Wedekind, Frank: Erdgeist. Paris; Leipzig, 1895.
wenn Sie glauben, mir Ihres glücklichen Erfolges wegen Ihre Verachtung zum Ausdruck geben zu können! Schön. Verachtung? Ich werde dem Kind schon die richtige Facon geben! Wenn etwas verachtenswert ist, so sind es deine Intriguen! Lulu. Bin ich auf das Kind eifersüchtig? Das kann mir doch nicht einfallen ... Schön. Das Kind! Das Kind ist auf den Tag ein Jahr jünger als du. Laß mir meine Freiheit, zu leben, was ich noch zu leben habe! Sei das Kind erzogen, wie es will, das Kind hat seine fünf Sinne ... Vierter Auftritt. Schwarz. Die Vorigen. Schwarz (einen Pinsel in der Hand, rechts unter der Portiere). Was ist denn los? Lulu (zu Schön). Nun?
wenn Sie glauben, mir Ihres glücklichen Erfolges wegen Ihre Verachtung zum Ausdruck geben zu können! Schön. Verachtung? Ich werde dem Kind ſchon die richtige Façon geben! Wenn etwas verachtenswert iſt, ſo ſind es deine Intriguen! Lulu. Bin ich auf das Kind eiferſüchtig? Das kann mir doch nicht einfallen … Schön. Das Kind! Das Kind iſt auf den Tag ein Jahr jünger als du. Laß mir meine Freiheit, zu leben, was ich noch zu leben habe! Sei das Kind erzogen, wie es will, das Kind hat ſeine fünf Sinne … Vierter Auftritt. Schwarz. Die Vorigen. Schwarz (einen Pinſel in der Hand, rechts unter der Portiere). Was iſt denn los? Lulu (zu Schön). Nun? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#LUL"> <p><pb n="93" facs="#f0099"/> wenn Sie glauben, mir Ihres glücklichen Erfolges<lb/> wegen Ihre Verachtung zum Ausdruck geben zu<lb/> können!</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schön.</hi> </speaker><lb/> <p>Verachtung? Ich werde dem Kind ſchon die<lb/> richtige Fa<hi rendition="#aq">ç</hi>on geben! Wenn etwas verachtenswert<lb/> iſt, ſo ſind es deine Intriguen!</p> </sp><lb/> <sp who="#LUL"> <speaker> <hi rendition="#b">Lulu.</hi> </speaker><lb/> <p>Bin ich auf das Kind eiferſüchtig? Das kann<lb/> mir doch nicht einfallen …</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schön.</hi> </speaker><lb/> <p>Das Kind! Das Kind iſt auf den Tag ein<lb/> Jahr jünger als du. Laß mir meine Freiheit, zu<lb/> leben, was ich noch zu leben habe! Sei das Kind<lb/> erzogen, wie es will, das Kind hat ſeine fünf<lb/> Sinne …</p> </sp> </div><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vierter Auftritt.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Schwarz. Die Vorigen</hi>.</stage><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schwarz</hi> </speaker> <stage>(einen Pinſel in der Hand, rechts unter der Portiere).</stage><lb/> <p>Was iſt denn los?</p> </sp><lb/> <sp who="#LUL"> <speaker> <hi rendition="#b">Lulu</hi> </speaker> <stage>(zu Schön).</stage><lb/> <p>Nun?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [93/0099]
wenn Sie glauben, mir Ihres glücklichen Erfolges
wegen Ihre Verachtung zum Ausdruck geben zu
können!
Schön.
Verachtung? Ich werde dem Kind ſchon die
richtige Façon geben! Wenn etwas verachtenswert
iſt, ſo ſind es deine Intriguen!
Lulu.
Bin ich auf das Kind eiferſüchtig? Das kann
mir doch nicht einfallen …
Schön.
Das Kind! Das Kind iſt auf den Tag ein
Jahr jünger als du. Laß mir meine Freiheit, zu
leben, was ich noch zu leben habe! Sei das Kind
erzogen, wie es will, das Kind hat ſeine fünf
Sinne …
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Schwarz. Die Vorigen.
Schwarz (einen Pinſel in der Hand, rechts unter der Portiere).
Was iſt denn los?
Lulu (zu Schön).
Nun?
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Zitationshilfe: | Wedekind, Frank: Erdgeist. Paris; Leipzig, 1895, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wedekind_erdgeist_1895/99>, abgerufen am 03.03.2025. |