Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Kuh. 635 Bäter, dat de Koh van 'n Hawer spring'n, as dat de Vagels van 'n Hawer singen. (S. Kuh 24.) - Schlingmann, 608. 636 De Koh kost't nich mehr, weil se bunt is. 637 Die Kue geht im grase bis an den bauch und lest ihr doch nicht genügen. - Monatsblätter, V, 141, 12. 638 Die Kuh gibt nicht jedem Weibe Milch, das sie melken will. 639 Die Kuh hat lieber Bremsen als einen Stecken auf dem Rücken. Sie lässt sich lieber in der Freiheit von Fliegen u. s. w. stechen, als dass sie eingespannt vor dem Stecken laufen muss. 640 Die Kuh ist der Reichthum des Armen. 641 Die schwarze Kuh gibt immer Milch. Will sagen, dass, wer Wald besitzt, stets Nutzen daraus ziehen kann. 642 Die Kuh stürzt ihre Milch selbst um. Auf dem Titel der Schrift von Andr. Osiander: Widerlegung der vngegrundten vndienstlichen Antwort Phil. Melanchtonis u. s. w., Königsberg i. Pr., M. D. Lij, findet sich unmittelbar unter der Jahreszahl folgende handschriftliche Bemerkung: "Du hettest auch wol können anders machen, l. Osiander, hir stürtzt die ku ihr milch selbst vmb." (Monatsblätter, V, 45, 1.) 643 Eine dreckige Kuh haut so lange mit dem Schwanze herum, bis die andere (Kuh) auch dreckig ist. (Nordwestl. Böhmen.) Ein schlechter Mensch sucht auch andere schlecht zu machen oder zu verdächtigen. 644 Eine gut genährte Kuh bringt in Einem Jahre mehr als eine schlecht genährte in zwei. 645 Einer Kuh ist Haferstroh lieber als Muskatnuss. 646 Ist von der Kuh die Rede, so denkt man an die Milch. Aehnlich russisch bei Altmann VI, 503. 647 Kue und kalb gehen mit ainander. - Zimmerische Chronik, IV. 648 Kühe und Weiber müssen wohl genähret sein, will man seine Freude an ihnen haben. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4581. 649 Man grüsst erst Kuh und Kälbelein und kommt dann zu dem Herrn hinein. Mit dem Spruche schildert man die westfälischen Pfarr- und ähnliche Häuser, die auf dem Lande allermeist den dortigen Bauernhäusern gleichen, in denen man über die Diele, wo das Vieh steht, nach dem Wohnzimmer gelangt. (Jahrbuch für Unterhaltung zum Christlichen Volkskalender der Diakonissenanstalt zu Kaiserswerth, 1874, S. 50.) 650 Man kann die Kuh an den Brunnen führen, aber man kann sie nicht zum Saufen zwingen. - Volksblatt für Stadt und Land, 1877, Nr. 43. 651 Reiht euch, ihr Kühe, rief der arme Schneider in den Stall hinein, und hatte nur eine. - Hausblätter, 218. 652 Sei die Kuh auch noch so gross, sie war zuerst ein Kälblein bloss. - Wenzig, 82. 653 Stössige Kühe werden auch gemolken. - Altmann VI, 504. 654 Wä de Koh schlacht, dem geiht de Melk quitt. - Schlingmann, 885. 655 Wenn en Koh in 'n Dreck fallen is, beklackt s' de annern all'. 656 Wenn man den Kühen auch grüne Brillen aufsetzt, so fressen sie doch Hobelspäne nicht für Gras. 657 Wer die Kuh füttert, der melkt sie. Frz.: Qui monte la mule, la ferre. (Cahier, 1141.) 658 Wer die Kuh nicht zu liefern weiss, der liefere ihren Preis. Was man nicht sachlich gewähren kann, das muss man nach seinem Werthe bezahlen. *659 Da müsst' ich von einer tauben Kuh gefressen haben. - Gotthelf, Erzählungen, I, 278. Wenn ich das oder jenes thäte. *660 Dat is em ene melkende Ko. - Dähnert, 304. Das bringt ihm wesentliche Vortheile. [Spaltenumbruch] *661 Die milchende Kuh. Eine fruchtbare Erwerbsquelle. Der Ausdruck ist aus einem Distichon Schiller's: Die Wissenschaft, entlehnt. *662 Eine Kuh für ein Pferd nehmen. - Luther's Werke, VII, 119b. *663 Er gehet mit der schwartzen kuhe oder kunst umb. - Monatsblätter, V, 94, 11. *664 Schaut doch die Kuh den Bischof an. - Abele. Kuhblume. Kohblom rükt nich as de Rosen, op Schleböm wässt ken Aprikosen. - Plattdütscher Husfründ, III, 4. Kuhdreck. 