Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Hinaushangen.

* So do hangt dir's naus? - Nefflen, 466.

Das ist dein Anliegen? Da fehlt es dir?


Hinauswerfen.

2 Wenn man ihn vorn hinauswirft, kommt er hinten wieder herein.


Hindenken.

2 Wo man nicht hindenkt, springt der Hase auf. - Schuller, 34.


Hindrehen.

Man kann's hin- und herdrehen, die Katze kommt doch immer auf die Füsse zu stehen. - Frischbier, I, 618.


Hinein.

2 Dreimal hinein und dreimal heraus wird ein kleiner Junge draus. (Böhmen.)

3 Er wüscht hinein, wie ein pfeifer in ain würtshaus. - Zimmerische Chronik, IV.

4 'Nei mit, hot das Mädle g'soit, mei Mutter schlät mi doch. (Stuttgart.) - Hoefer, 682.


Hineinbringen.

* Es ist nichts in ihn hineinzubringen.

Er ist geistig beschränkt.


Hineindrücken.

Er drückt nei, wir a der Michel im Himmel. (Ulm.)


Hineinfahren.

2 Wo man nichts hineinfährt, fährt man nichts heraus. (Rott-Thal.)

*3 Er fährt in den Tag nei, wie Barthle in de Aepfelmost.

*4 Wenn du so neinfährst, wie Honns ei a Hierschebrei, da muss dersch (musst du dir das) Maul verbrennen. (Kunnersdorf bei Hirschberg.)


Hineinfallen.

*6 Ich muss hineinfallen, wie Franz ins Thal. (Hirschberg.)


Hineingehen.

8 Ehe man irgendwo hineingeht, muss man wissen, wie man wieder herauskommt.

Dasselbe empfehlen die Armenier. (Ausland, 1871, 404b.)

9 Was nicht hineingeht, geht daneben.

Frz.: Ce que n'entre au corps, entre aux manches ou aux bords. (Leroux, I, 138.)

*10 Er geht hinein wie der Bauer ins Wirthshaus.


Hineinkriegen.

Kreist 'n goar ne rin, söä' de Jumfer tom Brüdgam. - Schlingmann, 766.


Hineinreissen.

*4 Er reisst hinein, wie Franz ins Thor. - Schles. Provinzial-Blätter, 1873, 239.


Hineinstopfen.

* Man möcht's ihm vorn und hinten hineinstopfen.


Hineinstossen.

* A stisst nei wie a Flescher. - Schles. Provinzialblätter, 1871, 68.

Ist dort auf einen Posaunenbläser angewandt.


Hineinstürzen.

* Sich hineinstürzen wie der Spatz in den Hanfsamen.


Hinfahren.

*2 Fahr hin und wirf nicht vmb.

"Wers nicht glauben vnd sich an dieser verzweifelten Leute Exempl stossen vnnd trewe warnung nicht annemen will, der far hin vnd werff nicht vmb." (Mathesius, Historia Jesu, II, LXXa.)

*3 Fahre hin, du Flattersinn.


Hingeben.

1 Wer vil hingibt, dem pleibt desto weniger. - Zimmerische Chronik, IV.

*2 Das geb' ich hin für eine taube Nuss.

Dän.: Jeg giver det op for en bold-kiep. (Prov. dan., 79.)


Hingehen.

*34 Da geiht e hen un holt en Tügen1.

1) Zeugen. - Der Justizrath C. zu M. schoss auf einer Jagdpartie in demselben Augenblick, als man sich zum Frühstück lagern wollte, einen Hasen. Ein jüngerer Jäger, welcher sich der Beute bemächtigen wollte, wurde von C. mit den Worten zurückgehalten: "Lassen Sie uns erst ruhig frühstücken, der Hase macht sein Testament." Aber kaum hatte er das Wort gesprochen, als sich Lampe aufmachte und davonlief. Ein durch seinen Humor bekannter Jagdgefährte, der dies zuerst bemerkte, sagte darauf in seiner trockenen Weise die obigen Worte.

