Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Katzendreck.

*7 Er hot e Katzedreckle g'fressa.

Ist übel gelaunt.


Katzenfeind.

Ist ein Katzenfeind gestorben, so soll er bei Regen und Wind begraben werden.

Beruht, wie viele Sprichwörter über die Katze (vgl. Katze 582) auf mythologischen Vorstellungen. Aehnliche Vorstellungen wie in Deutschland findet man in England und Holland verbreitet. Englische Seeleute setzen ein sehr bedenkliches Gesicht auf, wenn die Katzen an Bord ungewöhnlich heiter und vergnügt sind, weil nach ihrer Auffassung dann immer ein Sturm zu befürchten ist. Sie sagen: The cat has a gale of wind in her tail. (Emma Niendorf, Londoner Dissolving Views.)


Katzenfiller.

* Es sind Kattenfiller.

Spottname der Bewohner von Attendorn in Westfalen, weil sie einst eine Katze mit Rinderblasen vom Thurme geworfen haben sollen.


Katzenkopf.

7 Besser Katzenkopf als Löwenschwanz.

Lieber im Dorfe der Erste als in der Stadt der Letzte.

It.: E meglio essere capo di gatto, che coda di leone. (Giani, 295.)


Katzenleben.

*2 He hett negen Kattenleben. - Wochenblatt f. Schlesw.-Holst., 6.

Er besitzt ein sehr zähes Leben.


Katzenmulle.

* Ja, Katzemulle. (Schwaben.)

Soviel als: Ja, ein Dreck.


Katzenschwanz.

5 Aus einem Katzenschwanz macht man kein seidenes Sieb. - Schuller, 39.


Katzenvater.

Als der Katzenvater todt, verloren die Katzen ihr Brot (oder: kamen die Katzen in Noth).

In Graz starb am 11. Juni 1875 ein Sonderling, der als "Katzenvater" allgemein und weithin bekannt war. Seine Wohnung bildete ein Waisenhaus der jungen, eine Versorgungsanstalt der alten und einen Zufluchtsort für die heimatlosen Katzen.


Kauf.

82 Da wirt gar mancher kauff ein wicht, wo der pfennig beywohnet nicht. - Loci comm., 165.

Lat.: Impedit omne forum, defectus denariorum. (Loci comm., 165.)

*83 Er ist leichten Kaufs davon gekommen. (S. Auge 414; Haut 164.)


Kaufen.

122 Ich kaufe nicht so theuer, das mich nachher gerewen muss.

Lat.: Ego poenitere tanti non emo.

123 Jeder kauft gern wohlfeil.

Holl.: Koop voor zoo kleinen prijs, als gij kunt. (Harrebomee, II, 200b.)

124 Kauf' ein Feld (Gut) ohne Geld. - Frischbier, 4285.

125 Kaufe eins und verkaufe drei; glaubst du zu fehlen, so leg' mir's bei.

It.: Compra uno e vendi tre, se fai male apponlo a me. (Giani, 378.)

126 Mancher keufft er es feil wirdt, vnd findet ers verloren wirdt; derselbe stirbt ehr er kranck wird.

Handschriftlich aus dem Jahre 1569 auf der innern Seite des hintern Deckels einer Bibel der königlichen Bibliothek in Königsberg. (Monatsblätter, V, 45, 2.)

127 Was man kauft, verkauft man wieder.

So sagte Alexander Severus, indem er den Verkauf der Aemter verbot.

128 Was man nicht kaufen will, soll man nicht behandeln.

Bei Tunnicius (1017): Men sal nicht dingen des men nicht kopen wil. (Quid licitaris ovem, dum non mercaberis ipsam.)

129 Was man theuer kaufft, das ist gut (oder muss ja gut sein).

130 Was soll ich kaufen, fragte die Dirne, trat vor den Spiegel und fasste Muth: Lieber ohne Hemd, als ohne Hut.

131 Wer kaufft, der hat. - Aventin, Chronik, CCVIIa.

132 Wer theuer kauft all Schund, der gehet bald zu Grund.

Dän.: Han dör ikke som dyrt kjöber. (Prov. dan., 116.)