8 Kuhdreck schmiert sich wol wie Butter, sagte die Frau, er schmeckt aber etwas anders. - Wirth, I, 635. 9 Kuhdreck wär' Butter worden, wenn das Wenn und Aber nicht wär'. - Birlinger. Kuhdünger. Kuhdünger ist ein Ringer, Ochsendünger ist ein Bringer, Pferdedünger ist ein Zwinger. Kuhhimmel. * Das ist ein Kuhhimmel. Tiroler Benennung eines vorzüglichen Weideplatzes für Kühe. (Westermann, 25, 619.) Kühl. *4 Er ist kühl und zugeknöpft bis an die Halsbinde. Kuhschweif. * Dös iss a Kuahschwoaf. (Schwaben.) Ein Tanz, bei dem es nicht nobel zugeht. Kukuk. 133 Der gugger singt sein lebenlang vnd lernet doch kein ander gsang. - Loci comm., 141. Lat.: Licet per multos cuculus cantauerit annos, psallere nescit adhuc alium cantum, nisi Guggug. (Loci comm., 141.) 134 Der Kukuk soll nach Johanni schweigen, sonst wird sich nicht viel Gutes zeigen. - Weckstimmen, I, Juni. 135 Wenn der Kukuk schreit, ist's zu allem Zeit. It.: Quando canta il cucco, v' e da far per tutto. (Giani, 442.) *136 Dem Kukuk ein Ohr abgehen müssen. - Frischbier, II, 11. Zur Bezeichnung eines langen Weges. *137 Wenn der Kukuk rufen wird. Von saumseligen, trägen Landleuten, die ihre Feldarbeiten erst beginnen, wenn der Kukuk ruft. Kultur. 2 Je tiefer die Kultur, desto sicherer die Ernte. - Wunderlich, 2. Kümmel. 6 Ich trinke nur kalten Kümmel, sagte der Soldat, als der Unteroffizier ihn andonnerte: Hab' ich ihm nicht verboten, hitzige Getränke zu trinken? Kümmelblättchen. * Kümmelblättchen spielen. Ein bekanntes betrügerisches Kartenspiel, wodurch man unerfahrenen Leuten ihre Baarschaft abzunehmen pflegt, das aber mit Kümmel gar nichts zu thun hat. Das Spiel besteht darin, dass drei Karten so geschickt durcheinander geworfen werden, dass es dem Unkundigen nicht möglich ist, eine bestimmte Karte ihrer Lage nach zu bezeichnen. In der Gaunersprache bedient man sich nun bekanntlich vieler hebräischer Wörter. Der dritte Buchstabe des hebräischen Alphabets, Gimel, wird auch zur Bezeichnung der Zahl "drei" gebraucht. Das Spiel heisst daher eigentlich "Gimelblättchen", was dem Namen nach dem bekannten Kartenspiel "Dreiblatt" entspricht. (Illustrirte Frauenzeitung, 1874.) Kummer. 32 Der Kummer ist ein Verdummer. - Auerbach, Tausend Gedanken, 17. 33 Neuer Kummer drängt den alten zurück. 34 Wer seinen Kummer klagt, dem fehlt's an Worten nicht. Die Türken: Der Leidende wird gern zum Schwätzer. (Weigel.) [Spaltenumbruch]
Kuh. 635 Bäter, dat de Kôh van 'n Hawer spring'n, as dat de Vagels van 'n Hawer singen. (S. Kuh 24.) – Schlingmann, 608. 636 De Koh kost't nich mehr, weil se bunt is. 637 Die Kue geht im grase bis an den bauch und lest ihr doch nicht genügen. – Monatsblätter, V, 141, 12. 638 Die Kuh gibt nicht jedem Weibe Milch, das sie melken will. 639 Die Kuh hat lieber Bremsen als einen Stecken auf dem Rücken. Sie lässt sich lieber in der Freiheit von Fliegen u. s. w. stechen, als dass sie eingespannt vor dem Stecken laufen muss. 640 Die Kuh ist der Reichthum des Armen. 641 Die schwarze Kuh gibt immer Milch. Will sagen, dass, wer Wald besitzt, stets Nutzen daraus ziehen kann. 642 Die Kuh stürzt ihre Milch selbst um. Auf dem Titel der Schrift von Andr. Osiander: Widerlegung der vngegrundten vndienstlichen Antwort Phil. Melanchtonis u. s. w., Königsberg i. Pr., M. D. Lij, findet sich unmittelbar unter der Jahreszahl folgende handschriftliche Bemerkung: „Du hettest auch wol können anders machen, l. Osiander, hir stürtzt die ku ihr milch selbst vmb.“ (Monatsblätter, V, 45, 1.) 