Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *1395 Sein Geld hindert ihn im Laufen nicht.

Frz.: La pesanteur de son argent ne l'empeche pas d'escarpiner. (Kritzinger, 285a.)

*1396 Sein Geld in Banco legen.

Dass das Kapital mit dem Menschen stirbt. Es lustig verleben.

*1397 Sein Geld in die Grube werfen.

Es im Bergbau anlegen, was bei der Kostspieligkeit des Grubenbaues und der Ungewissheit des Ertrags sehr bedenklich und gewagt ist. - Der ganze, in seiner Allgemeinheit zu weit gehende Spruch lautet: Die Lüte, so ihr Geld bei Tag in die Gruben werfen und bei Licht (Grubenlicht der Knappen) wieder suchen, sind wol nit recht gescheid. Der Witz liegt darin, dass man bei Tage das Geld wegwirft und mit dem Licht in der Hand wieder sucht. Wenn man aber nur am Tage einen Pfennig wegwirft und mit Licht einen Thaler gewinnt, so geht die Thorheit schon an.

*1398 Sein Geld ist dünn worden.

Frz.: Mon argent est bien examine. (Kritzinger, 275b).

*1399 Sein Geld ist jhm an die Rieben gewachsen. - Mathesy, 192b.

*1400 Sein Geld ist so dumm wie er. - Körte, 1908; Simrock, 3335.

*1401 Sein Geld ist unmüssig. - Schottel, 1125a.

"Es schreyet immer: lass aus, lass aus!"

*1402 Sein Geld ist wie Zachäus auf allen Kirchweihen. - Körte, 1950; Braun, I, 702.

*1403 Sein Geld mit Scheffeln messen.

"Einer, der geprahlt hatte, dass er seine Dukaten mit Scheffeln messe, brachte, als er zeigen musste, ein wunziges Rändel hervor und sagte, im Dukatenmasse sei eine Verjüngung eingetreten." (Hebel.)

Holl.: Hij heeft het van dag goed gehad, men zoude zijn geld wel op een' kordewagen t' huis brengen. (Harrebomee, I, 221.)

Lat.: Modio paternam metiar pecuniam. (Philippi, I, 253.)

*1404 Sein Geld schreit immer: Lass mich aus. - Sailer, 295.

Von einem Verschwender.

Holl.: Hij weet niet, dat het geld waarde heeft. (Harrebomee, I, 221.)

*1405 Sein Geld wie einen todten Hund liegen lassen.

Es nicht benutzen.

*1406 Sein Gelt in einen löcherten Beutel fallen lassen. - Chemnitius, II, 366.

*1407 Sein Gelt ist ein Hur, es will nur vnter fremden Leuthen seyn. - Henisch, 1475, 21; Sailer, 295; Schottel, 1125a; Körte, 1950.

Vom Verschwender.

Dän.: Hans penge er ligesom horer, vil altid vaere blant fremmede, ei ligge stille. (Prov. dan., 453.)

*1408 Sein gelt vnd sein weib seind sein meyster, wie siben hund eins hasen. (S. Geben 230, 331, 237, 238, 240, 242 u. 250.) - Franck, II, 112b; Körte, 1971.

*1409 Sie verdient ihr Geld mit der Hand, worauf sie sitzt. - Geiler, Nsch., 33, in Kloster, I, 408.

*1410 Sin Geld mit drögem (trockenem) Munde verteren.

Viel ausgeben, ohne dafür etwas zu geniessen.

*1411 Um baar Geld spielen.

Mit Treu und Glauben verfahren.

Frz.: Jouer bon jeu bon argent. (Starschedel, 20.)

*1412 Um Geld heirathet er ohne Zweifel die Tochter vom Teufel. (Wal.)

*1413 Um Geld und gute Worte.

*1414 Unner Gald is ah kä Blach (Blech). (Oberharz.) - Lohrengel, II, 477.

*1415 Verdient gelt inn einen löcherten Beutel legen. - Henisch, 1469, 9.

Holl.: Bij hem zinkt het geld in een grondeloozen put. (Harrebomee, I, 217.)

*1416 Was kan das liebe gelt nicht thun! - Henisch, 1468, 55.

Holl.: Wat kan het lieve geld niet doen. (Harrebomee, I, 223.)

*1417 Was macht man nicht alles für Geld!

Holl.: Wat wordt er niet al gedaan om dat smerige geld. (Harrebomee, I, 223.)

