Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Drähn.

* Er hat einen Drähn (Knall) weg. - Frischbier, I, 594.

Er ist nicht recht bei Verstande. Drähn von dröhnen.


Draht.

6 Einen langen Draht (Faden), eine faule Magd.

*7 Am Draht ziehen. (Nordamerika.)

Aus politischem Parteitreiben Gewinn suchen. "Die Wortführer sprachen von einer Vereinigung der Parteien (Mozart und Tammanyhall); aber es war nicht eines jeden Wunsch, denn da könnten sie ja nicht am Draht ziehen, wenn sie wollten." (Neuyorker Staatszeitung, vom 19. November 1863, S. 5.)

*8 Die Drähte zurecht legen.

Im nordamerikanischen Parteileben so viel als die Fäden in Ordnung bringen, mittels deren irgendein politischer Zweck erreicht werden soll. Im Bericht über die Aufstellung des Präsidentenstuhls-Kandidaten seitens der demokratischen Partei heisst es: "Man kam wieder auf Seymour zurück, für den Mr. V. schon Tags vorher die Drähte zurecht gelegt hatte." (Wächter am Erie, vom 16. Juli, 1869.)

*9 Das heisst Draht vnd stich verloren. - Luther's Werke, 325a.

*10 Hat hinget uun an siisnan Triad. (Amrum.) - Haupt, VIII, 361, 163.

Das hängt an einem seidenen Draht (Faden).


Drahtmühle.

* Up de Dratmal.

In Mecklenburg für Abtritt. Lauremberg (I. Anh., Ged. 3, v. 117) gebraucht es für Podex.


Drahtzieher.

4 Drahtzieher und Ehebrecher sind die verbreitesten (grössten) Handwerke. - Harssdörffer, 858.

Unter den Drahtziehern sind die Bettler, unter den Ehebrechern die Diebe gemeint, welche die Früchte der Bäume eher brechen, als vorgeschrieben worden ist.


Dramsack.

* Er ist ein dicker Dramsack. - Frischbier, I, 595.


Dran.

1 Denk nimmer dran, wer dir hat Unrecht gethan. - Simrock, 10746.

2 Dran öss nicht drin. (Pillau.) - Frischbier, I, 596.

*3 A muss dran, und wenn a hundert halse hätte. (Schles.) - Frommann, III, 245, 123.


Dranel.

An alte Drenl.

Von drehen (kreisen). Eine alte Weibsperson, welche viele Jahre in einem Hause sich geschäftig umherbewegt hat.


Drängelberger.

* Er ist, ein Drengelberger. - Frischbier, I, 630.

Ein ungestümer Mahner; ferner einer, der sich im Volksgewühl durchdrängt; auch eine Karte, die dem Gegner Bedrängniss verursacht, ihm eine gute Karte "abdrängeln" soll (im Kartenspiel); auch schlechter Taback, der nämlich einem etwas abdrängelt, d. h. nach dem man Unterleibsfolgen verspürt.


Drängen.

3 Man nicht drängeln, sagt der Berliner.

*4 Dräng di nich ut, et öss kein rod Flöck tom Öndränge. - Frischbier, I, 599.

*5 Er drängt sich wie der Furz durch den Rohrstuhl. - Frischbier, I, 597.

*6 He drängt sick to, wie de Braun tor Bicht. (Angerburg.) - Frischbier, I, 600.


Drangsal.

Drangsal offenbart die Freundschaft.

It.: Calamita scopre amista. (Giani, 269.)


Drank.

1 De sik in 'n Drank mengt, den fret't de Farken. - Eichwald, 474, 1.

2 Dicker Drank makt (göft) fette Schwein. - Frischbier, I, 601.


Drankdrossel.

* Sie ist eine Drankdrossel. (Fischhausen.) - Frischbier, II, 549.

Ein Mädchen, das die Schweine zu füttern hat, oder auch an sich sehr schmuzig ist. Auch werden wol scherzhaft die Schweine selbst Drangdrosseln genannt. (Zur Erklärung s. Drangtonne.)


Drankriegen.

* A wollt mich drankrigha, onns (und das) Kalb koam äarschlich. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 444.

Er wollte mich betrügen, aber betrog sich selbst; die Sache kam anders, als er gedacht.


[Spaltenumbruch]
Drauf.

9 Drauf und dran bricht ein Loch ins Quarree.

10 Druf uf de Mutter, weil sie jung ist. (Schreiberhau.)


Draufgehen.