[Spaltenumbruch] *35 Er geht hin, wo der Kaiser z' Fuss hingeht.

Nach dem Abort.

*36 Gah hen, un melck de Höner (de Gös).

Derbe Abweisung für jemand, der Unnützes thut.

*37 Geh'n ma dort hin, wo unser Herrgott die Hand aussareckt. (Niederösterr.)

Pflegen namentlich die Wiener zu sagen, wenn sie zum "Heurigen" gehen. Die Redensart wird aber sonst auch allgemein vom Schenken verstanden.


Hinhoppen.

* Hoppe hin, du alte Papierdüte. - Klix, 26.


Hinkel.

Mit den Hinkeln auf die Stange hüpfen. - Horn, Spinnstube, 1849, 99.

Mit Untergang der Sonne zu Bett gehen.


Hinken.

19 Hinken und Fallen ist nicht ein Ding, sagte der lahme Teufel. - Altmann VI, 418.

*20 Niemand hinket von eines andern Schweisse.

Bei Tunnicius (866): Nummant hinket von eines anderen swete. (Claudicat alterius nullus sudore vel aestu.)


Hinlegen.

3 Wo man nicht hinlegt, do vint man nicht. - Hofmann, 34, 95.

*4 Sich hinlegen wie ein Schultheiss im Lehnstuhl. - Buch der Welt, 298b.


Hinschwinden.

* Hinschwinden wie ein Schatten. - Braun, I, 3805.


Hinsehen.

1 Wo man hinsieht, in allen stenden, ist vnrechts genug an allen enden.

Lat.: Iliacos intra muros peccatur et extra. (Loci comm., 162.)

*2 Öck seh ga nich hen, seggt Jenner, a seht ga nich weg. - Frischbier, 3471.


Hinsetzen.

4 Wer sich hinsetzt, wohin er gehört, wird nicht auf seinem Sitz gestört.

It.: Siedi al tuo posto e nessuno puo farti alzare. (Giani, 1551.)


Hinten.

16 Wer hinten nichts zu thun hat, soll vorne bleiben. - Die Teufelsmühle am Wienerberg, S. 20.

*17 Er ist hinten und vorn. (Ulm.)

*18 Er schlupft em hinta nei. - Michel, 265.

Er gibt sich alle Mühe, seine Gunst, sein Wohlwollen zu erwerben und zu erhalten, sogar mit Verlust der Ehre und Selbständigkeit.


Hintenum.

*3 Hintenum, dass d' Ammi1 net sieht. (Ulm.)

1) Anne Marie.


Hinter.

21 Ist jemand hinter mir, so bin ich nicht einer allein. - Merx, 90.

22 Ja hinter sich auf Baurmanns Sitt. - Schaltjahr, III, 214.

23 Leg offte ein wenig hinder dich, ob es klein ist, darnach nicht sich; es wird ein grosser hauff fürwar, so du es treibest jmmerdar. - Lauterbeck, Regentenbuch, XVIIa.

24 Sieh hinter dich und sieh vor dich; denn die Leute sein gar wunderlich; die Lieb ist allgemein, aber die Treuheit sehr klein. (Oberhessen.)

*25 Hinder sich ziehen, wie eine Katz, die man ertränken will. - Geiler, Seelenparadies, CCXXVIIa.


Hintere (der).

*32 Dos küst dir am Hintern aklaviern. (Ulm.)

*33 Einem den Hintern besehen.

*34 Er (Sie) hat einen schwarzen (Hintern).

Ist adelich. Es ist nicht gelungen, den Sinn dieser Redensart zu ergründen.


Hinterhältisch.

* Er ist hinterhältisch.

Falsch; es ist ihm nicht zu trauen.


Hinterher.