[Spaltenumbruch] 133 Wer viel kaufen will, hat wenig Geld.

Bei Tunnicius (1159): De vele koft, heft weinich geldes. (Aeris habet modicum mercari plurima nitens.)

*134 Ebbs kaufe, unn e Böhml unn e Klotz. - Alsatia, 1851, S. 36.

*135 Er kauft, was ihm gefällt, und es gefällt ihm alles, was er sieht.

In Warschau sagt man jüdisch-deutsch: Er is a Kojne-hakkel, d. h. ein Verschwender.


Käufer.

22 Käufer und Verkäufer sind Sünder.

*23 A Kojne (Käufer) vön Mittwoch. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Die Mittwochskäufer galten bei den Juden für sehr genau.


Kaufleute.

24 Das gibt die besten Kaufleute, die einmal bankrott gespielt.

So sagte Moritz von Oranien zu einem Obersten, der ein Gefecht verloren hatte, um denselben zur Fortsetzung des Kampfes zu ermuthigen. (Harssdörffer, 1550.)


Kaufmann.

76 Ein ängstlicher Kaufmann macht keinen Gewinn und keinen Schaden. - Merx, 241.

77 Ein junger Kaufmann ist kein Schenkmann.

78 Ein junger Kaufmann lockt die Käufer.

79 Ein Kaufmann kann nicht immer gewinnen, und ein Dieb gelangt nicht immer zu Beute.

80 Ein Kaufmann macht gern aus einem groschen zwey. - Monatsblätter, 12, 189.

81 Ein Kaufmann nimmt vom geringsten Ding einen gewinn, und solt es nur ein pfennig sein.

82 Ein Kauffmann thut nicht gern einen Trit umbsonst.

83 Kein Kauffmann ist so geitzig, dass er sich selbsten verkaufft, und zu einem Knechte mache, wie der Soldat und der Hofmann thut.

84 Macht sich der Kaufmann mausig, ist er bankrott oder lausig.

It.: Mercante litigioso, o fallito o pidocchioso. (Giani, 1052.)

85 Was ein Kaufmann wiegt und ein Schwein, nach ihrem Tode wird's ersichtlich sein.

It.: Mercante e porco, non si pesa che dopo morto. (Giani, 1051.)

*86 Ein latinsch Kopmann. - Dähnert, 269a.

Ein Kaufmann, der studirt hat.


Kaupeln.

Wer zu kaupeln1 Lust hat, der hat auch Lust zu betrügen.

1) Tauschhandel im Kleinen.


Kehle.

27 Eine hungrige Kehle ist das grösste Elend. (Venet.)

28 Eine Kehle, die nicht trinkt; ein Glas, das nicht klingt; ein Mund, der nicht lacht, der nicht küsst und nicht singt, und ein Aug', das nicht weint; ein Herz, das nicht liebt, sind fünf Dinge, wie 's trauriger keine gibt.

Dieser Trinkspruch soll in einer berliner Trinkgesell schaft unter vielen andern den Preis erhalten haben.


Kehrbesen.

2 Wenn der Kehrbesen ruht, arbeitet die Spinne.

Holl.: Als de raagbol rust, werkt de spin. (Harrebomee, II, 208a.)


Kehrdichannichts.

* He hett en goden Kehrdiannicks. - Wochenblatt für Schlesw.-Holst., 11.

Er ist lau, gleichgültig, phlegmatisch.


Kehren.

21 Jeder kehre vor seiner Thür, findest du da nichts, so komm zu mir.

*22 Kehren, wo die Pfaffen tanzen. (Wien.)

D. h. nur an den vordern ins Auge fallenden Stellen, also oberflächlich.


Keif.

1 Alter Keif erhebt sich bald.

Bei Tunnicius (823): Olt kyf vorhevet sik bolde. (Lites praeteritae facile renovantur et ira.)

