Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 3 Ick mag se nich, söä de Voss, doa satt de Katt met de Worscht up'm Bom. - Schlingmann, 1406.

4 Wadd den anen (der eine) nödd mag, öss dem ann'ren en gud Sach. (Trier.) - Laven, 193, 117; für Eifel: Schmitz, 196, 187.

5 Was andere nicht mögen, will ich auch nicht haben.

Span.: Lo que no quieres para ti, no lo quieras para mi. (Cahier, 3675.)

6 Was ich nicht mag, hab' ich (wird mir) alle Tag, wo ich gern bin, darf ich nicht hin. - Eiselein, 492; Simrock, 3447; Braun, 7, 2466.

Lat.: Transvolat in medio posita et fugientia captat. (Horaz.) (Binder I, 1754; II, 3342.)

7 Wat de eine nich mag, is der andere gaud Frass. - Schambach, II, 113.

In Süderdithmarschen: Wat de en nich mag, is den annern siin beste Kost.

8 Wat de ene nich mag, dat werd de annere nich satt, un so kümmt et altohaupe up. (Waldeck.) - Curtze, 329, 180.

So wird alles aufgezehrt.

9 Wat der eine nit en mag, geit dem andern durch der Krag (Hals). (Köln.) - Weyden, II, 5.

10 Wat öck nich mach, dat dräggt de Schlag; wat öck begehr, dat kömt nich her. - Frischbier2, 2646.

Drückt unter anderm die Anschauung heirathslustiger Mädchen aus, denen die erscheinenden Bewerber nicht zusagen und die zusagenden nicht erscheinen.

11 Wenn du nicht magst, wat ik beit (beisse), segt de Maus, so frät, wat ik scheit. - Hoefer, 775; Kern, 785.

12 Wer bass mag, thut den andern in sack. - Franck, Zeytbuch, I, VIa.

13 Wer do mag, der füg. - Hofmann, 38, 157.

14 Wer et mag, der mag et, un wer et nich mag, de mag et ja wull nich maegen. (Holst.)

15 Wer mich nicht mag, den mag ich auch nicht.

Die Aegypter sagen: Wer dich gern hat, den habe du gern; und, wer dich wegwünscht, den wünsche noch weiter weg. (Burckhardt, 642.)

16 Wer mocht das nicht, sagt der Apt von Posen. - Agricola I, 160; Franck, II, 119a; Tappius, 190a; Lehmann, II, 849, 297; Nas, 30a u. 201a; Hoefer, 3.

Ich würde es auch annehmen, wenn mir es so gut käme. Oder: Unter solchen Umständen würde ich wol dasselbe gethan haben. (S. Abt 19.)

Lat.: Est bonus is ludus, cum virgine ludere nudus. (Binder II, 974; Gartner, 116.) - Qui possum ab hoc epulo abesse? (Tappius, 190a.)

17 Wer nicht mag, wie er wil, der muss thun, wie er kan. - Petri, II, 742.

18 Wer't mach, de mach't; wer't nich mach, de mach't wol nich mögen. - Frischbier2, 2647.

19 Wie wir mögen, nit wie wir wollen. - Hauer, Liij.

*20 A mag's a nischt. (Landeshut in Schlesien.)

Es trifft ihn keine Schuld dabei.

*21 Dui möcht i net, und wenn ma mer se uf em Präsentirteller dorher brächt. (Ulm.)

22 Er mag auch alles, was auf der umgekehrten Bank liegt. (Oberösterreich.)

Verächtlich für: er nimmt mit den schlechtesten Genüssen fürlieb. Ob nicht auch in der Bedeutung von Bank 34?

*23 Na, mach et all, Mutter. - Frischbier2, 2648.

Wenn man etwas, das man ungern ausführt, thun muss.


Mogge.

*1 De Mogge stinket äm. (Grafschaft Mark.)

Sein Ruf taugt nicht viel.

*2 Et ess enne (ihm) m't Moggen schotten. (Lippe.)

Ins Mühen, Gereuen. Et mogget enne = es reut ihn.

*3 Nigge Moggen1 ansetten. (Büren.)

1) Neue Aermel. - Eine Sache in neuern Zusätzen, darstellen.

*4 Ut den Moggen schüdden.

Etwas rasch fertig haben, aus dem Aermel schütteln.


Moggert.

