Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
CAP. XXXI. NUn hatten sich bey währender Mahlzeit welche M
CAP. XXXI. NUn hatten ſich bey waͤhrender Mahlzeit welche M
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erweiſen laſſen/ gleich wohl blieb es ein Pferd
und ward an ſich ſelbſt zu keinen Fuͤrſten. Al-
ſo wenn Gott einen Fuchs/ einen Wolff/ eine
Sau/ einen Eſel oder wohl gar eine Fleder-
mauß von den Menſchen zur Straffe will ge-
ehret wiſſen/ ſo iſt es zwar billig/ daß man Got-
tes willen mit gantzen Hertzen erfuͤllt/ doch
das unvernuͤnfftige Thier wird deßwegen
kein Menſch. Ja es geht endlich wie mit dem
Attila, der nennete ſich Flagellum Dei; Aber
nun liegt die Ruth im Hoͤlliſchen Feuer und
brennet. Wie ein Vater! wenn er die Ru-
the gegen die Kinder gebrauchet hat/ ſie zu letzt
in den Ofen wirfft. Mehr dergleichen wur-
den vorgebracht/ biß die Compagnie auf ei-
nen andern Diſcurs gerieth/ und endlich vom
Wirthe vernahm/ wie daß inſtehende Woche
eine groſſe Hochzeit/ und auch ein groß Lei-
chenbegaͤngniß wuͤrde angeſtellet werden.
Weil nun ein ied weder ohn diſem gern auß-
geruhet hãtte/ ward alſobald beſchloſſen/ beyde
Actus in Augenſchein zu nehmen.
CAP. XXXI.
NUn hatten ſich bey waͤhrender Mahlzeit
etliche Kerlen in die Stube gefunden/
welche
M
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_ertznarren_1672/271>, abgerufen am 23.02.2025. |