[Spaltenumbruch]
Katzendreck.

*7 Er hot e Katzedreckle g'fressa.

Ist übel gelaunt.


Katzenfeind.

Ist ein Katzenfeind gestorben, so soll er bei Regen und Wind begraben werden.

Beruht, wie viele Sprichwörter über die Katze (vgl. Katze 582) auf mythologischen Vorstellungen. Aehnliche Vorstellungen wie in Deutschland findet man in England und Holland verbreitet. Englische Seeleute setzen ein sehr bedenkliches Gesicht auf, wenn die Katzen an Bord ungewöhnlich heiter und vergnügt sind, weil nach ihrer Auffassung dann immer ein Sturm zu befürchten ist. Sie sagen: The cat has a gale of wind in her tail. (Emma Niendorf, Londoner Dissolving Views.)


Katzenfiller.

* Es sind Kattenfiller.

Spottname der Bewohner von Attendorn in Westfalen, weil sie einst eine Katze mit Rinderblasen vom Thurme geworfen haben sollen.


Katzenkopf.

7 Besser Katzenkopf als Löwenschwanz.

Lieber im Dorfe der Erste als in der Stadt der Letzte.

It.: È meglio essere capo di gatto, che coda di leone. (Giani, 295.)


Katzenleben.

*2 He hett negen Kattenleben.Wochenblatt f. Schlesw.-Holst., 6.

Er besitzt ein sehr zähes Leben.


Katzenmulle.

* Ja, Katzemulle. (Schwaben.)

Soviel als: Ja, ein Dreck.


Katzenschwanz.

5 Aus einem Katzenschwanz macht man kein seidenes Sieb.Schuller, 39.


Katzenvater.

Als der Katzenvater todt, verloren die Katzen ihr Brot (oder: kamen die Katzen in Noth).

In Graz starb am 11. Juni 1875 ein Sonderling, der als „Katzenvater“ allgemein und weithin bekannt war. Seine Wohnung bildete ein Waisenhaus der jungen, eine Versorgungsanstalt der alten und einen Zufluchtsort für die heimatlosen Katzen.


Kauf.

82 Da wirt gar mancher kauff ein wicht, wo der pfennig beywohnet nicht.Loci comm., 165.

Lat.: Impedit omne forum, defectus denariorum. (Loci comm., 165.)

*83 Er ist leichten Kaufs davon gekommen. (S. Auge 414; Haut 164.)


Kaufen.

122 Ich kaufe nicht so theuer, das mich nachher gerewen muss.

Lat.: Ego poenitere tanti non emo.

123 Jeder kauft gern wohlfeil.

Holl.: Koop voor zoo kleinen prijs, als gij kunt. (Harrebomée, II, 200b.)

124 Kauf' ein Feld (Gut) ohne Geld.Frischbier, 4285.

125 Kaufe eins und verkaufe drei; glaubst du zu fehlen, so leg' mir's bei.

It.: Compra uno e vendi tre, se fai male apponlo a me. (Giani, 378.)

126 Mancher keufft er es feil wirdt, vnd findet ers verloren wirdt; derselbe stirbt ehr er kranck wird.

Handschriftlich aus dem Jahre 1569 auf der innern Seite des hintern Deckels einer Bibel der königlichen Bibliothek in Königsberg. (Monatsblätter, V, 45, 2.)

127 Was man kauft, verkauft man wieder.

So sagte Alexander Severus, indem er den Verkauf der Aemter verbot.

128 Was man nicht kaufen will, soll man nicht behandeln.

Bei Tunnicius (1017): Men sal nicht dingen des men nicht kopen wil. (Quid licitaris ovem, dum non mercaberis ipsam.)

