Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Hillel.

* Die Zwei sennen Bejss-Hillel ün Bejss-Schame. - Bernstein.

Das Haus Hillel's und das Haus Schamaj's. Von zwei Charakteren, die sich gegenseitig abstossen. Hillel und Schamaj waren Gründer zweier entgegengesetzter philosophischer Systeme.


Himmel.

286 Alles, was ist im himmel vnd erden, kan eim vndanckbaren nimmer hold werden. - Loci comm., 93.

Lat.: Lex et natura, coelum Deus, omnia iura damnant ingratum, moerentillum quoque natum.

287 Bewölkter Himmel und geschminkte Frauen sind nicht von langer Dauer.

288 Den Himmel wünscht sich jeder sehr, wenn nur der Weg dahin nicht wär'.

289 Der Himmel gibt der Erde Regen und die Erde gibt Gestank zurück.

Dän.: Himlen giver jorden regn, jorden yder himlen stank. (Prov. dan., 292.)

290 Der Himmel is vuller Starne, 's wird sehr kalt warden. - Larisch, 15.

291 Der Himmel ist leichter zu verlieren, als zu erwerben.

Dän.: Besvaerligt at naae himmelen, men let at miste den. (Prov. dan., 383.)

292 Do's ist net an Himmel z' molet (zu malen), was ma an di na schwätzen muss. (Ulm.)

293 Es ist besser im Himmel ein Krüppel, denn in der Hölle gesund sein. - Luther; Bremer Schulblatt, XXVI, 643.

294 Lieber Himmel, schaffe mir Credit, oder nimm mir den Appetit, sagte jener Mann, der viel Schulden, kein Geld und grossen Hunger hatte.

295 Man fährt nicht aus einem Himmel in den andern. - Bechstein, Grumbach, I, 117.

296 O Himmel, dem einen gibst du reife Melonen in reichem Masse, dem andern unreife.

297 Schau nicht dem Himmel zu, auf der Erde steht der Schuh.

Ist einer der sechzehn Sprüche an einer Saaldecke des neuen berliner Rathhauses.

298 Vom Himmel fällt kein Weiser; doch kleines Brot macht grosse Häuser. - Frost, 195.

299 Was vom Himmel regnet, die Erde nimmt es auf. - Merx, 31.

300 Wat is 't doch swar in' Himmel to kamen, sä de Eddelmann, do wör he in 'n Sod fullen. - Schröder, 392.

301 Wen der Himmel strafen will, dem beschert er ein böses Weib. - Comotovia, 1876, S. 64.

302 Wen der Himmel will erquicken, den kann niemand unterdrücken. - Gerlach, 40.

303 Wenn der Himmel fällt, er kann die Weisen decken, aber nicht schrecken.

Lat.: Si fractus illabatur orbis, impavidum ferient ruinae. (Horaz.) (Philippi, II, 184.)

304 Wenn der Himmel gezupfter Wolle gleicht, das schöne Wetter dem Regen weicht.

It.: Quando il cielo e a falde di lana, anche l' acqua e poco lontana. (Giani, 359.)

305 Wenn der Himmel heiter ist, fürchtet man keinen Blitz. - Sanders, 34.

306 Wenn du gen Himmel verst, so stevb mir nit jn die augen. - Hofmann, 32, 66.

307 Wer gegen den Himmel spuckt, spuckt sich ins Gesicht. - Sanders, 19.

308 Willst du den Himmel gewiss haben, so tauge etwas für die Erde. - Gutzkow, Ritter, 9, 361.

*309 Beim Himmel!

Versicherungs- und Betheuerungsformel.

*310 Da kann em de Himmel vertreibe(n). (Ulm.)

*311 Den Himmel offen sehen.

Sich sehr glücklich fühlen.

*312 Der Himmel sieht aus wie ein Laugensack. (Breslau.)

Ueber und über grau.

[Spaltenumbruch] *313 Himmel, Arsch und Wolken!

