Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Neuders.

* Es geit em z' Neuders. - Sutermeister, 95.

Seine Erwerbs- und Einkommensverhältnisse sind erschüttert.


Neue (das).

1 Auffs new frewet man sich jmmerdar, da doch das alt offt besser war.

Lat.: Omne nouum charum, uilescit quotidianum. (Loci comm., 144; Sutor, 414; Altdorf, 222; Binder II, 2373.)

2 Bai (wer) viel Nigges inbrenget, brenget viel ut. (Iserlohn.) - Firmenich, III, 186, 60; Woeste, 74, 216.

Wer Neuigkeiten bringt, nimmt deren auch wieder mit fort.

3 Dar is alteit wat Nes, man selten völ Dägs1. (Oldenburg.) - Eichwald, 1405; Frommann, II, 536, 117.

1) Gutes, Taugliches; däge = tüchtig, derb; als Substantiv = Gedeihen. Das Kind hett ken Däge = es gedeiht nicht.

4 Dar kummt völ Nes upp, sä(de) de Jung, as he bäden schull. (Ostfries.) - Bueren, 163; Frommann, II, 535, 99; Eichwald, 915; Firmenich, I, 18, 8; Hagen, 101, 7; Kern, 204; Schlingmann, 729; Hauskalender, I.

Es kommt viel Neues auf, sagte der Junge, als er beten sollte.

5 Das Neue ist angenehm.

Dagegen Schiller: "Jedes Neue, auch das Glück erschreckt."

Frz.: Au nouveau tout est beau. (Bohn I, 6; Masson, 41.)

It.: Da novello tutto e bello. (Bohn I, 92; Gaal, 1215.)

Lat.: Grata rerum novitas. (Gaal, 1215.)

Ung.: Minden ujsag kedves. (Gaal, 1215.)

6 Das Neue schon's, das Alte flick's, sonst kommt's zu nix.

7 Das new, das trew. - Franck, II, 7a; Gruter, I, 12; Petri, II, 68; Körte, 4530.

8 Das new dunckt einem allzeit das beste sein. - Henisch, 326, 54; Petri, II, 68.

9 Das newe klingt, das alte klappert. - Lehmann, 550, 23; Gruter, I, 12; Eiselein, 493; Parömiakon, 1831; Mayer, II, 72; Körte, 4531; Körte2, 5691; Braun, I, 3021.

Dies Sprichwort findet sich unter den 16 Sprüchen an der Decke eines der grossen Sitzungssäle des neuen berliner Rathhauses.

Frz.: Tout nouveau, tout beau. (Cahier, 1168; Kritzinger, 481b; Venedey, 55.) - Toute nouveaute paraeit belle. (Gaal, 1215.)

Lat.: O quante precis sunt nova grata magis. (Eiselein, 493.)

Poln.: Nowa miotla ozysto miecie. (Masson, 41.)

10 Dat Ne is sellen wat Goes. - Goldschmidt, 90; Weserzeitung, 4097.

Abneigung des oldenburger Landmanns gegen alles, was irgend Bezug auf Veränderung der überkommenen Einrichtungen und Verhältnisse hat.

11 Dat Nigge is nit jümmer dat Beste. (Waldeck.) - Curtze, 356, 530.

Die Russen: Alles Neue findet Widerspruch. (Altmann VI, 401.) Die Spanier: Das Neue gefällt, das Alte befriedigt.

12 Dat Nigge klingelt, dat Olle rappelt. (Iserlohn.) - Woeste, 74, 225.

13 Dat wer en up't Ne1, se(de) de Kerl, quam (kem) aut de Beicht un stol2 'n Pattstock3. - Frommann, II, 538.

1) Aufs neue.

2) Stahl.

3) Springstock.

14 Endlich einmal was Neues, sagten die Diebe, als sie den Scharfrichter aufgehangen hatten.

Holl.: Wat nieuws moet er wezen, zeiden de dieven, en zij hingen den beul aan de galg. (Harrebomee, II, 127a.)

15 Es geschieht nichts Neues unter der Sonne. - Pred. Sal. 1, 10; Eiselein, 493; Simrock, 7511; Körte, 4534; Schlechta, 38; Schulze, 111; Braun, I, 3022; für Hannover: Schambach, II, 269.

Es gibt keinen irrigern und falschern Ausspruch als den: Es geschieht nichts Neues unter der Sonne. Gerade umgekehrt, es geschieht nie etwas, das schon einmal geschehen ist; die Natur ist gar nicht im Stande, irgendetwas zum zweiten mal hervorzubringen, nicht einmal einen Tag, wie er schon gewesen, oder ein Blatt, wie schon eins da ist. Die Sonne selbst geht nie zum zweiten mal unter denselben Verhältnissen wieder auf, unter denen sie schon einmal aufgegangen ist.