129 Was man theuer kaufft, das ist gut (oder muss ja gut sein).

130 Was soll ich kaufen, fragte die Dirne, trat vor den Spiegel und fasste Muth: Lieber ohne Hemd, als ohne Hut.

131 Wer kaufft, der hat.Aventin, Chronik, CCVIIa.

132 Wer theuer kauft all Schund, der gehet bald zu Grund.

Dän.: Han dør ikke som dyrt kjøber. (Prov. dan., 116.)

[Spaltenumbruch] 133 Wer viel kaufen will, hat wenig Geld.

Bei Tunnicius (1159): De vele koft, heft weinich geldes. (Aeris habet modicum mercari plurima nitens.)

*134 Ebbs kaufe, unn e Böhml unn e Klotz.Alsatia, 1851, S. 36.

*135 Er kauft, was ihm gefällt, und es gefällt ihm alles, was er sieht.

In Warschau sagt man jüdisch-deutsch: Er is a Kojne-hakkel, d. h. ein Verschwender.


Käufer.

22 Käufer und Verkäufer sind Sünder.

*23 A Kojne (Käufer) vön Mittwoch. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Die Mittwochskäufer galten bei den Juden für sehr genau.


Kaufleute.

24 Das gibt die besten Kaufleute, die einmal bankrott gespielt.

So sagte Moritz von Oranien zu einem Obersten, der ein Gefecht verloren hatte, um denselben zur Fortsetzung des Kampfes zu ermuthigen. (Harssdörffer, 1550.)


Kaufmann.

76 Ein ängstlicher Kaufmann macht keinen Gewinn und keinen Schaden.Merx, 241.

77 Ein junger Kaufmann ist kein Schenkmann.

78 Ein junger Kaufmann lockt die Käufer.

79 Ein Kaufmann kann nicht immer gewinnen, und ein Dieb gelangt nicht immer zu Beute.

80 Ein Kaufmann macht gern aus einem groschen zwey.Monatsblätter, 12, 189.

81 Ein Kaufmann nimmt vom geringsten Ding einen gewinn, und solt es nur ein pfennig sein.

82 Ein Kauffmann thut nicht gern einen Trit umbsonst.

83 Kein Kauffmann ist so geitzig, dass er sich selbsten verkaufft, und zu einem Knechte mache, wie der Soldat und der Hofmann thut.

84 Macht sich der Kaufmann mausig, ist er bankrott oder lausig.

It.: Mercante litigioso, o fallito o pidocchioso. (Giani, 1052.)

85 Was ein Kaufmann wiegt und ein Schwein, nach ihrem Tode wird's ersichtlich sein.

It.: Mercante e porco, non si pesa che dopo morto. (Giani, 1051.)

*86 Ein latinsch Kôpmann.Dähnert, 269a.

Ein Kaufmann, der studirt hat.


Kaupeln.

Wer zu kaupeln1 Lust hat, der hat auch Lust zu betrügen.

1) Tauschhandel im Kleinen.


Kehle.

27 Eine hungrige Kehle ist das grösste Elend. (Venet.)

28 Eine Kehle, die nicht trinkt; ein Glas, das nicht klingt; ein Mund, der nicht lacht, der nicht küsst und nicht singt, und ein Aug', das nicht weint; ein Herz, das nicht liebt, sind fünf Dinge, wie 's trauriger keine gibt.

Dieser Trinkspruch soll in einer berliner Trinkgesell schaft unter vielen andern den Preis erhalten haben.


Kehrbesen.

2 Wenn der Kehrbesen ruht, arbeitet die Spinne.

Holl.: Als de raagbol rust, werkt de spin. (Harrebomée, II, 208a.)


Kehrdichannichts.

* He hett en goden Kehrdiannicks.Wochenblatt für Schlesw.-Holst., 11.

Er ist lau, gleichgültig, phlegmatisch.


Kehren.

21 Jeder kehre vor seiner Thür, findest du da nichts, so komm zu mir.

*22 Kehren, wo die Pfaffen tanzen. (Wien.)

D. h. nur an den vordern ins Auge fallenden Stellen, also oberflächlich.


Keif.

