Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch]
Ueberzählig. 1 Ich bin überzählig, man weist mir die Thür, sagt der Barfüsser von Limburg. - Klosterspiegel, 24, 22. *2 Er isch überzählig wie-n-e-n alte Soldat. (Solothurn.) - Schild, 95, 421. Er ist unwerth, überflüssig. Ueberzeugen. Man überzeugt das Vieh und nicht den Mann. - Graf, 292, 35. In Bezug darauf, wann durch Zeugenbeweis festgestellt ist, ob den Herrn des Thiers, das einen Schaden angerichtet hat, eine Vertretung trifft. Ueberzug. 1 Dat 's 'n Oewertoch, säd de Voss, un lett sich 't Fell öwer de Uren trecken. - Hoefer, 370a; Hagen, 100, 37; Diermissen, 223; Schütze, III, 164; IV, 279. *2 Man kann's zu Ueberzug und Unterfutter gebrauchen. Holl.: Het dient tot spar en tot kloet. (Harrebomee, I, 415b.) Ueberzwerch. *1 Ueberzwerch wie den Bauern ein Adventsferkel. - Scharfenberg, Hist. von Oberhessen, S. 111. *2 Er wirft überzwerch und gewinnt kreuzweise. Uebles. 1 Dass wir viel Uebles haben vernommen, ist alles von der Zung herkommen. - Chaos, 481. 2 Es ist nichts so Uebles auf der Welt, es ist etwas gut. - Parömiakon, 3221. 3 Kein vbels bleibt vngestraft. - Egenolff, 322b. 4 Thue keinem Uebels, der dir Böses erweisen kann. - Chaos, 293. 5 Thue nichts Uebles, so widerfährt dir nichts Uebles. - Parömiakon, 2130. 6 Uebles ist bald gethan. It.: A far gran male piccol tempo basta. (Pazzaglia, 123, 5.) 7 Uebles muss man dulden und auf Besserung hoffen. - Bertram, 71. 8 Wer für Uebles Gutes thut, hat die Hölle nicht zu fürchten. Engl.: For ill do well, then fear not hell. (Bohn II, 357.) 9 Wer nach Ueblem tracht', den muss man fassen, eh' er's macht. Dän.: Man skal gribe en an dersom det gjör vee. (Prov. dan., 253.) 10 Wer nichts Uebles denkt, wird am ersten betrogen. - Winckler, XIII, 1. 11 Wer sich selber Uebles thut, wird andern nicht wohlthun. Holl.: Die zich zelven kwaad is, is niemand nut. (Harrebomee, I, 459b.) 12 Wer Uebles gethan hat, fürchtet die Ruthe. Holl.: Die kwaad gedaan heeft, vreest de roede. (Harrebomee, II, 223b.) 13 Wer Uebles thun will, der findet bald Gelegenheit. It.: A chi vuol far male non manca mai l' occasione. (Pazzaglia, 123, 2.) 14 Wer Uebles thut, dem geht's übel. Frz.: A qui mal fait, mal advient. (Kritzinger, 431b.) It.: A chi mal fa, mal na. (Pazzaglia, 123, 1.) 15 Wer Uebles thut, kann sich zu nichts Gutem versehen. It.: Chi la fa, l'aspetti. 16 Wer Uebles versucht, fürchte sich vor dem Argen. Uebrig. 1 Das ist so übrig wie Dreck zu Weihnachten. - Weinhold, 15. 2 Hast du was übrig, um wegzugeben, so lass es regnen auf eine trockene Stelle. In Nordfriesland: Heest wat aur, om weg tö dön, da let et riin üp en drüg steed. (Hansen, 8.) *3 Dat öss äwrig, de fette Gans den Arsch to schmere. - Frischbier2, 3853. Dem noch Geschenke zu bringen, der bereits im Ueberfluss lebt. *4 Du böst hier äwrig wie Perdschet om Pingsten. (Pillkallen.) - Frischbier2, 3854. Uebrigbleiben. Es wird ihm auch nicht mehr übrig bleiben als Erde sieben Schuh lang wie dem ärmsten Manne. Uebriges. * Er kann ein Uebriges thun. - Klix, 114; Parömiakon, 1571. Uebrighaben. * Er hat nichts mehr übrig als dreissig Tage im Monat und zum Kauen die Nägel. -Unterhaltungen des lit. Kränzchens in Königsberg, herausgegeben von Reusch, 1865, Nr. 1, S. 6. Uebriglassen. 