Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *516 Vor dem Tode floh er und dem Tode fiel er in die Hände. - Burckhardt, 491.

*517 Wenn d' z' Tod g'heitest. - Sutermeister, 26.

Ausdruck der Verwünschung. (S. Roth 37.)

*518 Wer wird den Tod fürchten!

Es hat noch niemand erlebt, dass er gestorben ist.

*519 Zum Tode ist nur ein Schritt.


Todesfall.

Dodesfälle heft den Contract opp. (Rendsburg.)


Todesfurcht.

1 Todesfurcht ist schlimmer als der Tod.

Dän.: Frygt for döden er vaerre end döden selv. - Indbildning er vaerre end pestilentse. (Prov. dan., 204.)

Lat.: Mortem timere crudelius est, quam mori. (Publ. Syr.) (Binder II, 1898.) - O morte dire tristius leti genus. (Philippi, I, 73.) - Timidi est optare necem. (Philippi, II, 219.)

Schwed.: Döds fruchta är värre än sjelf döden. (Grubb, 171; Törning, 72.)

2 Todesfurcht verbittert das Leben.

Lat.: Qui mortem metuit, quod vivit, perdit id ipsum. (Cato.) (Binder II, 2782.)


Todesgedächtniss.

Todesgedächtniss sündigt nicht. - Körte, 6000.


Todeskraft.

1 Wider des Todeskrafft vnd warten wechst kein Kraut in vnserm Garten. - Mathesy, 273.

2 Wider des Todeskraft hilft kein Kräutersaft. - Simrock, 10364a.


Todesschlaf.

Zum Todesschlaf ist keiner müde. - Körte, 6008; Simrock, 10376; Braun, I, 4553.

Jeder will noch gern ein Weilchen aufbleiben.


Todesschweiss.

* Todesschweiss schwitzen.

Die Wiederholung des Wurzelworts in derselben Redensart ist (oder war) sehr beliebt, wie viele Beispiele besonders aus der ältern Literatur beweisen, z. B. ein Werk wirken, einen Sprung springen, einen Sang singen, einen Fund finden, einen Schnee schneien, einen Schlaf schlafen, ein Spiel spielen, einen Schlag schlagen u. s. w. (Vgl. Eiselein, 642.)


Todesspiel.

* Auf Todesspiel schanzen (wagen).


Todestag.

Todestag - Gerichtstag.

Engl.: Death's day is doom's day.


Todesurtheil.

* Das Todesurtheil über etwas sprechen.

Lat.: Convertere pollicum. (Philippi, I, 93.)


Todesweg.

Der Todesweg ist nicht weit.


Todfeind.

1 Sogar mit seinen Todfeinden muss man auf dem Sterbebette sich aussöhnen, sagte Weinhold, und liess sich ein Glas Wasser geben. - Witzfunken, VIIa, 65.

*2 Auch ein Todfeind würde sich seiner erbarmen.

Lat.: Vel hosti miserandus. (Eiselein, 600.)


Todeiken.

* Dat will bi em nicht todeiken. (Oldenburg.)

Es wird nicht ausreichen, er wird damit nicht auskommen. Deiken = einen Deich machen, einen Damm schlagen; todeiken = den Deich schliessen, zureichend zu etwas sein. (Richey, 35.)


Todsünde.

* Die is schon a Todsünd' werth. - Hügel, 165a.

D. h. sie ist so schön, dass man um ihretwillen eine der sieben Todsünden begehen könnte.


Todt.

1 Besser auf einmal todt, denn allzeit schweben in noth. - Henisch, 323, 56.

"Soll's Herz verbluten, so mag's geschehn mit einem mal; denn besser das Leben verströmt in Fluten, als es versiegt in banger Qual."

2 Besser todt als in Sorg' und Noth.

Dän.: Bedre at vaere död end med sorgen leve. (Prov. dan., 520.)

3 Besser todt als leben ohne Freunde.

Bei Tunnicius (177): Dot is beter dan leven sunder vrunde. (Emorier malit cui nullus vivit amicus.)

4 Besser todt als leiden Noth.

Dän.: Bedre at vaere död end med sorg at leve. - Bedre er engang död, end stedse i frygt og nöd. (Prov. dan., 56 u. 204.)

Lat.: Morte mori melius quam vitum ducere mortis. (Egeria, 136.)

