Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Jacobs
Lam.
Ach meine Rahel kömt/ ich kenne sie von weiten/
Sie zwinget jhren Thon in ungezwungne Seyten.
Ihr Schwestern folget nach! weil Sie uns gerne
sieht/

So gönne Sie uns auch ein süsses Schäffer-Lied.
Dan.
Ich armes Kind ich bin zu klein/
Ich treibe wenig Lämmer ein/
Und doch wil ich ein Schäfer seyn.


Erster Handlung
Erster Aufftrit.
(Die mittelste Scene eröffnet sich/ Rahel und
das Chorder Schäferinnen singet folgen-
des.)
I.
LAcht uns an jhr schönen Wiesen/
Weil die Zeit mit Blumen spielt:
Lacht uns an/ biß jhr nach diesen
Neben uns den Winter fühlt.
Ach freylich die Felder beginnen zu lachen/
Da lebet und liebet die gantze Natur:
Weil Kräuter und Thiere was lustiges machen/
So finden wir Nympfen die fröliche Spur.
II. Seht
Jacobs
Lam.
Ach meine Rahel koͤmt/ ich kenne ſie von weiten/
Sie zwinget jhren Thon in ungezwungne Seyten.
Ihr Schweſtern folget nach! weil Sie uns gerne
ſieht/

So goͤnne Sie uns auch ein ſuͤſſes Schaͤffer-Lied.
Dan.
Ich armes Kind ich bin zu klein/
Ich treibe wenig Laͤmmer ein/
Und doch wil ich ein Schaͤfer ſeyn.


Erſter Handlung
Erſter Aufftrit.
(Die mittelſte Scene eroͤffnet ſich/ Rahel und
das Chorder Schaͤferinnen ſinget folgen-
des.)
I.
LAcht uns an jhr ſchoͤnen Wieſen/
Weil die Zeit mit Blumen ſpielt:
Lacht uns an/ biß jhr nach dieſen
Neben uns den Winter fuͤhlt.
Ach freylich die Felder beginnen zu lachen/
Da lebet und liebet die gantze Natur:
Weil Kraͤuter und Thiere was luſtiges machen/
So finden wir Nympfen die froͤliche Spur.
II. Seht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0027" n="6"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Jacobs</hi> </fw><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Lam.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Ach meine Rahel ko&#x0364;mt/ ich kenne &#x017F;ie von weiten/</p><lb/>
            <p>Sie zwinget jhren Thon in ungezwungne Seyten.</p><lb/>
            <p>Ihr Schwe&#x017F;tern folget nach! weil Sie uns gerne<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;ieht/</hi></p><lb/>
            <p>So go&#x0364;nne Sie uns auch ein &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;es Scha&#x0364;ffer-Lied.</p><lb/>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Dan.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Ich armes Kind ich bin zu klein/</l><lb/>
              <l>Ich treibe wenig La&#x0364;mmer ein/</l><lb/>
              <l>Und doch wil ich ein Scha&#x0364;fer &#x017F;eyn.</l>
            </lg>
          </sp>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">E</hi>r&#x017F;ter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage>(Die mittel&#x017F;te <hi rendition="#aq">Scene</hi> ero&#x0364;ffnet &#x017F;ich/ <hi rendition="#aq">Rahel</hi> und<lb/>
das Chorder Scha&#x0364;ferinnen &#x017F;inget folgen-<lb/>
des.)</stage><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#aq">I.</hi> </head><lb/>
              <lg n="1">
                <l><hi rendition="#in">L</hi>Acht uns an jhr &#x017F;cho&#x0364;nen Wie&#x017F;en/</l><lb/>
                <l>Weil die Zeit mit Blumen &#x017F;pielt:</l><lb/>
                <l>Lacht uns an/ biß jhr nach die&#x017F;en</l><lb/>
                <l>Neben uns den Winter fu&#x0364;hlt.</l><lb/>
                <l>Ach freylich die Felder beginnen zu lachen/</l><lb/>
                <l>Da lebet und liebet die gantze Natur:</l><lb/>
                <l>Weil Kra&#x0364;uter und Thiere was lu&#x017F;tiges machen/</l><lb/>
                <l>So finden wir Nympfen die fro&#x0364;liche Spur.</l>
              </lg><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">II.</hi> Seht</fw><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[6/0027] Jacobs Lam. Ach meine Rahel koͤmt/ ich kenne ſie von weiten/ Sie zwinget jhren Thon in ungezwungne Seyten. Ihr Schweſtern folget nach! weil Sie uns gerne ſieht/ So goͤnne Sie uns auch ein ſuͤſſes Schaͤffer-Lied. Dan. Ich armes Kind ich bin zu klein/ Ich treibe wenig Laͤmmer ein/ Und doch wil ich ein Schaͤfer ſeyn. Erſter Handlung Erſter Aufftrit. (Die mittelſte Scene eroͤffnet ſich/ Rahel und das Chorder Schaͤferinnen ſinget folgen- des.) I. LAcht uns an jhr ſchoͤnen Wieſen/ Weil die Zeit mit Blumen ſpielt: Lacht uns an/ biß jhr nach dieſen Neben uns den Winter fuͤhlt. Ach freylich die Felder beginnen zu lachen/ Da lebet und liebet die gantze Natur: Weil Kraͤuter und Thiere was luſtiges machen/ So finden wir Nympfen die froͤliche Spur. II. Seht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/27
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/27>, abgerufen am 13.11.2024.