Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch]
*8 Er heult mit den Wölfen im Busch und blökt mit den Schafen im Felde. *9 Er heult Rotz und Dreck. (Nürtingen.) *10 Er heult wie ein Oderwolf. - Weinhold, 66. *11 Er heult wie ein Schlosserhund. (Rottenburg.) Wie ein Kettenhund; Schlosshund. (Nürtingen.) *12 Er (sie) heult wie eine Hellerhure. (Schles.) *13 Et haulet un sauset as de Joljägger met seiner helsken Jagd. - Lyra, 90. *14 Haulet Ju dach nich mehr up bi dat wat krüpt, wenet ju to dat, wat flügt. - Lyra, 90. *15 He hület as en Slots-Rüe (Hund). (Westf.) *16 Heil'n wie a Ködnhund. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 80. *17 Sie heult Rotz und Knobelich (Knoblauch). (Meiningen.) Heumonat. Fault im Heumonat eine Bürde Heu, so wächst eine Fahrt Trauben zu. (Eifel.) - Schulfreund, 82, 7. Heumond. 1 Wer im Heumond nicht gabelt, im Kornschnitt nicht zabelt, der geht im Winter mit dem Strohseil und fragt: Habt ihr Stroh und Heu feil? (S. Gabeln.) 2 Wer im Heumond nicht gabelt, im Kornschnitt nicht zabelt, im Herbst nicht früh aufsteht, mag sehn, wie's ihm im Winter geht. - Schulfreund, 82, 38. Heunt. * A guet'n Heunt. - Lindermayr. (Ich wünsche) einen guten Morgen. Heuntraube. Wer Heuntrauben isst, darf sich nicht zu fest einnesteln. - Nass. Schulbl., XIV, 5. 1) Eine von den Hunnen im Jahre 906 eingeführte Weinsorte, deren Genuss sehr durchschlagend wirken soll. Heuochs. * Es ist ein wahrer Heuochs. Ein grober, plumper Mensch. Fischart ( Gesch.) hat Heydochs, Dähnert: Heu-Osse, Schambach: Hünosse, Hürosse. Bei Neocorus (II, 501) heisst es: "Se mit einem schimplicken Affahmen (Schimpfnamen) Hüerossen geschulden (gescholten)." Heup. In einer kleinen Heup (Bienenkorb) sitzt oft eine gute Biene. (Eifel.) - Schulfreund, 80, 17. Heupferd. * Du bist ein rechtes Heupferd. Frz.: Cheval de foin, cheval de rien. (Cahier, 337.) Heusack. * Du hast keinen Heusack daran. - Frischbier2, 1603. Keinen Schaden oder Verlust. Heuschober. 1 Der Heuschober soll den Kornschober dalenga kina. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 49. 2 Wer am Heuschober steht, pflückt davon. Holl.: Die aan den hooiberg staat, plukt. (Harrebomee, I, 330.) Heuschrecke. 1 Die Heuschrecke hat ein Pferdegebiss, einen Wolfshunger und einen Straussenmagen. 2 Die Heuschrecke merkt's, wenn ein kalter Wind kommen soll. 3 Eine Heuschrecke ist besser als nichts. 4 Jede Heuschrecke hält sich für eine Aegypterin. - Altmann VI, 495. 5 Was die Heuschrecken sparen, fressen oft der Raupen Scharen. *6 Eher werden die Heuschrecken das Strassenpflaster fressen. Lat.: Prius locusta bovem pariet, quam hoc fiat. (Faselius, 209.) *7 Heuschrecken beschlagen. *8 Heuschrecken sonnen. - Murner, Nb., 25. Leichter als eine Frau hüten. Heusden. Heusden mein, Mecheln dein. Als Johann von Brabant und der Graf von Flandern über den Besitz von Mecheln stritten, that der Schiedsrichter den Ausspruch, dass Heusden (Festung an der Maas) in Nordbrabant, bisher im Besitz des holländischen Grafen und der Herzoge von Brabant, an den [Spaltenumbruch] Grafen von Holland abgetreten, Mecheln dagegen dem Herzog von Brabant zugewiesen werde. Seit dieser Zeit wird das Sprichwort von denen gebraucht, die auf ihrem Recht bestehen. Heute. 