1 Wer ist hinterher nicht weise?

Bei Tunnicius (249): We is achterna nich wys? (Troiani sero sapiunt, quis non sapit ictus?)

*2 Er ist hinterher wie ein Stossvogel.


[Spaltenumbruch]
Hinaushangen.

* So dô hangt dir's naus?Nefflen, 466.

Das ist dein Anliegen? Da fehlt es dir?


Hinauswerfen.

2 Wenn man ihn vorn hinauswirft, kommt er hinten wieder herein.


Hindenken.

2 Wo man nicht hindenkt, springt der Hase auf.Schuller, 34.


Hindrehen.

Man kann's hin- und herdrehen, die Katze kommt doch immer auf die Füsse zu stehen.Frischbier, I, 618.


Hinein.

2 Dreimal hinein und dreimal heraus wird ein kleiner Junge draus. (Böhmen.)

3 Er wüscht hinein, wie ein pfeifer in ain würtshaus.Zimmerische Chronik, IV.

4 'Nei mit, hot das Mädle g'soit, mei Mutter schlät mi doch. (Stuttgart.) – Hoefer, 682.


Hineinbringen.

* Es ist nichts in ihn hineinzubringen.

Er ist geistig beschränkt.


Hineindrücken.

Er drückt nei, wir a der Michel im Himmel. (Ulm.)


Hineinfahren.

2 Wo man nichts hineinfährt, fährt man nichts heraus. (Rott-Thal.)

*3 Er fährt in den Tag nei, wie Barthle in de Aepfelmost.

*4 Wenn du so neinfährst, wie Honns ei a Hierschebrei, da muss dersch (musst du dir das) Maul verbrennen. (Kunnersdorf bei Hirschberg.)


Hineinfallen.

*6 Ich muss hineinfallen, wie Franz ins Thal. (Hirschberg.)


Hineingehen.

8 Ehe man irgendwo hineingeht, muss man wissen, wie man wieder herauskommt.

Dasselbe empfehlen die Armenier. (Ausland, 1871, 404b.)

9 Was nicht hineingeht, geht daneben.

Frz.: Ce que n'entre au corps, entre aux manches ou aux bords. (Leroux, I, 138.)

*10 Er geht hinein wie der Bauer ins Wirthshaus.


Hineinkriegen.

Kreist 'n goar ne rin, söä' de Jumfer tom Brüdgam.Schlingmann, 766.


Hineinreissen.

*4 Er reisst hinein, wie Franz ins Thor.Schles. Provinzial-Blätter, 1873, 239.


Hineinstopfen.

* Man möcht's ihm vorn und hinten hineinstopfen.


Hineinstossen.

* A stisst nei wie a Flêscher.Schles. Provinzialblätter, 1871, 68.

Ist dort auf einen Posaunenbläser angewandt.


Hineinstürzen.

* Sich hineinstürzen wie der Spatz in den Hanfsamen.


Hinfahren.

*2 Fahr hin und wirf nicht vmb.

„Wers nicht glauben vnd sich an dieser verzweifelten Leute Exempl stossen vnnd trewe warnung nicht annemen will, der far hin vnd werff nicht vmb.“ (Mathesius, Historia Jesu, II, LXXa.)

*3 Fahre hin, du Flattersinn.


Hingeben.

1 Wer vil hingibt, dem pleibt desto weniger.Zimmerische Chronik, IV.

*2 Das geb' ich hin für eine taube Nuss.

Dän.: Jeg giver det op for en bold-kiep. (Prov. dan., 79.)


Hingehen.

*34 Da geiht e hen un holt en Tügen1.

1) Zeugen. – Der Justizrath C. zu M. schoss auf einer Jagdpartie in demselben Augenblick, als man sich zum Frühstück lagern wollte, einen Hasen. Ein jüngerer Jäger, welcher sich der Beute bemächtigen wollte, wurde von C. mit den Worten zurückgehalten: „Lassen Sie uns erst ruhig frühstücken, der Hase macht sein Testament.“ Aber kaum hatte er das Wort gesprochen, als sich Lampe aufmachte und davonlief. Ein durch seinen Humor bekannter Jagdgefährte, der dies zuerst bemerkte, sagte darauf in seiner trockenen Weise die obigen Worte.

