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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *12 So geäl asse (Dukaten-)Gold. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 59, 61.


Gelbe (der).

Der gehl vnnd Schel bekompt den besten theil. - Lehmann, 825, 9.


Gelbes.

*1 Das Gelbe vom Schnabel wischen. - Schottel, 1118b.

*2 Dat fallt in't Gele. - Richey, 73.

Soviel wie: es fällt in den Dreck, wenn etwas mislingt.

*3 Er hat das Gelbe hinter den Ohren noch nicht verloren.

"Wenn mancher nur kaum das Gelb hinter den Ohren verloren und buchstabiren gelernt hat." (Simplicissimus, 1058.)

*4 Er mag sich erst das Gelbe vom Schnabel wischen.

Sich erst Erfahrungen und Kenntnisse einsammeln.

*5 Es ist ihm das Gelbe noch nicht vom Schnabel gewischt. - Sailer, 380.

*6 Ich will ihm das Gelbe vom Schnabel wischen, wie der Storch dem Frosche. - Eiselein, 218; Braun, I, 674; Körte, 1894a.


Gelbschnabel.

*1 Einem den Gelbschnabel zeigen.

Ihm seine Einfalt und Unerfahrenheit vorhalten.

Frz.: Faire montrer la bejaune a quelqu'un. (Leroux, II, 92.)

*2 Er ist ein Gelbschnabel. - Wurzbach II, 129; Braun, I, 675; Körte, 1894.

Im Simplicissimus (S. 42) heisst es: "Ein noch junger Gehl-Schnabel." Von einem jungen, unerfahrenen Menschen, der schon mitreden will. Der Hamburger sagt spottend von einem solchen: Snuf erst die Näse ut. Das Wort ist wol das französische bejaune (bec-jaune). Aus der Naturgeschichte ist bekannt, dass die Schnäbel der jungen Vögel mit einer gelben Haut besäumt sind. Daher bedient man sich des Ausdrucks auch zur Bezeichnung des Jugendlichen und Unreifen. Um diese Unreife zu bezeichnen, hat man auch die Redensart: Er ist noch nicht trocken hinter den Ohren. In Amrum: Hi as nogh eg drüüg beft a Uaren. Dort sagt man auch: Hi kaan a Box nogh egh sallew apoinj (er kann die Hosen noch nicht selbst aufbinden). Hi as nogh green (grün). Hi as nogh an greenen Snaatlekker (grüner Gelbschnabel). Hi as eg unnargrend (ihm ist die Wolle noch nicht losgewaschen). (Haupt, VIII, 356, 96.)

Frz.: Bejaune. (Leroux, I, 92.) - Il est si jeune, que si on lui tordait le nez, il en sortirait encore du lait.


Gelbsucht.

1 Wer die Gelbsucht hat, dem scheint alles gelb.

2 Wer die Gelbsucht (Dukatensucht) hat, ist schwer zu heilen. - Sprichwörtergarten, 212.


Gelchen.

Gelchen1, ich hab' dich lieb! - Tendlau, 283.

1) Verkleinerungsform von Angelika und Wortspiel mit Geldchen, um die Geldliebe zu bezeichnen.


Geld.

1 Ach, nun fällt mi all mein klen Geld bei. (Brandenburg.)

Ein Ausruf, der häufig erfolgt, wenn jemand durch irgendeinen Umstand an etwas erinnert wird, was er hätte thun sollen, aber bisher zu thun vergessen hat.

2 All weir1 Geld, dat 'et Weif nig wet. (Ostfries.) - Hauskalender, II; Frommann, II, 389, 27; Bueren, 25; Eichwald, 620.

1) Schon wieder.

3 Alles ums liebe Geld. - Eiselein, 221.

Holl.: Om gelds wille is 't al te doen. (Harrebomee, I, 222.)

4 Alls voor Geld, umsüst is de Dod. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4036.

5 Alls ward vör Geld makt, segt Sneider Meier, man ken Jumferschaft. (Hamburg.) - Hoefer, 747.

6 Alt Geld führt den Preis durch alle Welt.

Insofern es von besserm Gehalt ist, als das neuere, oder für Münzsammlungen.

7 Alt Geld, Heu und Brot kommen wohl zu statten.

Holl.: Oud geld, oud hooi en oud brood komt iemand wel te pas. (Harrebomee, I, 222.)