1 Alter Keif erhebt sich bald.

Bei Tunnicius (823): Olt kyf vorhevet sik bolde. (Lites praeteritae facile renovantur et ira.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0757" n="[745]"/>
          <cb n="1489"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Katzendreck.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Er hot e Katzedreckle g'fressa.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist übel gelaunt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Katzenfeind.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Ist ein Katzenfeind gestorben, so soll er bei Regen und Wind begraben werden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Beruht, wie viele Sprichwörter über die Katze (vgl. Katze 582) auf mythologischen Vorstellungen. Aehnliche Vorstellungen wie in Deutschland findet man in England und Holland verbreitet. Englische Seeleute setzen ein sehr bedenkliches Gesicht auf, wenn die Katzen an Bord ungewöhnlich heiter und vergnügt sind, weil nach ihrer Auffassung dann immer ein Sturm zu befürchten ist. Sie sagen: The cat has a gale of wind in her tail. (<hi rendition="#i">Emma Niendorf, Londoner Dissolving Views.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Katzenfiller.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es sind Kattenfiller.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Spottname der Bewohner von Attendorn in Westfalen, weil sie einst eine Katze mit Rinderblasen vom Thurme geworfen haben sollen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Katzenkopf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Besser Katzenkopf als Löwenschwanz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Lieber im Dorfe der Erste als in der Stadt der Letzte.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: È meglio essere capo di gatto, che coda di leone. (<hi rendition="#i">Giani, 295.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Katzenleben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 He hett negen Kattenleben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wochenblatt f. Schlesw.-Holst., 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er besitzt ein sehr zähes Leben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Katzenmulle.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ja, Katzemulle.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Soviel als: Ja, ein Dreck.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Katzenschwanz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Aus einem Katzenschwanz macht man kein seidenes Sieb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 39.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Katzenvater.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Als der Katzenvater todt, verloren die Katzen ihr Brot (oder: kamen die Katzen in Noth).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Graz starb am 11. Juni 1875 ein Sonderling, der als &#x201E;Katzenvater&#x201C; allgemein und weithin bekannt war. Seine Wohnung bildete ein Waisenhaus der jungen, eine Versorgungsanstalt der alten und einen Zufluchtsort für die heimatlosen Katzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kauf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">82 Da wirt gar mancher kauff ein wicht, wo der pfennig beywohnet nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Loci comm., 165.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Impedit omne forum, defectus denariorum. (<hi rendition="#i">Loci comm., 165.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*83 Er ist leichten Kaufs davon gekommen.</hi> (S.  Auge 414;  Haut 164.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kaufen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">122 Ich kaufe nicht so theuer, das mich nachher gerewen muss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ego poenitere tanti non emo.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">123 Jeder kauft gern wohlfeil.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Koop voor zoo kleinen prijs, als gij kunt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 200<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">124 Kauf' ein Feld (Gut) ohne Geld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 4285.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">125 Kaufe eins und verkaufe drei; glaubst du zu fehlen, so leg' mir's bei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Compra uno e vendi tre, se fai male apponlo a me. (<hi rendition="#i">Giani, 378.