*314 O du gerechter Himmel!


Himmeldatel.

Der Himm'ldat'l greint.

In Oesterreich zu kleinen Kindern, wenn's donnert.


Himmelfahrt.

8 Dreyerley Himmelfahrt: der Papst durch Werke, Calvin durch Verstehen, Luther durch Glauben. - Wirth, I, 177.


Himmelhund.

* Du Himmelhund! - Dresd. Nachrichten, 25. Nov. 1871.


Himmelkreuzdonnerwetter.

Himmelkreuzdonnerwetter, Leutle, nu schiebt glei de Patrontasche vorwärts, dass kai Unglück geschieht, commandirte der General der Reichsarmee, als ihm gemeldet wurde, dass der Feind von hinten angreife.


Himmelreich.

10 Das Himmelreich ist gleich einem Berg mit Butter, bey welchem ein Thal voll Kohl gepflanzt ist; wenn die Sonne scheint, so schmilzt die Butter in den Kohl. - Zinkgref, IV, 238.

11 Het hemelryk is so goet as de rand van en pankoek, sä Domine Stürmann1.

1) Ein Prediger Ostfrieslands im 18. Jahrhundert mit der Predigtweise Jobst Sackmann's.

12 Kommen wir nicht ins Himmelreich, so kommen wir daneben.

Ansicht der Leute, die sich über nichts graue Haare wachsen lassen.

*13 Das ganze schlesische Himmelreich.

"Schweinebraten, Klössel, vielleicht auch Sauerkraut. Sogar Backobst gehörte nicht ins Reich der Unmöglichkeiten. Das ganze schlesische Himmelreich." (Eselsfresser, I, 85.)


Himmelsschlag.

Vor einem Himmelsschlage, eines Bauern Klage und vor des Kaisers Verdacht, behüte dich gnädig Gottes Güte. - Neue Freie Presse, 4592.


Himmelsschluss.

Nach dem grossen Himmelsschluss alle Welt sich richten muss. - Gerlach, 101.


Himmelschreiend.

* Es ist himmelschreiend.

Diese Redensart beruht auf fünf Bibelstellen (1 Mos. 4, 10; 18, 20 u. 19, 13; 2 Mos. 3, 7; 22, 23 u. Jakobus 5, 4).


Himmelsziege.

Die Himmelsziege säet Grünes. - Frischbier, 4278.

Wenn die Himmelsziege (Heerschnepfe, Bekassine = Scolopax Gallinago) ihren meckernden Ruf ertönen lässt, dann pflegt die Wiese zu grünen.

Poln.: Niebieska koza trawe sieje.


Himphamp.

* Es hat einen Himphamp.

Es liegt gegen die Ausführung ein Bedenken vor; man stösst auf verborgene Fehler oder Gebrechen.


Hin.

24 Hin ist hin, sagte der Hund, liess den alten Herrn stehen und ging zum neuen.

*25 Es geht weder hin, noch her.


Hinauf.

4 Wer hinauf will, muss sich bücken.

Böhm.: Kdo chce byti povysenym, musi byti ponizenym. (Celakovsky, 96.)


Hinaufsteigen.

*2 Wast niat affeschtiege, wast niat oine g'folla. (Böhmerwald.)

Wärst da nicht hinaufgestiegen, so wärst du nicht heruntergefallen.


Hinaus.

10 Dort hinaus, sagte die Magd, als Petrus sie fragte, wo der Weg hinausginge, und reckte das Bein auf. - Mathesy, 136b.

11 Gehst du weit hinaus, so hast du weit heim. (Rheinpfalz.)

12 Hoch hinaus zerstört das Haus, klein und rein baut es fein. - Horn, Spinnstube, 1849, S. 69.

13 Wo soll das hinaus? sagte die Baupolizei, da verlangte sie vom Bauherrn mehr Ausgänge für das Publikum.


Hinausgeben.

* Sie hot 'n tüchti 'nausgäba. - Sartorius, 174.