*1418 Wenn es Geld regnete, sollt' er sich unter die Traufe setzen.

Holl.: Regende het geld, elk zou eene tobbe onder de goot zetten. (Harrebomee, I, 222.)

*1419 Wer Geld von ihm begehrt, greift ihm ans Herz (an die Seele, ans Leben).

Frz.: C'est lui arracher l'ame que de lui demander de l'argent. (Kritzinger, 24.)

[Spaltenumbruch] *1420 Wider Geld, dos mei Moan nich wess. (Schles.) - Frommann, III, 416, 622.

Holl.: Als weer, daar mijne vrouw niet van weet. (Harrebomee, I, 217.)


Geldbeutel.

1 Bim Geldbül schedt (scheidet) sik de Fröndskop. (Westf.)

Böhm.: Pokud mesce, potud pritele. - Radi se mejme, a kazdy svuj mesec dbejme. (Celakovsky, 235.)

2 Erst wirf in deinen Geldbeutel (den Kaufpreis) und dann öffne deinen Sack zum Verkauf. - Tendlau, 782.

3 Jeder muss mit seinem Geldbeutel zu Rathe gehen.

4 Wer auf den Geldbeutel zielt, trifft das Herz nicht.

5 Wu mei Galdbeitel aufgieht, racht meine Kich. (Oberharz.) - Lohrengel, I, 909.

*6 Sein Geldbeutel hat die Schwindsucht.

Holl.: Hij draagt het geld in zijnen zak, maar er is een gat in. (Harrebomee, I, 221.)


Geldbrotz.

* Zu den Geldbrotzen gehören.

Von den Reichen, die ausser dem Gelde keinen Werth kennen. "Leute vom Sauadel oder Gel brotzenthum, die stolz sind auf ihre Glacehandschuhlumpen." (Lucifer, Neuyork vom 26. Jan. 1851.)


Geldgeben.

Wenn man vom Geldgeben redt, so ist niemand zu Hause.


Geldgeiz.

Geldgeitz vnd Ehrgeitz thut die lenge nichts guts. - Petri, II, 329.


Geldhard.

Geldhard's Bruder heisst Sorghard.

Die Russen sagen: Rublow's Gefährte heisst Sabotow.


Geldhunger.

Gelthunger, auss wem machstu nicht ein Vnger. - Lehmann, II, 228, 93; Simrock, 3338a.

Frz.: Maudite faim d'argent, que tu causes de maux. (Kritzinger, 34b.)

Lat.: Amor sceleratus habendi. (Ovid.) - Auri sacra fames. (Virgil.) (Büchmann, 126.)


Geldhusten.

* Wenn der Geldhusten kommt.

Hoffnung auf ausserordentlichen Gewinn, auch einen Glücksfall ausdrückend.


Geldkasten.

1 Der Geldkasten hat eine Decke, aber keinen Himmel.

2 In einen offenen Geldkasten greift auch wol eine ehrliche Hand.

3 Wer einen Geldkasten aufschliessen kann, der kann auch einen Menschen aufschliessen.

Ihm seine Geheimnisse entlocken; denn Geld öffnet alle Schlösser, auch das Mund und Herzensschloss.

*4 Auf jemandes Geldkasten sitzen.

Wenn uns jemand ganz und gar verpflichtet und verbindlich ist.

*5 Er schläft auf dem Geldkasten.

Lat.: Clausis thesaurig incubat. (Quinctilian.) (Binder II, 505; Faselius, 45; Wiegand, 1090.)


Geldkatze.

1 Wenn die Geldkatze leer, so wird der Kopf schwer.

Böhm.: Kdyz v pytliku penez neni, tehdy se i rozum meni. (Celakovsky, 174.)

Poln.: Kiedy groszy w pytlu nenie, w ten czas sie i rozum zmien. (Celakovsky, 174.)

*2 Die Geldkatze ist keine Kopfbinde.

Der Kopf soll frei sein, er soll nicht unter dem beengenden Einflusse des Geldes stehen.


Geldkiste.

Er besitzt eine Geldkiste, aber er hat den Schlüssel dazu verloren.

Holl.: Het is eene levende geldkist. (Harrebomee, I, 218.)


Geldlos.

1 Besser geldlos als freundlos.

Holl.: Liever geldeloos dan vriendeloos. (Harrebomee, I, 221.)

