre Mittel verhanden ſeyn/ daß man dieſes Handwercks nicht beduͤrffen wird. Maſ. Da behuͤten mich alle Heiligen davor/ daß ich den Nahmen haben wolte/ als wenn ich ei- nes Hellers wegen zu dieſem Anlauff Anlaß gege- ben haͤtte. Das Volck hat mich zum Oberſten erwehlet/ damit wil ich ſo laage dienen/ biß man keines Oberſten beduͤrffen wird. Das heiſt/ wenn der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/452
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/452>, abgerufen am 13.11.2024.