Sie hat derb, mit starken Schimpfworten geantwortet.


[Spaltenumbruch]
Hillel.

* Die Zwei sennen Bejss-Hillel ün Bejss-Schame.Bernstein.

Das Haus Hillel's und das Haus Schamaj's. Von zwei Charakteren, die sich gegenseitig abstossen. Hillel und Schamaj waren Gründer zweier entgegengesetzter philosophischer Systeme.


Himmel.

286 Alles, was ist im himmel vnd erden, kan eim vndanckbaren nimmer hold werden.Loci comm., 93.

Lat.: Lex et natura, coelum Deus, omnia iura damnant ingratum, moerentillum quoque natum.

287 Bewölkter Himmel und geschminkte Frauen sind nicht von langer Dauer.

288 Den Himmel wünscht sich jeder sehr, wenn nur der Weg dahin nicht wär'.

289 Der Himmel gibt der Erde Regen und die Erde gibt Gestank zurück.

Dän.: Himlen giver jorden regn, jorden yder himlen stank. (Prov. dan., 292.)

290 Der Himmel is vuller Starne, 's wird sehr kalt warden.Larisch, 15.

291 Der Himmel ist leichter zu verlieren, als zu erwerben.

Dän.: Besværligt at naae himmelen, men let at miste den. (Prov. dan., 383.)

292 Do's ist net an Himmel z' molet (zu malen), was ma an di na schwätzen muss. (Ulm.)

293 Es ist besser im Himmel ein Krüppel, denn in der Hölle gesund sein.Luther; Bremer Schulblatt, XXVI, 643.

294 Lieber Himmel, schaffe mir Credit, oder nimm mir den Appetit, sagte jener Mann, der viel Schulden, kein Geld und grossen Hunger hatte.

295 Man fährt nicht aus einem Himmel in den andern.Bechstein, Grumbach, I, 117.

296 O Himmel, dem einen gibst du reife Melonen in reichem Masse, dem andern unreife.

297 Schau nicht dem Himmel zu, auf der Erde steht der Schuh.

Ist einer der sechzehn Sprüche an einer Saaldecke des neuen berliner Rathhauses.

298 Vom Himmel fällt kein Weiser; doch kleines Brot macht grosse Häuser.Frost, 195.

299 Was vom Himmel regnet, die Erde nimmt es auf.Merx, 31.

300 Wat is 't doch swâr in' Himmel to kamen, sä de Eddelmann, do wör he in 'n Sôd fullen.Schröder, 392.

301 Wen der Himmel strafen will, dem beschert er ein böses Weib.Comotovia, 1876, S. 64.

302 Wen der Himmel will erquicken, den kann niemand unterdrücken.Gerlach, 40.

303 Wenn der Himmel fällt, er kann die Weisen decken, aber nicht schrecken.

Lat.: Si fractus illabatur orbis, impavidum ferient ruinae. (Horaz.) (Philippi, II, 184.)

304 Wenn der Himmel gezupfter Wolle gleicht, das schöne Wetter dem Regen weicht.

It.: Quando il cielo è a falde di lana, anche l' acqua è poco lontana. (Giani, 359.)

305 Wenn der Himmel heiter ist, fürchtet man keinen Blitz.Sanders, 34.

306 Wenn du gen Himmel verst, so stevb mir nit jn die augen.Hofmann, 32, 66.

307 Wer gegen den Himmel spuckt, spuckt sich ins Gesicht.Sanders, 19.

308 Willst du den Himmel gewiss haben, so tauge etwas für die Erde.Gutzkow, Ritter, 9, 361.

*309 Beim Himmel!

Versicherungs- und Betheuerungsformel.

*310 Da kann em de Himmel vertreibe(n). (Ulm.)

*311 Den Himmel offen sehen.

Sich sehr glücklich fühlen.

*312 Der Himmel sieht aus wie ein Laugensack. (Breslau.)