8 Alt Geld macht neuen Adel. - Franck, II, 85; Braun, I, 692; Graf, 34, 95.

Böhm.: Stare zboze cini novou slechtu. (Celakovsky, 164.)

Lat.: Antiqua aeris possessio nobilitat. - Crumena generosum facit. (Binder I, 253; II, 619; Manutius, 699; Seybold, 96.)

9 Alt gelt macht edel. - Franck, I, 147a; Henisch, 1467, 29; Petri, II, 13; Gruter, I, 4; Eyering, I, 36 u. 252; [Spaltenumbruch] Egenolff, 376b; Simrock, 3267; Körte, 1940; Graf, 34, 93; Berl. Monatschrift, XVI, 267.

Lat.: Et genus et formam regina pecunia donat. (Fischer, 81, 27; Gaal, 640; Kruse, 42, 1000.)

10 Altes Geld un junge Weiber sein zwä gudde Zeitverdreiber. (Waldeck.) - Curtze, 363, 588.

11 Am Geld, im Trunk und im Zorn erkennt man des Menschen Gemüth. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

12 Am Gelde riecht man's nicht, womit es verdient ist. - Körte, 1963; Körte2, 2417; Venedey, 120; Braun, I, 697; Simrock, 3325; Eiselein, 219.

Engl.: Money is welcome though it come in a dirty clout. (Bohn II, 14.)

13 An gezählt Geld is kaan Broche (Segen). (Jüd.-deutsch.) - Tendlau, 780.

14 At Jil as trinj. (Amrum.) - Haupt, 366, 263.

Das Geld ist rund.

15 Auss Gelt, Getrayd vnd Wein mag ohne sünd kein Wucher sein. - Henisch, 1469, 32; Petri, II, 268; Graf, 268, 262.

Vertritt die nur noch in mittelalterlichen Köpfen spukende, von den gesunden Grundsätzen einer vernünftigen Nationalökonomie unberührte Anschauung, dass der Preis gewisser Dinge, wozu die genannten gehören, nicht durch Angebot und Nachfrage, sondern durch Strafgesetze geregelt werde.

16 Baar Geld befriedigt die Welt.

Frz.: Argent contant rend l'homme content. (Kritzinger, 36a.)

17 Baar Geld dingt (kauft) wohlfeil. - Simrock, 3288; Körte, 1922; Graf, 254, 192.

18 Baar Geld ist der beste Glaube.

Holl.: Het beste geloof is gereed geld. (Harrebomee, I, 219.)

19 Baar Geld ist eine gute Arznei.

Engl.: Ready money is as good as physician. - Ready money is ready medicine. (Bohn II, 479.)

Holl.: Gereed geld is de bloem. (Harrebomee, I, 219.)

Lat.: Quidvis nummis praesentibus opta, opta, eveniet. (Gaal, 645.)

20 Baar Geld macht angenehmen Markt.

Engl.: Ready mony will away. (Bohn II, 14.)

Lat.: Reddit mercatum mox prompta pecunia gratum. (Binder II, 2939; Gärtner, 160.)

21 Baar Geld trotzt. - Kirchhofer, 246.

22 Baar Geld und gare Kost ist leicht verzehrt. - Braun, I, 696; Körte, 1960.

23 Baar gelt dingt genaw. - Lehmann, 414, 11; Eiselein, 219.

Holl.: Gereed geld en naakt vel dingt naauw, zei de Moorman, toen dong hij te vergeefs naar de maan. (Harrebomee, I, 219.)

24 Baares Geld ist lachender Kauf.

25 Baares Geld lacht. - Eiselein, 221; Sailer, 66; Braun, I, 695; Körte, 1962; Graf, 253, 187; Simrock, 3286; Frischbier2, 1199; für Waldeck: Curtze, 355, 507; niederdeutsch bei Schütze, III, 3; Eichwald, 621; Frommann, II, 389, 45; Bueren, 48; Hausfreund, I.

Frz.: Rien de plus eloquent que l'arg'ent comptant.

Lat.: Gratissimus summus. (Binder I, 627; II, 1255; Philippi, I, 171; Seybold, 205.) - Reddit mercatum parata pecunia gratum. (Gaal, 645.)

26 Bar gelt das kaufft. - Henisch, 1466, 7; Petri, II, 30; Lehmann, II, 46, 1; Sailer, 66; Graf, 254, 191; Simrock, 3287; Moscherosch, 419.