1 Besser heut als morgen. - Eiselein, 308; Simrock, 4723; Braun, I, 1357. Mhd.: Hiute lieber, denne gester. (Heidin.) (Zingerle, 69.) 2 Besser heut als morgen, sagte Melcher, als ihm der Henker'den Strick um den Hals legte. Holl.: Beter van daag dan morgen, zei Krelis Louwen, en de beul sloeg hem den strop om de keel. (Harrebomee, I, 51.) 3 Besser heut ein Ei als morgen eine Henne. Böhm.: Lepsi dnes kus, nez zitra hus. (Celakovsky, 256.) 4 Ein Heute ist besser als zehn Morgen. - Ramann, I. Pred., II, 3; Simrock, 4724; Schlechta, 144; Körte, 2857; Reinsberg III, 5; Lohrengel, I, 228; Braun, I, 1366. Heute ist der ältere Bruder von morgen, sagen Neger Afrikas. Böhm.: Lepsi jedno dnes, nez dvoje zitra. (Celakovsky, 257.) Slow.: Lepsi bol, nez nebol. (Celakovsky, 257.) 5 Hegt äm 't Gield, moren ümsonst. (S. Geld 738.) - Schuster, 982. 6 Hegt u mir, moren un dir. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 538. 7 Hekt mässret et, morn geret et. - Schuster, 981. 8 Heut an mir, morgen an dir. - Franck, I, 60a u. 93a; Egenolff, 326b; Gruter, III, 49; Latendorf II, 16; Schottel, 1126b; Mayer, II, 136; Sailer, 63. 9 Heut an mir, nächst an dir; allzeit sei bereit. - Hertz, 80. Grabinschrift zu Kloster Schönthal in Würtemberg. 10 Heut der erden Herr, morgen der erden vnterthan. - Henisch, 918, 3. 11 Heut ein Betrieger, morgen ein Betrogener. - Lehmann, II, 265, 50. 12 Heut ein Ehemann, morgen ein Wittmann. - Lehmann, II, 265, 44. 13 Heut ein Freund, morgen ein Feind. - Lehmann, II, 265, 43; Reinsberg II, 125. 14 Heut ein Herr, morgen ein Knecht. - Petri, II, 380; Lehmann, II, 265; Sailer, 63; Simrock, 4717. Der Wechsel zwischen Ehre und Schmach, wie in mehrern andern hier unter "Heute" angeführten Sprichwörtern. Frz.: Aujourd'hui maistre, demain valet. (Leroux, II, 176; Kritzinger, 46b.) 15 Heut ein Ritter, morgen ein Leichenbitter. 16 Heut ein Schuldner, morgen ein Zahler. - Lehmann, II, 266, 53; Sailer, 63. 17 Heut ein Zahler, morgen ein Schuldner. Der Wechsel zwischen Reichthum und Armuth, wie in vielen andern. 18 Heut erfähret man, das man gestern nicht gewusst hat. - Henisch, 1575, 46; Simrock, 4721; Braun, I, 1361. 19 Heut etwas, morgen nichts. Holl.: Heden iets, morgen niets. (Harrebomee, I, 292.) 20 Heut Fried, morgen Krieg. - Lehmann, II, 256, 49. 21 Heut hesslich, morgen gresslich. - Petri, II, 379. 22 Heut hier, morgen anderswo. - Lehmann, II, 265, 36; Gruter, III, 49. Böhm.: Dnes jsme zde, a zitra kde. (Celakovsky, 310.) 23 Heut hoch vnd gross, morgen nackt vnd bloss. - Petri, II, 380. 24 Heut' im Putz, morgen im Schmuz. - Simrock, 4714; Körte, 2842; Braun, I, 1358. 25 Heut in Frewd, morgen in Leyd. - Lehmann, II, 265, 46. 26 Heut in Gnad, morgen in Vngnad. - Lehmann, II, 265, 42. 27 Heut' in Pracht, morgen veracht't. - Parömiakon, 3085. 28 Heut' in Saus und Braus, morgen im engen Haus. Frz.: Aujourd'huy en chere, demain en biere. (Leroux II, 176; Cahier, 287.) 29 Heut' ist der Mann. - Eiselein, 308. 30 Heut' ist der Tag. - Simrock, 4719. 31 Heut ist die beste Zeit. - Petri, II, 380.
