Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] *1663 Was für ein Teufel reitet dich? Lat.: Quae te furiae agitant. (Seybold, 470.) *1664 Was hilft's, wenn ihn der Teufel holt, und ich muss das Fuhrlohn bezahlen? - Simrock, 10227b. In Bedburg: Wat hilp mie, wenn dä zum Duivel fiät, und ich muss dann et Furgeld bezahlen? *1665 Was will der Teufel in der Kirche? Holl.: Wat doet de donder in de kerk? (Harrebomee, I, 143a.) *1666 Was zum Teufel? - Eiselein, 591. *1667 Wat de Düfel vör Eier leggt! - Bueren, 1288; Kern, 1440; Hauskalender, II. Erstaunen, Verwunderung, meist ironisch. *1668 Wat de Düvel vör Farken makt! - Moltke, Deutscher Sprachwart, 1867. *1669 Weder nach dem Teufel, noch nach seiner Mutter fragen. Holl.: Hij vraagt naar den donder noch zijne moer. (Harrebomee, I, 143a.) *1670 Wenn alle Teufel der Hölle los wären, sie könnten keinen solchen Lärm machen. Holl.: Al waren ook alle duivels, welke Milton in zijn verloren paradijs zoo mild laat optreden bijeen, nog zouden ze zulk een geraas niet knnnen maken. (Harrebomee, I, 162b.) *1671 Wenn de Düfel starft, man he is noch nich dod. - Hauskalender, III. *1672 Wenn den der Teufel holt, zahl' ich das Fuhrlohn. - Auerbach, Dorfgeschichten, V, 221. *1673 Wenn der Teufel blind sein wird. Wird das oder das sein oder geschehen, d. h. niemals. *1674 Wenn der Teufel das Pferd nicht geholt hätte. Ergänzend: Könnte ich weiter fahren. Böhm.: Rano ptacek zpival, skoda, ze ho kocka snedla (Celakovsky, 192.) *1675 Wenn der Teufel ein Hurenhaus schliesst, so macht er zwei auf. Dän.: Bryder han et knep-huus ned, saa bygger han to igien. - Dievelen giör intet godt uden for at giöre desmere ondt. (Prov. dan., 110.) *1676 Wenn der Teufel ein Schwein ist, sollst du Schinken haben. Engl.: When the devil is a hog you thal eat bacon. (Bohn II, 52.) *1677 Wenn der Teufel gen Himmel fahren wird. (S. Nimmerstag.) *1678 Wenn der Teufel nicht schon eine Grossmutter hätte, die müsste es werden. - Gotthelf, Grossmutter, II 32. *1679 Wenn der Teufel Vicar sein wird, so wirst du sein Küster. Engl.: If the devil be a vicar, thou wilt be his clerk. (Bohn II, 156.) *1680 Wenn der Teuffel stirbt, dem noch nicht weh ist. - Eyering, III, 373; Pauli, Schimpff. Soll, wird dies oder das geschehen, d. h. nie. (S. Nimmermehrstag.) *1681 Wenn dusend Düwel Batsen wör un flauken (fluchen) keine Sünde. (Westf.) *1682 Wenn em de Düwel man halte (holte), aber 's um so ennen spannt he nich an. - Goldschmidt, 57; Schütze, I, 279. *1683 Wenn man von dem Düwel spräk, sitt he up't Heck. (Münsterland.) - Archiv, 48, 364. *1684 Wie der Teufel das Kreuz flieht. Den Weihrauch. *1685 Wie der Teufel die Schrift anführt. - Körte, 5915b. Für seinen Zweck, falsch, trügerisch. *1686 Wie kommt der Teufel an eine Seele? Holl.: Hoe komt de duivel aan een zieltje? (Harrebomee, I, 166a.) *1687 Wie wenn der Teufel ein Strassenräuber würde. *1688 Wird dich der Teufel fassen oder mich? *1689 Wo der Teufel einen Kiesel aus Gottes Büchlein an den Kopf kriegt, so muss er stürzen. *1690 Won der Deiwel äm Woar erseft. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 328, 13. Wenn der Teufel im Weiher ersäuft, d. i. nie. (S. Kockel und Nimmerstag.) Man sagt in Siebenbürgen auch, um auszudrücken, dass etwas nie geschehen werde: Af den Doag wo Räpes (auf den Tag nach Raps.) [Spaltenumbruch] *1691 Wu küemt de Düvel an 'ne Papenseile. (Westf.) *1692 Wüll'n moal 'n Düwel van de Kedd losloaten. - Schlingmann, 343. *1693 Zu dem kann der Teufel in die Lehre gehen. *1694 'Zund will de Düwel op Stelten goahn. - Schlingmann, 386. Ich füge hier schliesslich einige vermischte literarische und andere Bemerkungen über den Teufel bei. Der Teufel im Sprichwort in Gelzer's Protestant. Monatsbl. (Gotha 1863, XXII, 108-112); B. Golz, Der Teufel in deutschen Volksmärchen, I, 94; M. I. G. I., Der Teuffelische Dreyzank, Das ist drey vom Teufel entsprungene und der heutigen Welt auffgedrungene S, als I. das leichtfertige Simuliren, II. das lüderliche Schrauben, und III. lästerliche Schmähen; So der heutigen Welt als ein hoher Staats-Witz eingebildet (Dresden 1678); G. Roskoff, Geschichte des Teufels (Leipzig 1869); Dühring, Geschichte des Teufelsglaubens in Ergänzungsbl. (Hildburghausen 1870); Predigt über Hexen und Unholde (Teufel) in Herrig. (Archiv, XXXXIIII, 407.) Teufelei. * Eine Teufelei mit der andern auskratzen. - Wurzbach II, 346. Indem man, um einen Fehler gut zu machen, noch einen grössern begeht. Teufelholen. *1 Dat is tom Düvelhalen. - Schütze, I, 278. *2 Es ist zum Teufelholen; (Nürtingen.) *3 Et is ein Düwelhalen. (S. Ausfressen.) - Schambach, I, 167. Um sich zur Wiederholung einer mit unangenehmen Folgen verbundenen Handlung zu ermuthigen. Teufelholmich. * Es geht auf Teufelholmich los. (Meiningen.) Teufelsabschaum. * Dat is Teufelsabschaum. Holl.: Het is schuim van de ketel, waar in de nikker gezoden is. (Harrebomee, I, 396b.) Teufelsangst. * Teufelsangst ausstehen. - Herrig, Archiv, 1868, 469. Teufelsarbeit. Teufelsarbeit - Teufelslohn. Dän.: Til dievels arbeyde hör fandens lön. (Prov. dan., 110.) Teufelsart. Die ärgste Teufelsart ist roth brecht Antlitz und wenig Bart. Teufelsbiss. Wenn der Teufelsbiss1 blüht, soll man den Winterroggen schneiden. 1) Scabiose. Teufelsbraten. * Es ist ein Teufelsbraten (ein Höllenbrand). - Theatrum Diabolorum, 485b; Klix, 108. Teufelsbrot. Teufelsbrot wächst in einer Nacht. Holl.: Duivelsbrood groeit in eenen nacht. (Harrebomee, I, 164a.) Teufelsbruder. * Es sind Teufelsbrüder. Vgl. Gross-Haselberg, Teufelsbrüder, in der Altpreussischen Monatsschrift, Neue Folge, Hft. 4. Teufelsbrut. Teufelsbrut nur Uebles thut. - Eiselein, 592. Teufelsbündler. * Es sind Teufelsbündler. Nach (früherm?) Volksglauben Leute, die ein Bündniss mit dem Teufel gemacht haben. - "Nie haben Menschen sich mit Teufeln eng verbunden, behauptet gegen Pfarrer N. Herr Klaus. Da bringt ein grosses Buch der Gottesmann und zeigt den Tag, wo Klaus heirathete, ihm an." (Witzfunken, IIIa, 130.) Teufelsdank. 1 Düvelsdank es enge (einem) singe (sein) Luhn. (Aachen.) - Firmenich, I, 492, 49. *2 Ma hat nur Teufelsdank dervo. - Schweiz, I, 144, 54. Teufelsdienst. Teufelsdienst hat nicht auf Gotteslohn zu hoffen. Frz.: De service au diable conchie gueredon. (Leroux, I, 7.) Teufelsdreck. 1 Teufelsdreck ist kein Bisam. - Fischer, Psalter, 410, 2. *2 Er cha Tüfelsdreck versilbern. (Luzern.) Holl.: Duivelsdrek kan men ook verzilveren. (Harrebomee, I, 164a.) [Spaltenumbruch] *1663 Was für ein Teufel reitet dich? Lat.: Quae te furiae agitant. (Seybold, 470.) *1664 Was hilft's, wenn ihn der Teufel holt, und ich muss das Fuhrlohn bezahlen? – Simrock, 10227b. 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*1663 Was für ein Teufel reitet dich?