5 Besser todt, denn friedlos. - Simrock, 10393.

Ob hier bei Simrock ein Schreib- oder Druckfehler zu Grunde liegt, und es soll wie holländisch oder niederdeutsch [Spaltenumbruch] "freundlos" heissen? In den Proverbia communia oder Proverbia seriosa findet sich ein niederländisches Sprichwort: Beter doot dan vriendeloos. Ich vermuthe, dass es dasselbe ist, was sich auch bei Tunnicius (177) findet.

6 Besser todt gefressen als todt gefochten. - Simrock, 10394.

7 Besser todt geschlaffen, den todt gelauffen. - Petri, III, 2.

8 Beter dod liggen as dod äärbeie. (Kleve.) - Firmenich, I, 382, 49.

Es ist besser, sich todt zu liegen, als sich todt zu arbeiten.

9 Bin ich todt, so gilt mir ein Rübenschnitz so viel als ein Dukaten. - Eiselein, 600.

10 De dod is, let sein keiken. (Ostfries.) - Frommann, III, 430, 292; Bueren, 128; Eichwald, 326; Lohrengel, II, 125; Hauskalender, I; für Hannover: Schambach, II, 40; Schlingmann, 321; für Altmark: Danneil, 275; Schwerin, 5.

Gegen das Hereinragen der sogenannten Geisterwelt in die irdische. Wer wirklich gestorben ist, kommt nicht wieder, der spukt nicht, beunruhigt niemand. Nach einer Volkserzählung beschlossen einige Studenten, einen beherzten Schuster auf die Probe zu stellen und überredeten ihn für Geld zu einer Todtenwache. In dem Sarge aber lag ein noch lebender Student. Nachts um 12 Uhr wird der Deckel abgeworfen und der todt Gewähnte starrt mit grossen Augen den Schuster an. Dieser gibt aber mit seinem Hammer, den er eben zur Hand hat, dem Studenten einen Schlag mit den begleitenden Worten: "De dod is, let sein keiken." (Kern, 891.)

11 De sück dod arbeid't word unner de Galg vergroven. - Kern, 891.

Vielleicht weil man ihn all Selbstmörder betrachtet.

12 Der eine ist todt, der andere auf dem Kirchhof.

Holl.: De een dood, de ander op het kerkhof. (Harrebomee, I, 146b.)

13 Der eine ist todt, der andere in Noth.

Holl.: De een dood, de ander is in grooten nood. (Harrebomee, I, 146b.)

14 Der ist lange todt, der vorm Jahre starb. - Körte, 3133; Simrock, 10389.

Holl.: Hi is lanc doot diet jaer starf.

Lat.: Mortuus ille diu defunctus quisque per annum. (Fallersleben, 405.)

15 Doad (duad) üs en Soad. (Nordfries.)

16 Eier ick daut sen (ehe ich todt bin) begrawet mi nich, süs (sonst) verklage ick ju voa Goaddes Gericht. (Bielefeld.) - Firmenich, I, 281, 6.

17 Er hat sich selbe todt geslagen, swer seinen veint sich helfen jagen. - Meissen, Leiche, 137, 13 u. 14.

18 Es ist besser todt sein, als mit schanden leben. - Henisch, 323, 38.

Lat.: Mori satius est quam turpiter vivere. (Henisch, 323, 59.)

19 Es ist besser todt sein, denn ohn frewde leben. - Henisch, 321, 52; Petri, II, 256.

Holl.: Beter dood dan zonder vriend. (Harrebomee, I, 117b.)

20 Es ist besser vff einmal todt, denn allzeit stehn in furcht vnd noth. - Lehmann, 226, 40.

21 Es ist mancher todt und merkt (sagt, weiss) es nicht.

Lord Chesterfield pflegte von sich und von Tyrawley, beide waren alt und schwach geworden, zu gestehen: "Er und ich sind schon seit zwei Jahren todt, allein wir stellen uns, als wüssten wir nichts davon." (Witzfunken, V, 31.)

22 Es wird mancher für todt gehalten, der noch lebt.

Dän.: Der ere mange kien de tegen for döden, men ingen til sikkerhed for livet. (Prov. dan., 388.)

23 Is man dot, so gelt de Kohschaute so vel as'n Roseblatt. - Eichwald, 1076.

24 Ist er todt, so isst er nymmer brodt. - Agricola II, 517; Petri, III, 8.

25 Lieber todt als ein sorgenvoll Leben.

Schwed.: Bättre död än i sorgen lefva. (Grubb, 74.)

26 Lieber todt als Hunger leiden.

Holl.: Liever dood dan van honger sterven. (Harrebomee, I, 147a.)

27 Lieber todt als ohne Freund.

Holl.: Beter doot dan vriendeloos. (Tunn., 6, 5.)