[Spaltenumbruch]
*8 Er heult mit den Wölfen im Busch und blökt mit den Schafen im Felde. *9 Er heult Rotz und Dreck. (Nürtingen.) *10 Er heult wie ein Oderwolf. – Weinhold, 66. *11 Er heult wie ein Schlosserhund. (Rottenburg.) Wie ein Kettenhund; Schlosshund. (Nürtingen.) *12 Er (sie) heult wie eine Hellerhure. (Schles.) *13 Et hûlet un sûset as de Jôljägger met sîner helsken Jagd. – Lyra, 90. *14 Haulet Ju dach nich mehr up bi dat wat krüpt, wênet ju to dat, wat flügt. – Lyra, 90. *15 He hület as en Slots-Rüe (Hund). (Westf.) *16 Heil'n wie a Ködnhund. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 80. *17 Sie heult Rotz und Knobelich (Knoblauch). (Meiningen.) Heumonat. Fault im Heumonat eine Bürde Heu, so wächst eine Fahrt Trauben zu. (Eifel.) – Schulfreund, 82, 7. Heumond. 1 Wer im Heumond nicht gabelt, im Kornschnitt nicht zabelt, der geht im Winter mit dem Strohseil und fragt: Habt ihr Stroh und Heu feil? (S. Gabeln.) 2 Wer im Heumond nicht gabelt, im Kornschnitt nicht zabelt, im Herbst nicht früh aufsteht, mag sehn, wie's ihm im Winter geht. – Schulfreund, 82, 38. Heunt. * A guet'n Heunt. – Lindermayr. (Ich wünsche) einen guten Morgen. Heuntraube. Wer Heuntrauben isst, darf sich nicht zu fest einnesteln. – Nass. Schulbl., XIV, 5. 1) Eine von den Hunnen im Jahre 906 eingeführte Weinsorte, deren Genuss sehr durchschlagend wirken soll. Heuochs. * Es ist ein wahrer Heuochs. Ein grober, plumper Mensch. Fischart ( Gesch.) hat Heydochs, Dähnert: Heu-Osse, Schambach: Hünosse, Hürosse. Bei Neocorus (II, 501) heisst es: „Se mit einem schimplicken Affahmen (Schimpfnamen) Hüerossen geschulden (gescholten).“ Heup. In einer kleinen Heup (Bienenkorb) sitzt oft eine gute Biene. (Eifel.) – Schulfreund, 80, 17. Heupferd. * Du bist ein rechtes Heupferd. Frz.: Cheval de foin, cheval de rien. (Cahier, 337.) Heusack. * Du hast keinen Heusack daran. – Frischbier2, 1603. Keinen Schaden oder Verlust. Heuschober. 1 Der Heuschober soll den Kornschober dalenga kina. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 49. 2 Wer am Heuschober steht, pflückt davon. Holl.: Die aan den hooiberg staat, plukt. (Harrebomée, I, 330.) Heuschrecke. 1 Die Heuschrecke hat ein Pferdegebiss, einen Wolfshunger und einen Straussenmagen. 2 Die Heuschrecke merkt's, wenn ein kalter Wind kommen soll. 3 Eine Heuschrecke ist besser als nichts. 4 Jede Heuschrecke hält sich für eine Aegypterin. – Altmann VI, 495. 5 Was die Heuschrecken sparen, fressen oft der Raupen Scharen. *6 Eher werden die Heuschrecken das Strassenpflaster fressen. Lat.: Prius locusta bovem pariet, quam hoc fiat. (Faselius, 209.) *7 Heuschrecken beschlagen. *8 Heuschrecken sonnen. – Murner, Nb., 25. Leichter als eine Frau hüten. Heusden. Heusden mein, Mecheln dein. Als Johann von Brabant und der Graf von Flandern über den Besitz von Mecheln stritten, that der Schiedsrichter den Ausspruch, dass Heusden (Festung an der Maas) in Nordbrabant, bisher im Besitz des holländischen Grafen und der Herzoge von Brabant, an den [Spaltenumbruch] Grafen von Holland abgetreten, Mecheln dagegen dem Herzog von Brabant zugewiesen werde. Seit dieser Zeit wird das Sprichwort von denen gebraucht, die auf ihrem Recht bestehen. Heute. 1 Besser heut als morgen. – Eiselein, 308; Simrock, 4723; Braun, I, 1357. Mhd.: Hiute lieber, denne gester. (Heidin.) (Zingerle, 69.) 2 Besser heut als morgen, sagte Melcher, als ihm der Henker'den Strick um den Hals legte. Holl.: Beter van daag dan morgen, zei Krelis Louwen, en de beul sloeg hem den strop om de keel. (Harrebomée, I, 51.) 3 Besser heut ein Ei als morgen eine Henne. Böhm.: Lepší dnes kus, než zítra hus. (Čelakovsky, 256.) 4 Ein Heute ist besser als zehn Morgen. – Ramann, I. 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*8 Er heult mit den Wölfen im Busch und blökt mit den Schafen im Felde.
