Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 26 Ein guter Fuhrmann kommt auch durch enge und krumme Wege durch.

Frz.: Bon charretier tourne en petit lieu. (Bohn I, 8.)

Holl.: Een goed voerman kan wel keeren, al is de plaats eng. (Harrebomee, II, 395.)

27 Ein guter Fuhrmann übertreibt das willige Pferd nicht.

Holl.: De voerman raakt meest het willige paard. (Harrebomee, II, 395.)

28 Ein guter Fuhrmann will auch gute Fracht.

Holl.: Een goed voerman wil wel een vrachtje laden. (Harrebomee, II, 395.)

29 En oln Fuhrmann hört noch gern de Swep klappen. - Eichwald, 542.

30 En'n Fuhrmann kennt man an'n Klappen. (Hannover.) - Schambach, 341.

Der seiner Sache Kundige ist an kleinen Merkmalen zu erkennen.

31 Es ist ein schlechter Fuhrmann, der nicht auf allen Strassen reien1 kann. (Nürtingen.)

1) Umkehren, seine eigenen Worte verdrehen, wieder einlenken u. s. w.

Frz.: Il est bon chartier, il charrie bien droit. (Leroux, II, 92.)

32 Es ist kein Fuhrmann so geschickt, dass er nicht umwerfen könnte.

Frz.: Il n'est si bon chartier qui ne verse. (Leroux, II, 92.)

Holl.: Geen voerman stuurde ooit zoo wel, dat zijn last nooit werd omgeworpen. (Harrebomee, II, 395.)

33 Es ist kein Fuhrmann so gut, er fehrt bissweilen aussm Gleiss. - Lehmann, 407, 58, 790, 10 u. 860, 16; Sailer, 239.

34 Es ist kein rechter Fuhrmann, der nit vmbwerffen kan. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 157.

35 Formann, fahr to, morgen wart et slimmer. (Holst.) - Schütze, I, 360.

Nämlich das Wetter. Zu langsamen und trägen Menschen.

36 Fuhrmann, bleib in der Spur.

37 Fuhrmann, Koch und Amme wollte der Teufel nicht sein; aber als Sau in der Mühle, als Pferd des Verwalters und als Köchin der Herrschaft fand er sich bald darein.

38 Fuhrmanns Tasch' steht allezeit offen. - Gruter, III, 40; Lehmann, II, 178, 61; Simrock, 2907.

39 Loat den Fauermann vöer de Piytske soergen. (Büren.)

40 Man muss dem Fuhrmann die Rosse ausspannen. - Lehmann, 775, 14.

Um ihn zu hindern, ihnen Nachtheil und Schaden zuzufügen.

41 Mancher Fuhrmann hat nur blinde Pferde. - Lehmann, 123, 31.

42 Mit einem schlechten Fuhrmann ist nicht gut fahren.

Holl.: Die wel varen wil, moet een' goed' voerman hebben. (Harrebomee, II, 395.)

43 'Ne ale Faurmann es 'ne gode Wäägweiser. (Düren.) - Firmenich, I, 483, 50.

Ein alter Fuhrmann ist ein guter Wegweiser.

44 'Ne ale Faurmann hürt nauch ens gäer1 met d'r Schmecke2 klatsche. (Düren.)

1) Noch einmal gern.

2) Peitsche.

45 So lange der Fuhrmann nicht umgeworfen hat, versteht er das Fahren nicht. (Eifel.) - Schmitz, 195, 168.

46 Wenn de Formann ak nich mer föhrt, sau höärt he doch noch geren klappen. (Hannover.) - Schambach, 196.

47 Wenn der Fuhrman die weg nicht weiss, so ist man vbel versorgt. - Lehmann, 652, 26.

48 Wenn ein alter Fuhrmann nit mehr wol fahren kan, so gefellt jhm noch das klappen wol (oder: so knallt er mit der Peitsche). - Henisch, 1283; Simrock, 1687 u. 2902; Bücking, 166; Ramann, Unterr., V, 3.