Lat.: Tunc mors optetur, cum nullus amicus habetur. (Fallersleben, 115.)

28 Lieber todt, als schlecht verheirathet. (Sard.)

[Spaltenumbruch] *516 Vor dem Tode floh er und dem Tode fiel er in die Hände.Burckhardt, 491.

*517 Wenn d' z' Tod g'heitest.Sutermeister, 26.

Ausdruck der Verwünschung. (S. Roth 37.)

*518 Wer wird den Tod fürchten!

Es hat noch niemand erlebt, dass er gestorben ist.

*519 Zum Tode ist nur ein Schritt.


Todesfall.

Dodesfälle heft den Contract opp. (Rendsburg.)


Todesfurcht.

1 Todesfurcht ist schlimmer als der Tod.

Dän.: Frygt for døden er værre end døden selv. – Indbildning er værre end pestilentse. (Prov. dan., 204.)

Lat.: Mortem timere crudelius est, quam mori. (Publ. Syr.) (Binder II, 1898.) – O morte dire tristius leti genus. (Philippi, I, 73.) – Timidi est optare necem. (Philippi, II, 219.)

Schwed.: Döds fruchta är värre än sjelf döden. (Grubb, 171; Törning, 72.)

2 Todesfurcht verbittert das Leben.

Lat.: Qui mortem metuit, quod vivit, perdit id ipsum. (Cato.) (Binder II, 2782.)


Todesgedächtniss.

Todesgedächtniss sündigt nicht.Körte, 6000.


Todeskraft.

1 Wider des Todeskrafft vnd warten wechst kein Kraut in vnserm Garten.Mathesy, 273.

2 Wider des Todeskraft hilft kein Kräutersaft.Simrock, 10364a.


Todesschlaf.

Zum Todesschlaf ist keiner müde.Körte, 6008; Simrock, 10376; Braun, I, 4553.

Jeder will noch gern ein Weilchen aufbleiben.


Todesschweiss.

* Todesschweiss schwitzen.

Die Wiederholung des Wurzelworts in derselben Redensart ist (oder war) sehr beliebt, wie viele Beispiele besonders aus der ältern Literatur beweisen, z. B. ein Werk wirken, einen Sprung springen, einen Sang singen, einen Fund finden, einen Schnee schneien, einen Schlaf schlafen, ein Spiel spielen, einen Schlag schlagen u. s. w. (Vgl. Eiselein, 642.)


Todesspiel.

* Auf Todesspiel schanzen (wagen).


Todestag.

Todestag – Gerichtstag.

Engl.: Death's day is doom's day.


Todesurtheil.

* Das Todesurtheil über etwas sprechen.

Lat.: Convertere pollicum. (Philippi, I, 93.)


Todesweg.

Der Todesweg ist nicht weit.


Todfeind.

1 Sogar mit seinen Todfeinden muss man auf dem Sterbebette sich aussöhnen, sagte Weinhold, und liess sich ein Glas Wasser geben.Witzfunken, VIIa, 65.

*2 Auch ein Todfeind würde sich seiner erbarmen.

Lat.: Vel hosti miserandus. (Eiselein, 600.)


Todîken.

* Dat will bi em nicht todîken. (Oldenburg.)

Es wird nicht ausreichen, er wird damit nicht auskommen. Dîken = einen Deich machen, einen Damm schlagen; todîken = den Deich schliessen, zureichend zu etwas sein. (Richey, 35.)


Todsünde.

* Die is schon a Todsünd' werth.Hügel, 165a.

D. h. sie ist so schön, dass man um ihretwillen eine der sieben Todsünden begehen könnte.


Todt.

1 Besser auf einmal todt, denn allzeit schweben in noth.Henisch, 323, 56.

„Soll's Herz verbluten, so mag's geschehn mit einem mal; denn besser das Leben verströmt in Fluten, als es versiegt in banger Qual.“

2 Besser todt als in Sorg' und Noth.

Dän.: Bedre at være død end med sorgen leve. (Prov. dan., 520.)

3 Besser todt als leben ohne Freunde.

Bei Tunnicius (177): Dôt is beter dan leven sunder vrunde. (Emorier malit cui nullus vivit amicus.)

4 Besser todt als leiden Noth.

Dän.: Bedre at være død end med sorg at leve. – Bedre er engang død, end stedse i frygt og nød. (Prov. dan., 56 u. 204.)

Lat.: Morte mori melius quam vitum ducere mortis. (Egeria, 136.)