2 Geldlos - freundlos.

Holl.: Geldeloos, vriendeloos. (Harrebomee, I, 218.)


Geldnoth.

1 Geldnoth - grosse Noth.

Frz.: Faulte d'argent c'est douleur non pareille. (Leroux, II, 87.)

[Spaltenumbruch] *1395 Sein Geld hindert ihn im Laufen nicht.

Frz.: La pesanteur de son argent ne l'empêche pas d'escarpiner. (Kritzinger, 285a.)

*1396 Sein Geld in Banco legen.

Dass das Kapital mit dem Menschen stirbt. Es lustig verleben.

*1397 Sein Geld in die Grube werfen.

Es im Bergbau anlegen, was bei der Kostspieligkeit des Grubenbaues und der Ungewissheit des Ertrags sehr bedenklich und gewagt ist. – Der ganze, in seiner Allgemeinheit zu weit gehende Spruch lautet: Die Lüte, so ihr Geld bei Tag in die Gruben werfen und bei Licht (Grubenlicht der Knappen) wieder suchen, sind wol nit recht gescheid. Der Witz liegt darin, dass man bei Tage das Geld wegwirft und mit dem Licht in der Hand wieder sucht. Wenn man aber nur am Tage einen Pfennig wegwirft und mit Licht einen Thaler gewinnt, so geht die Thorheit schon an.

*1398 Sein Geld ist dünn worden.

Frz.: Mon argent est bien examiné. (Kritzinger, 275b).

*1399 Sein Geld ist jhm an die Rieben gewachsen.Mathesy, 192b.

*1400 Sein Geld ist so dumm wie er.Körte, 1908; Simrock, 3335.

*1401 Sein Geld ist unmüssig.Schottel, 1125a.

„Es schreyet immer: lass aus, lass aus!“

*1402 Sein Geld ist wie Zachäus auf allen Kirchweihen.Körte, 1950; Braun, I, 702.

*1403 Sein Geld mit Scheffeln messen.

„Einer, der geprahlt hatte, dass er seine Dukaten mit Scheffeln messe, brachte, als er zeigen musste, ein wunziges Rändel hervor und sagte, im Dukatenmasse sei eine Verjüngung eingetreten.“ (Hebel.)

Holl.: Hij heeft het van dag goed gehad, men zoude zijn geld wel op een' kordewagen t' huis brengen. (Harrebomée, I, 221.)

Lat.: Modio paternam metiar pecuniam. (Philippi, I, 253.)

*1404 Sein Geld schreit immer: Lass mich aus.Sailer, 295.

Von einem Verschwender.

Holl.: Hij weet niet, dat het geld waarde heeft. (Harrebomée, I, 221.)

*1405 Sein Geld wie einen todten Hund liegen lassen.

Es nicht benutzen.

*1406 Sein Gelt in einen löcherten Beutel fallen lassen.Chemnitius, II, 366.

*1407 Sein Gelt ist ein Hur, es will nur vnter fremden Leuthen seyn.Henisch, 1475, 21; Sailer, 295; Schottel, 1125a; Körte, 1950.

Vom Verschwender.

Dän.: Hans penge er ligesom horer, vil altid være blant fremmede, ei ligge stille. (Prov. dan., 453.)

*1408 Sein gelt vnd sein weib seind sein meyster, wie siben hund eins hasen. (S. Geben 230, 331, 237, 238, 240, 242 u. 250.)Franck, II, 112b; Körte, 1971.

*1409 Sie verdient ihr Geld mit der Hand, worauf sie sitzt.Geiler, Nsch., 33, in Kloster, I, 408.

*1410 Sin Geld mit drögem (trockenem) Munde vertêren.

Viel ausgeben, ohne dafür etwas zu geniessen.

*1411 Um baar Geld spielen.

Mit Treu und Glauben verfahren.

Frz.: Jouer bon jeu bon argent. (Starschedel, 20.)

*1412 Um Geld heirathet er ohne Zweifel die Tochter vom Teufel. (Wal.)

*1413 Um Geld und gute Worte.

*1414 Unner Gald is ah kä Blach (Blech). (Oberharz.) – Lohrengel, II, 477.

*1415 Verdient gelt inn einen löcherten Beutel legen.Henisch, 1469, 9.

Holl.: Bij hem zinkt het geld in een grondeloozen put. (Harrebomée, I, 217.)

*1416 Was kan das liebe gelt nicht thun!Henisch, 1468, 55.

