Beispiesweise wird der Stein f h i e c hergestellt, indem man zuerst einen Sandsteinblock mit den parallelen und ebenen Flächen f u s t und p q r v (K') zurichtet. Die Höhe f t in K' entspricht der größten Steinhöhe h e und lassen sich die Abschrägungen und Abrundungen, in der Weise wie Fig. K vergegenwärtigt, mittelst der Schablone leicht herstellen. Dasselbe Verfahren gilt für die Steine J, L und M.
B.Die Gewölbe.
Die bogenartige Ueberdeckung der Oeffnungen und beliebig ge- stalteter Räume, welche mit hinreichend starken Mauern umgeben sind, geschieht mit Gewölben.
Gewölbte Decken kommen hauptsächlich vor über Kelleranlagen, Corridoren, Gängen, Treppenhäusern (in Oesterreich auch sehr häufig über Wohnräumen und Magazinen), und außerdem noch überall, wo die leicht brennbaren Holzdecken nicht zweckmäßig erscheinen.
1) Benennung der Gewölbetheile. Jeder Bestandtheil des Gewölbes hat seinen besonderen Namen (Fig. 254 A--B).
[Abbildung]
Fig. 254 A--B.
a) Die inneren Begrenzungslinien zwischen dem Gewölbe und den verticalen Wänden, also die Linien k k', heißen: Anlauf (österreichisch) Kämpferlinie; die einzelnen Punkte in dieser Linie heißen: Anlauf- resp. Kämpferpunkte.
b) Die höchste Stelle (s) der inneren Gewölbefläche heißt: Schei- telpunkt oder Schlußpunkt.
Die Bögen aus Schnitt- und Werkſteinen.
Beiſpiesweiſe wird der Stein f h i e c hergeſtellt, indem man zuerſt einen Sandſteinblock mit den parallelen und ebenen Flächen f u s t und p q r v (K') zurichtet. Die Höhe f t in K' entſpricht der größten Steinhöhe h e und laſſen ſich die Abſchrägungen und Abrundungen, in der Weiſe wie Fig. K vergegenwärtigt, mittelſt der Schablone leicht herſtellen. Daſſelbe Verfahren gilt für die Steine J, L und M.
B.Die Gewölbe.
Die bogenartige Ueberdeckung der Oeffnungen und beliebig ge- ſtalteter Räume, welche mit hinreichend ſtarken Mauern umgeben ſind, geſchieht mit Gewölben.
Gewölbte Decken kommen hauptſächlich vor über Kelleranlagen, Corridoren, Gängen, Treppenhäuſern (in Oeſterreich auch ſehr häufig über Wohnräumen und Magazinen), und außerdem noch überall, wo die leicht brennbaren Holzdecken nicht zweckmäßig erſcheinen.
1) Benennung der Gewölbetheile. Jeder Beſtandtheil des Gewölbes hat ſeinen beſonderen Namen (Fig. 254 A—B).
[Abbildung]
Fig. 254 A—B.
a) Die inneren Begrenzungslinien zwiſchen dem Gewölbe und den verticalen Wänden, alſo die Linien k k', heißen: Anlauf (öſterreichiſch) Kämpferlinie; die einzelnen Punkte in dieſer Linie heißen: Anlauf- reſp. Kämpferpunkte.
b) Die höchſte Stelle (s) der inneren Gewölbefläche heißt: Schei- telpunkt oder Schlußpunkt.
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Die Bögen aus Schnitt- und Werkſteinen.
Beiſpiesweiſe wird der Stein f h i e c hergeſtellt, indem man zuerſt
einen Sandſteinblock mit den parallelen und ebenen Flächen f u s t
und p q r v (K') zurichtet. Die Höhe f t in K' entſpricht der größten
Steinhöhe h e und laſſen ſich die Abſchrägungen und Abrundungen,
in der Weiſe wie Fig. K vergegenwärtigt, mittelſt der Schablone
leicht herſtellen. Daſſelbe Verfahren gilt für die Steine J, L und M.
B. Die Gewölbe.
Die bogenartige Ueberdeckung der Oeffnungen und beliebig ge-
ſtalteter Räume, welche mit hinreichend ſtarken Mauern umgeben
ſind, geſchieht mit Gewölben.
Gewölbte Decken kommen hauptſächlich vor über Kelleranlagen,
Corridoren, Gängen, Treppenhäuſern (in Oeſterreich auch ſehr häufig
über Wohnräumen und Magazinen), und außerdem noch überall, wo
die leicht brennbaren Holzdecken nicht zweckmäßig erſcheinen.
1) Benennung der Gewölbetheile. Jeder Beſtandtheil des
Gewölbes hat ſeinen beſonderen Namen (Fig. 254 A—B).
[Abbildung Fig. 254 A—B.]
a) Die inneren Begrenzungslinien zwiſchen dem Gewölbe und
den verticalen Wänden, alſo die Linien k k', heißen: Anlauf
(öſterreichiſch) Kämpferlinie; die einzelnen Punkte in dieſer Linie
heißen: Anlauf- reſp. Kämpferpunkte.
b) Die höchſte Stelle (s) der inneren Gewölbefläche heißt: Schei-
telpunkt oder Schlußpunkt.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zwei Bänden. Die Ausgabe von 1877/1878 ist die 2., gänzlich umgearbarbeitete und sehr vermehrte Auflage und wurde aufgrund der besseren verfügbarkeit für das DTA digitalisiert.
Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/265>, abgerufen am 03.03.2025.
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