Ueber und über grau.

[Spaltenumbruch] *313 Himmel, Arsch und Wolken!

*314 O du gerechter Himmel!


Himmeldatel.

Der Himm'ldat'l greint.

In Oesterreich zu kleinen Kindern, wenn's donnert.


Himmelfahrt.

8 Dreyerley Himmelfahrt: der Papst durch Werke, Calvin durch Verstehen, Luther durch Glauben.Wirth, I, 177.


Himmelhund.

* Du Himmelhund!Dresd. Nachrichten, 25. Nov. 1871.


Himmelkreuzdonnerwetter.

Himmelkreuzdonnerwetter, Leutle, nu schiebt glei de Patrontasche vorwärts, dass kai Unglück geschieht, commandirte der General der Reichsarmee, als ihm gemeldet wurde, dass der Feind von hinten angreife.


Himmelreich.

10 Das Himmelreich ist gleich einem Berg mit Butter, bey welchem ein Thal voll Kohl gepflanzt ist; wenn die Sonne scheint, so schmilzt die Butter in den Kohl.Zinkgref, IV, 238.

11 Het hemelryk is so goet as de rand van ên pankoek, sä Domine Stürmann1.

1) Ein Prediger Ostfrieslands im 18. Jahrhundert mit der Predigtweise Jobst Sackmann's.

12 Kommen wir nicht ins Himmelreich, so kommen wir daneben.

Ansicht der Leute, die sich über nichts graue Haare wachsen lassen.

*13 Das ganze schlesische Himmelreich.

„Schweinebraten, Klössel, vielleicht auch Sauerkraut. Sogar Backobst gehörte nicht ins Reich der Unmöglichkeiten. Das ganze schlesische Himmelreich.“ (Eselsfresser, I, 85.)


Himmelsschlag.

Vor einem Himmelsschlage, eines Bauern Klage und vor des Kaisers Verdacht, behüte dich gnädig Gottes Güte.Neue Freie Presse, 4592.


Himmelsschluss.

Nach dem grossen Himmelsschluss alle Welt sich richten muss.Gerlach, 101.


Himmelschreiend.

* Es ist himmelschreiend.

Diese Redensart beruht auf fünf Bibelstellen (1 Mos. 4, 10; 18, 20 u. 19, 13; 2 Mos. 3, 7; 22, 23 u. Jakobus 5, 4).


Himmelsziege.

Die Himmelsziege säet Grünes.Frischbier, 4278.

Wenn die Himmelsziege (Heerschnepfe, Bekassine = Scolopax Gallinago) ihren meckernden Ruf ertönen lässt, dann pflegt die Wiese zu grünen.

Poln.: Niebieska koza trawę sieje.


Himphamp.

* Es hat einen Himphamp.

Es liegt gegen die Ausführung ein Bedenken vor; man stösst auf verborgene Fehler oder Gebrechen.


Hin.

24 Hin ist hin, sagte der Hund, liess den alten Herrn stehen und ging zum neuen.

*25 Es geht weder hin, noch her.


Hinauf.

4 Wer hinauf will, muss sich bücken.

Böhm.: Kdo chce býti povýšeným, musí býti poníženým. (Čelakovský, 96.)


Hinaufsteigen.

*2 Wast niat affeschtiege, wast niat oine g'folla. (Böhmerwald.)

Wärst da nicht hinaufgestiegen, so wärst du nicht heruntergefallen.


Hinaus.

10 Dort hinaus, sagte die Magd, als Petrus sie fragte, wo der Weg hinausginge, und reckte das Bein auf.Mathesy, 136b.

11 Gehst du weit hinaus, so hast du weit heim. (Rheinpfalz.)

12 Hoch hinaus zerstört das Haus, klein und rein baut es fein.Horn, Spinnstube, 1849, S. 69.

13 Wo soll das hinaus? sagte die Baupolizei, da verlangte sie vom Bauherrn mehr Ausgänge für das Publikum.


Hinausgeben.