[Spaltenumbruch] *35 Er geht hin, wo der Kaiser z' Fuss hingeht.

Nach dem Abort.

*36 Gah hen, un melck de Höner (de Gös).

Derbe Abweisung für jemand, der Unnützes thut.

*37 Geh'n ma dort hin, wo unser Herrgott die Hand aussareckt. (Niederösterr.)

Pflegen namentlich die Wiener zu sagen, wenn sie zum „Heurigen“ gehen. Die Redensart wird aber sonst auch allgemein vom Schenken verstanden.


Hinhoppen.

* Hoppe hin, du alte Papierdüte.Klix, 26.


Hinkel.

Mit den Hinkeln auf die Stange hüpfen.Horn, Spinnstube, 1849, 99.

Mit Untergang der Sonne zu Bett gehen.


Hinken.

19 Hinken und Fallen ist nicht ein Ding, sagte der lahme Teufel.Altmann VI, 418.

*20 Niemand hinket von eines andern Schweisse.

Bei Tunnicius (866): Nummant hinket von eines anderen swete. (Claudicat alterius nullus sudore vel aestu.)


Hinlegen.

3 Wo man nicht hinlegt, do vint man nicht.Hofmann, 34, 95.

*4 Sich hinlegen wie ein Schultheiss im Lehnstuhl.Buch der Welt, 298b.


Hinschwinden.

* Hinschwinden wie ein Schatten.Braun, I, 3805.


Hinsehen.

1 Wo man hinsieht, in allen stenden, ist vnrechts genug an allen enden.

Lat.: Iliacos intra muros peccatur et extra. (Loci comm., 162.)

*2 Öck seh ga nich hen, seggt Jenner, a seht ga nich weg.Frischbier, 3471.


Hinsetzen.

4 Wer sich hinsetzt, wohin er gehört, wird nicht auf seinem Sitz gestört.

It.: Siedi al tuo posto e nessuno può farti alzare. (Giani, 1551.)


Hinten.

16 Wer hinten nichts zu thun hat, soll vorne bleiben.Die Teufelsmühle am Wienerberg, S. 20.

*17 Er ist hinten und vorn. (Ulm.)

*18 Er schlupft em hinta nei.Michel, 265.

Er gibt sich alle Mühe, seine Gunst, sein Wohlwollen zu erwerben und zu erhalten, sogar mit Verlust der Ehre und Selbständigkeit.


Hintenum.

*3 Hintenum, dass d' Ammi1 net sieht. (Ulm.)

1) Anne Marie.


Hinter.

21 Ist jemand hinter mir, so bin ich nicht einer allein.Merx, 90.

22 Ja hinter sich auf Baurmanns Sitt.Schaltjahr, III, 214.

23 Leg offte ein wenig hinder dich, ob es klein ist, darnach nicht sich; es wird ein grosser hauff fürwar, so du es treibest jmmerdar.Lauterbeck, Regentenbuch, XVIIa.

24 Sieh hinter dich und sieh vor dich; denn die Leute sein gar wunderlich; die Lieb ist allgemein, aber die Treuheit sehr klein. (Oberhessen.)

*25 Hinder sich ziehen, wie eine Katz, die man ertränken will.Geiler, Seelenparadies, CCXXVIIa.


Hintere (der).

*32 Dos küst dir am Hintern aklaviern. (Ulm.)

*33 Einem den Hintern besehen.

*34 Er (Sie) hat einen schwarzen (Hintern).

Ist adelich. Es ist nicht gelungen, den Sinn dieser Redensart zu ergründen.


Hinterhältisch.

* Er ist hinterhältisch.