* De Moggert1 kümmt noh her. (Lippe.)

1) Das Gereuen, von moggen = gereuen.


[Spaltenumbruch]
Möglich.

1 Es ist alles möglich, aber es regnet kem Geld. - Simrock, 7057; Reinsberg II, 78.

2 Es ist alles möglich, nur nicht, sich die Nase abbeissen.

Holl.: Alle ding is mogelijk, behalve naar om hoog vallen. - Alle ding is mogelijk, behalve zijn' neus af te bijten. - Alle ding is mogelijk, maar het regent geen geld. (Harrebomee, I, 134.)

3 Möglich ist alles in der Welt. - Klix, 46.

4 Was heut nicht möglich ist, kann morgen möglich sein.

Lat.: "Est" qui non potuit dicere, dicit "erit". (Binder I, 438; II, 992.)

5 Wo is 't möglich, dat de Hund in de Koppel kümmt, säd de Jung; de Tun is hel un dat Räk is vör. - Hoefer, 558.

6 Wo is 't möglich, säd de Bur, dat de Jung Regein het un de Diern David. - Hoefer, 176.

*7 Me soll seggen, wie 't mögelech wöhr, dat en Perd fleuten köös (könnte). (Meurs.) - Firmenich, I, 401, 90.


Mögliches.

1 Er hebet 's Mögli und lot 's Mehrli laufe. - Sutermeister, 89.

2 Wer das Mögliche thut, der thut genug.

Frz.: Ce n'est rien faire le possible; on doit attenter oultre le possible.

Lat.: Facere id quod possibile est nihil est, plus quam possibile faciundum. (Bovill, III, 77.)


Möglichkeit.

1 Oess datt ene Möglichkeit, datt de Katt op Schlorre (Pantoffeln) geit! - Frischbier, 504; Frischbier2, 2650.

2 Oess datt ene Möglichkeit, datt dem Buer der Peiphahn steit? (Königsberg.)

*3 Das ist doch die reine (aschgraue) Möglichkeit. - Frischbier2, 2649; schlesisch bei Holtei, Eselsfresser, I, 143.


Mohr.

1 Den Mohr kann man nicht waschen weiss, den Schnee nicht blasen heiss. (Sauerland.)

2 Der Mohr hat seine Schuldigkeit gethan, der Mohr kann gehen. - Masson, 340.

Von jemand, der sich für Erreichung irgendeines Zwecks hat benutzen lassen und dann durch einen Fusstritt seine Entlassung erhält. Der Spruch ist aus Schiller's Fiesco (Act 3, Scene 4) entlehnt, wo er lautet: "Der Mohr hat seine Arbeit gethan, der Mohr kann gehen." (Büchmann, 23.)

Lat.: Equi senecta. (Binder II, 317; Lang, 317.)

3 Der Mohr wird von Natur nicht weiss. - Eyering, I, 511 u. 686.

4 Du schwarzer Mohr, sagte der Kessel zum Kochlöffel. - Bücking, 435.

5 Ein Mohr, der unter Weissen lebt, liebt es, Schmied zu werden.

6 Ein Mohr färbt nicht ab und wär' er noch so schwarz. - Altmann VI, 473.

7 Ein Mohr kan wol ein weiss Kleid tragen, aber nicht die schwartz Haut weiss baden. - Lehmann, 540, 45; Sailer, 148.

Frz.: A laver la tete d'un negre, on perd sa lessive. (Cahier, 1149.)

8 Ein Mohr kann seine Haut nicht wandeln. - Jer. 13, 23; Schulze, 177; Zaupser, 333.

Dän.: En morian omskifter ei sin hud eller en parder sine pletter. (Prov. dan., 435.)

9 Ein Mohr schwärzt den andern nicht. - Simrock, 7059; Braun, I, 2742; Masson, 220.

Die Böhmen: Der Rabe macht den Raben nicht schwarz. Die Russen: Die Kohle kann sich mit dem Russ nicht beschmuzen. (Reinsberg IV, 45.)

10 Ein Mohr schwärzt den andern nicht, sagte die Nonne, da sass sie in des Mönchs Kutte. - Hoefer, 796.

11 Ein Mohr schwärzt den andern nicht, sagte die Nonne zum Pater. - Körte, 4277; Klosterspiegel, 11, 15.

12 Ein Mohr schwärzt den andern nicht, sagte die Nonne zum Pater, da lag sie auf ihm. - Hoefer, 795.


[Spaltenumbruch] 3 Ick mag se nich, söä de Voss, doa satt de Katt met de Worscht up'm Bôm.Schlingmann, 1406.