* Sie hot 'n tüchti 'nausgäba.Sartorius, 174.

Sie hat derb, mit starken Schimpfworten geantwortet.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0732" n="[720]"/>
          <cb n="1439"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hillel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Die Zwei sennen Bejss-Hillel ün Bejss-Schame.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bernstein.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Haus Hillel's und das Haus Schamaj's. Von zwei Charakteren, die sich gegenseitig abstossen. Hillel und Schamaj waren Gründer zweier entgegengesetzter philosophischer Systeme.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Himmel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">286 Alles, was ist im himmel vnd erden, kan eim vndanckbaren nimmer hold werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Loci comm., 93.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lex et natura, coelum Deus, omnia iura damnant ingratum, moerentillum quoque natum.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">287 Bewölkter Himmel und geschminkte Frauen sind nicht von langer Dauer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">288 Den Himmel wünscht sich jeder sehr, wenn nur der Weg dahin nicht wär'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">289 Der Himmel gibt der Erde Regen und die Erde gibt Gestank zurück.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Himlen giver jorden regn, jorden yder himlen stank. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 292.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">290 Der Himmel is vuller Starne, 's wird sehr kalt warden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Larisch, 15.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">291 Der Himmel ist leichter zu verlieren, als zu erwerben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Besværligt at naae himmelen, men let at miste den. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 383.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">292 Do's ist net an Himmel z' molet (zu malen), was ma an di na schwätzen muss.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">293 Es ist besser im Himmel ein Krüppel, denn in der Hölle gesund sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther; Bremer Schulblatt, XXVI, 643.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">294 Lieber Himmel, schaffe mir Credit, oder nimm mir den Appetit, sagte jener Mann, der viel Schulden, kein Geld und grossen Hunger hatte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">295 Man fährt nicht aus einem Himmel in den andern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bechstein, Grumbach, I, 117.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">296 O Himmel, dem einen gibst du reife Melonen in reichem Masse, dem andern unreife.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">297 Schau nicht dem Himmel zu, auf der Erde steht der Schuh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist einer der sechzehn Sprüche an einer Saaldecke des neuen berliner Rathhauses.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">298 Vom Himmel fällt kein Weiser; doch kleines Brot macht grosse Häuser.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frost, 195.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">299 Was vom Himmel regnet, die Erde nimmt es auf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">300 Wat is 't doch swâr in' Himmel to kamen, sä de Eddelmann, do wör he in 'n Sôd fullen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schröder, 392.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">301 Wen der Himmel strafen will, dem beschert er ein böses Weib.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Comotovia, 1876, S. 64.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">302 Wen der Himmel will erquicken, den kann niemand unterdrücken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gerlach, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">303 Wenn der Himmel fällt, er kann die Weisen decken, aber nicht schrecken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Si fractus illabatur orbis, impavidum ferient ruinae. (<hi rendition="#i">Horaz.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 184.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">304 Wenn der Himmel gezupfter Wolle gleicht, das schöne Wetter dem Regen weicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Quando il cielo è a falde di lana, anche l' acqua è poco lontana. (<hi rendition="#i">Giani, 359.