Falsch; es ist ihm nicht zu trauen.


Hinterher.

1 Wer ist hinterher nicht weise?

Bei Tunnicius (249): We is achterna nich wys? (Troiani sero sapiunt, quis non sapit ictus?)

*2 Er ist hinterher wie ein Stossvogel.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0733" n="[721]"/>
          <cb n="1441"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinaushangen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* So dô hangt dir's naus?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nefflen, 466.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das ist dein Anliegen? Da fehlt es dir?</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinauswerfen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wenn man ihn vorn hinauswirft, kommt er hinten wieder herein.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hindenken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wo man nicht hindenkt, springt der Hase auf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 34.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hindrehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Man kann's hin- und herdrehen, die Katze kommt doch immer auf die Füsse zu stehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 618.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Dreimal hinein und dreimal heraus wird ein kleiner Junge draus.</hi> (<hi rendition="#i">Böhmen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Er wüscht hinein, wie ein pfeifer in ain würtshaus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zimmerische Chronik, IV.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 'Nei mit, hot das Mädle g'soit, mei Mutter schlät mi doch.</hi> (<hi rendition="#i">Stuttgart.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 682.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hineinbringen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist nichts in ihn hineinzubringen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist geistig beschränkt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hineindrücken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Er drückt nei, wir a der Michel im Himmel.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hineinfahren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wo man nichts hineinfährt, fährt man nichts heraus.</hi> (<hi rendition="#i">Rott-Thal.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Er fährt in den Tag nei, wie Barthle in de Aepfelmost.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Wenn du so neinfährst, wie Honns ei a Hierschebrei, da muss dersch (musst du dir das) Maul verbrennen.</hi> (<hi rendition="#i">Kunnersdorf bei Hirschberg.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hineinfallen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Ich muss hineinfallen, wie Franz ins Thal.</hi> (<hi rendition="#i">Hirschberg.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hineingehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Ehe man irgendwo hineingeht, muss man wissen, wie man wieder herauskommt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dasselbe empfehlen die Armenier. (<hi rendition="#i">Ausland, 1871, 404<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Was nicht hineingeht, geht daneben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ce que n'entre au corps, entre aux manches ou aux bords. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 138.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*10 Er geht hinein wie der Bauer ins Wirthshaus.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hineinkriegen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Kreist 'n goar ne rin, söä' de Jumfer tom Brüdgam.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 766.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hineinreissen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Er reisst hinein, wie Franz ins Thor.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schles. Provinzial-Blätter, 1873, 239.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hineinstopfen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Man möcht's ihm vorn und hinten hineinstopfen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hineinstossen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* A stisst nei wie a Flêscher.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schles. Provinzialblätter, 1871, 68.