Dän.: Intet er saa nyt, sielden noget godt. (Prov. dan., 433.)

Holl.: Alweer wat nieuws, maar zelden wat goeds. (Harrebomee, II, 126b.)

[Spaltenumbruch] Lat.: Ex praeteritis praesentia aestimantur. (Quinct.) (Binder II, 1024.) - Nil admirari. (Eiselein, 493.) - Nil novi sub sole. - Qui deserit vias antiquas, invenit molestius novas. (Chaos, 14.)

16 Es wird einem oft des newen so viel, dass man das alte vergisst. - Petri, II, 305.

17 Gätt (etwas) Neues erfreut et minschliche Hätz. (Köln.) - Firmenich, I, 474, 118.

18 Immer Neues will man han, ist man auch beim Alten besser dran.

19 Immer was Neues, selten was Gutes. - Simrock, 7510; Körte, 4532; Petri, II, 502; Braun, I, 3023; Mayer, II, 168.

Immer was Neues, selten was Gutes: die treffendste Beschreibung besonders der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Berlin 1798. Die Finnen sagen: Das Neue ist immer angenehmer, wenn auch das Alte besser ist. (Bertram, 46.)

Böhm.: Mnoho se v svete novinkuje, lec malo pravdy ohlasuje. (Celakovsky, 65.)

Dän.: Altid noget nyt, sielden noget godt. (Prov. dan., 432.)

Frz.: Point de nouvelles, bonnes nouvelles. (Körte, 4532.)

Holl.: Er is niets niuws onder de zon, zei Salomo. (Harrebomee, II, 126b.)

Schwed.: Alltid nagot nytt, sällan nagot godt. (Wensell, 7; Grubb, 25.)

20 Immer was Neues und nie was Gescheit's. - Mayer, II, 72.

21 Jederman hat vnd hört gern was newes. - Lehmann, 551, 33.

22 Jet Neus erfresch et Hätz. (Bedburg.)

Jedes Neue erfrischt das Herz.

23 Kümmt all Dag' wat Neigs up, säd' de Jung, dor süll he bäden gan1. - Hoefer, 563; für Oldenburg: Goldschmidt, 59.

1) D. h. beten, zum Geistlichen in den Confirmationsunterricht gehen.

24 Man hat das Neue lieber als das Gute.

Dän.: Man er meere begierlig efter nyt, end nyttigt. (Prov. dan., 433.)

25 Man lernt Neues und vergisst das Alte.

Dän.: Vi laere det ny, og glemme det gamle. (Prov. dan., 432.)

26 Man soll nichts Neues auf- und nichts Altes abbringen. - Ramann I. Pred., I, 359.

Dän.: Skulde man skye all nyhed, saa var det end nu som i Noe tiid. (Prov. dan., 432.)

27 Man soll nichts newes anfangen, man hab dann ein Wetzstein mit einem Schermesser als einen Butterweck verschnitten. - Lehmann, 549, 7.

28 Neues hört man gern. - Binder II, 60.

Die Osmanen dagegen sagen: Von allem das Neueste, aber unter den Freunden der älteste. (Schlechta, 450.)

29 Neues klingt, Altes hinkt. - Parömiakon, 2655.

30 Neues preist man, Altes zerreisst man. - Parömiakon, 2659.

31 Nichts Neues vor Paris.

So hiess es im Winter 1870-71, als Paris vom deutschen Heere belagert wurde. Die Holländer sagen scherzhaft: Geen nieuws den dat de Franschen in Parijs zijn. (Harrebomee, II, 172b.)

32 Nur nichts Neues auf den Hof, sagen die Bauern. (Franken.) - Hoefer, 98.

33 Prüfe das Neue und das Alte, und das Beste behalte. - Venedey, 55 u. 161.

34 Was Neues fasst man, Altes hasst man. - Parömiakon, 2657.

35 Was Neues ist nichts Gutes. - Frischbier2, 4302.

Masur.: Co nowego, nic dobrego.

36 Was newes erfrewet das hertz. - Tappius, 7b; Lehmann, II, 835, 158.

Mhd.: Niuwer dinge fröwet sich ein ieglich man; so tuon ouch ich. (Zingerle, 109.)

Lat.: Grata novitas. (Philippi, I, 170; Tappius, 7b.)

37 Wenn Neues kommt, vergisst man das Alte.

Holl.: Wat nieuws doet het oude vergeten. (Harrebomee, II, 127a.)

38 Wer das Neue nicht kennt, dem ist das Alte lieb.

Böhm.: Kdo nic noveho nevidal, ten i staremu rad. (Celakovsky, 283.)