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">305 Wenn der Himmel heiter ist, fürchtet man keinen Blitz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sanders, 34.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">306 Wenn du gen Himmel verst, so stevb mir nit jn die augen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hofmann, 32, 66.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">307 Wer gegen den Himmel spuckt, spuckt sich ins Gesicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sanders, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">308 Willst du den Himmel gewiss haben, so tauge etwas für die Erde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gutzkow, Ritter, 9, 361.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*309 Beim Himmel!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Versicherungs- und Betheuerungsformel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*310 Da kann em de Himmel vertreibe(n).</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*311 Den Himmel offen sehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sich sehr glücklich fühlen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*312 Der Himmel sieht aus wie ein Laugensack.</hi> (<hi rendition="#i">Breslau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ueber und über grau.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1440"/>
*313 Himmel, Arsch und Wolken!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*314 O du gerechter Himmel!</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Himmeldatel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Der Himm'ldat'l greint.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Oesterreich zu kleinen Kindern, wenn's donnert.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Himmelfahrt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Dreyerley Himmelfahrt: der Papst durch Werke, Calvin durch Verstehen, Luther durch Glauben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 177.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Himmelhund.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Du Himmelhund!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dresd. Nachrichten, 25. Nov. 1871.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Himmelkreuzdonnerwetter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Himmelkreuzdonnerwetter, Leutle, nu schiebt glei de Patrontasche vorwärts, dass kai Unglück geschieht, commandirte der General der Reichsarmee, als ihm gemeldet wurde, dass der Feind von hinten angreife.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Himmelreich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Das Himmelreich ist gleich einem Berg mit Butter, bey welchem ein Thal voll Kohl gepflanzt ist; wenn die Sonne scheint, so schmilzt die Butter in den Kohl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 238.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Het hemelryk is so goet as de rand van ên pankoek, sä Domine Stürmann<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Ein Prediger Ostfrieslands im 18. Jahrhundert mit der Predigtweise Jobst Sackmann's.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Kommen wir nicht ins Himmelreich, so kommen wir daneben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ansicht der Leute, die sich über nichts graue Haare wachsen lassen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*13 Das ganze schlesische Himmelreich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Schweinebraten, Klössel, vielleicht auch Sauerkraut. Sogar Backobst gehörte nicht ins Reich der Unmöglichkeiten. Das ganze schlesische Himmelreich.&#x201C; (<hi rendition="#i">Eselsfresser, I, 85.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Himmelsschlag.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Vor einem Himmelsschlage, eines Bauern Klage und vor des Kaisers Verdacht, behüte dich gnädig Gottes Güte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Himmelsschluss.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Nach dem grossen Himmelsschluss alle Welt sich richten muss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gerlach, 101.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Himmelschreiend.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist himmelschreiend.