49 Wenn ein Fuhrmann selbst den Wagen ziehen kan, so darff er keiner Ross nicht. - Lehmann, 653, 28.

50 Wie der Fuhrmann ist, so folgt das Geschirr hinnach. - Henisch, 1283.


[Spaltenumbruch]

*51 Das ist ein gewürfelter Fuhrmann. (Nürtingen.)

*52 Er will Fuhrmann werden, wenn es wird geradezu gehen.


Fuhrmannstasche.

1 Eine Fuhrmannstasche steht allzeit offen.

2 Zwischen ein Fuhrmannstasche vnd ein Beibeutel ist ein grosser vnterscheid. - Henisch, 1283, 33.


Fuhrwerk.

1 Wer sein Fuhrwerk im Stande hat, kommt auch in bösem Wege fort.

Dän.: Det er godt at age i heele vogne. (Prov. dan., 18.)

2 Wie das Fuhrwerk läuft, sagte der Teufel auf dem Kutschbock, da hatte er einen Mönch und Junker an- und eine Hure vorgespannt. - Klosterspiegel, 43, 21.


Fülle.

1 Die fülle dess Reichen lasst jhn nicht schlaffen. - Henisch, 1284, 30.

2 Ein füll bringt die ander. - Franck, I, 90a; Henisch, 514; Körte, 1689.

3 Wer in der Fülle lebt, der lebt am besten. - Petri, II, 723.

4 Wo alle Fülle ist, kann man schon hausen. - Kirchhofer, 189.


Füllen (s. Fohlen).

1 Auss den kletterigen Füllen werden die schönsten Hengst. - Henisch, 1284, 59; Petri, II, 27.

Frz.: De poulain roigneux ou farcineux vient beau cheval et precieux. (Leroux, I, 127.)

2 Breck dem Fülle nich dat Kriez entwei. (Ostpreuss.) - Frischbier, 106.

Brich dem Füllen nicht das Kreuz entzwei. Zu voreilig sein, die Rechnung ohne den Wirth machen.

3 Das Füllen ist nicht immer wie der Hengst.

Dän.: Föl bliver ikke altid faderen liig. (Bohn, I, 368; Prov. dan., 192.)

4 Das Füllen soll nicht vor seiner Mutter laufen. - Bertram, 53.

5 Das Füllen stirbt oft eher als die Stute.

Ein hebräisches Sprichwort sagt: Viel Füllen sind gestorben und ihre Haut hat ihren Müttern als Decke gedient. (Reinsberg II, 154.)

6 Das Füllen wird schwerlich langsam gehen, wenn die Stute trabt. - Winckler, VII, 31.

Dän.: Föllet slaaer tit moderen. (Prov. dan., 192.)

Lat.: Si damnosa senem juvet alea, ludit et haeres bullatus. (Philippi, II, 184.)

7 De neigste1 Falen2 werd de beste Per(de). - Frommann, III, 429, 257.

1) Neij, neige, mittelhochdeutsch niuwe = neu, frisch, munter.

2) Füllen, neuhochdeutsch Fohlen.

8 Ein Füllen, das einigemal gefallen, nimmt sich in Acht.

Span.: Potros cayendo, y mozos perdiendo, van asesando. (Bohn I, 342.)

9 Ein Füllen weiss den Weg nicht, bis man's darauf leitet.

10 Ein Füllen zeitig reiten und eine Frau ins Gesicht loben, thut nie gut.

Holl.: Berijd geen jong veulen, noch prijs uwe vrouw in hare tegenwoordigheid. (Harrebomee, II, 376.)

11 Ein jung Füllen und ein alter Gaul halten nicht gleichen Schritt.

Dän.: Ungt föl og gammel hest de drage ei tillige. (Bohn I, 402.)

12 Ein schabicht Füllen wird oft das beste Pferd.

Dän.: En klattet folen kand blive en hest; en fattig pebling kand blive en praest. (Prov. dan., 74.)

Frz.: Mechant poulain peut devenir bon cheval. (Bohn I, 38.)

Holl.: Een rappig veulen wordt wel en goed paard. (Harrebomee, II, 376.)