1 Wer nüt will übrig la, richt mit dem grosse Kelle-n a. - Sutermeister, 146. *2 Lässt er was übrig, so streich's an die Hosen. - Eiselein, 323. Uebrigsein. Was übrig ist, fressen die Mäuse. (Wend. Lausitz.) Uebung. 1 Die stäte übung thuts alles. - Gruter, I, 21; Petri, II, 144. Lat.: Assiduus usus uni rei deditus et ingenium et artem saepe vincit. (Seybold, 42.) 2 Die übung bringt erfarung, erfarung kanns allein. - Gruter, I, 22; Petri, II, 146; Henisch, 922, 46; Körte, 6113. Böhm.: Cviceni a zkuseni dava umcni. (Skola, 39.) Frz.: A force de forger on devient forgeron. - En faisant on apprend. - Les affaires font les hommes. - L'experience fait le maeitre. (Masson, 338.) It.: La pratica val piu della grammatica. (Masson, 338.) Lat.: Per varios usus artem experientia facit. (Masson, 338.) 3 Die vbung lehret alles. - Sutor, 650. 4 Ein vbung beutet der andern die Hand. - Lehmann, 771, 16. 5 Lang Vbung macht witzig. - Petri, II, 431. Dän.: Brug (övelse) er fader, og hukommelse moder til viisdom. (Prov. dan., 92.) 6 Ohne Uebung und Erfahrung lernt man nichts. - Luther, 443. Holl.: Zonder oefening gaat de kunst verloren. (Harrebomee, II, 132a.) 7 Tägliche vbung gibt viel new erfindung. - Lehmann, 771, 23; Petri, II, 544. It.: L'esercizio esercita la scienza. (Pazzaglia, 106, 2.) Lat.: Per varios usus artem experientia fecit. (Gaal, 1565.) 8 Tegliche Vbung macht gute Meister. - Petri, II, 544; Körte, 6116; Braun, I, 4641. Böhm.: Rozum se cvicenim brousi. - Castejsi, cviceni, jistejsi prospech. - Mistr Cvik. - Trapeni dava rozum zkuseni umeni. (Celakovsky, 216.) 9 Uebung bringt Kunst, Kunst bringt Gunst. - Simrock, 10613; Körte, 6114. Dän.: Övelse gjör konsten let. (Prov. dan., 449.) Lat.: Scribere scribendo, dicendo dicere disces. (Sutor, 729.) 10 Uebung bringt Kunst, sagte jener, und warf ein alt Weib zum Fenster hinaus, dass es sollte fliegen lernen. - Hoefer, 474. 11 Uebung ist der beste (Schul)Meister (die beste Lehrmeisterin). - Simrock, 10612; Petri, II, 554; Körte, 6115; Gaal, 565; Braun, I, 4642. Frz.: En faisant on apprend. Lat.: Exercitatio optima est magister. (Pauli, Schimpff, 309.) - Per varios usus artem experientia facit. (Binder II, 2541; Philippi, II, 94; Seybold, 439; Manilius, 1, 91.) - Usus artium magister optimus. (Seybold, 654; Egeria, 310; Philippi, II, 244; Sutor, 421.) Schwed.: Oefningen är bäste lären mästaren. (Grubb, 117.) 12 Uebung lehrt alles. 13 Uebung macht auch den Bettelstab leicht. Leider! 14 Uebung macht den Meister. - Bücking, 323; Hollenberg, II, 87; Müller, 24, 5; Petri, II, 554; Neus, 104; Eiselein, 458; Simrock, 10611; Gaal, 1565; Dove, 1041; Mayer, II, 152; Braun, I, 2671; für Waldeck: Curtze, 337, 294. Dän.: Övelse giör mand. (Prov. dan., 117.) Engl.: Use makes perfectness. (Gaal, 1565.) Frz.: En forgeant on devient forgeron. - L'exercice fait (tout) le maeitre. (Kritzinger, 297a.) Holl.: Eerst na lange oefening wordt de leerling meester. (Harrebomee, II, 132a.)