Lat.: Quae te furiae agitant. (Seybold, 470.)
*1664 Was hilft's, wenn ihn der Teufel holt, und ich muss das Fuhrlohn bezahlen? – Simrock, 10227b.
In Bedburg: Wat hilp mie, wenn dä zum Duivel fiät, und ich muss dann et Furgeld bezahlen?
*1665 Was will der Teufel in der Kirche?
Holl.: Wat doet de donder in de kerk? (Harrebomée, I, 143a.)
*1666 Was zum Teufel? – Eiselein, 591.
*1667 Wat de Düfel vör Eier leggt! – Bueren, 1288; Kern, 1440; Hauskalender, II.
Erstaunen, Verwunderung, meist ironisch.
*1668 Wat de Düvel vör Farken mâkt! – Moltke, Deutscher Sprachwart, 1867.
*1669 Weder nach dem Teufel, noch nach seiner Mutter fragen.
Holl.: Hij vraagt naar den donder noch zijne moer. (Harrebomée, I, 143a.)
*1670 Wenn alle Teufel der Hölle los wären, sie könnten keinen solchen Lärm machen.
Holl.: Al waren ook alle duivels, welke Milton in zijn verloren paradijs zoo mild laat optreden bijeen, nog zouden ze zulk een geraas niet knnnen maken. (Harrebomée, I, 162b.)
*1671 Wenn de Düfel starft, man he is noch nich dôd. – Hauskalender, III.
*1672 Wenn den der Teufel holt, zahl' ich das Fuhrlohn. – Auerbach, Dorfgeschichten, V, 221.
*1673 Wenn der Teufel blind sein wird.
Wird das oder das sein oder geschehen, d. h. niemals.
*1674 Wenn der Teufel das Pferd nicht geholt hätte.
Ergänzend: Könnte ich weiter fahren.
Böhm.: Ráno ptáček zpíval, škoda, že ho kočka snĕdla (Čelakovsky, 192.)
*1675 Wenn der Teufel ein Hurenhaus schliesst, so macht er zwei auf.
Dän.: Bryder han et knep-huus ned, saa bygger han to igien. – Dievelen giør intet godt uden for at giøre desmere ondt. (Prov. dan., 110.)
*1676 Wenn der Teufel ein Schwein ist, sollst du Schinken haben.
Engl.: When the devil is a hog you thal eat bacon. (Bohn II, 52.)
*1677 Wenn der Teufel gen Himmel fahren wird. (S. Nimmerstag.)
*1678 Wenn der Teufel nicht schon eine Grossmutter hätte, die müsste es werden. – Gotthelf, Grossmutter, II 32.
*1679 Wenn der Teufel Vicar sein wird, so wirst du sein Küster.
Engl.: If the devil be a vicar, thou wilt be his clerk. (Bohn II, 156.)
*1680 Wenn der Teuffel stirbt, dem noch nicht weh ist. – Eyering, III, 373; Pauli, Schimpff.
Soll, wird dies oder das geschehen, d. h. nie. (S. Nimmermehrstag.)
*1681 Wenn dusend Düwel Batsen wör un flauken (fluchen) keine Sünde. (Westf.)
*1682 Wenn em de Düwel man halte (holte), aber 's um so ennen spannt he nich an. – Goldschmidt, 57; Schütze, I, 279.
*1683 Wenn man von dem Düwel spräk, sitt he up't Heck. (Münsterland.) – Archiv, 48, 364.
*1684 Wie der Teufel das Kreuz flieht.
Den Weihrauch.
*1685 Wie der Teufel die Schrift anführt. – Körte, 5915b.
Für seinen Zweck, falsch, trügerisch.
*1686 Wie kommt der Teufel an eine Seele?
Holl.: Hoe komt de duivel aan een zieltje? (Harrebomée, I, 166a.)
*1687 Wie wenn der Teufel ein Strassenräuber würde.
*1688 Wird dich der Teufel fassen oder mich?
*1689 Wo der Teufel einen Kiesel aus Gottes Büchlein an den Kopf kriegt, so muss er stürzen.
*1690 Won der Deiwel äm Woar erseft. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 328, 13.
Wenn der Teufel im Weiher ersäuft, d. i. nie. (S. Kockel und Nimmerstag.) Man sagt in Siebenbürgen auch, um auszudrücken, dass etwas nie geschehen werde: Af den Doag wô Räpes (auf den Tag nach Raps.)