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist dort auf einen Posaunenbläser angewandt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hineinstürzen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Sich hineinstürzen wie der Spatz in den Hanfsamen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinfahren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Fahr hin und wirf nicht vmb.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wers nicht glauben vnd sich an dieser verzweifelten Leute Exempl stossen vnnd trewe warnung nicht annemen will, der far hin vnd werff nicht vmb.&#x201C; (<hi rendition="#i">Mathesius, Historia Jesu, II, LXX<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Fahre hin, du Flattersinn.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hingeben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wer vil hingibt, dem pleibt desto weniger.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zimmerische Chronik, IV.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Das geb' ich hin für eine taube Nuss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Jeg giver det op for en bold-kiep. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 79.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hingehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*34 Da geiht e hen un holt en Tügen<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Zeugen. &#x2013; Der Justizrath C. zu M. schoss auf einer Jagdpartie in demselben Augenblick, als man sich zum Frühstück lagern wollte, einen Hasen. Ein jüngerer Jäger, welcher sich der Beute bemächtigen wollte, wurde von C. mit den Worten zurückgehalten: &#x201E;Lassen Sie uns erst ruhig frühstücken, der Hase macht sein Testament.&#x201C; Aber kaum hatte er das Wort gesprochen, als sich Lampe aufmachte und davonlief. Ein durch seinen Humor bekannter Jagdgefährte, der dies zuerst bemerkte, sagte darauf in seiner trockenen Weise die obigen Worte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1442"/>
*35 Er geht hin, wo der Kaiser z' Fuss hingeht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nach dem Abort.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*36 Gah hen, un melck de Höner (de Gös).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Derbe Abweisung für jemand, der Unnützes thut.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*37 Geh'n ma dort hin, wo unser Herrgott die Hand aussareckt.</hi> (<hi rendition="#i">Niederösterr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Pflegen namentlich die Wiener zu sagen, wenn sie zum &#x201E;Heurigen&#x201C; gehen. Die Redensart wird aber sonst auch allgemein vom Schenken verstanden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinhoppen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Hoppe hin, du alte Papierdüte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 26.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinkel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Mit den Hinkeln auf die Stange hüpfen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Horn, Spinnstube, 1849, 99.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit Untergang der Sonne zu Bett gehen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Hinken und Fallen ist nicht ein Ding, sagte der lahme Teufel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 418.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*20 Niemand hinket von eines andern Schweisse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (866)</hi>: Nummant hinket von eines anderen swete. (Claudicat alterius nullus sudore vel aestu.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinlegen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wo man nicht hinlegt, do vint man nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hofmann, 34, 95.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Sich hinlegen wie ein Schultheiss im Lehnstuhl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Buch der Welt, 298<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinschwinden.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Hinschwinden wie ein Schatten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 3805.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinsehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Wo man hinsieht, in allen stenden, ist vnrechts genug an allen enden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Iliacos intra muros peccatur et extra. (<hi rendition="#i">Loci comm., 162.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Öck seh ga nich hen, seggt Jenner, a seht ga nich weg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 3471.