4 Wadd den ânen (der eine) nödd mag, öss dem ann'ren en gud Sâch. (Trier.) – Laven, 193, 117; für Eifel: Schmitz, 196, 187.

5 Was andere nicht mögen, will ich auch nicht haben.

Span.: Lo que no quieres para tí, no lo quieras para mí. (Cahier, 3675.)

6 Was ich nicht mag, hab' ich (wird mir) alle Tag, wo ich gern bin, darf ich nicht hin.Eiselein, 492; Simrock, 3447; Braun, 7, 2466.

Lat.: Transvolat in medio posita et fugientia captat. (Horaz.) (Binder I, 1754; II, 3342.)

7 Wat de eine nich mag, is der andere gaud Frass.Schambach, II, 113.

In Süderdithmarschen: Wat de ên nich mag, is den annern siin beste Kost.

8 Wat de êne nich mag, dat werd de annere nich satt, un so kümmt et altohaupe up. (Waldeck.) – Curtze, 329, 180.

So wird alles aufgezehrt.

9 Wat der eine nit en mâg, geit dem andern durch der Krâg (Hals). (Köln.) – Weyden, II, 5.

10 Wat öck nich mach, dat dräggt de Schlag; wat öck begehr, dat kömt nich her.Frischbier2, 2646.

Drückt unter anderm die Anschauung heirathslustiger Mädchen aus, denen die erscheinenden Bewerber nicht zusagen und die zusagenden nicht erscheinen.

11 Wenn du nicht magst, wat ik bît (beisse), segt de Mûs, so frät, wat ik schît.Hoefer, 775; Kern, 785.

12 Wer bass mag, thut den andern in sack.Franck, Zeytbuch, I, VIa.

13 Wer do mag, der füg.Hofmann, 38, 157.

14 Wer et mag, der mag et, un wer et nich mag, de mag et ja wull nich maegen. (Holst.)

15 Wer mich nicht mag, den mag ich auch nicht.

Die Aegypter sagen: Wer dich gern hat, den habe du gern; und, wer dich wegwünscht, den wünsche noch weiter weg. (Burckhardt, 642.)

16 Wer mocht das nicht, sagt der Apt von Posen.Agricola I, 160; Franck, II, 119a; Tappius, 190a; Lehmann, II, 849, 297; Nas, 30a u. 201a; Hoefer, 3.

Ich würde es auch annehmen, wenn mir es so gut käme. Oder: Unter solchen Umständen würde ich wol dasselbe gethan haben. (S. Abt 19.)

Lat.: Est bonus is ludus, cum virgine ludere nudus. (Binder II, 974; Gartner, 116.) – Qui possum ab hoc epulo abesse? (Tappius, 190a.)

17 Wer nicht mag, wie er wil, der muss thun, wie er kan.Petri, II, 742.

18 Wer't mach, de mach't; wer't nich mach, de mach't wol nich mögen.Frischbier2, 2647.

19 Wie wir mögen, nit wie wir wollen.Hauer, Liij.

*20 A mag's a nischt. (Landeshut in Schlesien.)

Es trifft ihn keine Schuld dabei.

*21 Dui möcht i net, und wenn ma mer se uf em Präsentirteller dorher brächt. (Ulm.)

22 Er mag auch alles, was auf der umgekehrten Bank liegt. (Oberösterreich.)

Verächtlich für: er nimmt mit den schlechtesten Genüssen fürlieb. Ob nicht auch in der Bedeutung von Bank 34?

*23 Na, mach et all, Mutter.Frischbier2, 2648.

Wenn man etwas, das man ungern ausführt, thun muss.


Mogge.

*1 De Mogge stinket äm. (Grafschaft Mark.)

Sein Ruf taugt nicht viel.

*2 Et ess enne (ihm) m't Moggen schotten. (Lippe.)

Ins Mühen, Gereuen. Et mogget enne = es reut ihn.

*3 Nigge Moggen1 ansetten. (Büren.)

1) Neue Aermel. – Eine Sache in neuern Zusätzen, darstellen.