*5 Er geht drauf wie Blücher.

*6 Er geht drauf wie der Bäcker auff die Semmel. (Braunschweig.)

*7 Er geht drauf, wie der Mops auf die Milchsuppe.

*8 Er geht drauf wie ein beltz auff seinn ermeln. - Franck, II, 180a.

*9 Er geht drauff wie Butter an der sonnen. - Franck, II, 180a.


Draufliegen.

* A lät droffe wü der Jaud of d'r Kue. (Oesterr.-Schlesien.) - Peter, 453.


Drauflos.

*1 Drauflos, es ist ein Hesse. - Eiselein, 307; Simrock, 4698.

*2 Er geht drauflos wie der Hund auf den Hasen.

Holl.: Hij gaat erop los als de hond op den haas. (Harrebomee, I, 271.)

*3 Hä geiht druplos, ass de Buck up de Haverkiste. - Schlingmann, 130.

*4 Hä geiht druplos, ass Paulus up de Korinther. - Schlingmann, 1121.

*5 Man ömmer droplos wie op Stefkinder. (Tilsit.) - Frischbier, I, 604.


Draufschlagen.

*2 Hei släd drop as op ald Eisen. (Grafsch. Mark.) - Frommann, V, 162, 139.


Draufsein.

* Draufsein wie der Stess'l auf die Tauben. - Baumgarten, 91.


Draussen.

5 Draussen, hier und 'rein will viel sein. - Klix, 16.

6 Draussen ist's gut, daheim aber am besten. - Carlen, Kämmerer Lassmann.

7 Draussen hat er hundert augen, daheym keyns. - Franck, 61b.

8 Draussen zu wenig oder zu viel zu Haus.

Nur Mass und Ziel. Spruch an der Front eines 1872 in Berlin erbauten Hauses. (Vgl. Schlesische Zeitung, 1872, Nr. 4381.)

9 Es ist draussen wie vor der Thür.

Im Plattdeutschen: Dat is buten as vör Döhr, d. h. es ist so lang wie breit, es ist Jacke wie Hose u. s. w.

*10 Wenn's no von drusse rei ist. (Schwaben.)

Wenn's nur von draussen herein ist; das Fremde hat immer den Vorzug.


Draussenbleiben.

* Bleibt draussen, der Hund beisst. (Köthen.)


Drausreissen.

* Ich will mich einmal draussreissen. - Franck, II, 89a.


Drawen.

* Hei dräwt1 wi Salomo's Kater. (Dönhoffstädt.) - Frischbier, II, 551.

1) Draben, traben, laufen, eilig herbeikommen.


Drebbenau.

* In Drebbnau belle de Hund' möt em Narsch. - Frischbier, II, 552.


Dreck.

169 Allerlei Dreck anknet (buttert) si nit. (Solothurn.) - Schild, 58, 23.

Mannichfaltiges, Widersprechendes lässt sich nicht vereinen.

170 Bamme in den Dreck schtaurt, so schtänkte arscht racht. - Frommann, II, 409, 44.

171 Da liegt der Dreck, sagte der Küster, als er in die Kirche geschissen.

Holl.: Daar ligt de stront, zei de Koster, en hij sch ... in de kerk. (Harrebomee, I, 393a.)

172 Der Dreck ist bald auff dem Misthauffen. - Hans Sachs, IV, XV, 2.

173 Der Dreck muss aus den Gassen weggeschafft werden oder die Polizei wird sich hineinlegen, sagte der Stadtvogt.

[Spaltenumbruch]
Drähn.

* Er hat einen Drähn (Knall) weg.Frischbier, I, 594.

Er ist nicht recht bei Verstande. Drähn von dröhnen.


Draht.

6 Einen langen Draht (Faden), eine faule Magd.

*7 Am Draht ziehen. (Nordamerika.)

Aus politischem Parteitreiben Gewinn suchen. „Die Wortführer sprachen von einer Vereinigung der Parteien (Mozart und Tammanyhall); aber es war nicht eines jeden Wunsch, denn da könnten sie ja nicht am Draht ziehen, wenn sie wollten.“ (Neuyorker Staatszeitung, vom 19. November 1863, S. 5.)

*8 Die Drähte zurecht legen.