5 Besser todt, denn friedlos.Simrock, 10393.

Ob hier bei Simrock ein Schreib- oder Druckfehler zu Grunde liegt, und es soll wie holländisch oder niederdeutsch [Spaltenumbruch] „freundlos“ heissen? In den Proverbia communia oder Proverbia seriosa findet sich ein niederländisches Sprichwort: Beter doot dan vriendeloos. Ich vermuthe, dass es dasselbe ist, was sich auch bei Tunnicius (177) findet.

6 Besser todt gefressen als todt gefochten.Simrock, 10394.

7 Besser todt geschlaffen, den todt gelauffen.Petri, III, 2.

8 Bêter dôd liggen as dod äärbeie. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 49.

Es ist besser, sich todt zu liegen, als sich todt zu arbeiten.

9 Bin ich todt, so gilt mir ein Rübenschnitz so viel als ein Dukaten.Eiselein, 600.

10 De dôd is, let sîn kîken. (Ostfries.) – Frommann, III, 430, 292; Bueren, 128; Eichwald, 326; Lohrengel, II, 125; Hauskalender, I; für Hannover: Schambach, II, 40; Schlingmann, 321; für Altmark: Danneil, 275; Schwerin, 5.

Gegen das Hereinragen der sogenannten Geisterwelt in die irdische. Wer wirklich gestorben ist, kommt nicht wieder, der spukt nicht, beunruhigt niemand. Nach einer Volkserzählung beschlossen einige Studenten, einen beherzten Schuster auf die Probe zu stellen und überredeten ihn für Geld zu einer Todtenwache. In dem Sarge aber lag ein noch lebender Student. Nachts um 12 Uhr wird der Deckel abgeworfen und der todt Gewähnte starrt mit grossen Augen den Schuster an. Dieser gibt aber mit seinem Hammer, den er eben zur Hand hat, dem Studenten einen Schlag mit den begleitenden Worten: „De dôd is, let sîn kîken.“ (Kern, 891.)

11 De sück dôd arbeid't word unner de Galg vergroven.Kern, 891.

Vielleicht weil man ihn all Selbstmörder betrachtet.

12 Der eine ist todt, der andere auf dem Kirchhof.

Holl.: De een dood, de ander op het kerkhof. (Harrebomée, I, 146b.)

13 Der eine ist todt, der andere in Noth.

Holl.: De een dood, de ander is in grooten nood. (Harrebomée, I, 146b.)

14 Der ist lange todt, der vorm Jahre starb.Körte, 3133; Simrock, 10389.

Holl.: Hi is lanc doot diet jaer starf.

Lat.: Mortuus ille diu defunctus quisque per annum. (Fallersleben, 405.)

15 Doad (duad) üs en Soad. (Nordfries.)

16 Eier ick daut sen (ehe ich todt bin) begrawet mi nich, süs (sonst) verklage ick ju voa Goaddes Gericht. (Bielefeld.) – Firmenich, I, 281, 6.

17 Er hat sich selbe todt geslagen, swer sînen vînt sich helfen jagen.Meissen, Leiche, 137, 13 u. 14.

18 Es ist besser todt sein, als mit schanden leben.Henisch, 323, 38.

Lat.: Mori satius est quam turpiter vivere. (Henisch, 323, 59.)

19 Es ist besser todt sein, denn ohn frewde leben.Henisch, 321, 52; Petri, II, 256.

Holl.: Beter dood dan zonder vriend. (Harrebomée, I, 117b.)

20 Es ist besser vff einmal todt, denn allzeit stehn in furcht vnd noth.Lehmann, 226, 40.

21 Es ist mancher todt und merkt (sagt, weiss) es nicht.

Lord Chesterfield pflegte von sich und von Tyrawley, beide waren alt und schwach geworden, zu gestehen: „Er und ich sind schon seit zwei Jahren todt, allein wir stellen uns, als wüssten wir nichts davon.“ (Witzfunken, V, 31.)

22 Es wird mancher für todt gehalten, der noch lebt.

Dän.: Der ere mange kien de tegen for døden, men ingen til sikkerhed for livet. (Prov. dan., 388.)

23 Is man dot, so gelt de Kohschûte so vel as'n Roseblatt.Eichwald, 1076.

24 Ist er todt, so isst er nymmer brodt.Agricola II, 517; Petri, III, 8.

25 Lieber todt als ein sorgenvoll Leben.

Schwed.: Bättre död än i sorgen lefva. (Grubb, 74.)

26 Lieber todt als Hunger leiden.

Holl.: Liever dood dan van honger sterven. (Harrebomée, I, 147a.)