*4 Ut den Moggen schüdden.

Etwas rasch fertig haben, aus dem Aermel schütteln.


Moggert.

* De Moggert1 kümmt noh her. (Lippe.)

1) Das Gereuen, von moggen = gereuen.


[Spaltenumbruch]
Möglich.

1 Es ist alles möglich, aber es regnet kem Geld.Simrock, 7057; Reinsberg II, 78.

2 Es ist alles möglich, nur nicht, sich die Nase abbeissen.

Holl.: Alle ding is mogelijk, behalve naar om hoog vallen. – Alle ding is mogelijk, behalve zijn' neus af te bijten. – Alle ding is mogelijk, maar het regent geen geld. (Harrebomée, I, 134.)

3 Möglich ist alles in der Welt.Klix, 46.

4 Was heut nicht möglich ist, kann morgen möglich sein.

Lat.: „Est“ qui non potuit dicere, dicit „erit“. (Binder I, 438; II, 992.)

5 Wo is 't möglich, dat de Hund in de Koppel kümmt, säd de Jung; de Tun is hêl un dat Räk is vör.Hoefer, 558.

6 Wo is 't möglich, säd de Bur, dat de Jung Regîn hêt un de Diern David.Hoefer, 176.

*7 Me soll seggen, wie 't mögelech wöhr, dat en Perd fleuten köös (könnte). (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 90.


Mögliches.

1 Er hebet 's Mögli und lot 's Mehrli laufe.Sutermeister, 89.

2 Wer das Mögliche thut, der thut genug.

Frz.: Ce n'est rien faire le possible; on doit attenter oultre le possible.

Lat.: Facere id quod possibile est nihil est, plus quam possibile faciundum. (Bovill, III, 77.)


Möglichkeit.

1 Oess datt êne Möglichkeit, datt de Katt op Schlorre (Pantoffeln) geit!Frischbier, 504; Frischbier2, 2650.

2 Oess datt êne Möglichkeit, datt dem Buer der Pîphahn steit? (Königsberg.)

*3 Das ist doch die reine (aschgraue) Möglichkeit.Frischbier2, 2649; schlesisch bei Holtei, Eselsfresser, I, 143.


Mohr.

1 Den Mohr kann man nicht waschen weiss, den Schnee nicht blasen heiss. (Sauerland.)

2 Der Mohr hat seine Schuldigkeit gethan, der Mohr kann gehen.Masson, 340.

Von jemand, der sich für Erreichung irgendeines Zwecks hat benutzen lassen und dann durch einen Fusstritt seine Entlassung erhält. Der Spruch ist aus Schiller's Fiesco (Act 3, Scene 4) entlehnt, wo er lautet: „Der Mohr hat seine Arbeit gethan, der Mohr kann gehen.“ (Büchmann, 23.)

Lat.: Equi senecta. (Binder II, 317; Lang, 317.)

3 Der Mohr wird von Natur nicht weiss.Eyering, I, 511 u. 686.

4 Du schwarzer Mohr, sagte der Kessel zum Kochlöffel.Bücking, 435.

5 Ein Mohr, der unter Weissen lebt, liebt es, Schmied zu werden.

6 Ein Mohr färbt nicht ab und wär' er noch so schwarz.Altmann VI, 473.

7 Ein Mohr kan wol ein weiss Kleid tragen, aber nicht die schwartz Haut weiss baden.Lehmann, 540, 45; Sailer, 148.

Frz.: A laver la tête d'un nègre, on perd sa lessive. (Cahier, 1149.)

8 Ein Mohr kann seine Haut nicht wandeln.Jer. 13, 23; Schulze, 177; Zaupser, 333.

Dän.: En morian omskifter ei sin hud eller en parder sine pletter. (Prov. dan., 435.)

9 Ein Mohr schwärzt den andern nicht.Simrock, 7059; Braun, I, 2742; Masson, 220.

Die Böhmen: Der Rabe macht den Raben nicht schwarz. Die Russen: Die Kohle kann sich mit dem Russ nicht beschmuzen. (Reinsberg IV, 45.)