Im nordamerikanischen Parteileben so viel als die Fäden in Ordnung bringen, mittels deren irgendein politischer Zweck erreicht werden soll. Im Bericht über die Aufstellung des Präsidentenstuhls-Kandidaten seitens der demokratischen Partei heisst es: „Man kam wieder auf Seymour zurück, für den Mr. V. schon Tags vorher die Drähte zurecht gelegt hatte.“ (Wächter am Erie, vom 16. Juli, 1869.)

*9 Das heisst Draht vnd stich verloren.Luther's Werke, 325a.

*10 Hat hinget uun an siisnan Triad. (Amrum.) – Haupt, VIII, 361, 163.

Das hängt an einem seidenen Draht (Faden).


Drahtmühle.

* Up de Drâtmâl.

In Mecklenburg für Abtritt. Lauremberg (I. Anh., Ged. 3, v. 117) gebraucht es für Podex.


Drahtzieher.

4 Drahtzieher und Ehebrecher sind die verbreitesten (grössten) Handwerke.Harssdörffer, 858.

Unter den Drahtziehern sind die Bettler, unter den Ehebrechern die Diebe gemeint, welche die Früchte der Bäume eher brechen, als vorgeschrieben worden ist.


Dramsack.

* Er ist ein dicker Dramsack.Frischbier, I, 595.


Dran.

1 Denk nimmer dran, wer dir hat Unrecht gethan.Simrock, 10746.

2 Dran öss nicht drin. (Pillau.) – Frischbier, I, 596.

*3 A muss dran, und wenn a hundert halse hätte. (Schles.) – Frommann, III, 245, 123.


Dranel.

An alte Drênl.

Von drehen (kreisen). Eine alte Weibsperson, welche viele Jahre in einem Hause sich geschäftig umherbewegt hat.


Drängelberger.

* Er ist, ein Drengelberger.Frischbier, I, 630.

Ein ungestümer Mahner; ferner einer, der sich im Volksgewühl durchdrängt; auch eine Karte, die dem Gegner Bedrängniss verursacht, ihm eine gute Karte „abdrängeln“ soll (im Kartenspiel); auch schlechter Taback, der nämlich einem etwas abdrängelt, d. h. nach dem man Unterleibsfolgen verspürt.


Drängen.

3 Man nicht drängeln, sagt der Berliner.

*4 Dräng di nich ut, et öss kein rôd Flöck tom Öndränge.Frischbier, I, 599.

*5 Er drängt sich wie der Furz durch den Rohrstuhl.Frischbier, I, 597.

*6 He drängt sick to, wie de Braun tor Bicht. (Angerburg.) – Frischbier, I, 600.


Drangsal.

Drangsal offenbart die Freundschaft.

It.: Calamità scopre amistà. (Giani, 269.)


Drank.

1 De sik in 'n Drank mengt, den fret't de Farken.Eichwald, 474, 1.

2 Dicker Drank makt (göft) fette Schwîn.Frischbier, I, 601.


Drankdrossel.

* Sie ist eine Drankdrossel. (Fischhausen.) – Frischbier, II, 549.

Ein Mädchen, das die Schweine zu füttern hat, oder auch an sich sehr schmuzig ist. Auch werden wol scherzhaft die Schweine selbst Drangdrosseln genannt. (Zur Erklärung s. Drangtonne.)


Drankriegen.

* A wollt mich drankrigha, onns (und das) Kalb koam äarschlich. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 444.

Er wollte mich betrügen, aber betrog sich selbst; die Sache kam anders, als er gedacht.


[Spaltenumbruch]
Drauf.

9 Drauf und dran bricht ein Loch ins Quarrée.

10 Druf uf de Mutter, weil sie jung ist. (Schreiberhau.)


Draufgehen.

*5 Er geht drauf wie Blücher.

*6 Er geht drauf wie der Bäcker auff die Semmel. (Braunschweig.)

*7 Er geht drauf, wie der Mops auf die Milchsuppe.

*8 Er geht drauf wie ein beltz auff seinn ermeln.Franck, II, 180a.

*9 Er geht drauff wie Butter an der sonnen.Franck, II, 180a.


Draufliegen.

* A lät droffe wü der Jûd of d'r Kue. (Oesterr.-Schlesien.) – Peter, 453.


Drauflos.

*1 Drauflos, es ist ein Hesse.Eiselein, 307; Simrock, 4698.

*2 Er geht drauflos wie der Hund auf den Hasen.

Holl.: Hij gaat erop los als de hond op den haas. (Harrebomée, I, 271.)