27 Lieber todt als ohne Freund.

Holl.: Beter doot dan vriendeloos. (Tunn., 6, 5.)

Lat.: Tunc mors optetur, cum nullus amicus habetur. (Fallersleben, 115.)

28 Lieber todt, als schlecht verheirathet. (Sard.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0631" n="[625]"/><cb n="1249"/>
*516 Vor dem Tode floh er und dem Tode fiel er in die Hände.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 491.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*517 Wenn d' z' Tod g'heitest.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ausdruck der Verwünschung. (S.  Roth 37.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*518 Wer wird den Tod fürchten!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es hat noch niemand erlebt, dass er gestorben ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*519 Zum Tode ist nur ein Schritt.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todesfall.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Dodesfälle heft den Contract opp.</hi> (<hi rendition="#i">Rendsburg.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todesfurcht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Todesfurcht ist schlimmer als der Tod.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Frygt for døden er værre end døden selv. &#x2013; Indbildning er værre end pestilentse. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 204.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mortem timere crudelius est, quam mori. (<hi rendition="#i">Publ. Syr.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 1898.</hi>) &#x2013; O morte dire tristius leti genus. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 73.</hi>) &#x2013; Timidi est optare necem. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 219.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Döds fruchta är värre än sjelf döden. (<hi rendition="#i">Grubb, 171; Törning, 72.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Todesfurcht verbittert das Leben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qui mortem metuit, quod vivit, perdit id ipsum. (<hi rendition="#i">Cato.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 2782.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todesgedächtniss.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Todesgedächtniss sündigt nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6000.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todeskraft.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wider des Todeskrafft vnd warten wechst kein Kraut in vnserm Garten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 273.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wider des Todeskraft hilft kein Kräutersaft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10364<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todesschlaf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Zum Todesschlaf ist keiner müde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6008; Simrock, 10376; Braun, I, 4553.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Jeder will noch gern ein Weilchen aufbleiben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todesschweiss.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Todesschweiss schwitzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Wiederholung des Wurzelworts in derselben Redensart ist (oder war) sehr beliebt, wie viele Beispiele besonders aus der ältern Literatur beweisen, z. B. ein Werk wirken, einen Sprung springen, einen Sang singen, einen Fund finden, einen Schnee schneien, einen Schlaf schlafen, ein Spiel spielen, einen Schlag schlagen u. s. w. (Vgl. <hi rendition="#i">Eiselein, 642.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todesspiel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Auf Todesspiel schanzen (wagen).</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todestag.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Todestag &#x2013; Gerichtstag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Death's day is doom's day.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todesurtheil.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Das Todesurtheil über etwas sprechen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Convertere pollicum. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 93.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todesweg.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Der Todesweg ist nicht weit.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todfeind.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Sogar mit seinen Todfeinden muss man auf dem Sterbebette sich aussöhnen, sagte Weinhold, und liess sich ein Glas Wasser geben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Witzfunken, VII<hi rendition="#sup">a</hi>, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Auch ein Todfeind würde sich seiner erbarmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vel hosti miserandus. (<hi rendition="#i">Eiselein, 600.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todîken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dat will bi em nicht todîken.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Es wird nicht ausreichen, er wird damit nicht auskommen. Dîken = einen Deich machen, einen Damm schlagen; todîken = den Deich schliessen, zureichend zu etwas sein. (<hi rendition="#i">Richey, 35.