10 Ein Mohr schwärzt den andern nicht, sagte die Nonne, da sass sie in des Mönchs Kutte.Hoefer, 796.

11 Ein Mohr schwärzt den andern nicht, sagte die Nonne zum Pater.Körte, 4277; Klosterspiegel, 11, 15.

12 Ein Mohr schwärzt den andern nicht, sagte die Nonne zum Pater, da lag sie auf ihm.Hoefer, 795.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0360" n="[346]"/><cb n="691"/>
3 Ick mag se nich, söä de Voss, doa satt de Katt met de Worscht up'm Bôm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1406.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wadd den ânen (der eine) nödd mag, öss dem ann'ren en gud Sâch.</hi> (<hi rendition="#i">Trier.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Laven, 193, 117;</hi> für Eifel: <hi rendition="#i">Schmitz, 196, 187.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Was andere nicht mögen, will ich auch nicht haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Lo que no quieres para tí, no lo quieras para mí. (<hi rendition="#i">Cahier, 3675.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Was ich nicht mag, hab' ich (wird mir) alle Tag, wo ich gern bin, darf ich nicht hin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 492; Simrock, 3447; Braun, 7, 2466.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Transvolat in medio posita et fugientia captat. (<hi rendition="#i">Horaz.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 1754; II, 3342.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Wat de eine nich mag, is der andere gaud Frass.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 113.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Süderdithmarschen: Wat de ên nich mag, is den annern siin beste Kost.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Wat de êne nich mag, dat werd de annere nich satt, un so kümmt et altohaupe up.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 329, 180.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So wird alles aufgezehrt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Wat der eine nit en mâg, geit dem andern durch der Krâg (Hals).</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Weyden, II, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wat öck nich mach, dat dräggt de Schlag; wat öck begehr, dat kömt nich her.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2646.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Drückt unter anderm die Anschauung heirathslustiger Mädchen aus, denen die erscheinenden Bewerber nicht zusagen und die zusagenden nicht erscheinen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Wenn du nicht magst, wat ik bît (beisse), segt de Mûs, so frät, wat ik schît.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 775; Kern, 785.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Wer bass mag, thut den andern in sack.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, Zeytbuch, I, VI<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Wer do mag, der füg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hofmann, 38, 157.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Wer et mag, der mag et, un wer et nich mag, de mag et ja wull nich maegen.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Wer mich nicht mag, den mag ich auch nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Aegypter sagen: Wer dich gern hat, den habe du gern; und, wer dich wegwünscht, den wünsche noch weiter weg. (<hi rendition="#i">Burckhardt, 642.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Wer mocht das nicht, sagt der Apt von Posen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 160; Franck, II, 119<hi rendition="#sup">a</hi>; Tappius, 190<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, II, 849, 297; Nas, 30<hi rendition="#sup">a</hi> u. 201<hi rendition="#sup">a</hi>; Hoefer, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich würde es auch annehmen, wenn mir es so gut käme. Oder: Unter solchen Umständen würde ich wol dasselbe gethan haben. (S.  Abt 19.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Est bonus is ludus, cum virgine ludere nudus. (<hi rendition="#i">Binder II, 974; Gartner, 116.</hi>) &#x2013; Qui possum ab hoc epulo abesse? (<hi rendition="#i">Tappius, 190<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Wer nicht mag, wie er wil, der muss thun, wie er kan.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 742.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Wer't mach, de mach't; wer't nich mach, de mach't wol nich mögen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2647.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Wie wir mögen, nit wie wir wollen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hauer, Liij.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 A mag's a nischt.