Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.CAP. XLVII. NUn mangelte nichs/ als daß Florindo zu Hochgelehrte etc. Demnach in einer wichtigen Angelegen- schwer-
CAP. XLVII. NUn mangelte nichs/ als daß Florindo zu Hochgelehrte ꝛc. Demnach in einer wichtigen Angelegen- ſchwer-
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CAP. XLVII.NUn mangelte nichs/ als daß Florindo zu
einer Liebſten reiſen ſolte/ doch Gelanor
ſagte/ man muͤſte zuvor einen vollkommenen
Schluß machen/ welches eben die drey groͤ-
ſten Narren geweſen/ damit die Mahlerey im
Schloſſe koͤnte ihren Fortgang haben. Und
alſo ſetzten ſie ſich zuſammen/ und wuſten viel
von Narren zu reden: Gleichwohl befanden
ſie den Mangel/ daß ſie ſo eigentlich nicht er-
wogen hatten/ worine eben die Narrheit be-
ſtuͤnde: Dannenhero man deſto eigentlicher
im urtheilen haͤtte koͤnnen fortfahren. Nun
Florindo war hitzig und ſehnte ſich nach Hau-
ſe: Gelanor hingegen wolte zuvor den rechten
Grund treffen/ biß endlich diß conveniens
vorgeſchlagen wurde/ Sigmund ſolte in ein
Collegium Prudentium reiſen/ und ſich da-
ſelbſt in der gedachten zweiffelhafftigen Fra-
ge informiren laſſen. Solches ward alſobald
beliebt und ſatzte Gelanor folgende Urtheils-
frage auf:
Hochgelehrte ꝛc.
Demnach in einer wichtigen Angelegen-
heit die Frage vorgeſtellet/ worinne die Narr-
heit beſtehe? und ſo fort/ welches vor die hoͤch-
ſte Thorheit zuſchātzen ſey? Und aber hierinn
einiger Streit ſich ereignet/ dadurch man
ſchwer-
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