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese Redensart beruht auf fünf Bibelstellen (<hi rendition="#i">1 Mos. 4, 10; 18, 20 u. 19, 13; 2 Mos. 3, 7; 22, 23</hi> u. <hi rendition="#i">Jakobus 5, 4</hi>).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Himmelsziege.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Die Himmelsziege säet Grünes.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 4278.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn die Himmelsziege (Heerschnepfe, Bekassine = Scolopax Gallinago) ihren meckernden Ruf ertönen lässt, dann pflegt die Wiese zu grünen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Niebieska koza traw&#x0119; sieje.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Himphamp.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es hat einen Himphamp.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es liegt gegen die Ausführung ein Bedenken vor; man stösst auf verborgene Fehler oder Gebrechen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hin.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Hin ist hin, sagte der Hund, liess den alten Herrn stehen und ging zum neuen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*25 Es geht weder hin, noch her.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinauf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wer hinauf will, muss sich bücken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo chce býti pový&#x0161;eným, musí býti poní&#x017E;eným. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 96.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinaufsteigen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Wast niat affeschtiege, wast niat oine g'folla.</hi> (<hi rendition="#i">Böhmerwald.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wärst da nicht hinaufgestiegen, so wärst du nicht heruntergefallen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinaus.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Dort hinaus, sagte die Magd, als Petrus sie fragte, wo der Weg hinausginge, und reckte das Bein auf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 136<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Gehst du weit hinaus, so hast du weit heim.</hi> (<hi rendition="#i">Rheinpfalz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Hoch hinaus zerstört das Haus, klein und rein baut es fein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Horn, Spinnstube, 1849, S. 69.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Wo soll das hinaus? sagte die Baupolizei, da verlangte sie vom Bauherrn mehr Ausgänge für das Publikum.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hinausgeben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Sie hot 'n tüchti 'nausgäba.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sartorius, 174.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sie hat derb, mit starken Schimpfworten geantwortet.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[720]/0732] Hillel. * Die Zwei sennen Bejss-Hillel ün Bejss-Schame. – Bernstein. Das Haus Hillel's und das Haus Schamaj's. Von zwei Charakteren, die sich gegenseitig abstossen. Hillel und Schamaj waren Gründer zweier entgegengesetzter philosophischer Systeme. Himmel. 286 Alles, was ist im himmel vnd erden, kan eim vndanckbaren nimmer hold werden. – Loci comm., 93. Lat.: Lex et natura, coelum Deus, omnia iura damnant ingratum, moerentillum quoque natum. 287 Bewölkter Himmel und geschminkte Frauen sind nicht von langer Dauer. 288 Den Himmel wünscht sich jeder sehr, wenn nur der Weg dahin nicht wär'. 289 Der Himmel gibt der Erde Regen und die Erde gibt Gestank zurück. Dän.: Himlen giver jorden regn, jorden yder himlen stank. (Prov. dan., 292.) 290 Der Himmel is vuller Starne, 's wird sehr kalt warden. – Larisch, 15. 291 Der Himmel ist leichter zu verlieren, als zu erwerben. Dän.: Besværligt at naae himmelen, men let at miste den. (Prov. dan., 383.) 292 Do's ist net an Himmel z' molet (zu malen), was ma an di na schwätzen muss. (Ulm.) 293 Es ist besser im Himmel ein Krüppel, denn in der Hölle gesund sein. – Luther; Bremer Schulblatt, XXVI, 643. 294 Lieber Himmel, schaffe mir Credit, oder nimm mir den Appetit, sagte jener Mann, der viel Schulden, kein Geld und grossen Hunger hatte. 295 Man fährt nicht aus einem Himmel in den andern. – Bechstein, Grumbach, I, 117. 296 O Himmel, dem einen gibst du reife Melonen in reichem Masse, dem andern unreife. 297 Schau nicht dem Himmel zu, auf der Erde steht der Schuh. Ist einer der sechzehn Sprüche an einer Saaldecke des neuen berliner Rathhauses. 