Holl.: Wat kan het lieve geld niet doen. (Harrebomée, I, 223.)

*1417 Was macht man nicht alles für Geld!

Holl.: Wat wordt er niet al gedaan om dat smerige geld. (Harrebomée, I, 223.)

*1418 Wenn es Geld regnete, sollt' er sich unter die Traufe setzen.

Holl.: Regende het geld, elk zou eene tobbe onder de goot zetten. (Harrebomée, I, 222.)

*1419 Wer Geld von ihm begehrt, greift ihm ans Herz (an die Seele, ans Leben).

Frz.: C'est lui arracher l'ame que de lui demander de l'argent. (Kritzinger, 24.)

[Spaltenumbruch] *1420 Wider Geld, dos mei Moan nich wêss. (Schles.) – Frommann, III, 416, 622.

Holl.: Als weêr, daar mijne vrouw niet van weet. (Harrebomée, I, 217.)


Geldbeutel.

1 Bim Geldbül schedt (scheidet) sik de Fröndskop. (Westf.)

Böhm.: Pokud mĕšce, potud přítele. – Rádi se mĕjme, a každy svuj mĕšec dbejme. (Čelakovský, 235.)

2 Erst wirf in deinen Geldbeutel (den Kaufpreis) und dann öffne deinen Sack zum Verkauf.Tendlau, 782.

3 Jeder muss mit seinem Geldbeutel zu Rathe gehen.

4 Wer auf den Geldbeutel zielt, trifft das Herz nicht.

5 Wu mei Galdbeitel aufgieht, râcht meine Kich. (Oberharz.) – Lohrengel, I, 909.

*6 Sein Geldbeutel hat die Schwindsucht.

Holl.: Hij draagt het geld in zijnen zak, maar er is een gat in. (Harrebomée, I, 221.)


Geldbrotz.

* Zu den Geldbrotzen gehören.

Von den Reichen, die ausser dem Gelde keinen Werth kennen. „Leute vom Sauadel oder Gel brotzenthum, die stolz sind auf ihre Glacéhandschuhlumpen.“ (Lucifer, Neuyork vom 26. Jan. 1851.)


Geldgeben.

Wenn man vom Geldgeben redt, so ist niemand zu Hause.


Geldgeiz.

Geldgeitz vnd Ehrgeitz thut die lenge nichts guts.Petri, II, 329.


Geldhard.

Geldhard's Bruder heisst Sorghard.

Die Russen sagen: Rublow's Gefährte heisst Sabotow.


Geldhunger.

Gelthunger, auss wem machstu nicht ein Vnger.Lehmann, II, 228, 93; Simrock, 3338a.

Frz.: Maudite faim d'argent, que tu causes de maux. (Kritzinger, 34b.)

Lat.: Amor sceleratus habendi. (Ovid.) – Auri sacra fames. (Virgil.) (Büchmann, 126.)


Geldhusten.

* Wenn der Geldhusten kommt.

Hoffnung auf ausserordentlichen Gewinn, auch einen Glücksfall ausdrückend.


Geldkasten.

1 Der Geldkasten hat eine Decke, aber keinen Himmel.

2 In einen offenen Geldkasten greift auch wol eine ehrliche Hand.

3 Wer einen Geldkasten aufschliessen kann, der kann auch einen Menschen aufschliessen.

Ihm seine Geheimnisse entlocken; denn Geld öffnet alle Schlösser, auch das Mund und Herzensschloss.

*4 Auf jemandes Geldkasten sitzen.

Wenn uns jemand ganz und gar verpflichtet und verbindlich ist.

*5 Er schläft auf dem Geldkasten.

Lat.: Clausis thesaurig incubat. (Quinctilian.) (Binder II, 505; Faselius, 45; Wiegand, 1090.)


Geldkatze.

1 Wenn die Geldkatze leer, so wird der Kopf schwer.

Böhm.: Když v pytlíku penĕz není, tehdy se i rozum mĕní. (Čelakovský, 174.)

Poln.: Kiedy groszy w pytlu nenié, w ten czas się i rozum zmien. (Čelakovský, 174.)

*2 Die Geldkatze ist keine Kopfbinde.

Der Kopf soll frei sein, er soll nicht unter dem beengenden Einflusse des Geldes stehen.


Geldkiste.

Er besitzt eine Geldkiste, aber er hat den Schlüssel dazu verloren.