*3 Hä geiht druplos, ass de Buck up de Haverkiste.Schlingmann, 130.

*4 Hä geiht druplos, ass Paulus up de Korinther.Schlingmann, 1121.

*5 Man ömmer droplos wie op Stêfkinder. (Tilsit.) – Frischbier, I, 604.


Draufschlagen.

*2 Hei släd drop as op ald Eisen. (Grafsch. Mark.) – Frommann, V, 162, 139.


Draufsein.

* Draufsein wie der Stess'l auf die Tauben.Baumgarten, 91.


Draussen.

5 Draussen, hier und 'rein will viel sein.Klix, 16.

6 Draussen ist's gut, daheim aber am besten.Carlén, Kämmerer Lassmann.

7 Draussen hat er hundert augen, daheym keyns.Franck, 61b.

8 Draussen zu wenig oder zu viel zu Haus.

Nur Mass und Ziel. Spruch an der Front eines 1872 in Berlin erbauten Hauses. (Vgl. Schlesische Zeitung, 1872, Nr. 4381.)

9 Es ist draussen wie vor der Thür.

Im Plattdeutschen: Dat is buten as vör Döhr, d. h. es ist so lang wie breit, es ist Jacke wie Hose u. s. w.

*10 Wenn's no von drusse rei ist. (Schwaben.)

Wenn's nur von draussen herein ist; das Fremde hat immer den Vorzug.


Draussenbleiben.

* Bleibt draussen, der Hund beisst. (Köthen.)


Drausreissen.

* Ich will mich einmal draussreissen.Franck, II, 89a.


Drawen.

* Hei dräwt1 wi Salomo's Kater. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 551.

1) Draben, traben, laufen, eilig herbeikommen.


Drebbenau.

* In Drebbnau belle de Hund' möt em Narsch.Frischbier, II, 552.


Dreck.

169 Allerlei Dreck anknet (buttert) si nit. (Solothurn.) – Schild, 58, 23.

Mannichfaltiges, Widersprechendes lässt sich nicht vereinen.

170 Bamme in den Dreck schtûrt, so schtänkte arscht racht.Frommann, II, 409, 44.

171 Da liegt der Dreck, sagte der Küster, als er in die Kirche geschissen.

Holl.: Daar ligt de stront, zei de Koster, en hij sch ... in de kerk. (Harrebomée, I, 393a.)