643 Eine dreckige Kuh haut so lange mit dem Schwanze herum, bis die andere (Kuh) auch dreckig ist. (Nordwestl. Böhmen.) Ein schlechter Mensch sucht auch andere schlecht zu machen oder zu verdächtigen. 644 Eine gut genährte Kuh bringt in Einem Jahre mehr als eine schlecht genährte in zwei. 645 Einer Kuh ist Haferstroh lieber als Muskatnuss. 646 Ist von der Kuh die Rede, so denkt man an die Milch. Aehnlich russisch bei Altmann VI, 503. 647 Kue und kalb gehen mit ainander. – Zimmerische Chronik, IV. 648 Kühe und Weiber müssen wohl genähret sein, will man seine Freude an ihnen haben. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581. 649 Man grüsst erst Kuh und Kälbelein und kommt dann zu dem Herrn hinein. Mit dem Spruche schildert man die westfälischen Pfarr- und ähnliche Häuser, die auf dem Lande allermeist den dortigen Bauernhäusern gleichen, in denen man über die Diele, wo das Vieh steht, nach dem Wohnzimmer gelangt. (Jahrbuch für Unterhaltung zum Christlichen Volkskalender der Diakonissenanstalt zu Kaiserswerth, 1874, S. 50.) 650 Man kann die Kuh an den Brunnen führen, aber man kann sie nicht zum Saufen zwingen. – Volksblatt für Stadt und Land, 1877, Nr. 43. 651 Reiht euch, ihr Kühe, rief der arme Schneider in den Stall hinein, und hatte nur eine. – Hausblätter, 218. 652 Sei die Kuh auch noch so gross, sie war zuerst ein Kälblein bloss. – Wenzig, 82. 653 Stössige Kühe werden auch gemolken. – Altmann VI, 504. 654 Wä de Koh schlacht, dem geiht de Melk quitt. – Schlingmann, 885. 655 Wenn ên Koh in 'n Dreck fallen is, beklackt s' de annern all'. 656 Wenn man den Kühen auch grüne Brillen aufsetzt, so fressen sie doch Hobelspäne nicht für Gras. 657 Wer die Kuh füttert, der melkt sie. Frz.: Qui monte la mule, la ferre. (Cahier, 1141.) 658 Wer die Kuh nicht zu liefern weiss, der liefere ihren Preis. 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Kuh.
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643 Eine dreckige Kuh haut so lange mit dem Schwanze herum, bis die andere (Kuh) auch dreckig ist. (Nordwestl. Böhmen.)
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644 Eine gut genährte Kuh bringt in Einem Jahre mehr als eine schlecht genährte in zwei.
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646 Ist von der Kuh die Rede, so denkt man an die Milch.
Aehnlich russisch bei Altmann VI, 503.
647 Kue und kalb gehen mit ainander. – Zimmerische Chronik, IV.
648 Kühe und Weiber müssen wohl genähret sein, will man seine Freude an ihnen haben. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581.
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Mit dem Spruche schildert man die westfälischen Pfarr- und ähnliche Häuser, die auf dem Lande allermeist den dortigen Bauernhäusern gleichen, in denen man über die Diele, wo das Vieh steht, nach dem Wohnzimmer gelangt. (Jahrbuch für Unterhaltung zum Christlichen Volkskalender der Diakonissenanstalt zu Kaiserswerth, 1874, S. 50.)
650 Man kann die Kuh an den Brunnen führen, aber man kann sie nicht zum Saufen zwingen. – Volksblatt für Stadt und Land, 1877, Nr. 43.
651 Reiht euch, ihr Kühe, rief der arme Schneider in den Stall hinein, und hatte nur eine. – Hausblätter, 218.
652 Sei die Kuh auch noch so gross, sie war zuerst ein Kälblein bloss. – Wenzig, 82.
653 Stössige Kühe werden auch gemolken. – Altmann VI, 504.
654 Wä de Koh schlacht, dem geiht de Melk quitt. – Schlingmann, 885.
655 Wenn ên Koh in 'n Dreck fallen is, beklackt s' de annern all'.
656 Wenn man den Kühen auch grüne Brillen aufsetzt, so fressen sie doch Hobelspäne nicht für Gras.
657 Wer die Kuh füttert, der melkt sie.
Frz.: Qui monte la mule, la ferre. (Cahier, 1141.)