39 Wer etwas newes sihet, der gedenkt Neues. - Lehmann, 551, 32.

40 Wie das erste Neu1 nach Herbstanfang, so die Witterung bis Winteranfang. (Luzern.)

1) Der erste Neumond.

[Spaltenumbruch]
Neuders.

* Es geit em z' Neuders.Sutermeister, 95.

Seine Erwerbs- und Einkommensverhältnisse sind erschüttert.


Neue (das).

1 Auffs new frewet man sich jmmerdar, da doch das alt offt besser war.

Lat.: Omne nouum charum, uilescit quotidianum. (Loci comm., 144; Sutor, 414; Altdorf, 222; Binder II, 2373.)

2 Bai (wer) viel Nigges inbrenget, brenget viel ut. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 186, 60; Woeste, 74, 216.

Wer Neuigkeiten bringt, nimmt deren auch wieder mit fort.

3 Dar is altît wat Nês, man selten völ Dägs1. (Oldenburg.) – Eichwald, 1405; Frommann, II, 536, 117.

1) Gutes, Taugliches; däge = tüchtig, derb; als Substantiv = Gedeihen. Das Kind hett kên Däge = es gedeiht nicht.

4 Dar kummt völ Nês upp, sä(de) de Jung, as he bäden schull. (Ostfries.) – Bueren, 163; Frommann, II, 535, 99; Eichwald, 915; Firmenich, I, 18, 8; Hagen, 101, 7; Kern, 204; Schlingmann, 729; Hauskalender, I.

Es kommt viel Neues auf, sagte der Junge, als er beten sollte.

5 Das Neue ist angenehm.

Dagegen Schiller: „Jedes Neue, auch das Glück erschreckt.“

Frz.: Au nouveau tout est beau. (Bohn I, 6; Masson, 41.)

It.: Da novello tutto è bello. (Bohn I, 92; Gaal, 1215.)

Lat.: Grata rerum novitas. (Gaal, 1215.)

Ung.: Minden ujság kedves. (Gaal, 1215.)

6 Das Neue schon's, das Alte flick's, sonst kommt's zu nix.

7 Das new, das trew.Franck, II, 7a; Gruter, I, 12; Petri, II, 68; Körte, 4530.

8 Das new dunckt einem allzeit das beste sein.Henisch, 326, 54; Petri, II, 68.

9 Das newe klingt, das alte klappert.Lehmann, 550, 23; Gruter, I, 12; Eiselein, 493; Parömiakon, 1831; Mayer, II, 72; Körte, 4531; Körte2, 5691; Braun, I, 3021.

Dies Sprichwort findet sich unter den 16 Sprüchen an der Decke eines der grossen Sitzungssäle des neuen berliner Rathhauses.

Frz.: Tout nouveau, tout beau. (Cahier, 1168; Kritzinger, 481b; Venedey, 55.) – Toute nouveauté paraît belle. (Gaal, 1215.)

Lat.: O quante precis sunt nova grata magis. (Eiselein, 493.)

Poln.: Nowa miotła ozysto miecie. (Masson, 41.)

10 Dat Nê is sellen wat Goes.Goldschmidt, 90; Weserzeitung, 4097.

Abneigung des oldenburger Landmanns gegen alles, was irgend Bezug auf Veränderung der überkommenen Einrichtungen und Verhältnisse hat.

11 Dat Nigge is nit jümmer dat Beste. (Waldeck.) – Curtze, 356, 530.

Die Russen: Alles Neue findet Widerspruch. (Altmann VI, 401.) Die Spanier: Das Neue gefällt, das Alte befriedigt.

12 Dat Nigge klingelt, dat Olle rappelt. (Iserlohn.) – Woeste, 74, 225.

13 Dat wêr ên up't Nê1, se(de) de Kêrl, quam (kêm) ût de Bîcht un stôl2 'n Pattstock3.Frommann, II, 538.

1) Aufs neue.

2) Stahl.

3) Springstock.

14 Endlich einmal was Neues, sagten die Diebe, als sie den Scharfrichter aufgehangen hatten.

Holl.: Wat nieuws moet er wezen, zeiden de dieven, en zij hingen den beul aan de galg. (Harrebomée, II, 127a.)

15 Es geschieht nichts Neues unter der Sonne.Pred. Sal. 1, 10; Eiselein, 493; Simrock, 7511; Körte, 4534; Schlechta, 38; Schulze, 111; Braun, I, 3022; für Hannover: Schambach, II, 269.

Es gibt keinen irrigern und falschern Ausspruch als den: Es geschieht nichts Neues unter der Sonne. Gerade umgekehrt, es geschieht nie etwas, das schon einmal geschehen ist; die Natur ist gar nicht im Stande, irgendetwas zum zweiten mal hervorzubringen, nicht einmal einen Tag, wie er schon gewesen, oder ein Blatt, wie schon eins da ist. Die Sonne selbst geht nie zum zweiten mal unter denselben Verhältnissen wieder auf, unter denen sie schon einmal aufgegangen ist.

