Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.Erster Handlung Fünffter Auffzug. Biron der Marschall. Laffin dessen Vertrauter. Renaze dessen Secretarius. Laff. Es gehet an. Ren. Jch glaub es wol aber ich verstehe die Wirckung nicht. Laff. Es darff auch nicht seyn: Es heist ohne dem/ wer die Kunst kan/ der ver- rathe den Meister nicht. Ren. So will ich von der Kunst nicht wis- sen: Genug daß ich hoffen kan/ es wer- de meines Glückes auch darbey gedacht werden. Laff. Jch habe die Kunst/ wer von mir ei- nen Kuß bekommt/ der muß mir affe- ctionirt seyn/ und also will ich dieses an dem unvergleichlichen Cavallier Herrn Biron zur guten Probe sehen lassen. Ren. Jch habe nichts darwider einzuwen- den: Nur dieses will ich bitten/ wenn er sich zum Meister über seine Gedan- cken machen wird/ so wolle er mich darbey lassen recommendirt seyn. Laff. O 3
Erſter Handlung Fuͤnffter Auffzug. Biron der Marſchall. Laffin deſſen Vertrauter. Renazé deſſen Secretarius. Laff. Es gehet an. Ren. Jch glaub es wol aber ich verſtehe die Wirckung nicht. Laff. Es darff auch nicht ſeyn: Es heiſt ohne dem/ wer die Kunſt kan/ der ver- rathe den Meiſter nicht. Ren. So will ich von der Kunſt nicht wiſ- ſen: Genug daß ich hoffen kan/ es wer- de meines Gluͤckes auch darbey gedacht werden. Laff. Jch habe die Kunſt/ wer von mir ei- nen Kuß bekommt/ der muß mir affe- ctionirt ſeyn/ und alſo will ich dieſes an dem unvergleichlichen Cavallier Herrn Biron zur guten Probe ſehen laſſen. Ren. Jch habe nichts darwider einzuwen- den: Nur dieſes will ich bitten/ wenn er ſich zum Meiſter uͤber ſeine Gedan- cken machen wird/ ſo wolle er mich darbey laſſen recommendirt ſeyn. Laff. O 3
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Erſter Handlung
Fuͤnffter Auffzug.
Biron der Marſchall.
Laffin deſſen Vertrauter.
Renazé deſſen Secretarius.
Laff. Es gehet an.
Ren. Jch glaub es wol aber ich verſtehe die
Wirckung nicht.
Laff. Es darff auch nicht ſeyn: Es heiſt
ohne dem/ wer die Kunſt kan/ der ver-
rathe den Meiſter nicht.
Ren. So will ich von der Kunſt nicht wiſ-
ſen: Genug daß ich hoffen kan/ es wer-
de meines Gluͤckes auch darbey gedacht
werden.
Laff. Jch habe die Kunſt/ wer von mir ei-
nen Kuß bekommt/ der muß mir affe-
ctionirt ſeyn/ und alſo will ich dieſes an
dem unvergleichlichen Cavallier Herrn
Biron zur guten Probe ſehen laſſen.
Ren. Jch habe nichts darwider einzuwen-
den: Nur dieſes will ich bitten/ wenn
er ſich zum Meiſter uͤber ſeine Gedan-
cken machen wird/ ſo wolle er mich
darbey laſſen recommendirt ſeyn.
Laff.
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/479>, abgerufen am 23.02.2025. |