27 Bar gelt ist die (beste) Losung. - Franck, II, 94b; Henisch, 1466, 8; Lehmann, II, 46, 3; Sailer, 200; Graf, 253, 185; Venedey, 118; Körte, 1921; Braun, I, 684.

28 Bar gelt ist gute Waare. - Henisch, 1466, 9; Petri, II, 30; Lehmann, II, 46, 2; Graf, 254, 189; Simrock, 3289.

Dän.: Rede penge er beste vare. (Prov. dan., 469.)

Frz.: Argent contant rend l'homme contant. - Bien n'est pas argent monnoye. (Leroux, II, 86.)

Holl.: Reet ghelt is goede waer. (Tunn., 22, 19.)

29 Bar gelt ist lachender kauff. - Henisch, 187, 17; Petri, II, 30; Graf, 254, 188.

30 Bar gelt macht den kauff. - Henisch, 1466, 10; Graf, 254, 190.

31 Bar gelt macht manchen kauff schlecht. - Henisch, 1466, 12.

32 Bar gelt vergnüget. - Henisch, 1467, 35.

Lat.: Pecunia praesens rei hominem contentum facit. (Henisch, 1467, 36.)

33 Bässer et Gäld nom Backes (Backhaus) gedrat als no der Appthek. (Köln.) - Firmenich, I, 475, 204.

[Spaltenumbruch] *12 So géäl asse (Dukaten-)Gold. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 61.


Gelbe (der).

Der gehl vnnd Schel bekompt den besten theil.Lehmann, 825, 9.


Gelbes.

*1 Das Gelbe vom Schnabel wischen.Schottel, 1118b.

*2 Dat fallt in't Gêle.Richey, 73.

Soviel wie: es fällt in den Dreck, wenn etwas mislingt.

*3 Er hat das Gelbe hinter den Ohren noch nicht verloren.

„Wenn mancher nur kaum das Gelb hinter den Ohren verloren und buchstabiren gelernt hat.“ (Simplicissimus, 1058.)

*4 Er mag sich erst das Gelbe vom Schnabel wischen.

Sich erst Erfahrungen und Kenntnisse einsammeln.

*5 Es ist ihm das Gelbe noch nicht vom Schnabel gewischt.Sailer, 380.

*6 Ich will ihm das Gelbe vom Schnabel wischen, wie der Storch dem Frosche.Eiselein, 218; Braun, I, 674; Körte, 1894a.


Gelbschnabel.

*1 Einem den Gelbschnabel zeigen.

Ihm seine Einfalt und Unerfahrenheit vorhalten.

Frz.: Faire montrer la béjaune à quelqu'un. (Leroux, II, 92.)

*2 Er ist ein Gelbschnabel.Wurzbach II, 129; Braun, I, 675; Körte, 1894.

Im Simplicissimus (S. 42) heisst es: „Ein noch junger Gehl-Schnabel.“ Von einem jungen, unerfahrenen Menschen, der schon mitreden will. Der Hamburger sagt spottend von einem solchen: Snuf erst die Näse ut. Das Wort ist wol das französische béjaune (bec-jaune). Aus der Naturgeschichte ist bekannt, dass die Schnäbel der jungen Vögel mit einer gelben Haut besäumt sind. Daher bedient man sich des Ausdrucks auch zur Bezeichnung des Jugendlichen und Unreifen. Um diese Unreife zu bezeichnen, hat man auch die Redensart: Er ist noch nicht trocken hinter den Ohren. In Amrum: Hi as nogh eg drüüg bêft a Uaren. Dort sagt man auch: Hi kaan a Box nogh egh sallew apoinj (er kann die Hosen noch nicht selbst aufbinden). Hi as nogh green (grün). Hi as nogh an greenen Snaatlekker (grüner Gelbschnabel). Hi as eg unnargrend (ihm ist die Wolle noch nicht losgewaschen). (Haupt, VIII, 356, 96.)

Frz.: Béjaune. (Leroux, I, 92.) – Il est si jeune, que si on lui tordait le nez, il en sortirait encore du lait.


Gelbsucht.

1 Wer die Gelbsucht hat, dem scheint alles gelb.

2 Wer die Gelbsucht (Dukatensucht) hat, ist schwer zu heilen.Sprichwörtergarten, 212.


Gelchen.

Gelchen1, ich hab' dich lieb!Tendlau, 283.

1) Verkleinerungsform von Angelika und Wortspiel mit Geldchen, um die Geldliebe zu bezeichnen.