Dän.: Intet er saa nyt, sielden noget godt. (Prov. dan., 433.)

Holl.: Alweêr wat nieuws, maar zelden wat goeds. (Harrebomée, II, 126b.)

[Spaltenumbruch] Lat.: Ex praeteritis praesentia aestimantur. (Quinct.) (Binder II, 1024.) – Nil admirari. (Eiselein, 493.) – Nil novi sub sole. – Qui deserit vias antiquas, invenit molestius novas. (Chaos, 14.)

16 Es wird einem oft des newen so viel, dass man das alte vergisst.Petri, II, 305.

17 Gätt (etwas) Neues erfreut et minschliche Hätz. (Köln.) – Firmenich, I, 474, 118.

18 Immer Neues will man han, ist man auch beim Alten besser dran.

19 Immer was Neues, selten was Gutes.Simrock, 7510; Körte, 4532; Petri, II, 502; Braun, I, 3023; Mayer, II, 168.

Immer was Neues, selten was Gutes: die treffendste Beschreibung besonders der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Berlin 1798. Die Finnen sagen: Das Neue ist immer angenehmer, wenn auch das Alte besser ist. (Bertram, 46.)

Böhm.: Mnoho se v svĕtĕ novinkuje, leč málo pravdy ohlašuje. (Čelakovský, 65.)

Dän.: Altid noget nyt, sielden noget godt. (Prov. dan., 432.)

Frz.: Point de nouvelles, bonnes nouvelles. (Körte, 4532.)

Holl.: Er is niets niuws onder de zon, zei Salomo. (Harrebomée, II, 126b.)

Schwed.: Alltid något nytt, sällan något godt. (Wensell, 7; Grubb, 25.)

20 Immer was Neues und nie was Gescheit's.Mayer, II, 72.

21 Jederman hat vnd hört gern was newes.Lehmann, 551, 33.

22 Jet Neus erfresch et Hätz. (Bedburg.)

Jedes Neue erfrischt das Herz.

23 Kümmt all Dag' wat Nîgs up, säd' de Jung, dôr süll he bäden gan1.Hoefer, 563; für Oldenburg: Goldschmidt, 59.

1) D. h. beten, zum Geistlichen in den Confirmationsunterricht gehen.

24 Man hat das Neue lieber als das Gute.

Dän.: Man er meere begierlig efter nyt, end nyttigt. (Prov. dan., 433.)

25 Man lernt Neues und vergisst das Alte.

Dän.: Vi lære det ny, og glemme det gamle. (Prov. dan., 432.)

26 Man soll nichts Neues auf- und nichts Altes abbringen.Ramann I. Pred., I, 359.

Dän.: Skulde man skye all nyhed, saa var det end nu som i Noe tiid. (Prov. dan., 432.)

27 Man soll nichts newes anfangen, man hab dann ein Wetzstein mit einem Schermesser als einen Butterweck verschnitten.Lehmann, 549, 7.

28 Neues hört man gern.Binder II, 60.

Die Osmanen dagegen sagen: Von allem das Neueste, aber unter den Freunden der älteste. (Schlechta, 450.)

29 Neues klingt, Altes hinkt.Parömiakon, 2655.

30 Neues preist man, Altes zerreisst man.Parömiakon, 2659.

31 Nichts Neues vor Paris.

So hiess es im Winter 1870-71, als Paris vom deutschen Heere belagert wurde. Die Holländer sagen scherzhaft: Geen nieuws den dat de Franschen in Parijs zijn. (Harrebomée, II, 172b.)

32 Nur nichts Neues auf den Hof, sagen die Bauern. (Franken.) – Hoefer, 98.

33 Prüfe das Neue und das Alte, und das Beste behalte.Venedey, 55 u. 161.

34 Was Neues fasst man, Altes hasst man.Parömiakon, 2657.

35 Was Neues ist nichts Gutes.Frischbier2, 4302.

Masur.: Co nowego, nic dobrego.

36 Was newes erfrewet das hertz.Tappius, 7b; Lehmann, II, 835, 158.

Mhd.: Niuwer dinge fröwet sich ein ieglich man; sô tuon ouch ich. (Zingerle, 109.)

Lat.: Grata novitas. (Philippi, I, 170; Tappius, 7b.)

37 Wenn Neues kommt, vergisst man das Alte.

Holl.: Wat nieuws doet het oude vergeten. (Harrebomée, II, 127a.)

38 Wer das Neue nicht kennt, dem ist das Alte lieb.

Böhm.: Kdo nic nového nevídal, ten i starému rád. (Čelakovský, 283.)