*9 Er heult Rotz und Dreck. (Nürtingen.)
*10 Er heult wie ein Oderwolf. – Weinhold, 66.
*11 Er heult wie ein Schlosserhund. (Rottenburg.)
Wie ein Kettenhund; Schlosshund. (Nürtingen.)
*12 Er (sie) heult wie eine Hellerhure. (Schles.)
*13 Et hûlet un sûset as de Jôljägger met sîner helsken Jagd. – Lyra, 90.
*14 Haulet Ju dach nich mehr up bi dat wat krüpt, wênet ju to dat, wat flügt. – Lyra, 90.
*15 He hület as en Slots-Rüe (Hund). (Westf.)
*16 Heil'n wie a Ködnhund. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 80.
*17 Sie heult Rotz und Knobelich (Knoblauch). (Meiningen.)
Heumonat.
Fault im Heumonat eine Bürde Heu, so wächst eine Fahrt Trauben zu. (Eifel.) – Schulfreund, 82, 7.
Heumond.
1 Wer im Heumond nicht gabelt, im Kornschnitt nicht zabelt, der geht im Winter mit dem Strohseil und fragt: Habt ihr Stroh und Heu feil? (S. Gabeln.)
2 Wer im Heumond nicht gabelt, im Kornschnitt nicht zabelt, im Herbst nicht früh aufsteht, mag sehn, wie's ihm im Winter geht. – Schulfreund, 82, 38.
Heunt.
* A guet'n Heunt. – Lindermayr.
(Ich wünsche) einen guten Morgen.
Heuntraube.
Wer Heuntrauben isst, darf sich nicht zu fest einnesteln. – Nass. Schulbl., XIV, 5.
1) Eine von den Hunnen im Jahre 906 eingeführte Weinsorte, deren Genuss sehr durchschlagend wirken soll.
Heuochs.
* Es ist ein wahrer Heuochs.
Ein grober, plumper Mensch. Fischart ( Gesch.) hat Heydochs, Dähnert: Heu-Osse, Schambach: Hünosse, Hürosse. Bei Neocorus (II, 501) heisst es: „Se mit einem schimplicken Affahmen (Schimpfnamen) Hüerossen geschulden (gescholten).“
Heup.
In einer kleinen Heup (Bienenkorb) sitzt oft eine gute Biene. (Eifel.) – Schulfreund, 80, 17.
Heupferd.
* Du bist ein rechtes Heupferd.
Frz.: Cheval de foin, cheval de rien. (Cahier, 337.)
Heusack.
* Du hast keinen Heusack daran. – Frischbier2, 1603.
Keinen Schaden oder Verlust.
Heuschober.
1 Der Heuschober soll den Kornschober dalenga kina. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 49.
2 Wer am Heuschober steht, pflückt davon.
Holl.: Die aan den hooiberg staat, plukt. (Harrebomée, I, 330.)
Heuschrecke.
1 Die Heuschrecke hat ein Pferdegebiss, einen Wolfshunger und einen Straussenmagen.
2 Die Heuschrecke merkt's, wenn ein kalter Wind kommen soll.
3 Eine Heuschrecke ist besser als nichts.
4 Jede Heuschrecke hält sich für eine Aegypterin. – Altmann VI, 495.
5 Was die Heuschrecken sparen, fressen oft der Raupen Scharen.
*6 Eher werden die Heuschrecken das Strassenpflaster fressen.
Lat.: Prius locusta bovem pariet, quam hoc fiat. (Faselius, 209.)
*7 Heuschrecken beschlagen.
*8 Heuschrecken sonnen. – Murner, Nb., 25.
Leichter als eine Frau hüten.
Heusden.
Heusden mein, Mecheln dein.
Als Johann von Brabant und der Graf von Flandern über den Besitz von Mecheln stritten, that der Schiedsrichter den Ausspruch, dass Heusden (Festung an der Maas) in Nordbrabant, bisher im Besitz des holländischen Grafen und der Herzoge von Brabant, an den
Grafen von Holland abgetreten, Mecheln dagegen dem Herzog von Brabant zugewiesen werde. Seit dieser Zeit wird das Sprichwort von denen gebraucht, die auf ihrem Recht bestehen.