Geld.

1 Ach, nun fällt mi all mîn klên Geld bî. (Brandenburg.)

Ein Ausruf, der häufig erfolgt, wenn jemand durch irgendeinen Umstand an etwas erinnert wird, was er hätte thun sollen, aber bisher zu thun vergessen hat.

2 All wîr1 Geld, dat 'et Wîf nig wêt. (Ostfries.) – Hauskalender, II; Frommann, II, 389, 27; Bueren, 25; Eichwald, 620.

1) Schon wieder.

3 Alles ums liebe Geld.Eiselein, 221.

Holl.: Om gelds wille is 't al te doen. (Harrebomée, I, 222.)

4 Alls voor Geld, umsüst is de Dôd. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036.

5 Alls ward vör Geld mâkt, segt Snîder Meier, man kên Jumferschaft. (Hamburg.) – Hoefer, 747.

6 Alt Geld führt den Preis durch alle Welt.

Insofern es von besserm Gehalt ist, als das neuere, oder für Münzsammlungen.

7 Alt Geld, Heu und Brot kommen wohl zu statten.

Holl.: Oud geld, oud hooi en oud brood komt iemand wel te pas. (Harrebomée, I, 222.)

8 Alt Geld macht neuen Adel.Franck, II, 85; Braun, I, 692; Graf, 34, 95.

Böhm.: Staré zbožé činí novou šlechtu. (Čelakovský, 164.)

Lat.: Antiqua aeris possessio nobilitat. – Crumena generosum facit. (Binder I, 253; II, 619; Manutius, 699; Seybold, 96.)

9 Alt gelt macht edel.Franck, I, 147a; Henisch, 1467, 29; Petri, II, 13; Gruter, I, 4; Eyering, I, 36 u. 252; [Spaltenumbruch] Egenolff, 376b; Simrock, 3267; Körte, 1940; Graf, 34, 93; Berl. Monatschrift, XVI, 267.

Lat.: Et genus et formam regina pecunia donat. (Fischer, 81, 27; Gaal, 640; Kruse, 42, 1000.)

10 Altes Geld un junge Weiber sein zwä gudde Zeitverdreiber. (Waldeck.) – Curtze, 363, 588.

11 Am Geld, im Trunk und im Zorn erkennt man des Menschen Gemüth.Nass. Schulbl., XIV, 5.

12 Am Gelde riecht man's nicht, womit es verdient ist.Körte, 1963; Körte2, 2417; Venedey, 120; Braun, I, 697; Simrock, 3325; Eiselein, 219.

Engl.: Money is welcome though it come in a dirty clout. (Bohn II, 14.)

13 An gezählt Geld is kaan Brōche (Segen). (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 780.

14 At Jil as trinj. (Amrum.) – Haupt, 366, 263.

Das Geld ist rund.

15 Auss Gelt, Getrayd vnd Wein mag ohne sünd kein Wucher sein.Henisch, 1469, 32; Petri, II, 268; Graf, 268, 262.

Vertritt die nur noch in mittelalterlichen Köpfen spukende, von den gesunden Grundsätzen einer vernünftigen Nationalökonomie unberührte Anschauung, dass der Preis gewisser Dinge, wozu die genannten gehören, nicht durch Angebot und Nachfrage, sondern durch Strafgesetze geregelt werde.

16 Baar Geld befriedigt die Welt.

Frz.: Argent contant rend l'homme content. (Kritzinger, 36a.)

17 Baar Geld dingt (kauft) wohlfeil.Simrock, 3288; Körte, 1922; Graf, 254, 192.

18 Baar Geld ist der beste Glaube.

Holl.: Het beste geloof is gereed geld. (Harrebomée, I, 219.)

19 Baar Geld ist eine gute Arznei.

Engl.: Ready money is as good as physician. – Ready money is ready medicine. (Bohn II, 479.)

Holl.: Gereed geld is de bloem. (Harrebomée, I, 219.)

Lat.: Quidvis nummis praesentibus opta, opta, eveniet. (Gaal, 645.)

20 Baar Geld macht angenehmen Markt.

Engl.: Ready mony will away. (Bohn II, 14.)

Lat.: Reddit mercatum mox prompta pecunia gratum. (Binder II, 2939; Gärtner, 160.)