Port.: Cavallo formoso de potro sarnoso. (Bohn I, 272.)

Span.: De potro sarnoso buen caballo hermoso. (Bohn I, 212.)

13 Es ist böss Füllen ziehen inn ander Leuth Ställen. - Henisch, 1284, 63.

14 Es ist nicht das schlechteste Füllen, das die Halfter zerreisst.

Frz.: Rien ne vaut poulain s'il ne rompt son lien. (Bohn I, 55.)

Holl.: Het is veeltijds het beste veulen, dat zijn' halster breekt. (Harrebomee, II, 376.)

[Spaltenumbruch] 26 Ein guter Fuhrmann kommt auch durch enge und krumme Wege durch.

Frz.: Bon charretier tourne en petit lieu. (Bohn I, 8.)

Holl.: Een goed voerman kan wel keeren, al is de plaats eng. (Harrebomée, II, 395.)

27 Ein guter Fuhrmann übertreibt das willige Pferd nicht.

Holl.: De voerman raakt meest het willige paard. (Harrebomée, II, 395.)

28 Ein guter Fuhrmann will auch gute Fracht.

Holl.: Een goed voerman wil wel een vrachtje laden. (Harrebomée, II, 395.)

29 En oln Fuhrmann hört noch gern de Swêp klappen.Eichwald, 542.

30 En'n Fuhrmann kennt man an'n Klappen. (Hannover.) – Schambach, 341.

Der seiner Sache Kundige ist an kleinen Merkmalen zu erkennen.

31 Es ist ein schlechter Fuhrmann, der nicht auf allen Strassen reien1 kann. (Nürtingen.)

1) Umkehren, seine eigenen Worte verdrehen, wieder einlenken u. s. w.

Frz.: Il est bon chartier, il charrie bien droit. (Leroux, II, 92.)

32 Es ist kein Fuhrmann so geschickt, dass er nicht umwerfen könnte.

Frz.: Il n'est si bon chartier qui ne verse. (Leroux, II, 92.)

Holl.: Geen voerman stuurde ooit zoo wel, dat zijn last nooit werd omgeworpen. (Harrebomée, II, 395.)

33 Es ist kein Fuhrmann so gut, er fehrt bissweilen aussm Gleiss.Lehmann, 407, 58, 790, 10 u. 860, 16; Sailer, 239.

34 Es ist kein rechter Fuhrmann, der nit vmbwerffen kan.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 157.

35 Fôrmann, fahr to, morgen wart et slimmer. (Holst.) – Schütze, I, 360.

Nämlich das Wetter. Zu langsamen und trägen Menschen.

36 Fuhrmann, bleib in der Spur.

37 Fuhrmann, Koch und Amme wollte der Teufel nicht sein; aber als Sau in der Mühle, als Pferd des Verwalters und als Köchin der Herrschaft fand er sich bald darein.

38 Fuhrmanns Tasch' steht allezeit offen.Gruter, III, 40; Lehmann, II, 178, 61; Simrock, 2907.

39 Loat den Fauermann vöer de Piytske soergen. (Büren.)

40 Man muss dem Fuhrmann die Rosse ausspannen.Lehmann, 775, 14.

Um ihn zu hindern, ihnen Nachtheil und Schaden zuzufügen.

41 Mancher Fuhrmann hat nur blinde Pferde.Lehmann, 123, 31.

42 Mit einem schlechten Fuhrmann ist nicht gut fahren.

Holl.: Die wel varen wil, moet een' goed' voerman hebben. (Harrebomée, II, 395.)

43 'Ne âle Fûrmann es 'ne gôde Wäägwîser. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 50.

Ein alter Fuhrmann ist ein guter Wegweiser.

44 'Ne âle Fûrmann hürt nauch ens gäer1 met d'r Schmecke2 klâtsche. (Düren.)

1) Noch einmal gern.

2) Peitsche.