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">126 Mancher keufft er es feil wirdt, vnd findet ers verloren wirdt; derselbe stirbt ehr er kranck wird.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Handschriftlich aus dem Jahre 1569 auf der innern Seite des hintern Deckels einer Bibel der königlichen Bibliothek in Königsberg. (<hi rendition="#i">Monatsblätter, V, 45, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">127 Was man kauft, verkauft man wieder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So sagte Alexander Severus, indem er den Verkauf der Aemter verbot.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">128 Was man nicht kaufen will, soll man nicht behandeln.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (1017)</hi>: Men sal nicht dingen des men nicht kopen wil. (Quid licitaris ovem, dum non mercaberis ipsam.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">129 Was man theuer kaufft, das ist gut (oder muss ja gut sein).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">130 Was soll ich kaufen, fragte die Dirne, trat vor den Spiegel und fasste Muth: Lieber ohne Hemd, als ohne Hut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">131 Wer kaufft, der hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Aventin, Chronik, CCVII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">132 Wer theuer kauft all Schund, der gehet bald zu Grund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Han dør ikke som dyrt kjøber. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 116.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1490"/>
133 Wer viel kaufen will, hat wenig Geld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (1159)</hi>: De vele koft, heft weinich geldes. (Aeris habet modicum mercari plurima nitens.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*134 Ebbs kaufe, unn e Böhml unn e Klotz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Alsatia, 1851, S. 36.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*135 Er kauft, was ihm gefällt, und es gefällt ihm alles, was er sieht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Warschau sagt man jüdisch-deutsch: Er is a Kojne-hakkel, d. h. ein Verschwender.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Käufer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Käufer und Verkäufer sind Sünder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 A Kojne (Käufer) vön Mittwoch.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Mittwochskäufer galten bei den Juden für sehr genau.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kaufleute.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Das gibt die besten Kaufleute, die einmal bankrott gespielt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So sagte Moritz von Oranien zu einem Obersten, der ein Gefecht verloren hatte, um denselben zur Fortsetzung des Kampfes zu ermuthigen. (<hi rendition="#i">Harssdörffer, 1550.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kaufmann.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">76 Ein ängstlicher Kaufmann macht keinen Gewinn und keinen Schaden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 241.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">77 Ein junger Kaufmann ist kein Schenkmann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">78 Ein junger Kaufmann lockt die Käufer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">79 Ein Kaufmann kann nicht immer gewinnen, und ein Dieb gelangt nicht immer zu Beute.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">80 Ein Kaufmann macht gern aus einem groschen zwey.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, 12, 189.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">81 Ein Kaufmann nimmt vom geringsten Ding einen gewinn, und solt es nur ein pfennig sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">82 Ein Kauffmann thut nicht gern einen Trit umbsonst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">83 Kein Kauffmann ist so geitzig, dass er sich selbsten verkaufft, und zu einem Knechte mache, wie der Soldat und der Hofmann thut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">84 Macht sich der Kaufmann mausig, ist er bankrott oder lausig.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Mercante litigioso, o fallito o pidocchioso. (<hi rendition="#i">Giani, 1052.