172 Der Dreck ist bald auff dem Misthauffen.Hans Sachs, IV, XV, 2.

173 Der Dreck muss aus den Gassen weggeschafft werden oder die Polizei wird sich hineinlegen, sagte der Stadtvogt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0606" n="[594]"/>
        <cb n="1187"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drähn.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er hat einen Drähn (Knall) weg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 594.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist nicht recht bei Verstande. Drähn von dröhnen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Draht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Einen langen Draht (Faden), eine faule Magd.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Am Draht ziehen.</hi> (<hi rendition="#i">Nordamerika.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus politischem Parteitreiben Gewinn suchen. &#x201E;Die Wortführer sprachen von einer Vereinigung der Parteien (Mozart und Tammanyhall); aber es war nicht eines jeden Wunsch, denn da könnten sie ja nicht am Draht ziehen, wenn sie wollten.&#x201C; (<hi rendition="#i">Neuyorker Staatszeitung, vom 19. November 1863, S. 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*8 Die Drähte zurecht legen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Im nordamerikanischen Parteileben so viel als die Fäden in Ordnung bringen, mittels deren irgendein politischer Zweck erreicht werden soll. Im Bericht über die Aufstellung des Präsidentenstuhls-Kandidaten seitens der demokratischen Partei heisst es: &#x201E;Man kam wieder auf Seymour zurück, für den Mr. V. schon Tags vorher die Drähte zurecht gelegt hatte.&#x201C; (<hi rendition="#i">Wächter am Erie, vom 16. Juli, 1869.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Das heisst Draht vnd stich verloren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Werke, 325<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Hat hinget uun an siisnan Triad.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 361, 163.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das hängt an einem seidenen Draht (Faden).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drahtmühle.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Up de Drâtmâl.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Mecklenburg für Abtritt. <hi rendition="#i">Lauremberg</hi> (I. Anh., Ged. 3, v. 117) gebraucht es für Podex.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drahtzieher.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Drahtzieher und Ehebrecher sind die verbreitesten (grössten) Handwerke.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 858.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Unter den Drahtziehern sind die Bettler, unter den Ehebrechern die Diebe gemeint, welche die Früchte der Bäume eher brechen, als vorgeschrieben worden ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dramsack.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist ein dicker Dramsack.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 595.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dran.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Denk nimmer dran, wer dir hat Unrecht gethan.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10746.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Dran öss nicht drin.</hi> (<hi rendition="#i">Pillau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 596.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 A muss dran, und wenn a hundert halse hätte.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 245, 123.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dranel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">An alte Drênl.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von drehen (kreisen). Eine alte Weibsperson, welche viele Jahre in einem Hause sich geschäftig umherbewegt hat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drängelberger.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist, ein Drengelberger.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 630.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein ungestümer Mahner; ferner einer, der sich im Volksgewühl durchdrängt; auch eine Karte, die dem Gegner Bedrängniss verursacht, ihm eine gute Karte &#x201E;abdrängeln&#x201C; soll (im Kartenspiel); auch schlechter Taback, der nämlich einem etwas abdrängelt, d. h. nach dem man Unterleibsfolgen verspürt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drängen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Man nicht drängeln, sagt der Berliner.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Dräng di nich ut, et öss kein rôd Flöck tom Öndränge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 599.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Er drängt sich wie der Furz durch den Rohrstuhl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 597.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 He drängt sick to, wie de Braun tor Bicht.</hi> (<hi rendition="#i">Angerburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 600.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drangsal.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Drangsal offenbart die Freundschaft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Calamità scopre amistà. (<hi rendition="#i">Giani, 269.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drank.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 De sik in 'n Drank mengt, den fret't de Farken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 474, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Dicker Drank makt (göft) fette Schwîn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 601.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drankdrossel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Sie ist eine Drankdrossel.</hi> (<hi rendition="#i">Fischhausen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 549.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Mädchen, das die Schweine zu füttern hat, oder auch an sich sehr schmuzig ist. Auch werden wol scherzhaft die Schweine selbst Drangdrosseln genannt. (Zur Erklärung s. Drangtonne.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drankriegen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* A wollt mich drankrigha, onns (und das) Kalb koam äarschlich.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterr.-Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 444.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er wollte mich betrügen, aber betrog sich selbst; die Sache kam anders, als er gedacht.</p><lb/>
