Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
Edler/ Wohl-Ehrenvefter/ Großachtba- rer/ Hochbenahmter/ Hoch- und Wohl- Mannhaffter/ Hoch-Ehren-Wohlge- achter und Hocherbarer Herr. Eurer Edlen und Wohl-Ehrenvesten veste
Edler/ Wohl-Ehrenvefter/ Großachtba- rer/ Hochbenahmter/ Hoch- und Wohl- Mannhaffter/ Hoch-Ehren-Wohlge- achter und Hocherbarer Herr. Eurer Edlen und Wohl-Ehrenveſten veſte
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0178" n="172"/><lb/> ward der <hi rendition="#aq">Præceptor Claſſicus</hi> genant/ der<lb/><hi rendition="#aq">Cantor, Baccalarius,</hi> und <hi rendition="#aq">infima & ſuprema<lb/> Collega</hi> zugleich war) gemeint/ es ſey genug<lb/> wenn er ſchriebe Ehrenwohlgeachter. Nun<lb/> ſey der Groſchen vergebens außgegeben/ da<lb/> der Steiß-Paucker vor das Geld hãtte Edel<lb/> und Wohl-Ehrenveſt koͤnnen hinſchreiben.<lb/><hi rendition="#aq">Eurylas</hi> ſprach ihm Troſt zu/ er ſolte ſich zu<lb/> frieden geben/ wenn es ja an Gevattern man-<lb/> gelte/ ſo haͤtten ſie einen Mahler bey ſich/ der<lb/> das Chriſtliche Werck auf ſich nehmen koͤnte.<lb/> Der Hausknecht wolte ſich noch nicht zu frie-<lb/> den geben/ biß er einen andren Brieff geſchrie-<lb/> ben/ und ſeinen außerleſenen Gevatter verſoͤh-<lb/> net haͤtte; da nam <hi rendition="#aq">Eurylas</hi> den Mahler und<lb/><hi rendition="#aq">dictirte</hi> ihm folgenden Brieff.</p><lb/> <floatingText> <body> <div type="letter" n="1"> <salute>Edler/ Wohl-Ehrenvefter/ Großachtba-<lb/> rer/ Hochbenahmter/ Hoch- und Wohl-<lb/> Mannhaffter/ Hoch-Ehren-Wohlge-<lb/> achter und Hocherbarer Herr.</salute><lb/> <p>Eurer Edlen und Wohl-Ehrenveſten<lb/> Herrligkeit kan ich nicht bergen/ daß meine<lb/> Tugendſame Hausehre die Chriſtliche Kir-<lb/> che mit einer Maͤnnlichen Perſon vermehret.<lb/> Wenn ich denn auß tragendem vaͤterlichen<lb/> Ampte mich nach vornehmen Paten uͤmbſe-<lb/> hen muß/ Und aber Eure Edle Wohl-Ehren-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">veſte</fw><lb/></p> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [172/0178]
ward der Præceptor Claſſicus genant/ der
Cantor, Baccalarius, und infima & ſuprema
Collega zugleich war) gemeint/ es ſey genug
wenn er ſchriebe Ehrenwohlgeachter. Nun
ſey der Groſchen vergebens außgegeben/ da
der Steiß-Paucker vor das Geld hãtte Edel
und Wohl-Ehrenveſt koͤnnen hinſchreiben.
Eurylas ſprach ihm Troſt zu/ er ſolte ſich zu
frieden geben/ wenn es ja an Gevattern man-
gelte/ ſo haͤtten ſie einen Mahler bey ſich/ der
das Chriſtliche Werck auf ſich nehmen koͤnte.
Der Hausknecht wolte ſich noch nicht zu frie-
den geben/ biß er einen andren Brieff geſchrie-
ben/ und ſeinen außerleſenen Gevatter verſoͤh-
net haͤtte; da nam Eurylas den Mahler und
dictirte ihm folgenden Brieff.
Edler/ Wohl-Ehrenvefter/ Großachtba-
rer/ Hochbenahmter/ Hoch- und Wohl-
Mannhaffter/ Hoch-Ehren-Wohlge-
achter und Hocherbarer Herr.
Eurer Edlen und Wohl-Ehrenveſten
Herrligkeit kan ich nicht bergen/ daß meine
Tugendſame Hausehre die Chriſtliche Kir-
che mit einer Maͤnnlichen Perſon vermehret.
Wenn ich denn auß tragendem vaͤterlichen
Ampte mich nach vornehmen Paten uͤmbſe-
hen muß/ Und aber Eure Edle Wohl-Ehren-
veſte
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