Holl.: Het is eene levende geldkist. (Harrebomée, I, 218.)


Geldlos.

1 Besser geldlos als freundlos.

Holl.: Liever geldeloos dan vriendeloos. (Harrebomée, I, 221.)

2 Geldlos – freundlos.

Holl.: Geldeloos, vriendeloos. (Harrebomée, I, 218.)


Geldnoth.

1 Geldnoth – grosse Noth.

Frz.: Faulte d'argent c'est douleur non pareille. (Leroux, II, 87.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0791" n="[763]"/><cb n="1525"/>
*1395 Sein Geld hindert ihn im Laufen nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: La pesanteur de son argent ne l'empêche pas d'escarpiner. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 285<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1396 Sein Geld in Banco legen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dass das Kapital mit dem Menschen stirbt. Es lustig verleben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1397 Sein Geld in die Grube werfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es im Bergbau anlegen, was bei der Kostspieligkeit des Grubenbaues und der Ungewissheit des Ertrags sehr bedenklich und gewagt ist. &#x2013; Der ganze, in seiner Allgemeinheit zu weit gehende Spruch lautet: Die Lüte, so ihr Geld bei Tag in die Gruben werfen und bei Licht (Grubenlicht der Knappen) wieder suchen, sind wol nit recht gescheid. Der Witz liegt darin, dass man bei Tage das Geld wegwirft und mit dem Licht in der Hand wieder sucht. Wenn man aber nur am Tage einen Pfennig wegwirft und mit Licht einen Thaler gewinnt, so geht die Thorheit schon an.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1398 Sein Geld ist dünn worden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Mon argent est bien examiné. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 275<hi rendition="#sup">b</hi></hi>).</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1399 Sein Geld ist jhm an die Rieben gewachsen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 192<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1400 Sein Geld ist so dumm wie er.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 1908; Simrock, 3335.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1401 Sein Geld ist unmüssig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1125<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Es schreyet immer: lass aus, lass aus!&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1402 Sein Geld ist wie Zachäus auf allen Kirchweihen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 1950; Braun, I, 702.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1403 Sein Geld mit Scheffeln messen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Einer, der geprahlt hatte, dass er seine Dukaten mit Scheffeln messe, brachte, als er zeigen musste, ein wunziges Rändel hervor und sagte, im Dukatenmasse sei eine Verjüngung eingetreten.&#x201C; (<hi rendition="#i">Hebel.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft het van dag goed gehad, men zoude zijn geld wel op een' kordewagen t' huis brengen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 221.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Modio paternam metiar pecuniam. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 253.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1404 Sein Geld schreit immer: Lass mich aus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 295.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem Verschwender.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij weet niet, dat het geld waarde heeft. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 221.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1405 Sein Geld wie einen todten Hund liegen lassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es nicht benutzen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1406 Sein Gelt in einen löcherten Beutel fallen lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chemnitius, II, 366.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1407 Sein Gelt ist ein Hur, es will nur vnter fremden Leuthen seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1475, 21; Sailer, 295; Schottel, 1125<hi rendition="#sup">a</hi>; Körte, 1950.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Vom Verschwender.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hans penge er ligesom horer, vil altid være blant fremmede, ei ligge stille. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 453.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1408 Sein gelt vnd sein weib seind sein meyster, wie siben hund eins hasen. (S. Geben  230,  331,  237,  238,  240,  242 u.  250.)</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 112<hi rendition="#sup">b</hi>; Körte, 1971.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1409 Sie verdient ihr Geld mit der Hand, worauf sie sitzt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geiler, Nsch., 33, in Kloster, I, 408.