45 So lange der Fuhrmann nicht umgeworfen hat, versteht er das Fahren nicht. (Eifel.) – Schmitz, 195, 168.

46 Wenn de Fôrmann âk nich mêr föhrt, sau höärt he doch noch gêren klappen. (Hannover.) – Schambach, 196.

47 Wenn der Fuhrman die weg nicht weiss, so ist man vbel versorgt.Lehmann, 652, 26.

48 Wenn ein alter Fuhrmann nit mehr wol fahren kan, so gefellt jhm noch das klappen wol (oder: so knallt er mit der Peitsche).Henisch, 1283; Simrock, 1687 u. 2902; Bücking, 166; Ramann, Unterr., V, 3.

49 Wenn ein Fuhrmann selbst den Wagen ziehen kan, so darff er keiner Ross nicht.Lehmann, 653, 28.

50 Wie der Fuhrmann ist, so folgt das Geschirr hinnach.Henisch, 1283.


[Spaltenumbruch]

*51 Das ist ein gewürfelter Fuhrmann. (Nürtingen.)

*52 Er will Fuhrmann werden, wenn es wird geradezu gehen.


Fuhrmannstasche.

1 Eine Fuhrmannstasche steht allzeit offen.

2 Zwischen ein Fuhrmannstasche vnd ein Beibeutel ist ein grosser vnterscheid.Henisch, 1283, 33.


Fuhrwerk.

1 Wer sein Fuhrwerk im Stande hat, kommt auch in bösem Wege fort.

Dän.: Det er godt at age i heele vogne. (Prov. dan., 18.)

2 Wie das Fuhrwerk läuft, sagte der Teufel auf dem Kutschbock, da hatte er einen Mönch und Junker an- und eine Hure vorgespannt.Klosterspiegel, 43, 21.


Fülle.

1 Die fülle dess Reichen lasst jhn nicht schlaffen.Henisch, 1284, 30.

2 Ein füll bringt die ander.Franck, I, 90a; Henisch, 514; Körte, 1689.

3 Wer in der Fülle lebt, der lebt am besten.Petri, II, 723.

4 Wo alle Fülle ist, kann man schon hausen.Kirchhofer, 189.


Füllen (s. Fohlen).

1 Auss den kletterigen Füllen werden die schönsten Hengst.Henisch, 1284, 59; Petri, II, 27.

Frz.: De poulain roigneux ou farcineux vient beau cheval et précieux. (Leroux, I, 127.)

2 Breck dem Fülle nich dat Kriez entwei. (Ostpreuss.) – Frischbier, 106.

Brich dem Füllen nicht das Kreuz entzwei. Zu voreilig sein, die Rechnung ohne den Wirth machen.

3 Das Füllen ist nicht immer wie der Hengst.

Dän.: Føl bliver ikke altid faderen liig. (Bohn, I, 368; Prov. dan., 192.)

4 Das Füllen soll nicht vor seiner Mutter laufen.Bertram, 53.

5 Das Füllen stirbt oft eher als die Stute.

Ein hebräisches Sprichwort sagt: Viel Füllen sind gestorben und ihre Haut hat ihren Müttern als Decke gedient. (Reinsberg II, 154.)

6 Das Füllen wird schwerlich langsam gehen, wenn die Stute trabt.Winckler, VII, 31.

Dän.: Føllet slaaer tit moderen. (Prov. dan., 192.)

Lat.: Si damnosa senem juvet alea, ludit et haeres bullatus. (Philippi, II, 184.)

7 De nîgste1 Fâlen2 werd de beste Pêr(de).Frommann, III, 429, 257.

1) Nîj, nîge, mittelhochdeutsch niuwe = neu, frisch, munter.

2) Füllen, neuhochdeutsch Fohlen.

8 Ein Füllen, das einigemal gefallen, nimmt sich in Acht.

Span.: Potros cayendo, y mozos perdiendo, van asesando. (Bohn I, 342.)

9 Ein Füllen weiss den Weg nicht, bis man's darauf leitet.

10 Ein Füllen zeitig reiten und eine Frau ins Gesicht loben, thut nie gut.

Holl.: Berijd geen jong veulen, noch prijs uwe vrouw in hare tegenwoordigheid. (Harrebomée, II, 376.)