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Ueberzählig. 1 Ich bin überzählig, man weist mir die Thür, sagt der Barfüsser von Limburg. – Klosterspiegel, 24, 22. *2 Er isch überzählig wie-n-e-n alte Soldat. (Solothurn.) – Schild, 95, 421. Er ist unwerth, überflüssig. Ueberzeugen. Man überzeugt das Vieh und nicht den Mann. – Graf, 292, 35. In Bezug darauf, wann durch Zeugenbeweis festgestellt ist, ob den Herrn des Thiers, das einen Schaden angerichtet hat, eine Vertretung trifft. Ueberzug. 1 Dat 's 'n Oewertoch, säd de Voss, un lett sich 't Fell öwer de Úren trecken. – Hoefer, 370a; Hagen, 100, 37; Diermissen, 223; Schütze, III, 164; IV, 279. *2 Man kann's zu Ueberzug und Unterfutter gebrauchen. Holl.: Het dient tot spar en tot kloet. (Harrebomée, I, 415b.) Ueberzwerch. *1 Ueberzwerch wie den Bauern ein Adventsferkel. – Scharfenberg, Hist. von Oberhessen, S. 111. *2 Er wirft überzwerch und gewinnt kreuzweise. Uebles. 1 Dass wir viel Uebles haben vernommen, ist alles von der Zung herkommen. – Chaos, 481. 2 Es ist nichts so Uebles auf der Welt, es ist etwas gut. – Parömiakon, 3221. 3 Kein vbels bleibt vngestraft. – Egenolff, 322b. 4 Thue keinem Uebels, der dir Böses erweisen kann. – Chaos, 293. 5 Thue nichts Uebles, so widerfährt dir nichts Uebles. – Parömiakon, 2130. 6 Uebles ist bald gethan. It.: A far gran male piccol tempo basta. (Pazzaglia, 123, 5.) 7 Uebles muss man dulden und auf Besserung hoffen. – Bertram, 71. 8 Wer für Uebles Gutes thut, hat die Hölle nicht zu fürchten. Engl.: For ill do well, then fear not hell. (Bohn II, 357.) 9 Wer nach Ueblem tracht', den muss man fassen, eh' er's macht. Dän.: Man skal gribe en an dersom det gjør vee. (Prov. dan., 253.) 10 Wer nichts Uebles denkt, wird am ersten betrogen. – Winckler, XIII, 1. 11 Wer sich selber Uebles thut, wird andern nicht wohlthun. Holl.: Die zich zelven kwaad is, is niemand nut. (Harrebomée, I, 459b.) 12 Wer Uebles gethan hat, fürchtet die Ruthe. Holl.: Die kwaad gedaan heeft, vreest de roede. (Harrebomée, II, 223b.) 13 Wer Uebles thun will, der findet bald Gelegenheit. It.: A chi vuol far male non manca mai l' occasione. (Pazzaglia, 123, 2.) 14 Wer Uebles thut, dem geht's übel. Frz.: A qui mal fait, mal advient. (Kritzinger, 431b.) It.: A chi mal fà, mal nà. (Pazzaglia, 123, 1.) 15 Wer Uebles thut, kann sich zu nichts Gutem versehen. It.: Chi la fa, l'aspetti. 16 Wer Uebles versucht, fürchte sich vor dem Argen. Uebrig. 1 Das ist so übrig wie Dreck zu Weihnachten. – Weinhold, 15. 2 Hast du was übrig, um wegzugeben, so lass es regnen auf eine trockene Stelle. In Nordfriesland: Heest wat aur, om weg tö dön, da let et riin üp en drüg steed. (Hansen, 8.) *3 Dat öss äwrig, de fette Gans den Arsch to schmêre. – Frischbier2, 3853. Dem noch Geschenke zu bringen, der bereits im Ueberfluss lebt. *4 Du böst hier äwrig wie Pêrdschêt om Pingsten. 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Ueberzählig.
1 Ich bin überzählig, man weist mir die Thür, sagt der Barfüsser von Limburg. – Klosterspiegel, 24, 22.
*2 Er isch überzählig wie-n-e-n alte Soldat. (Solothurn.) – Schild, 95, 421.