</hi> (<hi rendition="#i">Landeshut in Schlesien.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Es trifft ihn keine Schuld dabei.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Dui möcht i net, und wenn ma mer se uf em Präsentirteller dorher brächt.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Er mag auch alles, was auf der umgekehrten Bank liegt.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Verächtlich für: er nimmt mit den schlechtesten Genüssen fürlieb. Ob nicht auch in der Bedeutung von Bank 34?</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 Na, mach et all, Mutter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2648.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn man etwas, das man ungern ausführt, thun muss.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Mogge.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 De Mogge stinket äm.</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Sein Ruf taugt nicht viel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Et ess enne (ihm) m't Moggen schotten.</hi> (<hi rendition="#i">Lippe.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ins Mühen, Gereuen. Et mogget enne = es reut ihn.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Nigge Moggen<hi rendition="#sup">1</hi> ansetten.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Neue Aermel. &#x2013; Eine Sache in neuern Zusätzen, darstellen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Ut den Moggen schüdden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Etwas rasch fertig haben, aus dem Aermel schütteln.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Moggert.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* De Moggert<hi rendition="#sup">1</hi> kümmt noh her.</hi> (<hi rendition="#i">Lippe.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Das Gereuen, von moggen = gereuen.</p><lb/>
        </div>
        <cb n="692"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Möglich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Es ist alles möglich, aber es regnet kem Geld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 7057; Reinsberg II, 78.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Es ist alles möglich, nur nicht, sich die Nase abbeissen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Alle ding is mogelijk, behalve naar om hoog vallen. &#x2013; Alle ding is mogelijk, behalve zijn' neus af te bijten. &#x2013; Alle ding is mogelijk, maar het regent geen geld. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 134.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Möglich ist alles in der Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 46.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Was heut nicht möglich ist, kann morgen möglich sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: &#x201E;Est&#x201C; qui non potuit dicere, dicit &#x201E;erit&#x201C;. (<hi rendition="#i">Binder I, 438; II, 992.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Wo is 't möglich, dat de Hund in de Koppel kümmt, säd de Jung; de Tun is hêl un dat Räk is vör.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 558.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Wo is 't möglich, säd de Bur, dat de Jung Regîn hêt un de Diern David.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 176.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Me soll seggen, wie 't mögelech wöhr, dat en Perd fleuten köös (könnte).</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 401, 90.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Mögliches.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Er hebet 's Mögli und lot 's Mehrli laufe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 89.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wer das Mögliche thut, der thut genug.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ce n'est rien faire le possible; on doit attenter oultre le possible.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Facere id quod possibile est nihil est, plus quam possibile faciundum. (<hi rendition="#i">Bovill, III, 77.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Möglichkeit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Oess datt êne Möglichkeit, datt de Katt op Schlorre (Pantoffeln) geit!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 504; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2650.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Oess datt êne Möglichkeit, datt dem Buer der Pîphahn steit?</hi> (<hi rendition="#i">Königsberg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Das ist doch die reine (aschgraue) Möglichkeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2649;</hi> schlesisch bei <hi rendition="#i">Holtei, Eselsfresser, I, 143.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Mohr.