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1410 Sin Geld mit drögem (trockenem) Munde vertêren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Viel ausgeben, ohne dafür etwas zu geniessen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1411 Um baar Geld spielen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit Treu und Glauben verfahren.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Jouer bon jeu bon argent. (<hi rendition="#i">Starschedel, 20.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1412 Um Geld heirathet er ohne Zweifel die Tochter vom Teufel.</hi> (<hi rendition="#i">Wal.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1413 Um Geld und gute Worte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1414 Unner Gald is ah kä Blach (Blech).</hi> (<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Lohrengel, II, 477.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1415 Verdient gelt inn einen löcherten Beutel legen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1469, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Bij hem zinkt het geld in een grondeloozen put. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 217.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1416 Was kan das liebe gelt nicht thun!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1468, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wat kan het lieve geld niet doen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 223.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1417 Was macht man nicht alles für Geld!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wat wordt er niet al gedaan om dat smerige geld. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 223.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1418 Wenn es Geld regnete, sollt' er sich unter die Traufe setzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Regende het geld, elk zou eene tobbe onder de goot zetten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 222.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1419 Wer Geld von ihm begehrt, greift ihm ans Herz (an die Seele, ans Leben).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est lui arracher l'ame que de lui demander de l'argent. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 24.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1526"/>
*1420 Wider Geld, dos mei Moan nich wêss.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 416, 622.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als weêr, daar mijne vrouw niet van weet. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 217.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geldbeutel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Bim Geldbül schedt (scheidet) sik de Fröndskop.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Pokud m&#x0115;&#x0161;ce, potud p&#x0159;ítele. &#x2013; Rádi se m&#x0115;jme, a ka&#x017E;dy svuj m&#x0115;&#x0161;ec dbejme. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 235.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Erst wirf in deinen Geldbeutel (den Kaufpreis) und dann öffne deinen Sack zum Verkauf.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 782.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Jeder muss mit seinem Geldbeutel zu Rathe gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Wer auf den Geldbeutel zielt, trifft das Herz nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Wu mei Galdbeitel aufgieht, râcht meine Kich.</hi> (<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Lohrengel, I, 909.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Sein Geldbeutel hat die Schwindsucht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij draagt het geld in zijnen zak, maar er is een gat in. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 221.</hi>)</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geldbrotz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Zu den Geldbrotzen gehören.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von den Reichen, die ausser dem Gelde keinen Werth kennen. &#x201E;Leute vom Sauadel oder Gel brotzenthum, die stolz sind auf ihre Glacéhandschuhlumpen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Lucifer, Neuyork vom 26. Jan. 1851.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geldgeben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wenn man vom Geldgeben redt, so ist niemand zu Hause.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geldgeiz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Geldgeitz vnd Ehrgeitz thut die lenge nichts guts.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 329.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geldhard.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Geldhard's Bruder heisst Sorghard.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen sagen: Rublow's Gefährte heisst Sabotow.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geldhunger.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Gelthunger, auss wem machstu nicht ein Vnger.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 228, 93; Simrock, 3338<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Maudite faim d'argent, que tu causes de maux. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 34<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Amor sceleratus habendi. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) &#x2013; Auri sacra fames. (<hi rendition="#i">Virgil.</hi>) (<hi rendition="#i">Büchmann, 126.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geldhusten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Wenn der Geldhusten kommt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Hoffnung auf ausserordentlichen Gewinn, auch einen Glücksfall ausdrückend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geldkasten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Der Geldkasten hat eine Decke, aber keinen Himmel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 In einen offenen Geldkasten greift auch wol eine ehrliche Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wer einen Geldkasten aufschliessen kann, der kann auch einen Menschen aufschliessen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihm seine Geheimnisse entlocken; denn Geld öffnet alle Schlösser, auch das Mund und Herzensschloss.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Auf jemandes Geldkasten sitzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn uns jemand ganz und gar verpflichtet und verbindlich ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Er schläft auf dem Geldkasten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Clausis thesaurig incubat. (<hi rendition="#i">Quinctilian.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 505; Faselius, 45; Wiegand, 1090.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geldkatze.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Wenn die Geldkatze leer, so wird der Kopf schwer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdy&#x017E; v pytlíku pen&#x0115;z není, tehdy se i rozum m&#x0115;ní. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 174.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kiedy groszy w pytlu nenié, w ten czas si&#x0119; i rozum zmien. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 174.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Die Geldkatze ist keine Kopfbinde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Kopf soll frei sein, er soll nicht unter dem beengenden Einflusse des Geldes stehen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geldkiste.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Er besitzt eine Geldkiste, aber er hat den Schlüssel dazu verloren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is eene levende geldkist. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 218.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geldlos.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Besser geldlos als freundlos.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Liever geldeloos dan vriendeloos. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 221.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Geldlos &#x2013; freundlos.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geldeloos, vriendeloos. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 218.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geldnoth.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Geldnoth &#x2013; grosse Noth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Faulte d'argent c'est douleur non pareille. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 87.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[763]/0791] *1395 Sein Geld hindert ihn im Laufen nicht. Frz.: La pesanteur de son argent ne l'empêche pas d'escarpiner. (Kritzinger, 285a.) *1396 Sein Geld in Banco legen. Dass das Kapital mit dem Menschen stirbt. Es lustig verleben. *1397 Sein Geld in die Grube werfen. Es im Bergbau anlegen, was bei der Kostspieligkeit des Grubenbaues und der Ungewissheit des Ertrags sehr bedenklich und gewagt ist. – Der ganze, in seiner Allgemeinheit zu weit gehende Spruch lautet: Die Lüte, so ihr Geld bei Tag in die Gruben werfen und bei Licht (Grubenlicht der Knappen) wieder suchen, sind wol nit recht gescheid. Der Witz liegt darin, dass man bei Tage das Geld wegwirft und mit dem Licht in der Hand wieder sucht. Wenn man aber nur am Tage einen Pfennig wegwirft und mit Licht einen Thaler gewinnt, so geht die Thorheit schon an. *1398 Sein Geld ist dünn worden. Frz.: Mon argent est bien examiné. (Kritzinger, 275b). *1399 Sein Geld ist jhm an die Rieben gewachsen. – Mathesy, 192b. *1400 Sein Geld ist so dumm wie er. – Körte, 1908; Simrock, 3335. *1401 Sein Geld ist unmüssig. – Schottel, 1125a. „Es schreyet immer: lass aus, lass aus!“ *1402 Sein Geld ist wie Zachäus auf allen Kirchweihen. – Körte, 1950; Braun, I, 702. *1403 Sein Geld mit Scheffeln messen. „Einer, der geprahlt hatte, dass er seine Dukaten mit Scheffeln messe, brachte, als er zeigen musste, ein wunziges Rändel hervor und sagte, im Dukatenmasse sei eine Verjüngung eingetreten.