Er ist unwerth, überflüssig.
Ueberzeugen.
Man überzeugt das Vieh und nicht den Mann. – Graf, 292, 35.
In Bezug darauf, wann durch Zeugenbeweis festgestellt ist, ob den Herrn des Thiers, das einen Schaden angerichtet hat, eine Vertretung trifft.
Ueberzug.
1 Dat 's 'n Oewertoch, säd de Voss, un lett sich 't Fell öwer de Úren trecken. – Hoefer, 370a; Hagen, 100, 37; Diermissen, 223; Schütze, III, 164; IV, 279.
*2 Man kann's zu Ueberzug und Unterfutter gebrauchen.
Holl.: Het dient tot spar en tot kloet. (Harrebomée, I, 415b.)
Ueberzwerch.
*1 Ueberzwerch wie den Bauern ein Adventsferkel. – Scharfenberg, Hist. von Oberhessen, S. 111.
*2 Er wirft überzwerch und gewinnt kreuzweise.
Uebles.
1 Dass wir viel Uebles haben vernommen, ist alles von der Zung herkommen. – Chaos, 481.
2 Es ist nichts so Uebles auf der Welt, es ist etwas gut. – Parömiakon, 3221.
3 Kein vbels bleibt vngestraft. – Egenolff, 322b.
4 Thue keinem Uebels, der dir Böses erweisen kann. – Chaos, 293.
5 Thue nichts Uebles, so widerfährt dir nichts Uebles. – Parömiakon, 2130.
6 Uebles ist bald gethan.
It.: A far gran male piccol tempo basta. (Pazzaglia, 123, 5.)
7 Uebles muss man dulden und auf Besserung hoffen. – Bertram, 71.
8 Wer für Uebles Gutes thut, hat die Hölle nicht zu fürchten.
Engl.: For ill do well, then fear not hell. (Bohn II, 357.)
9 Wer nach Ueblem tracht', den muss man fassen, eh' er's macht.
Dän.: Man skal gribe en an dersom det gjør vee. (Prov. dan., 253.)
10 Wer nichts Uebles denkt, wird am ersten betrogen. – Winckler, XIII, 1.
11 Wer sich selber Uebles thut, wird andern nicht wohlthun.
Holl.: Die zich zelven kwaad is, is niemand nut. (Harrebomée, I, 459b.)
12 Wer Uebles gethan hat, fürchtet die Ruthe.
Holl.: Die kwaad gedaan heeft, vreest de roede. (Harrebomée, II, 223b.)
13 Wer Uebles thun will, der findet bald Gelegenheit.
It.: A chi vuol far male non manca mai l' occasione. (Pazzaglia, 123, 2.)
14 Wer Uebles thut, dem geht's übel.
Frz.: A qui mal fait, mal advient. (Kritzinger, 431b.)
It.: A chi mal fà, mal nà. (Pazzaglia, 123, 1.)
15 Wer Uebles thut, kann sich zu nichts Gutem versehen.
It.: Chi la fa, l'aspetti.
16 Wer Uebles versucht, fürchte sich vor dem Argen.
Uebrig.
1 Das ist so übrig wie Dreck zu Weihnachten. – Weinhold, 15.
2 Hast du was übrig, um wegzugeben, so lass es regnen auf eine trockene Stelle.
In Nordfriesland: Heest wat aur, om weg tö dön, da let et riin üp en drüg steed. (Hansen, 8.)
*3 Dat öss äwrig, de fette Gans den Arsch to schmêre. – Frischbier2, 3853.
Dem noch Geschenke zu bringen, der bereits im Ueberfluss lebt.
*4 Du böst hier äwrig wie Pêrdschêt om Pingsten. (Pillkallen.) – Frischbier2, 3854.
Uebrigbleiben.
Es wird ihm auch nicht mehr übrig bleiben als Erde sieben Schuh lang wie dem ärmsten Manne.
Uebriges.
* Er kann ein Uebriges thun. – Klix, 114; Parömiakon, 1571.
Uebrighaben.
* Er hat nichts mehr übrig als dreissig Tage im Monat und zum Kauen die Nägel. -Unterhaltungen des lit. Kränzchens in Königsberg, herausgegeben von Reusch, 1865, Nr. 1, S. 6.