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinsetzen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wer sich hinsetzt, wohin er gehört, wird nicht auf seinem Sitz gestört.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Siedi al tuo posto e nessuno può farti alzare. (<hi rendition="#i">Giani, 1551.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Wer hinten nichts zu thun hat, soll vorne bleiben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Die Teufelsmühle am Wienerberg, S. 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Er ist hinten und vorn.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Er schlupft em hinta nei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Michel, 265.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er gibt sich alle Mühe, seine Gunst, sein Wohlwollen zu erwerben und zu erhalten, sogar mit Verlust der Ehre und Selbständigkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hintenum.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Hintenum, dass d' Ammi<hi rendition="#sup">1</hi> net sieht.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Anne Marie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Ist jemand hinter mir, so bin ich nicht einer allein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 90.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Ja hinter sich auf Baurmanns Sitt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, III, 214.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Leg offte ein wenig hinder dich, ob es klein ist, darnach nicht sich; es wird ein grosser hauff fürwar, so du es treibest jmmerdar.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lauterbeck, Regentenbuch, XVII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Sieh hinter dich und sieh vor dich; denn die Leute sein gar wunderlich; die Lieb ist allgemein, aber die Treuheit sehr klein.</hi> (<hi rendition="#i">Oberhessen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*25 Hinder sich ziehen, wie eine Katz, die man ertränken will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geiler, Seelenparadies, CCXXVII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Hintere</hi> (der).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*32 Dos küst dir am Hintern aklaviern.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*33 Einem den Hintern besehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*34 Er (Sie) hat einen schwarzen (Hintern).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist adelich. Es ist nicht gelungen, den Sinn dieser Redensart zu ergründen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinterhältisch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er ist hinterhältisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Falsch; es ist ihm nicht zu trauen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinterher.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Wer ist hinterher nicht weise?</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (249)</hi>: We is achterna nich wys? (Troiani sero sapiunt, quis non sapit ictus?)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er ist hinterher wie ein Stossvogel.</hi> </p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[721]/0733] Hinaushangen. * So dô hangt dir's naus? – Nefflen, 466. Das ist dein Anliegen? Da fehlt es dir? Hinauswerfen. 2 Wenn man ihn vorn hinauswirft, kommt er hinten wieder herein. Hindenken. 2 Wo man nicht hindenkt, springt der Hase auf. – Schuller, 34. Hindrehen. Man kann's hin- und herdrehen, die Katze kommt doch immer auf die Füsse zu stehen. – Frischbier, I, 618. Hinein. 2 Dreimal hinein und dreimal heraus wird ein kleiner Junge draus. (Böhmen.) 3 Er wüscht hinein, wie ein pfeifer in ain würtshaus. – Zimmerische Chronik, IV. 4 'Nei mit, hot das Mädle g'soit, mei Mutter schlät mi doch. (Stuttgart.) – Hoefer, 682. Hineinbringen. * Es ist nichts in ihn hineinzubringen. Er ist geistig beschränkt. Hineindrücken. Er drückt nei, wir a der Michel im Himmel. (Ulm.) Hineinfahren. 2 Wo man nichts hineinfährt, fährt man nichts heraus. (Rott-Thal.) *3 Er fährt in den Tag nei, wie Barthle in de Aepfelmost. *4 Wenn du so neinfährst, wie Honns ei a Hierschebrei, da muss dersch (musst du dir das) Maul verbrennen. (Kunnersdorf bei Hirschberg.) Hineinfallen. *6 Ich muss hineinfallen, wie Franz ins Thal. (Hirschberg.) Hineingehen. 