11 Ein jung Füllen und ein alter Gaul halten nicht gleichen Schritt.

Dän.: Ungt føl og gammel hest de drage ei tillige. (Bohn I, 402.)

12 Ein schabicht Füllen wird oft das beste Pferd.

Dän.: En klattet folen kand blive en hest; en fattig pebling kand blive en præst. (Prov. dan., 74.)

Frz.: Méchant poulain peut devenir bon cheval. (Bohn I, 38.)

Holl.: Een rappig veulen wordt wel en goed paard. (Harrebomée, II, 376.)

Port.: Cavallo formoso de potro sarnoso. (Bohn I, 272.)

Span.: De potro sarnoso buen caballo hermoso. (Bohn I, 212.)

13 Es ist böss Füllen ziehen inn ander Leuth Ställen.Henisch, 1284, 63.

14 Es ist nicht das schlechteste Füllen, das die Halfter zerreisst.

Frz.: Rien ne vaut poulain s'il ne rompt son lien. (Bohn I, 55.)

Holl.: Het is veeltijds het beste veulen, dat zijn' halster breekt. (Harrebomée, II, 376.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0661" n="[633]"/><cb n="1265"/>
26 Ein guter Fuhrmann kommt auch durch enge und krumme Wege durch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Bon charretier tourne en petit lieu. (<hi rendition="#i">Bohn I, 8.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een goed voerman kan wel keeren, al is de plaats eng. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 395.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Ein guter Fuhrmann übertreibt das willige Pferd nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De voerman raakt meest het willige paard. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 395.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">28 Ein guter Fuhrmann will auch gute Fracht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een goed voerman wil wel een vrachtje laden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 395.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 En oln Fuhrmann hört noch gern de Swêp klappen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 542.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 En'n Fuhrmann kennt man an'n Klappen.</hi> (<hi rendition="#i">Hannover.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, 341.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der seiner Sache Kundige ist an kleinen Merkmalen zu erkennen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Es ist ein schlechter Fuhrmann, der nicht auf allen Strassen reien<hi rendition="#sup">1</hi> kann.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Umkehren, seine eigenen Worte verdrehen, wieder einlenken u. s. w.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il est bon chartier, il charrie bien droit. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 92.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Es ist kein Fuhrmann so geschickt, dass er nicht umwerfen könnte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'est si bon chartier qui ne verse. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 92.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geen voerman stuurde ooit zoo wel, dat zijn last nooit werd omgeworpen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 395.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Es ist kein Fuhrmann so gut, er fehrt bissweilen aussm Gleiss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 407, 58, 790, 10 u. 860, 16; Sailer, 239.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Es ist kein rechter Fuhrmann, der nit vmbwerffen kan.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 157.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Fôrmann, fahr to, morgen wart et slimmer.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, I, 360.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nämlich das Wetter. Zu langsamen und trägen Menschen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Fuhrmann, bleib in der Spur.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Fuhrmann, Koch und Amme wollte der Teufel nicht sein; aber als Sau in der Mühle, als Pferd des Verwalters und als Köchin der Herrschaft fand er sich bald darein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">38 Fuhrmanns Tasch' steht allezeit offen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 40; Lehmann, II, 178, 61; Simrock, 2907.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Loat den Fauermann vöer de Piytske soergen.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Man muss dem Fuhrmann die Rosse ausspannen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 775, 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um ihn zu hindern, ihnen Nachtheil und Schaden zuzufügen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Mancher Fuhrmann hat nur blinde Pferde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 123, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Mit einem schlechten Fuhrmann ist nicht gut fahren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die wel varen wil, moet een' goed' voerman hebben. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 395.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 'Ne âle Fûrmann es 'ne gôde Wäägwîser.</hi> (<hi rendition="#i">Düren.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 483, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein alter Fuhrmann ist ein guter Wegweiser.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 'Ne âle Fûrmann hürt nauch ens gäer<hi rendition="#sup">1</hi> met d'r Schmecke<hi rendition="#sup">2</hi> klâtsche.</hi> (<hi rendition="#i">Düren.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Noch einmal gern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Peitsche.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 So lange der Fuhrmann nicht umgeworfen hat, versteht er das Fahren nicht.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schmitz, 195, 168.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Wenn de Fôrmann âk nich mêr föhrt, sau höärt he doch noch gêren klappen.</hi> (<hi rendition="#i">Hannover.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, 196.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Wenn der Fuhrman die weg nicht weiss, so ist man vbel versorgt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 652, 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Wenn ein alter Fuhrmann nit mehr wol fahren kan, so gefellt jhm noch das klappen wol (oder: so knallt er mit der Peitsche).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1283; Simrock, 1687 u. 2902; Bücking, 166; Ramann, Unterr., V, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Wenn ein Fuhrmann selbst den Wagen ziehen kan, so darff er keiner Ross nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 653, 28.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Wie der Fuhrmann ist, so folgt das Geschirr hinnach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1283.</hi></p><lb/>
          <cb n="1266"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*51 Das ist ein gewürfelter Fuhrmann.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*52 Er will Fuhrmann werden, wenn es wird geradezu gehen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fuhrmannstasche.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Eine Fuhrmannstasche steht allzeit offen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Zwischen ein Fuhrmannstasche vnd ein Beibeutel ist ein grosser vnterscheid.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1283, 33.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fuhrwerk.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Wer sein Fuhrwerk im Stande hat, kommt auch in bösem Wege fort.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det er godt at age i heele vogne. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 18.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wie das Fuhrwerk läuft, sagte der Teufel auf dem Kutschbock, da hatte er einen Mönch und Junker an- und eine Hure vorgespannt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 43, 21.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fülle.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Die fülle dess Reichen lasst jhn nicht schlaffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1284, 30.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Ein füll bringt die ander.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 90<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 514; Körte, 1689.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Wer in der Fülle lebt, der lebt am besten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 723.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wo alle Fülle ist, kann man schon hausen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 189.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Füllen</hi> (s.  Fohlen).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Auss den kletterigen Füllen werden die schönsten Hengst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1284, 59; Petri, II, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: De poulain roigneux ou farcineux vient beau cheval et précieux. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 127.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Breck dem Fülle nich dat Kriez entwei.</hi> (<hi rendition="#i">Ostpreuss.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 106.