39 Wer etwas newes sihet, der gedenkt Neues.Lehmann, 551, 32.

40 Wie das erste Neu1 nach Herbstanfang, so die Witterung bis Winteranfang. (Luzern.)

1) Der erste Neumond.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0518" n="[504]"/>
        <cb n="1007"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Neuders.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Es geit em z' Neuders.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 95.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Seine Erwerbs- und Einkommensverhältnisse sind erschüttert.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Neue</hi> (das).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Auffs new frewet man sich jmmerdar, da doch das alt offt besser war.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Omne nouum charum, uilescit quotidianum. (<hi rendition="#i">Loci comm., 144; Sutor, 414; Altdorf, 222; Binder II, 2373.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Bai (wer) viel Nigges inbrenget, brenget viel ut.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 186, 60; Woeste, 74, 216.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer Neuigkeiten bringt, nimmt deren auch wieder mit fort.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Dar is altît wat Nês, man selten völ Dägs<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1405; Frommann, II, 536, 117.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Gutes, Taugliches; däge = tüchtig, derb; als Substantiv = Gedeihen. Das Kind hett kên Däge = es gedeiht nicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Dar kummt völ Nês upp, sä(de) de Jung, as he bäden schull.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 163; Frommann, II, 535, 99; Eichwald, 915; Firmenich, I, 18, 8; Hagen, 101, 7; Kern, 204; Schlingmann, 729; Hauskalender, I.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es kommt viel Neues auf, sagte der Junge, als er beten sollte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Das Neue ist angenehm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dagegen <hi rendition="#i">Schiller:</hi> &#x201E;Jedes Neue, auch das Glück erschreckt.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Au nouveau tout est beau. (<hi rendition="#i">Bohn I, 6; Masson, 41.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Da novello tutto è bello. (<hi rendition="#i">Bohn I, 92; Gaal, 1215.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Grata rerum novitas. (<hi rendition="#i">Gaal, 1215.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Minden ujság kedves. (<hi rendition="#i">Gaal, 1215.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Das Neue schon's, das Alte flick's, sonst kommt's zu nix.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Das new, das trew.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 7<hi rendition="#sup">a</hi>; Gruter, I, 12; Petri, II, 68; Körte, 4530.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Das new dunckt einem allzeit das beste sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 326, 54; Petri, II, 68.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Das newe klingt, das alte klappert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 550, 23; Gruter, I, 12; Eiselein, 493; Parömiakon, 1831; Mayer, II, 72; Körte, 4531; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 5691; Braun, I, 3021.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Dies Sprichwort findet sich unter den 16 Sprüchen an der Decke eines der grossen Sitzungssäle des neuen berliner Rathhauses.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Tout nouveau, tout beau. (<hi rendition="#i">Cahier, 1168; Kritzinger, 481<hi rendition="#sup">b</hi>; Venedey, 55.</hi>) &#x2013; Toute nouveauté paraît belle. (<hi rendition="#i">Gaal, 1215.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: O quante precis sunt nova grata magis. (<hi rendition="#i">Eiselein, 493.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Nowa miot&#x0142;a ozysto miecie. (<hi rendition="#i">Masson, 41.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Dat Nê is sellen wat Goes.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Goldschmidt, 90; Weserzeitung, 4097.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Abneigung des oldenburger Landmanns gegen alles, was irgend Bezug auf Veränderung der überkommenen Einrichtungen und Verhältnisse hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Dat Nigge is nit jümmer dat Beste.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 356, 530.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Alles Neue findet Widerspruch. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 401.</hi>) Die Spanier: Das Neue gefällt, das Alte befriedigt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Dat Nigge klingelt, dat Olle rappelt.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 74, 225.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Dat wêr ên up't Nê<hi rendition="#sup">1</hi>, se(de) de Kêrl, quam (kêm) ût de Bîcht un stôl<hi rendition="#sup">2</hi> 'n Pattstock<hi rendition="#sup">3</hi>.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, II, 538.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Aufs neue.