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">85 Was ein Kaufmann wiegt und ein Schwein, nach ihrem Tode wird's ersichtlich sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Mercante e porco, non si pesa che dopo morto. (<hi rendition="#i">Giani, 1051.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*86 Ein latinsch Kôpmann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 269<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Kaufmann, der studirt hat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kaupeln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wer zu kaupeln<hi rendition="#sup">1</hi> Lust hat, der hat auch Lust zu betrügen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Tauschhandel im Kleinen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kehle.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Eine hungrige Kehle ist das grösste Elend.</hi> (<hi rendition="#i">Venet.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">28 Eine Kehle, die nicht trinkt; ein Glas, das nicht klingt; ein Mund, der nicht lacht, der nicht küsst und nicht singt, und ein Aug', das nicht weint; ein Herz, das nicht liebt, sind fünf Dinge, wie 's trauriger keine gibt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dieser Trinkspruch soll in einer berliner Trinkgesell schaft unter vielen andern den Preis erhalten haben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kehrbesen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wenn der Kehrbesen ruht, arbeitet die Spinne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de raagbol rust, werkt de spin. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 208<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kehrdichannichts.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* He hett en goden Kehrdiannicks.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wochenblatt für Schlesw.-Holst., 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist lau, gleichgültig, phlegmatisch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kehren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Jeder kehre vor seiner Thür, findest du da nichts, so komm zu mir.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Kehren, wo die Pfaffen tanzen.</hi> (<hi rendition="#i">Wien.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. nur an den vordern ins Auge fallenden Stellen, also oberflächlich.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Keif.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Alter Keif erhebt sich bald.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (823)</hi>: Olt kyf vorhevet sik bolde. (Lites praeteritae facile renovantur et ira.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[745]/0757] Katzendreck. *7 Er hot e Katzedreckle g'fressa. Ist übel gelaunt. Katzenfeind. Ist ein Katzenfeind gestorben, so soll er bei Regen und Wind begraben werden. Beruht, wie viele Sprichwörter über die Katze (vgl. Katze 582) auf mythologischen Vorstellungen. Aehnliche Vorstellungen wie in Deutschland findet man in England und Holland verbreitet. Englische Seeleute setzen ein sehr bedenkliches Gesicht auf, wenn die Katzen an Bord ungewöhnlich heiter und vergnügt sind, weil nach ihrer Auffassung dann immer ein Sturm zu befürchten ist. Sie sagen: The cat has a gale of wind in her tail. (Emma Niendorf, Londoner Dissolving Views.) Katzenfiller. * Es sind Kattenfiller. Spottname der Bewohner von Attendorn in Westfalen, weil sie einst eine Katze mit Rinderblasen vom Thurme geworfen haben sollen. Katzenkopf. 7 Besser Katzenkopf als Löwenschwanz. Lieber im Dorfe der Erste als in der Stadt der Letzte. It.: È meglio essere capo di gatto, che coda di leone. (Giani, 295.) Katzenleben. *2 He hett negen Kattenleben. – Wochenblatt f. Schlesw.-Holst., 6. Er besitzt ein sehr zähes Leben. Katzenmulle. * Ja, Katzemulle. (Schwaben.) Soviel als: Ja, ein Dreck. Katzenschwanz. 5 Aus einem Katzenschwanz macht man kein seidenes Sieb. – Schuller, 39. Katzenvater. Als der Katzenvater todt, verloren die Katzen ihr Brot (oder: kamen die Katzen in Noth). In Graz starb am 11. Juni 1875 ein Sonderling, der als „Katzenvater“ allgemein und weithin bekannt war. Seine Wohnung bildete ein Waisenhaus der jungen, eine Versorgungsanstalt der alten und einen Zufluchtsort für die heimatlosen Katzen. Kauf. 82 Da wirt gar mancher kauff ein wicht, wo der pfennig beywohnet nicht. – Loci comm., 165. Lat.: Impedit omne forum, defectus denariorum. (Loci comm., 165.) *83 Er ist leichten Kaufs davon gekommen. (S. Auge 414; Haut 164.) Kaufen. 