“ (Hebel.) Holl.: Hij heeft het van dag goed gehad, men zoude zijn geld wel op een' kordewagen t' huis brengen. (Harrebomée, I, 221.) Lat.: Modio paternam metiar pecuniam. (Philippi, I, 253.) *1404 Sein Geld schreit immer: Lass mich aus. – Sailer, 295. Von einem Verschwender. Holl.: Hij weet niet, dat het geld waarde heeft. (Harrebomée, I, 221.) *1405 Sein Geld wie einen todten Hund liegen lassen. Es nicht benutzen. *1406 Sein Gelt in einen löcherten Beutel fallen lassen. – Chemnitius, II, 366. *1407 Sein Gelt ist ein Hur, es will nur vnter fremden Leuthen seyn. – Henisch, 1475, 21; Sailer, 295; Schottel, 1125a; Körte, 1950. Vom Verschwender. Dän.: Hans penge er ligesom horer, vil altid være blant fremmede, ei ligge stille. (Prov. dan., 453.) *1408 Sein gelt vnd sein weib seind sein meyster, wie siben hund eins hasen. (S. Geben 230, 331, 237, 238, 240, 242 u. 250.) – Franck, II, 112b; Körte, 1971. *1409 Sie verdient ihr Geld mit der Hand, worauf sie sitzt. – Geiler, Nsch., 33, in Kloster, I, 408. *1410 Sin Geld mit drögem (trockenem) Munde vertêren. Viel ausgeben, ohne dafür etwas zu geniessen. *1411 Um baar Geld spielen. Mit Treu und Glauben verfahren. Frz.: Jouer bon jeu bon argent. (Starschedel, 20.) *1412 Um Geld heirathet er ohne Zweifel die Tochter vom Teufel. (Wal.) *1413 Um Geld und gute Worte. *1414 Unner Gald is ah kä Blach (Blech). (Oberharz.) – Lohrengel, II, 477. *1415 Verdient gelt inn einen löcherten Beutel legen. – Henisch, 1469, 9. Holl.: Bij hem zinkt het geld in een grondeloozen put. (Harrebomée, I, 217.) *1416 Was kan das liebe gelt nicht thun! – Henisch, 1468, 55. Holl.: Wat kan het lieve geld niet doen. (Harrebomée, I, 223.) *1417 Was macht man nicht alles für Geld! Holl.: Wat wordt er niet al gedaan om dat smerige geld. (Harrebomée, I, 223.) *1418 Wenn es Geld regnete, sollt' er sich unter die Traufe setzen. Holl.: Regende het geld, elk zou eene tobbe onder de goot zetten. (Harrebomée, I, 222.) *1419 Wer Geld von ihm begehrt, greift ihm ans Herz (an die Seele, ans Leben). Frz.: C'est lui arracher l'ame que de lui demander de l'argent. (Kritzinger, 24.) *1420 Wider Geld, dos mei Moan nich wêss. (Schles.) – Frommann, III, 416, 622. Holl.: Als weêr, daar mijne vrouw niet van weet. (Harrebomée, I, 217.) Geldbeutel. 1 Bim Geldbül schedt (scheidet) sik de Fröndskop. (Westf.) Böhm.: Pokud mĕšce, potud přítele. – Rádi se mĕjme, a každy svuj mĕšec dbejme. (Čelakovský, 235.) 2 Erst wirf in deinen Geldbeutel (den Kaufpreis) und dann öffne deinen Sack zum Verkauf. – Tendlau, 782. 3 Jeder muss mit seinem Geldbeutel zu Rathe gehen. 4 Wer auf den Geldbeutel zielt, trifft das Herz nicht. 5 Wu mei Galdbeitel aufgieht, râcht meine Kich. (Oberharz.) – Lohrengel, I, 909. *6 Sein Geldbeutel hat die Schwindsucht. Holl.: Hij draagt het geld in zijnen zak, maar er is een gat in. (Harrebomée, I, 221.) Geldbrotz. * Zu den Geldbrotzen gehören. Von den Reichen, die ausser dem Gelde keinen Werth kennen. „Leute vom Sauadel oder Gel brotzenthum, die stolz sind auf ihre Glacéhandschuhlumpen.“ (Lucifer, Neuyork vom 26. Jan. 1851.) Geldgeben. Wenn man vom Geldgeben redt, so ist niemand zu Hause. Geldgeiz. Geldgeitz vnd Ehrgeitz thut die lenge nichts guts. – Petri, II, 329. Geldhard. Geldhard's Bruder heisst Sorghard. Die Russen sagen: Rublow's Gefährte heisst Sabotow. Geldhunger. Gelthunger, auss wem machstu nicht ein Vnger. – Lehmann, II, 228, 93; Simrock, 3338a. Frz.: Maudite faim d'argent, que tu causes de maux. (Kritzinger, 34b.) Lat.: Amor sceleratus habendi. (Ovid.) – Auri sacra fames. (Virgil.) (Büchmann, 126.) Geldhusten. * Wenn der Geldhusten kommt. Hoffnung auf ausserordentlichen Gewinn, auch einen Glücksfall ausdrückend. Geldkasten. 1 Der Geldkasten hat eine Decke, aber keinen Himmel. 2 In einen offenen Geldkasten greift auch wol eine ehrliche Hand. 3 Wer einen Geldkasten aufschliessen kann, der kann auch einen Menschen aufschliessen. Ihm seine Geheimnisse entlocken; denn Geld öffnet alle Schlösser, auch das Mund und Herzensschloss. *4 Auf jemandes Geldkasten sitzen. Wenn uns jemand ganz und gar verpflichtet und verbindlich ist. *5 Er schläft auf dem Geldkasten. Lat.: Clausis thesaurig incubat. (Quinctilian.) (Binder II, 505; Faselius, 45; Wiegand, 1090.) Geldkatze. 1 Wenn die Geldkatze leer, so wird der Kopf schwer. Böhm.: Když v pytlíku penĕz není, tehdy se i rozum mĕní. (Čelakovský, 174.) Poln.: Kiedy groszy w pytlu nenié, w ten czas się i rozum zmien. (Čelakovský, 174.) *2 Die Geldkatze ist keine Kopfbinde. Der Kopf soll frei sein, er soll nicht unter dem beengenden Einflusse des Geldes stehen. Geldkiste. Er besitzt eine Geldkiste, aber er hat den Schlüssel dazu verloren. Holl.: Het is eene levende geldkist. (Harrebomée, I, 218.) Geldlos. 1 Besser geldlos als freundlos. Holl.: Liever geldeloos dan vriendeloos. (Harrebomée, I, 221.) 2 Geldlos – freundlos. Holl.: Geldeloos, vriendeloos. (Harrebomée, I, 218.) Geldnoth. 1 Geldnoth – grosse Noth. Frz.: Faulte d'argent c'est douleur non pareille. (Leroux, II, 87.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/791
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [763]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/791>, abgerufen am 22.12.2024.