Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
CAP. XXXVIII. DEn andern Tag wolten sie weiter rei- schwi-
CAP. XXXVIII. DEn andern Tag wolten ſie weiter rei- ſchwi-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0320" n="314"/><lb/> halten kan. Er muß <hi rendition="#aq">j</hi>a das Vater unſer nie-<lb/> mahls beten/ oder er muß es machen wie je-<lb/> ner Narr/ der ließ in der fuͤnfften Bitte all-<lb/> zeit die Worte auß: Als wir vergeben unſern<lb/> Schuldigern: und dachte/ er waͤre der Gotts-<lb/> fuͤrchtigſte Menſch in der Welt. Ja/ ja/ du<lb/> biſt auff dem rechten Wege/ zuͤrne nur ſtatt-<lb/> lich mit deinem Naͤchſten/ und gieb dem lieben<lb/> GOtt Anleitung/ wie er es einmahl mit dir<lb/> machen ſoll. Hiermit kam er auff unterſchiede-<lb/> ne <hi rendition="#fr">F</hi>ragen/ und befand/ daß der Menſch<lb/> ſehr wohl <hi rendition="#aq">qualificirt</hi> war/ ein und ander vor-<lb/> nehmes Ampt mit Ruhm zu verwalten/ dar-<lb/> umb <hi rendition="#aq">reſolvirte</hi> er ſich/ ihn mit in die <hi rendition="#aq">Compa-<lb/> gnie</hi> auffzunehmen/ biß ſich das Gluͤcke guͤn-<lb/> ſtiger fuͤgen wolte. Und dieſem werden wir<lb/> ins kuͤnfftige den Nahmen <hi rendition="#aq">Sigmund</hi> ge-<lb/> ben.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq">CAP. XXXVIII</hi>.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>En andern Tag wolten ſie weiter rei-<lb/> ſen/ allein <hi rendition="#aq">Florindo</hi> befand ſich ſo uͤbel/<lb/> daß ſie/ groͤſſere Gefahr zu vermeiden/ zuruͤck<lb/> blieben. <hi rendition="#aq">Gelanor</hi> zwar bildete ſich ſo groſſe<lb/> Noth nicht ein/ und ließ ihn etwas von der<lb/><hi rendition="#aq">tincturâ Bezoardi</hi> einnehmen/ darauff er<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchwi-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [314/0320]
halten kan. Er muß ja das Vater unſer nie-
mahls beten/ oder er muß es machen wie je-
ner Narr/ der ließ in der fuͤnfften Bitte all-
zeit die Worte auß: Als wir vergeben unſern
Schuldigern: und dachte/ er waͤre der Gotts-
fuͤrchtigſte Menſch in der Welt. Ja/ ja/ du
biſt auff dem rechten Wege/ zuͤrne nur ſtatt-
lich mit deinem Naͤchſten/ und gieb dem lieben
GOtt Anleitung/ wie er es einmahl mit dir
machen ſoll. Hiermit kam er auff unterſchiede-
ne Fragen/ und befand/ daß der Menſch
ſehr wohl qualificirt war/ ein und ander vor-
nehmes Ampt mit Ruhm zu verwalten/ dar-
umb reſolvirte er ſich/ ihn mit in die Compa-
gnie auffzunehmen/ biß ſich das Gluͤcke guͤn-
ſtiger fuͤgen wolte. Und dieſem werden wir
ins kuͤnfftige den Nahmen Sigmund ge-
ben.
CAP. XXXVIII.
DEn andern Tag wolten ſie weiter rei-
ſen/ allein Florindo befand ſich ſo uͤbel/
daß ſie/ groͤſſere Gefahr zu vermeiden/ zuruͤck
blieben. Gelanor zwar bildete ſich ſo groſſe
Noth nicht ein/ und ließ ihn etwas von der
tincturâ Bezoardi einnehmen/ darauff er
ſchwi-
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