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Den Mohr kann man nicht waschen weiss, den Schnee nicht blasen heiss.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Der Mohr hat seine Schuldigkeit gethan, der Mohr kann gehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Masson, 340.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von jemand, der sich für Erreichung irgendeines Zwecks hat benutzen lassen und dann durch einen Fusstritt seine Entlassung erhält. Der Spruch ist aus <hi rendition="#i">Schiller's Fiesco (Act 3, Scene 4)</hi> entlehnt, wo er lautet: &#x201E;Der Mohr hat seine Arbeit gethan, der Mohr kann gehen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Büchmann, 23.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Equi senecta. (<hi rendition="#i">Binder II, 317; Lang, 317.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Der Mohr wird von Natur nicht weiss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 511 u. 686.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Du schwarzer Mohr, sagte der Kessel zum Kochlöffel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bücking, 435.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Ein Mohr, der unter Weissen lebt, liebt es, Schmied zu werden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Ein Mohr färbt nicht ab und wär' er noch so schwarz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 473.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Ein Mohr kan wol ein weiss Kleid tragen, aber nicht die schwartz Haut weiss baden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 540, 45; Sailer, 148.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A laver la tête d'un nègre, on perd sa lessive. (<hi rendition="#i">Cahier, 1149.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Ein Mohr kann seine Haut nicht wandeln.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Jer. 13, 23; Schulze, 177; Zaupser, 333.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En morian omskifter ei sin hud eller en parder sine pletter. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 435.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Ein Mohr schwärzt den andern nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 7059; Braun, I, 2742; Masson, 220.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Böhmen: Der Rabe macht den Raben nicht schwarz. Die Russen: Die Kohle kann sich mit dem Russ nicht beschmuzen. (<hi rendition="#i">Reinsberg IV, 45.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Ein Mohr schwärzt den andern nicht, sagte die Nonne, da sass sie in des Mönchs Kutte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 796.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Ein Mohr schwärzt den andern nicht, sagte die Nonne zum Pater.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 4277; Klosterspiegel, 11, 15.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Ein Mohr schwärzt den andern nicht, sagte die Nonne zum Pater, da lag sie auf ihm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 795.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[346]/0360] 3 Ick mag se nich, söä de Voss, doa satt de Katt met de Worscht up'm Bôm. – Schlingmann, 1406. 4 Wadd den ânen (der eine) nödd mag, öss dem ann'ren en gud Sâch. (Trier.) – Laven, 193, 117; für Eifel: Schmitz, 196, 187. 5 Was andere nicht mögen, will ich auch nicht haben. Span.: Lo que no quieres para tí, no lo quieras para mí. (Cahier, 3675.) 6 Was ich nicht mag, hab' ich (wird mir) alle Tag, wo ich gern bin, darf ich nicht hin. – Eiselein, 492; Simrock, 3447; Braun, 7, 2466. Lat.: Transvolat in medio posita et fugientia captat. (Horaz.) (Binder I, 1754; II, 3342.) 7 Wat de eine nich mag, is der andere gaud Frass. – Schambach, II, 113. In Süderdithmarschen: Wat de ên nich mag, is den annern siin beste Kost. 8 Wat de êne nich mag, dat werd de annere nich satt, un so kümmt et altohaupe up. (Waldeck.) – Curtze, 329, 180. So wird alles aufgezehrt. 9 Wat der eine nit en mâg, geit dem andern durch der Krâg (Hals). (Köln.) – Weyden, II, 5. 10 Wat öck nich mach, dat dräggt de Schlag; wat öck begehr, dat kömt nich her. – Frischbier2, 2646. Drückt unter anderm die Anschauung heirathslustiger Mädchen aus, denen die erscheinenden Bewerber nicht zusagen und die zusagenden nicht erscheinen. 11 Wenn du nicht magst, wat ik bît (beisse), segt de Mûs, so frät, wat ik schît. – Hoefer, 775; Kern, 785. 12 Wer bass mag, thut den andern in sack. – Franck, Zeytbuch, I, VIa. 13 Wer do mag, der füg. – Hofmann, 38, 157. 14 Wer et mag, der mag et, un wer et nich mag, de mag et ja wull nich maegen. (Holst.) 15 Wer mich nicht mag, den mag ich auch nicht. Die Aegypter sagen: Wer dich gern hat, den habe du gern; und, wer dich wegwünscht, den wünsche noch weiter weg. (Burckhardt, 642.) 