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Brich dem Füllen nicht das Kreuz entzwei. Zu voreilig sein, die Rechnung ohne den Wirth machen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Das Füllen ist nicht immer wie der Hengst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Føl bliver ikke altid faderen liig. (<hi rendition="#i">Bohn, I, 368; Prov. dan., 192.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Das Füllen soll nicht vor seiner Mutter laufen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bertram, 53.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Das Füllen stirbt oft eher als die Stute.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein hebräisches Sprichwort sagt: Viel Füllen sind gestorben und ihre Haut hat ihren Müttern als Decke gedient. (<hi rendition="#i">Reinsberg II, 154.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Das Füllen wird schwerlich langsam gehen, wenn die Stute trabt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, VII, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Føllet slaaer tit moderen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 192.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Si damnosa senem juvet alea, ludit et haeres bullatus. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 184.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 De nîgste<hi rendition="#sup">1</hi> Fâlen<hi rendition="#sup">2</hi> werd de beste Pêr(de).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 429, 257.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Nîj, nîge, mittelhochdeutsch niuwe = neu, frisch, munter.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Füllen, neuhochdeutsch Fohlen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Ein Füllen, das einigemal gefallen, nimmt sich in Acht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Potros cayendo, y mozos perdiendo, van asesando. (<hi rendition="#i">Bohn I, 342.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Ein Füllen weiss den Weg nicht, bis man's darauf leitet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Ein Füllen zeitig reiten und eine Frau ins Gesicht loben, thut nie gut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Berijd geen jong veulen, noch prijs uwe vrouw in hare tegenwoordigheid. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 376.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Ein jung Füllen und ein alter Gaul halten nicht gleichen Schritt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Ungt føl og gammel hest de drage ei tillige. (<hi rendition="#i">Bohn I, 402.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Ein schabicht Füllen wird oft das beste Pferd.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En klattet folen kand blive en hest; en fattig pebling kand blive en præst. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 74.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Méchant poulain peut devenir bon cheval. (<hi rendition="#i">Bohn I, 38.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een rappig veulen wordt wel en goed paard. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 376.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Cavallo formoso de potro sarnoso. (<hi rendition="#i">Bohn I, 272.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: De potro sarnoso buen caballo hermoso. (<hi rendition="#i">Bohn I, 212.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Es ist böss Füllen ziehen inn ander Leuth Ställen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1284, 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Es ist nicht das schlechteste Füllen, das die Halfter zerreisst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Rien ne vaut poulain s'il ne rompt son lien. (<hi rendition="#i">Bohn I, 55.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is veeltijds het beste veulen, dat zijn' halster breekt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 376.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[633]/0661] 26 Ein guter Fuhrmann kommt auch durch enge und krumme Wege durch. Frz.: Bon charretier tourne en petit lieu. (Bohn I, 8.) Holl.: Een goed voerman kan wel keeren, al is de plaats eng. (Harrebomée, II, 395.) 27 Ein guter Fuhrmann übertreibt das willige Pferd nicht. Holl.: De voerman raakt meest het willige paard. (Harrebomée, II, 395.) 28 Ein guter Fuhrmann will auch gute Fracht. Holl.: Een goed voerman wil wel een vrachtje laden. (Harrebomée, II, 395.) 29 En oln Fuhrmann hört noch gern de Swêp klappen. – Eichwald, 542. 30 En'n Fuhrmann kennt man an'n Klappen. (Hannover.) – Schambach, 341. Der seiner Sache Kundige ist an kleinen Merkmalen zu erkennen. 