122 Ich kaufe nicht so theuer, das mich nachher gerewen muss. Lat.: Ego poenitere tanti non emo. 123 Jeder kauft gern wohlfeil. Holl.: Koop voor zoo kleinen prijs, als gij kunt. (Harrebomée, II, 200b.) 124 Kauf' ein Feld (Gut) ohne Geld. – Frischbier, 4285. 125 Kaufe eins und verkaufe drei; glaubst du zu fehlen, so leg' mir's bei. It.: Compra uno e vendi tre, se fai male apponlo a me. (Giani, 378.) 126 Mancher keufft er es feil wirdt, vnd findet ers verloren wirdt; derselbe stirbt ehr er kranck wird. Handschriftlich aus dem Jahre 1569 auf der innern Seite des hintern Deckels einer Bibel der königlichen Bibliothek in Königsberg. (Monatsblätter, V, 45, 2.) 127 Was man kauft, verkauft man wieder. So sagte Alexander Severus, indem er den Verkauf der Aemter verbot. 128 Was man nicht kaufen will, soll man nicht behandeln. Bei Tunnicius (1017): Men sal nicht dingen des men nicht kopen wil. (Quid licitaris ovem, dum non mercaberis ipsam.) 129 Was man theuer kaufft, das ist gut (oder muss ja gut sein). 130 Was soll ich kaufen, fragte die Dirne, trat vor den Spiegel und fasste Muth: Lieber ohne Hemd, als ohne Hut. 131 Wer kaufft, der hat. – Aventin, Chronik, CCVIIa. 132 Wer theuer kauft all Schund, der gehet bald zu Grund. Dän.: Han dør ikke som dyrt kjøber. (Prov. dan., 116.) 133 Wer viel kaufen will, hat wenig Geld. Bei Tunnicius (1159): De vele koft, heft weinich geldes. (Aeris habet modicum mercari plurima nitens.) *134 Ebbs kaufe, unn e Böhml unn e Klotz. – Alsatia, 1851, S. 36. *135 Er kauft, was ihm gefällt, und es gefällt ihm alles, was er sieht. In Warschau sagt man jüdisch-deutsch: Er is a Kojne-hakkel, d. h. ein Verschwender. Käufer. 22 Käufer und Verkäufer sind Sünder. *23 A Kojne (Käufer) vön Mittwoch. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Die Mittwochskäufer galten bei den Juden für sehr genau. Kaufleute. 24 Das gibt die besten Kaufleute, die einmal bankrott gespielt. So sagte Moritz von Oranien zu einem Obersten, der ein Gefecht verloren hatte, um denselben zur Fortsetzung des Kampfes zu ermuthigen. (Harssdörffer, 1550.) Kaufmann. 76 Ein ängstlicher Kaufmann macht keinen Gewinn und keinen Schaden. – Merx, 241. 77 Ein junger Kaufmann ist kein Schenkmann. 78 Ein junger Kaufmann lockt die Käufer. 79 Ein Kaufmann kann nicht immer gewinnen, und ein Dieb gelangt nicht immer zu Beute. 80 Ein Kaufmann macht gern aus einem groschen zwey. – Monatsblätter, 12, 189. 81 Ein Kaufmann nimmt vom geringsten Ding einen gewinn, und solt es nur ein pfennig sein. 82 Ein Kauffmann thut nicht gern einen Trit umbsonst. 83 Kein Kauffmann ist so geitzig, dass er sich selbsten verkaufft, und zu einem Knechte mache, wie der Soldat und der Hofmann thut. 84 Macht sich der Kaufmann mausig, ist er bankrott oder lausig. It.: Mercante litigioso, o fallito o pidocchioso. (Giani, 1052.) 85 Was ein Kaufmann wiegt und ein Schwein, nach ihrem Tode wird's ersichtlich sein. It.: Mercante e porco, non si pesa che dopo morto. (Giani, 1051.) *86 Ein latinsch Kôpmann. – Dähnert, 269a. Ein Kaufmann, der studirt hat. Kaupeln. Wer zu kaupeln1 Lust hat, der hat auch Lust zu betrügen. 1) Tauschhandel im Kleinen. Kehle. 27 Eine hungrige Kehle ist das grösste Elend. (Venet.) 28 Eine Kehle, die nicht trinkt; ein Glas, das nicht klingt; ein Mund, der nicht lacht, der nicht küsst und nicht singt, und ein Aug', das nicht weint; ein Herz, das nicht liebt, sind fünf Dinge, wie 's trauriger keine gibt. Dieser Trinkspruch soll in einer berliner Trinkgesell schaft unter vielen andern den Preis erhalten haben. Kehrbesen. 2 Wenn der Kehrbesen ruht, arbeitet die Spinne. Holl.: Als de raagbol rust, werkt de spin. (Harrebomée, II, 208a.) Kehrdichannichts. * He hett en goden Kehrdiannicks. – Wochenblatt für Schlesw.-Holst., 11. Er ist lau, gleichgültig, phlegmatisch. Kehren. 21 Jeder kehre vor seiner Thür, findest du da nichts, so komm zu mir. *22 Kehren, wo die Pfaffen tanzen. (Wien.) D. h. nur an den vordern ins Auge fallenden Stellen, also oberflächlich. Keif. 1 Alter Keif erhebt sich bald. Bei Tunnicius (823): Olt kyf vorhevet sik bolde. (Lites praeteritae facile renovantur et ira.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/757
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [745]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/757>, abgerufen am 22.12.2024.