          <cb n="1188"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drauf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Drauf und dran bricht ein Loch ins Quarrée.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Druf uf de Mutter, weil sie jung ist.</hi> (<hi rendition="#i">Schreiberhau.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Draufgehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Er geht drauf wie Blücher.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Er geht drauf wie der Bäcker auff die Semmel.</hi> (<hi rendition="#i">Braunschweig.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Er geht drauf, wie der Mops auf die Milchsuppe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Er geht drauf wie ein beltz auff seinn ermeln.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 180<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Er geht drauff wie Butter an der sonnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 180<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Draufliegen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* A lät droffe wü der Jûd of d'r Kue.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterr.-Schlesien.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 453.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drauflos.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Drauflos, es ist ein Hesse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 307; Simrock, 4698.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er geht drauflos wie der Hund auf den Hasen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij gaat erop los als de hond op den haas. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 271.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Hä geiht druplos, ass de Buck up de Haverkiste.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 130.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Hä geiht druplos, ass Paulus up de Korinther.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1121.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Man ömmer droplos wie op Stêfkinder.</hi> (<hi rendition="#i">Tilsit.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 604.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Draufschlagen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Hei släd drop as op ald Eisen.</hi> (<hi rendition="#i">Grafsch. Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 162, 139.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Draufsein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Draufsein wie der Stess'l auf die Tauben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten, 91.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Draussen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Draussen, hier und 'rein will viel sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Draussen ist's gut, daheim aber am besten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Carlén, Kämmerer Lassmann.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Draussen hat er hundert augen, daheym keyns.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, 61<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Draussen zu wenig oder zu viel zu Haus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nur Mass und Ziel. Spruch an der Front eines 1872 in Berlin erbauten Hauses. (Vgl. <hi rendition="#i">Schlesische Zeitung, 1872, Nr. 4381.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Es ist draussen wie vor der Thür.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Im Plattdeutschen: Dat is buten as vör Döhr, d. h. es ist so lang wie breit, es ist Jacke wie Hose u. s. w.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Wenn's no von drusse rei ist.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn's nur von draussen herein ist; das Fremde hat immer den Vorzug.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Draussenbleiben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Bleibt draussen, der Hund beisst.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drausreissen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ich will mich einmal draussreissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 89<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drawen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Hei dräwt<hi rendition="#sup">1</hi> wi Salomo's Kater.</hi> (<hi rendition="#i">Dönhoffstädt.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 551.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Draben, traben, laufen, eilig herbeikommen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drebbenau.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* In Drebbnau belle de Hund' möt em Narsch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 552.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dreck.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">169 Allerlei Dreck anknet (buttert) si nit.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 58, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mannichfaltiges, Widersprechendes lässt sich nicht vereinen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">170 Bamme in den Dreck schtûrt, so schtänkte arscht racht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, II, 409, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">171 Da liegt der Dreck, sagte der Küster, als er in die Kirche geschissen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar ligt de stront, zei de Koster, en hij sch ... in de kerk. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 393<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">172 Der Dreck ist bald auff dem Misthauffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hans Sachs, IV, XV, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">173 Der Dreck muss aus den Gassen weggeschafft werden oder die Polizei wird sich hineinlegen, sagte der Stadtvogt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[594]/0606] Drähn. * Er hat einen Drähn (Knall) weg. – Frischbier, I, 594. Er ist nicht recht bei Verstande. Drähn von dröhnen. Draht. 6 Einen langen Draht (Faden), eine faule Magd. *7 Am Draht ziehen. (Nordamerika.) Aus politischem Parteitreiben Gewinn suchen. „Die Wortführer sprachen von einer Vereinigung der Parteien (Mozart und Tammanyhall); aber es war nicht eines jeden Wunsch, denn da könnten sie ja nicht am Draht ziehen, wenn sie wollten.“ (Neuyorker Staatszeitung, vom 19. November 1863, S. 5.) *8 Die Drähte zurecht legen. Im nordamerikanischen Parteileben so viel als die Fäden in Ordnung bringen, mittels deren irgendein politischer Zweck erreicht werden soll. Im Bericht über die Aufstellung des Präsidentenstuhls-Kandidaten seitens der demokratischen Partei heisst es: „Man kam wieder auf Seymour zurück, für den Mr. V. schon Tags vorher die Drähte zurecht gelegt hatte.“ (Wächter am Erie, vom 16. Juli, 1869.) *9 Das heisst Draht vnd stich verloren. – Luther's Werke, 325a. *10 Hat hinget uun an siisnan Triad. (Amrum.) – Haupt, VIII, 361, 163. Das hängt an einem seidenen Draht (Faden). Drahtmühle. * Up de Drâtmâl. In Mecklenburg für Abtritt. Lauremberg (I. Anh., Ged. 3, v. 117) gebraucht es für Podex. Drahtzieher. 4 Drahtzieher und Ehebrecher sind die verbreitesten (grössten) Handwerke. – Harssdörffer, 858. Unter den Drahtziehern sind die Bettler, unter den Ehebrechern die Diebe gemeint, welche die Früchte der Bäume eher brechen, als vorgeschrieben worden ist. Dramsack. * Er ist ein dicker Dramsack. – Frischbier, I, 595. Dran. 1 Denk nimmer dran, wer dir hat Unrecht gethan. – Simrock, 10746. 2 Dran öss nicht drin. (Pillau.) – Frischbier, I, 596. *3 A muss dran, und wenn a hundert halse hätte. (Schles.) – Frommann, III, 245, 123. Dranel. An alte Drênl. Von drehen (kreisen). Eine alte Weibsperson, welche viele Jahre in einem Hause sich geschäftig umherbewegt hat. Drängelberger. * Er ist, ein Drengelberger. – Frischbier, I, 630. Ein ungestümer Mahner; ferner einer, der sich im Volksgewühl durchdrängt; auch eine Karte, die dem Gegner Bedrängniss verursacht, ihm eine gute Karte „abdrängeln“ soll (im Kartenspiel); auch schlechter Taback, der nämlich einem etwas abdrängelt, d. h. nach dem man Unterleibsfolgen verspürt. Drängen. 3 Man nicht drängeln, sagt der Berliner. *4 Dräng di nich ut, et öss kein rôd Flöck tom Öndränge. – Frischbier, I, 599. *5 Er drängt sich wie der Furz durch den Rohrstuhl. – Frischbier, I, 597. *6 He drängt sick to, wie de Braun tor Bicht. (Angerburg.) – Frischbier, I, 600. Drangsal. Drangsal offenbart die Freundschaft. It.: Calamità scopre amistà. (Giani, 269.) Drank. 1 De sik in 'n Drank mengt, den fret't de Farken. – Eichwald, 474, 1. 2 Dicker Drank makt (göft) fette Schwîn. – Frischbier, I, 601. Drankdrossel. * Sie ist eine Drankdrossel. (Fischhausen.) – Frischbier, II, 549. Ein Mädchen, das die Schweine zu füttern hat, oder auch an sich sehr schmuzig ist. Auch werden wol scherzhaft die Schweine selbst Drangdrosseln genannt. (Zur Erklärung s. Drangtonne.) Drankriegen. * A wollt mich drankrigha, onns (und das) Kalb koam äarschlich. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 444. Er wollte mich betrügen, aber betrog sich selbst; die Sache kam anders, als er gedacht. Drauf. 9 Drauf und dran bricht ein Loch ins Quarrée. 10 Druf uf de Mutter, weil sie jung ist. (Schreiberhau.) Draufgehen. *5 Er geht drauf wie Blücher. *6 Er geht drauf wie der Bäcker auff die Semmel. (Braunschweig.) *7 Er geht drauf, wie der Mops auf die Milchsuppe. *8 Er geht drauf wie ein beltz auff seinn ermeln. – Franck, II, 180a. *9 Er geht drauff wie Butter an der sonnen. – Franck, II, 180a. Draufliegen. * A lät droffe wü der Jûd of d'r Kue. (Oesterr.-Schlesien.) – Peter, 453. Drauflos. *1 Drauflos, es ist ein Hesse. – Eiselein, 307; Simrock, 4698. *2 Er geht drauflos wie der Hund auf den Hasen. Holl.: Hij gaat erop los als de hond op den haas. (Harrebomée, I, 271.) *3 Hä geiht druplos, ass de Buck up de Haverkiste. – Schlingmann, 130. *4 Hä geiht druplos, ass Paulus up de Korinther. – Schlingmann, 1121. *5 Man ömmer droplos wie op Stêfkinder. (Tilsit.) – Frischbier, I, 604. Draufschlagen. *2 Hei släd drop as op ald Eisen. (Grafsch. Mark.) – Frommann, V, 162, 139. Draufsein. * Draufsein wie der Stess'l auf die Tauben. – Baumgarten, 91. Draussen. 5 Draussen, hier und 'rein will viel sein. – Klix, 16. 6 Draussen ist's gut, daheim aber am besten. – Carlén, Kämmerer Lassmann. 7 Draussen hat er hundert augen, daheym keyns. – Franck, 61b. 8 Draussen zu wenig oder zu viel zu Haus. Nur Mass und Ziel. Spruch an der Front eines 1872 in Berlin erbauten Hauses. (Vgl. Schlesische Zeitung, 1872, Nr. 4381.) 9 Es ist draussen wie vor der Thür. Im Plattdeutschen: Dat is buten as vör Döhr, d. h. es ist so lang wie breit, es ist Jacke wie Hose u. s. w. *10 Wenn's no von drusse rei ist. (Schwaben.) Wenn's nur von draussen herein ist; das Fremde hat immer den Vorzug. Draussenbleiben. * Bleibt draussen, der Hund beisst. (Köthen.) Drausreissen. * Ich will mich einmal draussreissen. – Franck, II, 89a. Drawen. * Hei dräwt1 wi Salomo's Kater. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 551. 1) Draben, traben, laufen, eilig herbeikommen. Drebbenau. * In Drebbnau belle de Hund' möt em Narsch. – Frischbier, II, 552. Dreck. 169 Allerlei Dreck anknet (buttert) si nit. (Solothurn.) – Schild, 58, 23. Mannichfaltiges, Widersprechendes lässt sich nicht vereinen. 170 Bamme in den Dreck schtûrt, so schtänkte arscht racht. – Frommann, II, 409, 44. 171 Da liegt der Dreck, sagte der Küster, als er in die Kirche geschissen. Holl.: Daar ligt de stront, zei de Koster, en hij sch ... in de kerk. (Harrebomée, I, 393a.) 172 Der Dreck ist bald auff dem Misthauffen. – Hans Sachs, IV, XV, 2. 173 Der Dreck muss aus den Gassen weggeschafft werden oder die Polizei wird sich hineinlegen, sagte der Stadtvogt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/606
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [594]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/606>, abgerufen am 21.11.2024.