21 Baar Geld trotzt.Kirchhofer, 246.

22 Baar Geld und gare Kost ist leicht verzehrt.Braun, I, 696; Körte, 1960.

23 Baar gelt dingt genaw.Lehmann, 414, 11; Eiselein, 219.

Holl.: Gereed geld en naakt vel dingt naauw, zei de Moorman, toen dong hij te vergeefs naar de maan. (Harrebomée, I, 219.)

24 Baares Geld ist lachender Kauf.

25 Baares Geld lacht.Eiselein, 221; Sailer, 66; Braun, I, 695; Körte, 1962; Graf, 253, 187; Simrock, 3286; Frischbier2, 1199; für Waldeck: Curtze, 355, 507; niederdeutsch bei Schütze, III, 3; Eichwald, 621; Frommann, II, 389, 45; Bueren, 48; Hausfreund, I.

Frz.: Rien de plus éloquent que l'arg'ent comptant.

Lat.: Gratissimus summus. (Binder I, 627; II, 1255; Philippi, I, 171; Seybold, 205.) – Reddit mercatum parata pecunia gratum. (Gaal, 645.)

26 Bar gelt das kaufft.Henisch, 1466, 7; Petri, II, 30; Lehmann, II, 46, 1; Sailer, 66; Graf, 254, 191; Simrock, 3287; Moscherosch, 419.

27 Bar gelt ist die (beste) Losung.Franck, II, 94b; Henisch, 1466, 8; Lehmann, II, 46, 3; Sailer, 200; Graf, 253, 185; Venedey, 118; Körte, 1921; Braun, I, 684.

28 Bar gelt ist gute Waare.Henisch, 1466, 9; Petri, II, 30; Lehmann, II, 46, 2; Graf, 254, 189; Simrock, 3289.

Dän.: Rede penge er beste vare. (Prov. dan., 469.)

Frz.: Argent contant rend l'homme contant. – Bien n'est pas argent monnoyé. (Leroux, II, 86.)

Holl.: Reet ghelt is goede waer. (Tunn., 22, 19.)

29 Bar gelt ist lachender kauff.Henisch, 187, 17; Petri, II, 30; Graf, 254, 188.

30 Bar gelt macht den kauff.Henisch, 1466, 10; Graf, 254, 190.

31 Bar gelt macht manchen kauff schlecht.Henisch, 1466, 12.

32 Bar gelt vergnüget.Henisch, 1467, 35.

Lat.: Pecunia praesens rei hominem contentum facit. (Henisch, 1467, 36.)