Uebriglassen.
1 Wer nüt will übrig la, richt mit dem grosse Kelle-n a. – Sutermeister, 146.
*2 Lässt er was übrig, so streich's an die Hosen. – Eiselein, 323.
Uebrigsein.
Was übrig ist, fressen die Mäuse. (Wend. Lausitz.)
Uebung.
1 Die stäte übung thuts alles. – Gruter, I, 21; Petri, II, 144.
Lat.: Assiduus usus uni rei deditus et ingenium et artem saepe vincit. (Seybold, 42.)
2 Die übung bringt erfarung, erfarung kanns allein. – Gruter, I, 22; Petri, II, 146; Henisch, 922, 46; Körte, 6113.
Böhm.: Cvíčení a zkušení davà umčni. (Skola, 39.)
Frz.: A force de forger on devient forgeron. – En faisant on apprend. – Les affaires font les hommes. – L'expérience fait le maître. (Masson, 338.)
It.: La pratica val più della grammatica. (Masson, 338.)
Lat.: Per varios usus artem experientia facit. (Masson, 338.)
3 Die vbung lehret alles. – Sutor, 650.
4 Ein vbung beutet der andern die Hand. – Lehmann, 771, 16.
5 Lang Vbung macht witzig. – Petri, II, 431.
Dän.: Brug (øvelse) er fader, og hukommelse moder til viisdom. (Prov. dan., 92.)
6 Ohne Uebung und Erfahrung lernt man nichts. – Luther, 443.
Holl.: Zonder oefening gaat de kunst verloren. (Harrebomée, II, 132a.)
7 Tägliche vbung gibt viel new erfindung. – Lehmann, 771, 23; Petri, II, 544.
It.: L'esercizio esercita la scienza. (Pazzaglia, 106, 2.)
Lat.: Per varios usus artem experientia fecit. (Gaal, 1565.)
8 Tegliche Vbung macht gute Meister. – Petri, II, 544; Körte, 6116; Braun, I, 4641.
Böhm.: Rozum se cvičením brousí. – Častĕjší, cvičeni, jistĕjší prospĕch. – Mistr Cvik. – Trápeni dává rozum zkušení umĕni. (Čelakovsky, 216.)
9 Uebung bringt Kunst, Kunst bringt Gunst. – Simrock, 10613; Körte, 6114.
Dän.: Øvelse gjør konsten let. (Prov. dan., 449.)
Lat.: Scribere scribendo, dicendo dicere disces. (Sutor, 729.)
10 Uebung bringt Kunst, sagte jener, und warf ein alt Weib zum Fenster hinaus, dass es sollte fliegen lernen. – Hoefer, 474.
11 Uebung ist der beste (Schul)Meister (die beste Lehrmeisterin). – Simrock, 10612; Petri, II, 554; Körte, 6115; Gaal, 565; Braun, I, 4642.
Frz.: En faisant on apprend.
Lat.: Exercitatio optima est magister. (Pauli, Schimpff, 309.) – Per varios usus artem experientia facit. (Binder II, 2541; Philippi, II, 94; Seybold, 439; Manilius, 1, 91.) – Usus artium magister optimus. (Seybold, 654; Egeria, 310; Philippi, II, 244; Sutor, 421.)
Schwed.: Oefningen är bäste lären mästaren. (Grubb, 117.)
12 Uebung lehrt alles.
13 Uebung macht auch den Bettelstab leicht.
Leider!
14 Uebung macht den Meister. – Bücking, 323; Hollenberg, II, 87; Müller, 24, 5; Petri, II, 554; Neus, 104; Eiselein, 458; Simrock, 10611; Gaal, 1565; Dove, 1041; Mayer, II, 152; Braun, I, 2671; für Waldeck: Curtze, 337, 294.
Dän.: Øvelse giør mand. (Prov. dan., 117.)
Engl.: Use makes perfectness. (Gaal, 1565.)
Frz.: En forgeant on devient forgeron. – L'exercice fait (tout) le maître. (Kritzinger, 297a.)
Holl.: Eerst na lange oefening wordt de leerling meester. (Harrebomée, II, 132a.)
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Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [701]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/707>, abgerufen am 23.07.2024. |