298 Vom Himmel fällt kein Weiser; doch kleines Brot macht grosse Häuser. – Frost, 195. 299 Was vom Himmel regnet, die Erde nimmt es auf. – Merx, 31. 300 Wat is 't doch swâr in' Himmel to kamen, sä de Eddelmann, do wör he in 'n Sôd fullen. – Schröder, 392. 301 Wen der Himmel strafen will, dem beschert er ein böses Weib. – Comotovia, 1876, S. 64. 302 Wen der Himmel will erquicken, den kann niemand unterdrücken. – Gerlach, 40. 303 Wenn der Himmel fällt, er kann die Weisen decken, aber nicht schrecken. Lat.: Si fractus illabatur orbis, impavidum ferient ruinae. (Horaz.) (Philippi, II, 184.) 304 Wenn der Himmel gezupfter Wolle gleicht, das schöne Wetter dem Regen weicht. It.: Quando il cielo è a falde di lana, anche l' acqua è poco lontana. (Giani, 359.) 305 Wenn der Himmel heiter ist, fürchtet man keinen Blitz. – Sanders, 34. 306 Wenn du gen Himmel verst, so stevb mir nit jn die augen. – Hofmann, 32, 66. 307 Wer gegen den Himmel spuckt, spuckt sich ins Gesicht. – Sanders, 19. 308 Willst du den Himmel gewiss haben, so tauge etwas für die Erde. – Gutzkow, Ritter, 9, 361. *309 Beim Himmel! Versicherungs- und Betheuerungsformel. *310 Da kann em de Himmel vertreibe(n). (Ulm.) *311 Den Himmel offen sehen. Sich sehr glücklich fühlen. *312 Der Himmel sieht aus wie ein Laugensack. (Breslau.) Ueber und über grau. *313 Himmel, Arsch und Wolken! *314 O du gerechter Himmel! Himmeldatel. Der Himm'ldat'l greint. In Oesterreich zu kleinen Kindern, wenn's donnert. Himmelfahrt. 8 Dreyerley Himmelfahrt: der Papst durch Werke, Calvin durch Verstehen, Luther durch Glauben. – Wirth, I, 177. Himmelhund. * Du Himmelhund! – Dresd. Nachrichten, 25. Nov. 1871. Himmelkreuzdonnerwetter. Himmelkreuzdonnerwetter, Leutle, nu schiebt glei de Patrontasche vorwärts, dass kai Unglück geschieht, commandirte der General der Reichsarmee, als ihm gemeldet wurde, dass der Feind von hinten angreife. Himmelreich. 10 Das Himmelreich ist gleich einem Berg mit Butter, bey welchem ein Thal voll Kohl gepflanzt ist; wenn die Sonne scheint, so schmilzt die Butter in den Kohl. – Zinkgref, IV, 238. 11 Het hemelryk is so goet as de rand van ên pankoek, sä Domine Stürmann1. 1) Ein Prediger Ostfrieslands im 18. Jahrhundert mit der Predigtweise Jobst Sackmann's. 12 Kommen wir nicht ins Himmelreich, so kommen wir daneben. Ansicht der Leute, die sich über nichts graue Haare wachsen lassen. *13 Das ganze schlesische Himmelreich. „Schweinebraten, Klössel, vielleicht auch Sauerkraut. Sogar Backobst gehörte nicht ins Reich der Unmöglichkeiten. Das ganze schlesische Himmelreich.“ (Eselsfresser, I, 85.) Himmelsschlag. Vor einem Himmelsschlage, eines Bauern Klage und vor des Kaisers Verdacht, behüte dich gnädig Gottes Güte. – Neue Freie Presse, 4592. Himmelsschluss. Nach dem grossen Himmelsschluss alle Welt sich richten muss. – Gerlach, 101. Himmelschreiend. * Es ist himmelschreiend. Diese Redensart beruht auf fünf Bibelstellen (1 Mos. 4, 10; 18, 20 u. 19, 13; 2 Mos. 3, 7; 22, 23 u. Jakobus 5, 4). Himmelsziege. Die Himmelsziege säet Grünes. – Frischbier, 4278. Wenn die Himmelsziege (Heerschnepfe, Bekassine = Scolopax Gallinago) ihren meckernden Ruf ertönen lässt, dann pflegt die Wiese zu grünen. Poln.: Niebieska koza trawę sieje. Himphamp. * Es hat einen Himphamp. Es liegt gegen die Ausführung ein Bedenken vor; man stösst auf verborgene Fehler oder Gebrechen. Hin. 24 Hin ist hin, sagte der Hund, liess den alten Herrn stehen und ging zum neuen. *25 Es geht weder hin, noch her. Hinauf. 4 Wer hinauf will, muss sich bücken. Böhm.: Kdo chce býti povýšeným, musí býti poníženým. (Čelakovský, 96.) Hinaufsteigen. *2 Wast niat affeschtiege, wast niat oine g'folla. (Böhmerwald.) Wärst da nicht hinaufgestiegen, so wärst du nicht heruntergefallen. Hinaus. 10 Dort hinaus, sagte die Magd, als Petrus sie fragte, wo der Weg hinausginge, und reckte das Bein auf. – Mathesy, 136b. 11 Gehst du weit hinaus, so hast du weit heim. (Rheinpfalz.) 12 Hoch hinaus zerstört das Haus, klein und rein baut es fein. – Horn, Spinnstube, 1849, S. 69. 13 Wo soll das hinaus? sagte die Baupolizei, da verlangte sie vom Bauherrn mehr Ausgänge für das Publikum. Hinausgeben. * Sie hot 'n tüchti 'nausgäba. – Sartorius, 174. Sie hat derb, mit starken Schimpfworten geantwortet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/732
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [720]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/732>, abgerufen am 21.11.2024.