Heute.
1 Besser heut als morgen. – Eiselein, 308; Simrock, 4723; Braun, I, 1357.
Mhd.: Hiute lieber, denne gester. (Heidin.) (Zingerle, 69.)
2 Besser heut als morgen, sagte Melcher, als ihm der Henker'den Strick um den Hals legte.
Holl.: Beter van daag dan morgen, zei Krelis Louwen, en de beul sloeg hem den strop om de keel. (Harrebomée, I, 51.)
3 Besser heut ein Ei als morgen eine Henne.
Böhm.: Lepší dnes kus, než zítra hus. (Čelakovsky, 256.)
4 Ein Heute ist besser als zehn Morgen. – Ramann, I. Pred., II, 3; Simrock, 4724; Schlechta, 144; Körte, 2857; Reinsberg III, 5; Lohrengel, I, 228; Braun, I, 1366.
Heute ist der ältere Bruder von morgen, sagen Neger Afrikas.
Böhm.: Lepší jedno dnes, než dvoje zítra. (Čelakovsky, 257.)
Slow.: Lepší bol, nĕž nĕbol. (Čelakovsky, 257.)
5 Hegt äm 't Gield, moren ümsonst. (S. Geld 738.) – Schuster, 982.
6 Hegt u mir, moren un dir. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 538.
7 Hekt mässrêt et, morn gerêt et. – Schuster, 981.
8 Heut an mir, morgen an dir. – Franck, I, 60a u. 93a; Egenolff, 326b; Gruter, III, 49; Latendorf II, 16; Schottel, 1126b; Mayer, II, 136; Sailer, 63.
9 Heut an mir, nächst an dir; allzeit sei bereit. – Hertz, 80.
Grabinschrift zu Kloster Schönthal in Würtemberg.
10 Heut der erden Herr, morgen der erden vnterthan. – Henisch, 918, 3.
11 Heut ein Betrieger, morgen ein Betrogener. – Lehmann, II, 265, 50.
12 Heut ein Ehemann, morgen ein Wittmann. – Lehmann, II, 265, 44.
13 Heut ein Freund, morgen ein Feind. – Lehmann, II, 265, 43; Reinsberg II, 125.
14 Heut ein Herr, morgen ein Knecht. – Petri, II, 380; Lehmann, II, 265; Sailer, 63; Simrock, 4717.
Der Wechsel zwischen Ehre und Schmach, wie in mehrern andern hier unter „Heute“ angeführten Sprichwörtern.
Frz.: Aujourd'hui maistre, demain valet. (Leroux, II, 176; Kritzinger, 46b.)
15 Heut ein Ritter, morgen ein Leichenbitter.
16 Heut ein Schuldner, morgen ein Zahler. – Lehmann, II, 266, 53; Sailer, 63.
17 Heut ein Zahler, morgen ein Schuldner.
Der Wechsel zwischen Reichthum und Armuth, wie in vielen andern.
18 Heut erfähret man, das man gestern nicht gewusst hat. – Henisch, 1575, 46; Simrock, 4721; Braun, I, 1361.
19 Heut etwas, morgen nichts.
Holl.: Heden iets, morgen niets. (Harrebomée, I, 292.)
20 Heut Fried, morgen Krieg. – Lehmann, II, 256, 49.
21 Heut hesslich, morgen gresslich. – Petri, II, 379.
22 Heut hier, morgen anderswo. – Lehmann, II, 265, 36; Gruter, III, 49.
Böhm.: Dnes jsme zde, a zítra kde. (Čelakovsky, 310.)
23 Heut hoch vnd gross, morgen nackt vnd bloss. – Petri, II, 380.
24 Heut' im Putz, morgen im Schmuz. – Simrock, 4714; Körte, 2842; Braun, I, 1358.
25 Heut in Frewd, morgen in Leyd. – Lehmann, II, 265, 46.
26 Heut in Gnad, morgen in Vngnad. – Lehmann, II, 265, 42.
27 Heut' in Pracht, morgen veracht't. – Parömiakon, 3085.
28 Heut' in Saus und Braus, morgen im engen Haus.
Frz.: Aujourd'huy en chère, demain en bière. (Leroux II, 176; Cahier, 287.)
29 Heut' ist der Mann. – Eiselein, 308.
30 Heut' ist der Tag. – Simrock, 4719.
31 Heut ist die beste Zeit. – Petri, II, 380.
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