Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Dritter Handlung
Erster Auffzug.
Badezor der Printz.
Palal
Beor
Eltesten.
Bad. Also werden die Herren den Befehl
von Jhr. Maj. verstanden haben.
Pal. Wir sind Unterthanen/ allein es schei-
net wider Gott.
Beor. Und die Falschheit möchte an den
Tag kommen.
Bad. Jn Königlichen Befehlen soll man
nicht Gewissenhafftig seyn: Es gehet
auff desselben Verantwortung/ der es
haben will.
Pal. Ein Diener wird nur so weit ver-
bunden/ als die Gerechtigkeit ihr Ziel
stecket.
Beor. Und in unbillichen Sachen darff
man ungehorsam seyn.
Bad. Jhr guten Leute/ was habt ihr vor ei-
ne Beschwerung von der überflüßigen
Ehrligkeit; Soll das wahr seyn/ daß
ein
F 4
Dritter Handlung
Erſter Auffzug.
Badezor der Printz.
Palal
Beor
Elteſten.
Bad. Alſo werden die Herren den Befehl
von Jhr. Maj. verſtanden haben.
Pal. Wir ſind Unterthanen/ allein es ſchei-
net wider Gott.
Beor. Und die Falſchheit moͤchte an den
Tag kommen.
Bad. Jn Koͤniglichen Befehlen ſoll man
nicht Gewiſſenhafftig ſeyn: Es gehet
auff deſſelben Verantwortung/ der es
haben will.
Pal. Ein Diener wird nur ſo weit ver-
bunden/ als die Gerechtigkeit ihr Ziel
ſtecket.
Beor. Und in unbillichen Sachen darff
man ungehorſam ſeyn.
Bad. Jhr guten Leute/ was habt ihr vor ei-
ne Beſchwerung von der uͤberfluͤßigen
Ehrligkeit; Soll das wahr ſeyn/ daß
ein
F 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0291" n="127"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dritter Handlung<lb/>
Er&#x017F;ter Auffzug.</hi> </head><lb/>
          <stage>
            <list>
              <item> <hi rendition="#aq">Badezor</hi> <hi rendition="#fr">der Printz.</hi> </item><lb/>
              <item>
                <list rendition="#rightBraced">
                  <item> <hi rendition="#aq">Palal</hi> </item><lb/>
                  <item> <hi rendition="#aq">Beor</hi> </item>
                </list> <hi rendition="#fr">Elte&#x017F;ten.</hi> </item>
            </list><lb/>
          </stage>
          <sp who="#BAD">
            <speaker>Bad.</speaker>
            <p>Al&#x017F;o werden die Herren den Befehl<lb/>
von Jhr. Maj. ver&#x017F;tanden haben.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PAL">
            <speaker>Pal.</speaker>
            <p>Wir &#x017F;ind Unterthanen/ allein es &#x017F;chei-<lb/>
net wider Gott.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BEO">
            <speaker>Beor.</speaker>
            <p>Und die Fal&#x017F;chheit mo&#x0364;chte an den<lb/>
Tag kommen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BAD">
            <speaker>Bad.</speaker>
            <p>Jn Ko&#x0364;niglichen Befehlen &#x017F;oll man<lb/>
nicht Gewi&#x017F;&#x017F;enhafftig &#x017F;eyn: Es gehet<lb/>
auff de&#x017F;&#x017F;elben Verantwortung/ der es<lb/>
haben will.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PAL">
            <speaker>Pal.</speaker>
            <p>Ein Diener wird nur &#x017F;o weit ver-<lb/>
bunden/ als die Gerechtigkeit ihr Ziel<lb/>
&#x017F;tecket.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BEO">
            <speaker>Beor.</speaker>
            <p>Und in unbillichen Sachen darff<lb/>
man ungehor&#x017F;am &#x017F;eyn.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BAD">
            <speaker>Bad.</speaker>
            <p>Jhr guten Leute/ was habt ihr vor ei-<lb/>
ne Be&#x017F;chwerung von der u&#x0364;berflu&#x0364;ßigen<lb/>
Ehrligkeit; Soll das wahr &#x017F;eyn/ daß<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 4</fw><fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0291] Dritter Handlung Erſter Auffzug. Badezor der Printz. Palal Beor Elteſten. Bad. Alſo werden die Herren den Befehl von Jhr. Maj. verſtanden haben. Pal. Wir ſind Unterthanen/ allein es ſchei- net wider Gott. Beor. Und die Falſchheit moͤchte an den Tag kommen. Bad. Jn Koͤniglichen Befehlen ſoll man nicht Gewiſſenhafftig ſeyn: Es gehet auff deſſelben Verantwortung/ der es haben will. Pal. Ein Diener wird nur ſo weit ver- bunden/ als die Gerechtigkeit ihr Ziel ſtecket. Beor. Und in unbillichen Sachen darff man ungehorſam ſeyn. Bad. Jhr guten Leute/ was habt ihr vor ei- ne Beſchwerung von der uͤberfluͤßigen Ehrligkeit; Soll das wahr ſeyn/ daß ein F 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/291
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/291>, abgerufen am 21.11.2024.