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todsünde.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Die is schon a Todsünd' werth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hügel, 165<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. sie ist so schön, dass man um ihretwillen eine der sieben Todsünden begehen könnte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Todt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Besser auf einmal todt, denn allzeit schweben in noth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 323, 56.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Soll's Herz verbluten, so mag's geschehn mit einem mal; denn besser das Leben verströmt in Fluten, als es versiegt in banger Qual.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Besser todt als in Sorg' und Noth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bedre at være død end med sorgen leve. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 520.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Besser todt als leben ohne Freunde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (177)</hi>: Dôt is beter dan leven sunder vrunde. (Emorier malit cui nullus vivit amicus.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Besser todt als leiden Noth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bedre at være død end med sorg at leve. &#x2013; Bedre er engang død, end stedse i frygt og nød. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 56 u. 204.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Morte mori melius quam vitum ducere mortis. (<hi rendition="#i">Egeria, 136.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Besser todt, denn friedlos.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10393.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ob hier bei <hi rendition="#i">Simrock</hi> ein Schreib- oder Druckfehler zu Grunde liegt, und es soll wie holländisch oder niederdeutsch <cb n="1250"/>
&#x201E;freundlos&#x201C; heissen? In den <hi rendition="#i">Proverbia communia</hi> oder <hi rendition="#i">Proverbia seriosa</hi> findet sich ein niederländisches Sprichwort: Beter doot dan vriendeloos. Ich vermuthe, dass es dasselbe ist, was sich auch bei <hi rendition="#i">Tunnicius (177)</hi> findet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Besser todt gefressen als todt gefochten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10394.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Besser todt geschlaffen, den todt gelauffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, III, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Bêter dôd liggen as dod äärbeie.</hi> (<hi rendition="#i">Kleve.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 382, 49.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist besser, sich todt zu liegen, als sich todt zu arbeiten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Bin ich todt, so gilt mir ein Rübenschnitz so viel als ein Dukaten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 600.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 De dôd is, let sîn kîken.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 430, 292; Bueren, 128; Eichwald, 326; Lohrengel, II, 125; Hauskalender, I;</hi> für Hannover: <hi rendition="#i">Schambach, II, 40; Schlingmann, 321;</hi> für Altmark: <hi rendition="#i">Danneil, 275; Schwerin, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gegen das Hereinragen der sogenannten Geisterwelt in die irdische. Wer wirklich gestorben ist, kommt nicht wieder, der spukt nicht, beunruhigt niemand. Nach einer Volkserzählung beschlossen einige Studenten, einen beherzten Schuster auf die Probe zu stellen und überredeten ihn für Geld zu einer Todtenwache. In dem Sarge aber lag ein noch lebender Student. Nachts um 12 Uhr wird der Deckel abgeworfen und der todt Gewähnte starrt mit grossen Augen den Schuster an. Dieser gibt aber mit seinem Hammer, den er eben zur Hand hat, dem Studenten einen Schlag mit den begleitenden Worten: &#x201E;De dôd is, let sîn kîken.&#x201C; (<hi rendition="#i">Kern, 891.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 De sück dôd arbeid't word unner de Galg vergroven.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 891.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Vielleicht weil man ihn all Selbstmörder betrachtet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Der eine ist todt, der andere auf dem Kirchhof.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De een dood, de ander op het kerkhof. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 146<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Der eine ist todt, der andere in Noth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De een dood, de ander is in grooten nood. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 146<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Der ist lange todt, der vorm Jahre starb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3133; Simrock, 10389.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hi is lanc doot diet jaer starf.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mortuus ille diu defunctus quisque per annum. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 405.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Doad (duad) üs en Soad.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Eier ick daut sen (ehe ich todt bin) begrawet mi nich, süs (sonst) verklage ick ju voa Goaddes Gericht.</hi> (<hi rendition="#i">Bielefeld.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 281, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Er hat sich selbe todt geslagen, swer sînen vînt sich helfen jagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Meissen, Leiche, 137, 13 u. 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Es ist besser todt sein, als mit schanden leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 323, 38.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mori satius est quam turpiter vivere. (<hi rendition="#i">Henisch, 323, 59.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Es ist besser todt sein, denn ohn frewde leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 321, 52; Petri, II, 256.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Beter dood dan zonder vriend. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 117<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Es ist besser vff einmal todt, denn allzeit stehn in furcht vnd noth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 226, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Es ist mancher todt und merkt (sagt, weiss) es nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Lord Chesterfield pflegte von sich und von Tyrawley, beide waren alt und schwach geworden, zu gestehen: &#x201E;Er und ich sind schon seit zwei Jahren todt, allein wir stellen uns, als wüssten wir nichts davon.&#x201C; (<hi rendition="#i">Witzfunken, V, 31.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Es wird mancher für todt gehalten, der noch lebt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Der ere mange kien de tegen for døden, men ingen til sikkerhed for livet. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 388.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Is man dot, so gelt de Kohschûte so vel as'n Roseblatt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1076.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Ist er todt, so isst er nymmer brodt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola II, 517; Petri, III, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Lieber todt als ein sorgenvoll Leben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Bättre död än i sorgen lefva. (<hi rendition="#i">Grubb, 74.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Lieber todt als Hunger leiden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Liever dood dan van honger sterven. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 147<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Lieber todt als ohne Freund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Beter doot dan vriendeloos. (<hi rendition="#i">Tunn., 6, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tunc mors optetur, cum nullus amicus habetur. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 115.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Lieber todt, als schlecht verheirathet.</hi> (<hi rendition="#i">Sard.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[625]/0631] *516 Vor dem Tode floh er und dem Tode fiel er in die Hände. – Burckhardt, 491. *517 Wenn d' z' Tod g'heitest. – Sutermeister, 26. Ausdruck der Verwünschung. (S. Roth 37.) *518 Wer wird den Tod fürchten! Es hat noch niemand erlebt, dass er gestorben ist. *519 Zum Tode ist nur ein Schritt. Todesfall. Dodesfälle heft den Contract opp. (Rendsburg.) Todesfurcht. 1 Todesfurcht ist schlimmer als der Tod. Dän.: Frygt for døden er værre end døden selv. – Indbildning er værre end pestilentse. (Prov. dan., 204.) Lat.: Mortem timere crudelius est, quam mori. (Publ. Syr.) (Binder II, 1898.) – O morte dire tristius leti genus. (Philippi, I, 73.) – Timidi est optare necem. (Philippi, II, 219.) Schwed.: Döds fruchta är värre än sjelf döden. (Grubb, 171; Törning, 72.) 2 Todesfurcht verbittert das Leben. Lat.: Qui mortem metuit, quod vivit, perdit id ipsum. (Cato.) (Binder II, 2782.) Todesgedächtniss. Todesgedächtniss sündigt nicht. – Körte, 6000. Todeskraft. 1 Wider des Todeskrafft vnd warten wechst kein Kraut in vnserm Garten. – Mathesy, 273. 2 Wider des Todeskraft hilft kein Kräutersaft. – Simrock, 10364a. Todesschlaf. Zum Todesschlaf ist keiner müde. – Körte, 6008; Simrock, 10376; Braun, I, 4553. Jeder will noch gern ein Weilchen aufbleiben. Todesschweiss. * Todesschweiss schwitzen. Die Wiederholung des Wurzelworts in derselben Redensart ist (oder war) sehr beliebt, wie viele Beispiele besonders aus der ältern Literatur beweisen, z. B. ein Werk wirken, einen Sprung springen, einen Sang singen, einen Fund finden, einen Schnee schneien, einen Schlaf schlafen, ein Spiel spielen, einen Schlag schlagen u. s. w. (Vgl. Eiselein, 642.) Todesspiel. * Auf Todesspiel schanzen (wagen). Todestag. Todestag – Gerichtstag. Engl.: Death's day is doom's day. Todesurtheil. * Das Todesurtheil über etwas sprechen. Lat.: Convertere pollicum. (Philippi, I, 93.) Todesweg. Der Todesweg ist nicht weit. Todfeind. 