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[[736]/0764] *12 So géäl asse (Dukaten-)Gold. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 59, 61. Gelbe (der). Der gehl vnnd Schel bekompt den besten theil. – Lehmann, 825, 9. Gelbes. *1 Das Gelbe vom Schnabel wischen. – Schottel, 1118b. *2 Dat fallt in't Gêle. – Richey, 73. Soviel wie: es fällt in den Dreck, wenn etwas mislingt. *3 Er hat das Gelbe hinter den Ohren noch nicht verloren. „Wenn mancher nur kaum das Gelb hinter den Ohren verloren und buchstabiren gelernt hat.“ (Simplicissimus, 1058.) *4 Er mag sich erst das Gelbe vom Schnabel wischen. Sich erst Erfahrungen und Kenntnisse einsammeln. *5 Es ist ihm das Gelbe noch nicht vom Schnabel gewischt. – Sailer, 380. *6 Ich will ihm das Gelbe vom Schnabel wischen, wie der Storch dem Frosche. – Eiselein, 218; Braun, I, 674; Körte, 1894a. Gelbschnabel. *1 Einem den Gelbschnabel zeigen. Ihm seine Einfalt und Unerfahrenheit vorhalten. Frz.: Faire montrer la béjaune à quelqu'un. (Leroux, II, 92.) *2 Er ist ein Gelbschnabel. – Wurzbach II, 129; Braun, I, 675; Körte, 1894. Im Simplicissimus (S. 42) heisst es: „Ein noch junger Gehl-Schnabel.“ Von einem jungen, unerfahrenen Menschen, der schon mitreden will. Der Hamburger sagt spottend von einem solchen: Snuf erst die Näse ut. Das Wort ist wol das französische béjaune (bec-jaune). Aus der Naturgeschichte ist bekannt, dass die Schnäbel der jungen Vögel mit einer gelben Haut besäumt sind. Daher bedient man sich des Ausdrucks auch zur Bezeichnung des Jugendlichen und Unreifen. Um diese Unreife zu bezeichnen, hat man auch die Redensart: Er ist noch nicht trocken hinter den Ohren. In Amrum: Hi as nogh eg drüüg bêft a Uaren. Dort sagt man auch: Hi kaan a Box nogh egh sallew apoinj (er kann die Hosen noch nicht selbst aufbinden). Hi as nogh green (grün). Hi as nogh an greenen Snaatlekker (grüner Gelbschnabel). Hi as eg unnargrend (ihm ist die Wolle noch nicht losgewaschen). (Haupt, VIII, 356, 96.) Frz.: Béjaune. (Leroux, I, 92.) – Il est si jeune, que si on lui tordait le nez, il en sortirait encore du lait. Gelbsucht. 1 Wer die Gelbsucht hat, dem scheint alles gelb. 2 Wer die Gelbsucht (Dukatensucht) hat, ist schwer zu heilen. – Sprichwörtergarten, 212. Gelchen. Gelchen1, ich hab' dich lieb! – Tendlau, 283. 1) Verkleinerungsform von Angelika und Wortspiel mit Geldchen, um die Geldliebe zu bezeichnen. Geld. 1 Ach, nun fällt mi all mîn klên Geld bî. (Brandenburg.) Ein Ausruf, der häufig erfolgt, wenn jemand durch irgendeinen Umstand an etwas erinnert wird, was er hätte thun sollen, aber bisher zu thun vergessen hat. 2 All wîr1 Geld, dat 'et Wîf nig wêt. (Ostfries.) – Hauskalender, II; Frommann, II, 389, 27; Bueren, 25; Eichwald, 620. 1) Schon wieder. 3 Alles ums liebe Geld. – Eiselein, 221. Holl.: Om gelds wille is 't al te doen. (Harrebomée, I, 222.) 4 Alls voor Geld, umsüst is de Dôd. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036. 5 Alls ward vör Geld mâkt, segt Snîder Meier, man kên Jumferschaft. (Hamburg.) – Hoefer, 747. 6 Alt Geld führt den Preis durch alle Welt. Insofern es von besserm Gehalt ist, als das neuere, oder für Münzsammlungen. 7 Alt Geld, Heu und Brot kommen wohl zu statten. Holl.: Oud geld, oud hooi en oud brood komt iemand wel te pas. (Harrebomée, I, 222.) 8 Alt Geld macht neuen Adel. – Franck, II, 85; Braun, I, 692; Graf, 34, 95. Böhm.: Staré zbožé činí novou šlechtu. (Čelakovský, 164.) Lat.: Antiqua aeris possessio nobilitat. – Crumena generosum facit. (Binder I, 253; II, 619; Manutius, 699; Seybold, 96.) 9 Alt gelt macht edel. – Franck, I, 147a; Henisch, 1467, 29; Petri, II, 13; Gruter, I, 4; Eyering, I, 36 u. 252; Egenolff, 376b; Simrock, 3267; Körte, 1940; Graf, 34, 93; Berl. Monatschrift, XVI, 267. Lat.: Et genus et formam regina pecunia donat. (Fischer, 81, 27; Gaal, 640; Kruse, 42, 1000.) 10 Altes Geld un junge Weiber sein zwä gudde Zeitverdreiber. (Waldeck.) – Curtze, 363, 588. 11 Am Geld, im Trunk und im Zorn erkennt man des Menschen Gemüth. – Nass. 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Holl.: Het beste geloof is gereed geld. (Harrebomée, I, 219.) 19 Baar Geld ist eine gute Arznei. Engl.: Ready money is as good as physician. – Ready money is ready medicine. (Bohn II, 479.) Holl.: Gereed geld is de bloem. (Harrebomée, I, 219.) Lat.: Quidvis nummis praesentibus opta, opta, eveniet. (Gaal, 645.) 20 Baar Geld macht angenehmen Markt. Engl.: Ready mony will away. (Bohn II, 14.) Lat.: Reddit mercatum mox prompta pecunia gratum. (Binder II, 2939; Gärtner, 160.) 21 Baar Geld trotzt. – Kirchhofer, 246. 22 Baar Geld und gare Kost ist leicht verzehrt. – Braun, I, 696; Körte, 1960. 23 Baar gelt dingt genaw. – Lehmann, 414, 11; Eiselein, 219. Holl.: Gereed geld en naakt vel dingt naauw, zei de Moorman, toen dong hij te vergeefs naar de maan. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [736]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/764>, abgerufen am 03.12.2024.