16 Wer mocht das nicht, sagt der Apt von Posen. – Agricola I, 160; Franck, II, 119a; Tappius, 190a; Lehmann, II, 849, 297; Nas, 30a u. 201a; Hoefer, 3. Ich würde es auch annehmen, wenn mir es so gut käme. Oder: Unter solchen Umständen würde ich wol dasselbe gethan haben. (S. Abt 19.) Lat.: Est bonus is ludus, cum virgine ludere nudus. (Binder II, 974; Gartner, 116.) – Qui possum ab hoc epulo abesse? (Tappius, 190a.) 17 Wer nicht mag, wie er wil, der muss thun, wie er kan. – Petri, II, 742. 18 Wer't mach, de mach't; wer't nich mach, de mach't wol nich mögen. – Frischbier2, 2647. 19 Wie wir mögen, nit wie wir wollen. – Hauer, Liij. *20 A mag's a nischt. (Landeshut in Schlesien.) Es trifft ihn keine Schuld dabei. *21 Dui möcht i net, und wenn ma mer se uf em Präsentirteller dorher brächt. (Ulm.) 22 Er mag auch alles, was auf der umgekehrten Bank liegt. (Oberösterreich.) Verächtlich für: er nimmt mit den schlechtesten Genüssen fürlieb. Ob nicht auch in der Bedeutung von Bank 34? *23 Na, mach et all, Mutter. – Frischbier2, 2648. Wenn man etwas, das man ungern ausführt, thun muss. Mogge. *1 De Mogge stinket äm. (Grafschaft Mark.) Sein Ruf taugt nicht viel. *2 Et ess enne (ihm) m't Moggen schotten. (Lippe.) Ins Mühen, Gereuen. Et mogget enne = es reut ihn. *3 Nigge Moggen1 ansetten. (Büren.) 1) Neue Aermel. – Eine Sache in neuern Zusätzen, darstellen. *4 Ut den Moggen schüdden. Etwas rasch fertig haben, aus dem Aermel schütteln. Moggert. * De Moggert1 kümmt noh her. (Lippe.) 1) Das Gereuen, von moggen = gereuen. Möglich. 1 Es ist alles möglich, aber es regnet kem Geld. – Simrock, 7057; Reinsberg II, 78. 2 Es ist alles möglich, nur nicht, sich die Nase abbeissen. Holl.: Alle ding is mogelijk, behalve naar om hoog vallen. – Alle ding is mogelijk, behalve zijn' neus af te bijten. – Alle ding is mogelijk, maar het regent geen geld. (Harrebomée, I, 134.) 3 Möglich ist alles in der Welt. – Klix, 46. 4 Was heut nicht möglich ist, kann morgen möglich sein. Lat.: „Est“ qui non potuit dicere, dicit „erit“. (Binder I, 438; II, 992.) 5 Wo is 't möglich, dat de Hund in de Koppel kümmt, säd de Jung; de Tun is hêl un dat Räk is vör. – Hoefer, 558. 6 Wo is 't möglich, säd de Bur, dat de Jung Regîn hêt un de Diern David. – Hoefer, 176. *7 Me soll seggen, wie 't mögelech wöhr, dat en Perd fleuten köös (könnte). (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 90. Mögliches. 1 Er hebet 's Mögli und lot 's Mehrli laufe. – Sutermeister, 89. 2 Wer das Mögliche thut, der thut genug. Frz.: Ce n'est rien faire le possible; on doit attenter oultre le possible. Lat.: Facere id quod possibile est nihil est, plus quam possibile faciundum. (Bovill, III, 77.) Möglichkeit. 1 Oess datt êne Möglichkeit, datt de Katt op Schlorre (Pantoffeln) geit! – Frischbier, 504; Frischbier2, 2650. 2 Oess datt êne Möglichkeit, datt dem Buer der Pîphahn steit? (Königsberg.) *3 Das ist doch die reine (aschgraue) Möglichkeit. – Frischbier2, 2649; schlesisch bei Holtei, Eselsfresser, I, 143. Mohr. 1 Den Mohr kann man nicht waschen weiss, den Schnee nicht blasen heiss. (Sauerland.) 2 Der Mohr hat seine Schuldigkeit gethan, der Mohr kann gehen. – Masson, 340. Von jemand, der sich für Erreichung irgendeines Zwecks hat benutzen lassen und dann durch einen Fusstritt seine Entlassung erhält. Der Spruch ist aus Schiller's Fiesco (Act 3, Scene 4) entlehnt, wo er lautet: „Der Mohr hat seine Arbeit gethan, der Mohr kann gehen.“ (Büchmann, 23.) Lat.: Equi senecta. (Binder II, 317; Lang, 317.) 3 Der Mohr wird von Natur nicht weiss. – Eyering, I, 511 u. 686. 4 Du schwarzer Mohr, sagte der Kessel zum Kochlöffel. – Bücking, 435. 5 Ein Mohr, der unter Weissen lebt, liebt es, Schmied zu werden. 6 Ein Mohr färbt nicht ab und wär' er noch so schwarz. – Altmann VI, 473. 7 Ein Mohr kan wol ein weiss Kleid tragen, aber nicht die schwartz Haut weiss baden. – Lehmann, 540, 45; Sailer, 148. Frz.: A laver la tête d'un nègre, on perd sa lessive. (Cahier, 1149.) 8 Ein Mohr kann seine Haut nicht wandeln. – Jer. 13, 23; Schulze, 177; Zaupser, 333. Dän.: En morian omskifter ei sin hud eller en parder sine pletter. (Prov. dan., 435.) 9 Ein Mohr schwärzt den andern nicht. – Simrock, 7059; Braun, I, 2742; Masson, 220. Die Böhmen: Der Rabe macht den Raben nicht schwarz. Die Russen: Die Kohle kann sich mit dem Russ nicht beschmuzen. (Reinsberg IV, 45.) 10 Ein Mohr schwärzt den andern nicht, sagte die Nonne, da sass sie in des Mönchs Kutte. – Hoefer, 796. 11 Ein Mohr schwärzt den andern nicht, sagte die Nonne zum Pater. – Körte, 4277; Klosterspiegel, 11, 15. 12 Ein Mohr schwärzt den andern nicht, sagte die Nonne zum Pater, da lag sie auf ihm. – Hoefer, 795.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/360
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [346]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/360>, abgerufen am 22.12.2024.