1 Sogar mit seinen Todfeinden muss man auf dem Sterbebette sich aussöhnen, sagte Weinhold, und liess sich ein Glas Wasser geben. – Witzfunken, VIIa, 65. *2 Auch ein Todfeind würde sich seiner erbarmen. Lat.: Vel hosti miserandus. (Eiselein, 600.) Todîken. * Dat will bi em nicht todîken. (Oldenburg.) Es wird nicht ausreichen, er wird damit nicht auskommen. Dîken = einen Deich machen, einen Damm schlagen; todîken = den Deich schliessen, zureichend zu etwas sein. (Richey, 35.) Todsünde. * Die is schon a Todsünd' werth. – Hügel, 165a. D. h. sie ist so schön, dass man um ihretwillen eine der sieben Todsünden begehen könnte. Todt. 1 Besser auf einmal todt, denn allzeit schweben in noth. – Henisch, 323, 56. „Soll's Herz verbluten, so mag's geschehn mit einem mal; denn besser das Leben verströmt in Fluten, als es versiegt in banger Qual.“ 2 Besser todt als in Sorg' und Noth. Dän.: Bedre at være død end med sorgen leve. (Prov. dan., 520.) 3 Besser todt als leben ohne Freunde. Bei Tunnicius (177): Dôt is beter dan leven sunder vrunde. (Emorier malit cui nullus vivit amicus.) 4 Besser todt als leiden Noth. Dän.: Bedre at være død end med sorg at leve. – Bedre er engang død, end stedse i frygt og nød. (Prov. dan., 56 u. 204.) Lat.: Morte mori melius quam vitum ducere mortis. (Egeria, 136.) 5 Besser todt, denn friedlos. – Simrock, 10393. Ob hier bei Simrock ein Schreib- oder Druckfehler zu Grunde liegt, und es soll wie holländisch oder niederdeutsch „freundlos“ heissen? In den Proverbia communia oder Proverbia seriosa findet sich ein niederländisches Sprichwort: Beter doot dan vriendeloos. Ich vermuthe, dass es dasselbe ist, was sich auch bei Tunnicius (177) findet. 6 Besser todt gefressen als todt gefochten. – Simrock, 10394. 7 Besser todt geschlaffen, den todt gelauffen. – Petri, III, 2. 8 Bêter dôd liggen as dod äärbeie. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 49. Es ist besser, sich todt zu liegen, als sich todt zu arbeiten. 9 Bin ich todt, so gilt mir ein Rübenschnitz so viel als ein Dukaten. – Eiselein, 600. 10 De dôd is, let sîn kîken. (Ostfries.) – Frommann, III, 430, 292; Bueren, 128; Eichwald, 326; Lohrengel, II, 125; Hauskalender, I; für Hannover: Schambach, II, 40; Schlingmann, 321; für Altmark: Danneil, 275; Schwerin, 5. Gegen das Hereinragen der sogenannten Geisterwelt in die irdische. Wer wirklich gestorben ist, kommt nicht wieder, der spukt nicht, beunruhigt niemand. Nach einer Volkserzählung beschlossen einige Studenten, einen beherzten Schuster auf die Probe zu stellen und überredeten ihn für Geld zu einer Todtenwache. In dem Sarge aber lag ein noch lebender Student. Nachts um 12 Uhr wird der Deckel abgeworfen und der todt Gewähnte starrt mit grossen Augen den Schuster an. Dieser gibt aber mit seinem Hammer, den er eben zur Hand hat, dem Studenten einen Schlag mit den begleitenden Worten: „De dôd is, let sîn kîken.“ (Kern, 891.) 11 De sück dôd arbeid't word unner de Galg vergroven. – Kern, 891. Vielleicht weil man ihn all Selbstmörder betrachtet. 12 Der eine ist todt, der andere auf dem Kirchhof. Holl.: De een dood, de ander op het kerkhof. (Harrebomée, I, 146b.) 13 Der eine ist todt, der andere in Noth. Holl.: De een dood, de ander is in grooten nood. (Harrebomée, I, 146b.) 14 Der ist lange todt, der vorm Jahre starb. – Körte, 3133; Simrock, 10389. Holl.: Hi is lanc doot diet jaer starf. Lat.: Mortuus ille diu defunctus quisque per annum. (Fallersleben, 405.) 15 Doad (duad) üs en Soad. (Nordfries.) 16 Eier ick daut sen (ehe ich todt bin) begrawet mi nich, süs (sonst) verklage ick ju voa Goaddes Gericht. (Bielefeld.) – Firmenich, I, 281, 6. 17 Er hat sich selbe todt geslagen, swer sînen vînt sich helfen jagen. – Meissen, Leiche, 137, 13 u. 14. 18 Es ist besser todt sein, als mit schanden leben. – Henisch, 323, 38. Lat.: Mori satius est quam turpiter vivere. (Henisch, 323, 59.) 19 Es ist besser todt sein, denn ohn frewde leben. – Henisch, 321, 52; Petri, II, 256. Holl.: Beter dood dan zonder vriend. (Harrebomée, I, 117b.) 20 Es ist besser vff einmal todt, denn allzeit stehn in furcht vnd noth. – Lehmann, 226, 40. 21 Es ist mancher todt und merkt (sagt, weiss) es nicht. Lord Chesterfield pflegte von sich und von Tyrawley, beide waren alt und schwach geworden, zu gestehen: „Er und ich sind schon seit zwei Jahren todt, allein wir stellen uns, als wüssten wir nichts davon.“ (Witzfunken, V, 31.) 22 Es wird mancher für todt gehalten, der noch lebt. Dän.: Der ere mange kien de tegen for døden, men ingen til sikkerhed for livet. (Prov. dan., 388.) 23 Is man dot, so gelt de Kohschûte so vel as'n Roseblatt. – Eichwald, 1076. 24 Ist er todt, so isst er nymmer brodt. – Agricola II, 517; Petri, III, 8. 25 Lieber todt als ein sorgenvoll Leben. Schwed.: Bättre död än i sorgen lefva. (Grubb, 74.) 26 Lieber todt als Hunger leiden. Holl.: Liever dood dan van honger sterven. (Harrebomée, I, 147a.) 27 Lieber todt als ohne Freund. Holl.: Beter doot dan vriendeloos. (Tunn., 6, 5.) Lat.: Tunc mors optetur, cum nullus amicus habetur. (Fallersleben, 115.) 28 Lieber todt, als schlecht verheirathet. (Sard.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/631
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [625]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/631>, abgerufen am 21.12.2024.