8 Ehe man irgendwo hineingeht, muss man wissen, wie man wieder herauskommt. Dasselbe empfehlen die Armenier. (Ausland, 1871, 404b.) 9 Was nicht hineingeht, geht daneben. Frz.: Ce que n'entre au corps, entre aux manches ou aux bords. (Leroux, I, 138.) *10 Er geht hinein wie der Bauer ins Wirthshaus. Hineinkriegen. Kreist 'n goar ne rin, söä' de Jumfer tom Brüdgam. – Schlingmann, 766. Hineinreissen. *4 Er reisst hinein, wie Franz ins Thor. – Schles. Provinzial-Blätter, 1873, 239. Hineinstopfen. * Man möcht's ihm vorn und hinten hineinstopfen. Hineinstossen. * A stisst nei wie a Flêscher. – Schles. Provinzialblätter, 1871, 68. Ist dort auf einen Posaunenbläser angewandt. Hineinstürzen. * Sich hineinstürzen wie der Spatz in den Hanfsamen. Hinfahren. *2 Fahr hin und wirf nicht vmb. „Wers nicht glauben vnd sich an dieser verzweifelten Leute Exempl stossen vnnd trewe warnung nicht annemen will, der far hin vnd werff nicht vmb.“ (Mathesius, Historia Jesu, II, LXXa.) *3 Fahre hin, du Flattersinn. Hingeben. 1 Wer vil hingibt, dem pleibt desto weniger. – Zimmerische Chronik, IV. *2 Das geb' ich hin für eine taube Nuss. Dän.: Jeg giver det op for en bold-kiep. (Prov. dan., 79.) Hingehen. *34 Da geiht e hen un holt en Tügen1. 1) Zeugen. – Der Justizrath C. zu M. schoss auf einer Jagdpartie in demselben Augenblick, als man sich zum Frühstück lagern wollte, einen Hasen. Ein jüngerer Jäger, welcher sich der Beute bemächtigen wollte, wurde von C. mit den Worten zurückgehalten: „Lassen Sie uns erst ruhig frühstücken, der Hase macht sein Testament.“ Aber kaum hatte er das Wort gesprochen, als sich Lampe aufmachte und davonlief. Ein durch seinen Humor bekannter Jagdgefährte, der dies zuerst bemerkte, sagte darauf in seiner trockenen Weise die obigen Worte. *35 Er geht hin, wo der Kaiser z' Fuss hingeht. Nach dem Abort. *36 Gah hen, un melck de Höner (de Gös). Derbe Abweisung für jemand, der Unnützes thut. *37 Geh'n ma dort hin, wo unser Herrgott die Hand aussareckt. (Niederösterr.) Pflegen namentlich die Wiener zu sagen, wenn sie zum „Heurigen“ gehen. Die Redensart wird aber sonst auch allgemein vom Schenken verstanden. Hinhoppen. * Hoppe hin, du alte Papierdüte. – Klix, 26. Hinkel. Mit den Hinkeln auf die Stange hüpfen. – Horn, Spinnstube, 1849, 99. Mit Untergang der Sonne zu Bett gehen. Hinken. 19 Hinken und Fallen ist nicht ein Ding, sagte der lahme Teufel. – Altmann VI, 418. *20 Niemand hinket von eines andern Schweisse. Bei Tunnicius (866): Nummant hinket von eines anderen swete. (Claudicat alterius nullus sudore vel aestu.) Hinlegen. 3 Wo man nicht hinlegt, do vint man nicht. – Hofmann, 34, 95. *4 Sich hinlegen wie ein Schultheiss im Lehnstuhl. – Buch der Welt, 298b. Hinschwinden. * Hinschwinden wie ein Schatten. – Braun, I, 3805. Hinsehen. 1 Wo man hinsieht, in allen stenden, ist vnrechts genug an allen enden. Lat.: Iliacos intra muros peccatur et extra. (Loci comm., 162.) *2 Öck seh ga nich hen, seggt Jenner, a seht ga nich weg. – Frischbier, 3471. Hinsetzen. 4 Wer sich hinsetzt, wohin er gehört, wird nicht auf seinem Sitz gestört. It.: Siedi al tuo posto e nessuno può farti alzare. (Giani, 1551.) Hinten. 16 Wer hinten nichts zu thun hat, soll vorne bleiben. – Die Teufelsmühle am Wienerberg, S. 20. *17 Er ist hinten und vorn. (Ulm.) *18 Er schlupft em hinta nei. – Michel, 265. Er gibt sich alle Mühe, seine Gunst, sein Wohlwollen zu erwerben und zu erhalten, sogar mit Verlust der Ehre und Selbständigkeit. Hintenum. *3 Hintenum, dass d' Ammi1 net sieht. (Ulm.) 1) Anne Marie. Hinter. 21 Ist jemand hinter mir, so bin ich nicht einer allein. – Merx, 90. 22 Ja hinter sich auf Baurmanns Sitt. – Schaltjahr, III, 214. 23 Leg offte ein wenig hinder dich, ob es klein ist, darnach nicht sich; es wird ein grosser hauff fürwar, so du es treibest jmmerdar. – Lauterbeck, Regentenbuch, XVIIa. 24 Sieh hinter dich und sieh vor dich; denn die Leute sein gar wunderlich; die Lieb ist allgemein, aber die Treuheit sehr klein. (Oberhessen.) *25 Hinder sich ziehen, wie eine Katz, die man ertränken will. – Geiler, Seelenparadies, CCXXVIIa. Hintere (der). *32 Dos küst dir am Hintern aklaviern. (Ulm.) *33 Einem den Hintern besehen. *34 Er (Sie) hat einen schwarzen (Hintern). Ist adelich. Es ist nicht gelungen, den Sinn dieser Redensart zu ergründen. Hinterhältisch. * Er ist hinterhältisch. Falsch; es ist ihm nicht zu trauen. Hinterher. 1 Wer ist hinterher nicht weise? Bei Tunnicius (249): We is achterna nich wys? (Troiani sero sapiunt, quis non sapit ictus?) *2 Er ist hinterher wie ein Stossvogel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/733
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [721]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/733>, abgerufen am 21.11.2024.