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Stahl.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">3</hi>) Springstock.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Endlich einmal was Neues, sagten die Diebe, als sie den Scharfrichter aufgehangen hatten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wat nieuws moet er wezen, zeiden de dieven, en zij hingen den beul aan de galg. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 127<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Es geschieht nichts Neues unter der Sonne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pred. Sal. 1, 10; Eiselein, 493; Simrock, 7511; Körte, 4534; Schlechta, 38; Schulze, 111; Braun, I, 3022;</hi> für Hannover: <hi rendition="#i">Schambach, II, 269.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es gibt keinen irrigern und falschern Ausspruch als den: Es geschieht nichts Neues unter der Sonne. Gerade umgekehrt, es geschieht nie etwas, das schon einmal geschehen ist; die Natur ist gar nicht im Stande, irgendetwas zum zweiten mal hervorzubringen, nicht einmal einen Tag, wie er schon gewesen, oder ein Blatt, wie schon eins da ist. Die Sonne selbst geht nie zum zweiten mal unter denselben Verhältnissen wieder auf, unter denen sie schon einmal aufgegangen ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Intet er saa nyt, sielden noget godt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 433.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Alweêr wat nieuws, maar zelden wat goeds. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 126<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i"><cb n="1008"/>
Lat.</hi>: Ex praeteritis praesentia aestimantur. (<hi rendition="#i">Quinct.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 1024.</hi>) &#x2013; Nil admirari. (<hi rendition="#i">Eiselein, 493.</hi>) &#x2013; Nil novi sub sole. &#x2013; Qui deserit vias antiquas, invenit molestius novas. (<hi rendition="#i">Chaos, 14.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Es wird einem oft des newen so viel, dass man das alte vergisst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 305.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Gätt (etwas) Neues erfreut et minschliche Hätz.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 474, 118.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Immer Neues will man han, ist man auch beim Alten besser dran.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Immer was Neues, selten was Gutes.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 7510; Körte, 4532; Petri, II, 502; Braun, I, 3023; Mayer, II, 168.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Immer was Neues, selten was Gutes: die treffendste Beschreibung besonders der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Berlin 1798. Die Finnen sagen: Das Neue ist immer angenehmer, wenn auch das Alte besser ist. (<hi rendition="#i">Bertram, 46.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Mnoho se v sv&#x0115;t&#x0115; novinkuje, le&#x010D; málo pravdy ohla&#x0161;uje. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 65.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Altid noget nyt, sielden noget godt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 432.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Point de nouvelles, bonnes nouvelles. (<hi rendition="#i">Körte, 4532.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Er is niets niuws onder de zon, zei Salomo. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 126<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Alltid något nytt, sällan något godt. (<hi rendition="#i">Wensell, 7; Grubb, 25.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Immer was Neues und nie was Gescheit's.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 72.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Jederman hat vnd hört gern was newes.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 551, 33.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Jet Neus erfresch et Hätz.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Jedes Neue erfrischt das Herz.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Kümmt all Dag' wat Nîgs up, säd' de Jung, dôr süll he bäden gan<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 563;</hi> für Oldenburg: <hi rendition="#i">Goldschmidt, 59.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) D. h. beten, zum Geistlichen in den Confirmationsunterricht gehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Man hat das Neue lieber als das Gute.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man er meere begierlig efter nyt, end nyttigt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 433.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Man lernt Neues und vergisst das Alte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Vi lære det ny, og glemme det gamle. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 432.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Man soll nichts Neues auf- und nichts Altes abbringen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ramann I. Pred., I, 359.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Skulde man skye all nyhed, saa var det end nu som i Noe tiid. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 432.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Man soll nichts newes anfangen, man hab dann ein Wetzstein mit einem Schermesser als einen Butterweck verschnitten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 549, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Neues hört man gern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Binder II, 60.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Osmanen dagegen sagen: Von allem das Neueste, aber unter den Freunden der älteste. (<hi rendition="#i">Schlechta, 450.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Neues klingt, Altes hinkt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2655.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Neues preist man, Altes zerreisst man.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2659.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Nichts Neues vor Paris.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So hiess es im Winter 1870-71, als Paris vom deutschen Heere belagert wurde. Die Holländer sagen scherzhaft: Geen nieuws den dat de Franschen in Parijs zijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 172<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Nur nichts Neues auf den Hof, sagen die Bauern.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 98.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Prüfe das Neue und das Alte, und das Beste behalte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Venedey, 55 u. 161.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Was Neues fasst man, Altes hasst man.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2657.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Was Neues ist nichts Gutes.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 4302.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Masur.</hi>: Co nowego, nic dobrego.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Was newes erfrewet das hertz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 7<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, II, 835, 158.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Niuwer dinge fröwet sich ein ieglich man; sô tuon ouch ich. (<hi rendition="#i">Zingerle, 109.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Grata novitas. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 170; Tappius, 7<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Wenn Neues kommt, vergisst man das Alte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wat nieuws doet het oude vergeten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 127<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Wer das Neue nicht kennt, dem ist das Alte lieb.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo nic nového nevídal, ten i starému rád. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 283.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Wer etwas newes sihet, der gedenkt Neues.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 551, 32.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Wie das erste Neu<hi rendition="#sup">1</hi> nach Herbstanfang, so die Witterung bis Winteranfang.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Der erste Neumond.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[504]/0518] Neuders. * Es geit em z' Neuders. – Sutermeister, 95. Seine Erwerbs- und Einkommensverhältnisse sind erschüttert. Neue (das). 1 Auffs new frewet man sich jmmerdar, da doch das alt offt besser war. Lat.: Omne nouum charum, uilescit quotidianum. (Loci comm., 144; Sutor, 414; Altdorf, 222; Binder II, 2373.) 2 Bai (wer) viel Nigges inbrenget, brenget viel ut. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 186, 60; Woeste, 74, 216. Wer Neuigkeiten bringt, nimmt deren auch wieder mit fort. 3 Dar is altît wat Nês, man selten völ Dägs1. (Oldenburg.) – Eichwald, 1405; Frommann, II, 536, 117. 1) Gutes, Taugliches; däge = tüchtig, derb; als Substantiv = Gedeihen. Das Kind hett kên Däge = es gedeiht nicht. 4 Dar kummt völ Nês upp, sä(de) de Jung, as he bäden schull. (Ostfries.) – Bueren, 163; Frommann, II, 535, 99; Eichwald, 915; Firmenich, I, 18, 8; Hagen, 101, 7; Kern, 204; Schlingmann, 729; Hauskalender, I. Es kommt viel Neues auf, sagte der Junge, als er beten sollte. 5 Das Neue ist angenehm. Dagegen Schiller: „Jedes Neue, auch das Glück erschreckt.“ Frz.: Au nouveau tout est beau. (Bohn I, 6; Masson, 41.) It.: Da novello tutto è bello. (Bohn I, 92; Gaal, 1215.) Lat.: Grata rerum novitas. (Gaal, 1215.) Ung.: Minden ujság kedves. (Gaal, 1215.) 6 Das Neue schon's, das Alte flick's, sonst kommt's zu nix. 7 Das new, das trew. – Franck, II, 7a; Gruter, I, 12; Petri, II, 68; Körte, 4530. 8 Das new dunckt einem allzeit das beste sein. – Henisch, 326, 54; Petri, II, 68. 9 Das newe klingt, das alte klappert. – Lehmann, 550, 23; Gruter, I, 12; Eiselein, 493; Parömiakon, 1831; Mayer, II, 72; Körte, 4531; Körte2, 5691; Braun, I, 3021. Dies Sprichwort findet sich unter den 16 Sprüchen an der Decke eines der grossen Sitzungssäle des neuen berliner Rathhauses. Frz.: Tout nouveau, tout beau. (Cahier, 1168; Kritzinger, 481b; Venedey, 55.) – Toute nouveauté paraît belle. (Gaal, 1215.) Lat.: O quante precis sunt nova grata magis. (Eiselein, 493.) Poln.: Nowa miotła ozysto miecie. (Masson, 41.) 