658 Wer die Kuh nicht zu liefern weiss, der liefere ihren Preis.
Was man nicht sachlich gewähren kann, das muss man nach seinem Werthe bezahlen.
*659 Da müsst' ich von einer tauben Kuh gefressen haben. – Gotthelf, Erzählungen, I, 278.
Wenn ich das oder jenes thäte.
*660 Dat is em ene melkende Kô. – Dähnert, 304.
Das bringt ihm wesentliche Vortheile.
*661 Die milchende Kuh.
Eine fruchtbare Erwerbsquelle. Der Ausdruck ist aus einem Distichon Schiller's: Die Wissenschaft, entlehnt.
*662 Eine Kuh für ein Pferd nehmen. – Luther's Werke, VII, 119b.
*663 Er gehet mit der schwartzen kuhe oder kunst umb. – Monatsblätter, V, 94, 11.
*664 Schaut doch die Kuh den Bischof an. – Abele.
Kuhblume.
Kohblom rükt nich as de Rosen, op Schlêböm wässt kên Aprikosen. – Plattdütscher Husfründ, III, 4.
Kuhdreck.
8 Kuhdreck schmiert sich wol wie Butter, sagte die Frau, er schmeckt aber etwas anders. – Wirth, I, 635.
9 Kuhdreck wär' Butter worden, wenn das Wenn und Aber nicht wär'. – Birlinger.
Kuhdünger.
Kuhdünger ist ein Ringer, Ochsendünger ist ein Bringer, Pferdedünger ist ein Zwinger.
Kuhhimmel.
* Das ist ein Kuhhimmel.
Tiroler Benennung eines vorzüglichen Weideplatzes für Kühe. (Westermann, 25, 619.)
Kühl.
*4 Er ist kühl und zugeknöpft bis an die Halsbinde.
Kuhschweif.
* Dös iss a Kuahschwoaf. (Schwaben.)
Ein Tanz, bei dem es nicht nobel zugeht.
Kukuk.
133 Der gugger singt sein lebenlang vnd lernet doch kein ander gsang. – Loci comm., 141.
Lat.: Licet per multos cuculus cantauerit annos, psallere nescit adhuc alium cantum, nisi Guggug. (Loci comm., 141.)
134 Der Kukuk soll nach Johanni schweigen, sonst wird sich nicht viel Gutes zeigen. – Weckstimmen, I, Juni.
135 Wenn der Kukuk schreit, ist's zu allem Zeit.
It.: Quando canta il cucco, v' è da far per tutto. (Giani, 442.)
*136 Dem Kukuk ein Ohr abgehen müssen. – Frischbier, II, 11.
Zur Bezeichnung eines langen Weges.
*137 Wenn der Kukuk rufen wird.
Von saumseligen, trägen Landleuten, die ihre Feldarbeiten erst beginnen, wenn der Kukuk ruft.
Kultur.
2 Je tiefer die Kultur, desto sicherer die Ernte. – Wunderlich, 2.
Kümmel.
6 Ich trinke nur kalten Kümmel, sagte der Soldat, als der Unteroffizier ihn andonnerte: Hab' ich ihm nicht verboten, hitzige Getränke zu trinken?
Kümmelblättchen.
* Kümmelblättchen spielen.
Ein bekanntes betrügerisches Kartenspiel, wodurch man unerfahrenen Leuten ihre Baarschaft abzunehmen pflegt, das aber mit Kümmel gar nichts zu thun hat. Das Spiel besteht darin, dass drei Karten so geschickt durcheinander geworfen werden, dass es dem Unkundigen nicht möglich ist, eine bestimmte Karte ihrer Lage nach zu bezeichnen. In der Gaunersprache bedient man sich nun bekanntlich vieler hebräischer Wörter. Der dritte Buchstabe des hebräischen Alphabets, Gimel, wird auch zur Bezeichnung der Zahl „drei“ gebraucht. Das Spiel heisst daher eigentlich „Gimelblättchen“, was dem Namen nach dem bekannten Kartenspiel „Dreiblatt“ entspricht. (Illustrirte Frauenzeitung, 1874.)
Kummer.
32 Der Kummer ist ein Verdummer. – Auerbach, Tausend Gedanken, 17.
33 Neuer Kummer drängt den alten zurück.
34 Wer seinen Kummer klagt, dem fehlt's an Worten nicht.
Die Türken: Der Leidende wird gern zum Schwätzer. (Weigel.)
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