*1691 Wu küemt de Düvel an 'ne Papenseile. (Westf.)
*1692 Wüll'n moal 'n Düwel van de Kedd losloaten. – Schlingmann, 343.
*1693 Zu dem kann der Teufel in die Lehre gehen.
*1694 'Zund will de Düwel op Stelten goahn. – Schlingmann, 386.
Ich füge hier schliesslich einige vermischte literarische und andere Bemerkungen über den Teufel bei. Der Teufel im Sprichwort in Gelzer's Protestant. Monatsbl. (Gotha 1863, XXII, 108-112); B. Golz, Der Teufel in deutschen Volksmärchen, I, 94; M. I. G. I., Der Teuffelische Dreyzank, Das ist drey vom Teufel entsprungene und der heutigen Welt auffgedrungene S, als I. das leichtfertige Simuliren, II. das lüderliche Schrauben, und III. lästerliche Schmähen; So der heutigen Welt als ein hoher Staats-Witz eingebildet (Dresden 1678); G. Roskoff, Geschichte des Teufels (Leipzig 1869); Dühring, Geschichte des Teufelsglaubens in Ergänzungsbl. (Hildburghausen 1870); Predigt über Hexen und Unholde (Teufel) in Herrig. (Archiv, XXXXIIII, 407.)
Teufelei.
* Eine Teufelei mit der andern auskratzen. – Wurzbach II, 346.
Indem man, um einen Fehler gut zu machen, noch einen grössern begeht.
Teufelholen.
*1 Dat is tom Düvelhalen. – Schütze, I, 278.
*2 Es ist zum Teufelholen; (Nürtingen.)
*3 Et is ein Düwelhâlen. (S. Ausfressen.) – Schambach, I, 167.
Um sich zur Wiederholung einer mit unangenehmen Folgen verbundenen Handlung zu ermuthigen.
Teufelholmich.
* Es geht auf Teufelholmich los. (Meiningen.)
Teufelsabschaum.
* Dat is Teufelsabschaum.
Holl.: Het is schuim van de ketel, waar in de nikker gezoden is. (Harrebomée, I, 396b.)
Teufelsangst.
* Teufelsangst ausstehen. – Herrig, Archiv, 1868, 469.
Teufelsarbeit.
Teufelsarbeit – Teufelslohn.
Dän.: Til dievels arbeyde hør fandens løn. (Prov. dan., 110.)
Teufelsart.
Die ärgste Teufelsart ist roth brecht Antlitz und wenig Bart.
Teufelsbiss.
Wenn der Teufelsbiss1 blüht, soll man den Winterroggen schneiden.
1) Scabiose.
Teufelsbraten.
* Es ist ein Teufelsbraten (ein Höllenbrand). – Theatrum Diabolorum, 485b; Klix, 108.
Teufelsbrot.
Teufelsbrot wächst in einer Nacht.
Holl.: Duivelsbrood groeit in éénen nacht. (Harrebomée, I, 164a.)
Teufelsbruder.
* Es sind Teufelsbrüder.
Vgl. Gross-Haselberg, Teufelsbrüder, in der Altpreussischen Monatsschrift, Neue Folge, Hft. 4.
Teufelsbrut.
Teufelsbrut nur Uebles thut. – Eiselein, 592.
Teufelsbündler.
* Es sind Teufelsbündler.
Nach (früherm?) Volksglauben Leute, die ein Bündniss mit dem Teufel gemacht haben. – „Nie haben Menschen sich mit Teufeln eng verbunden, behauptet gegen Pfarrer N. Herr Klaus. Da bringt ein grosses Buch der Gottesmann und zeigt den Tag, wo Klaus heirathete, ihm an.“ (Witzfunken, IIIa, 130.)
Teufelsdank.
1 Düvelsdank es enge (einem) singe (sein) Luhn. (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 49.
*2 Ma hat nur Teufelsdank dervo. – Schweiz, I, 144, 54.
Teufelsdienst.
Teufelsdienst hat nicht auf Gotteslohn zu hoffen.
Frz.: De service au diable conchié gueredon. (Leroux, I, 7.)
Teufelsdreck.
1 Teufelsdreck ist kein Bisam. – Fischer, Psalter, 410, 2.
*2 Er cha Tüfelsdreck versilbern. (Luzern.)
Holl.: Duivelsdrek kan men ook verzilveren. (Harrebomée, I, 164a.)
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