10 Dat Nê is sellen wat Goes. – Goldschmidt, 90; Weserzeitung, 4097. Abneigung des oldenburger Landmanns gegen alles, was irgend Bezug auf Veränderung der überkommenen Einrichtungen und Verhältnisse hat. 11 Dat Nigge is nit jümmer dat Beste. (Waldeck.) – Curtze, 356, 530. Die Russen: Alles Neue findet Widerspruch. (Altmann VI, 401.) Die Spanier: Das Neue gefällt, das Alte befriedigt. 12 Dat Nigge klingelt, dat Olle rappelt. (Iserlohn.) – Woeste, 74, 225. 13 Dat wêr ên up't Nê1, se(de) de Kêrl, quam (kêm) ût de Bîcht un stôl2 'n Pattstock3. – Frommann, II, 538. 1) Aufs neue. 2) Stahl. 3) Springstock. 14 Endlich einmal was Neues, sagten die Diebe, als sie den Scharfrichter aufgehangen hatten. Holl.: Wat nieuws moet er wezen, zeiden de dieven, en zij hingen den beul aan de galg. (Harrebomée, II, 127a.) 15 Es geschieht nichts Neues unter der Sonne. – Pred. Sal. 1, 10; Eiselein, 493; Simrock, 7511; Körte, 4534; Schlechta, 38; Schulze, 111; Braun, I, 3022; für Hannover: Schambach, II, 269. Es gibt keinen irrigern und falschern Ausspruch als den: Es geschieht nichts Neues unter der Sonne. Gerade umgekehrt, es geschieht nie etwas, das schon einmal geschehen ist; die Natur ist gar nicht im Stande, irgendetwas zum zweiten mal hervorzubringen, nicht einmal einen Tag, wie er schon gewesen, oder ein Blatt, wie schon eins da ist. Die Sonne selbst geht nie zum zweiten mal unter denselben Verhältnissen wieder auf, unter denen sie schon einmal aufgegangen ist. Dän.: Intet er saa nyt, sielden noget godt. (Prov. dan., 433.) Holl.: Alweêr wat nieuws, maar zelden wat goeds. (Harrebomée, II, 126b.) Lat.: Ex praeteritis praesentia aestimantur. (Quinct.) (Binder II, 1024.) – Nil admirari. (Eiselein, 493.) – Nil novi sub sole. – Qui deserit vias antiquas, invenit molestius novas. (Chaos, 14.) 16 Es wird einem oft des newen so viel, dass man das alte vergisst. – Petri, II, 305. 17 Gätt (etwas) Neues erfreut et minschliche Hätz. (Köln.) – Firmenich, I, 474, 118. 18 Immer Neues will man han, ist man auch beim Alten besser dran. 19 Immer was Neues, selten was Gutes. – Simrock, 7510; Körte, 4532; Petri, II, 502; Braun, I, 3023; Mayer, II, 168. Immer was Neues, selten was Gutes: die treffendste Beschreibung besonders der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Berlin 1798. Die Finnen sagen: Das Neue ist immer angenehmer, wenn auch das Alte besser ist. (Bertram, 46.) Böhm.: Mnoho se v svĕtĕ novinkuje, leč málo pravdy ohlašuje. (Čelakovský, 65.) Dän.: Altid noget nyt, sielden noget godt. (Prov. dan., 432.) Frz.: Point de nouvelles, bonnes nouvelles. (Körte, 4532.) Holl.: Er is niets niuws onder de zon, zei Salomo. (Harrebomée, II, 126b.) Schwed.: Alltid något nytt, sällan något godt. (Wensell, 7; Grubb, 25.) 20 Immer was Neues und nie was Gescheit's. – Mayer, II, 72. 21 Jederman hat vnd hört gern was newes. – Lehmann, 551, 33. 22 Jet Neus erfresch et Hätz. (Bedburg.) Jedes Neue erfrischt das Herz. 23 Kümmt all Dag' wat Nîgs up, säd' de Jung, dôr süll he bäden gan1. – Hoefer, 563; für Oldenburg: Goldschmidt, 59. 1) D. h. beten, zum Geistlichen in den Confirmationsunterricht gehen. 24 Man hat das Neue lieber als das Gute. Dän.: Man er meere begierlig efter nyt, end nyttigt. (Prov. dan., 433.) 25 Man lernt Neues und vergisst das Alte. Dän.: Vi lære det ny, og glemme det gamle. (Prov. dan., 432.) 26 Man soll nichts Neues auf- und nichts Altes abbringen. – Ramann I. Pred., I, 359. Dän.: Skulde man skye all nyhed, saa var det end nu som i Noe tiid. (Prov. dan., 432.) 27 Man soll nichts newes anfangen, man hab dann ein Wetzstein mit einem Schermesser als einen Butterweck verschnitten. – Lehmann, 549, 7. 28 Neues hört man gern. – Binder II, 60. Die Osmanen dagegen sagen: Von allem das Neueste, aber unter den Freunden der älteste. (Schlechta, 450.) 29 Neues klingt, Altes hinkt. – Parömiakon, 2655. 30 Neues preist man, Altes zerreisst man. – Parömiakon, 2659. 31 Nichts Neues vor Paris. So hiess es im Winter 1870-71, als Paris vom deutschen Heere belagert wurde. Die Holländer sagen scherzhaft: Geen nieuws den dat de Franschen in Parijs zijn. (Harrebomée, II, 172b.) 32 Nur nichts Neues auf den Hof, sagen die Bauern. (Franken.) – Hoefer, 98. 33 Prüfe das Neue und das Alte, und das Beste behalte. – Venedey, 55 u. 161. 34 Was Neues fasst man, Altes hasst man. – Parömiakon, 2657. 35 Was Neues ist nichts Gutes. – Frischbier2, 4302. Masur.: Co nowego, nic dobrego. 36 Was newes erfrewet das hertz. – Tappius, 7b; Lehmann, II, 835, 158. Mhd.: Niuwer dinge fröwet sich ein ieglich man; sô tuon ouch ich. (Zingerle, 109.) Lat.: Grata novitas. (Philippi, I, 170; Tappius, 7b.) 37 Wenn Neues kommt, vergisst man das Alte. Holl.: Wat nieuws doet het oude vergeten. (Harrebomée, II, 127a.) 38 Wer das Neue nicht kennt, dem ist das Alte lieb. Böhm.: Kdo nic nového nevídal, ten i starému rád. (Čelakovský, 283.) 39 Wer etwas newes sihet, der gedenkt Neues. – Lehmann, 551, 32. 40 Wie das erste Neu1 nach Herbstanfang, so die Witterung bis Winteranfang. (Luzern.) 1) Der erste Neumond.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/518
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [504]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/518>, abgerufen am 22.12.2024.