31 Es ist ein schlechter Fuhrmann, der nicht auf allen Strassen reien1 kann. (Nürtingen.) 1) Umkehren, seine eigenen Worte verdrehen, wieder einlenken u. s. w. Frz.: Il est bon chartier, il charrie bien droit. (Leroux, II, 92.) 32 Es ist kein Fuhrmann so geschickt, dass er nicht umwerfen könnte. Frz.: Il n'est si bon chartier qui ne verse. (Leroux, II, 92.) Holl.: Geen voerman stuurde ooit zoo wel, dat zijn last nooit werd omgeworpen. (Harrebomée, II, 395.) 33 Es ist kein Fuhrmann so gut, er fehrt bissweilen aussm Gleiss. – Lehmann, 407, 58, 790, 10 u. 860, 16; Sailer, 239. 34 Es ist kein rechter Fuhrmann, der nit vmbwerffen kan. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 157. 35 Fôrmann, fahr to, morgen wart et slimmer. (Holst.) – Schütze, I, 360. Nämlich das Wetter. Zu langsamen und trägen Menschen. 36 Fuhrmann, bleib in der Spur. 37 Fuhrmann, Koch und Amme wollte der Teufel nicht sein; aber als Sau in der Mühle, als Pferd des Verwalters und als Köchin der Herrschaft fand er sich bald darein. 38 Fuhrmanns Tasch' steht allezeit offen. – Gruter, III, 40; Lehmann, II, 178, 61; Simrock, 2907. 39 Loat den Fauermann vöer de Piytske soergen. (Büren.) 40 Man muss dem Fuhrmann die Rosse ausspannen. – Lehmann, 775, 14. Um ihn zu hindern, ihnen Nachtheil und Schaden zuzufügen. 41 Mancher Fuhrmann hat nur blinde Pferde. – Lehmann, 123, 31. 42 Mit einem schlechten Fuhrmann ist nicht gut fahren. Holl.: Die wel varen wil, moet een' goed' voerman hebben. (Harrebomée, II, 395.) 43 'Ne âle Fûrmann es 'ne gôde Wäägwîser. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 50. Ein alter Fuhrmann ist ein guter Wegweiser. 44 'Ne âle Fûrmann hürt nauch ens gäer1 met d'r Schmecke2 klâtsche. (Düren.) 1) Noch einmal gern. 2) Peitsche. 45 So lange der Fuhrmann nicht umgeworfen hat, versteht er das Fahren nicht. (Eifel.) – Schmitz, 195, 168. 46 Wenn de Fôrmann âk nich mêr föhrt, sau höärt he doch noch gêren klappen. (Hannover.) – Schambach, 196. 47 Wenn der Fuhrman die weg nicht weiss, so ist man vbel versorgt. – Lehmann, 652, 26. 48 Wenn ein alter Fuhrmann nit mehr wol fahren kan, so gefellt jhm noch das klappen wol (oder: so knallt er mit der Peitsche). – Henisch, 1283; Simrock, 1687 u. 2902; Bücking, 166; Ramann, Unterr., V, 3. 49 Wenn ein Fuhrmann selbst den Wagen ziehen kan, so darff er keiner Ross nicht. – Lehmann, 653, 28. 50 Wie der Fuhrmann ist, so folgt das Geschirr hinnach. – Henisch, 1283. *51 Das ist ein gewürfelter Fuhrmann. (Nürtingen.) *52 Er will Fuhrmann werden, wenn es wird geradezu gehen. Fuhrmannstasche. 1 Eine Fuhrmannstasche steht allzeit offen. 2 Zwischen ein Fuhrmannstasche vnd ein Beibeutel ist ein grosser vnterscheid. – Henisch, 1283, 33. Fuhrwerk. 1 Wer sein Fuhrwerk im Stande hat, kommt auch in bösem Wege fort. Dän.: Det er godt at age i heele vogne. (Prov. dan., 18.) 2 Wie das Fuhrwerk läuft, sagte der Teufel auf dem Kutschbock, da hatte er einen Mönch und Junker an- und eine Hure vorgespannt. – Klosterspiegel, 43, 21. Fülle. 1 Die fülle dess Reichen lasst jhn nicht schlaffen. – Henisch, 1284, 30. 2 Ein füll bringt die ander. – Franck, I, 90a; Henisch, 514; Körte, 1689. 3 Wer in der Fülle lebt, der lebt am besten. – Petri, II, 723. 4 Wo alle Fülle ist, kann man schon hausen. – Kirchhofer, 189. Füllen (s. Fohlen). 1 Auss den kletterigen Füllen werden die schönsten Hengst. – Henisch, 1284, 59; Petri, II, 27. Frz.: De poulain roigneux ou farcineux vient beau cheval et précieux. (Leroux, I, 127.) 2 Breck dem Fülle nich dat Kriez entwei. (Ostpreuss.) – Frischbier, 106. Brich dem Füllen nicht das Kreuz entzwei. Zu voreilig sein, die Rechnung ohne den Wirth machen. 3 Das Füllen ist nicht immer wie der Hengst. Dän.: Føl bliver ikke altid faderen liig. (Bohn, I, 368; Prov. dan., 192.) 4 Das Füllen soll nicht vor seiner Mutter laufen. – Bertram, 53. 5 Das Füllen stirbt oft eher als die Stute. Ein hebräisches Sprichwort sagt: Viel Füllen sind gestorben und ihre Haut hat ihren Müttern als Decke gedient. (Reinsberg II, 154.) 6 Das Füllen wird schwerlich langsam gehen, wenn die Stute trabt. – Winckler, VII, 31. Dän.: Føllet slaaer tit moderen. (Prov. dan., 192.) Lat.: Si damnosa senem juvet alea, ludit et haeres bullatus. (Philippi, II, 184.) 7 De nîgste1 Fâlen2 werd de beste Pêr(de). – Frommann, III, 429, 257. 1) Nîj, nîge, mittelhochdeutsch niuwe = neu, frisch, munter. 2) Füllen, neuhochdeutsch Fohlen. 8 Ein Füllen, das einigemal gefallen, nimmt sich in Acht. Span.: Potros cayendo, y mozos perdiendo, van asesando. (Bohn I, 342.) 9 Ein Füllen weiss den Weg nicht, bis man's darauf leitet. 10 Ein Füllen zeitig reiten und eine Frau ins Gesicht loben, thut nie gut. Holl.: Berijd geen jong veulen, noch prijs uwe vrouw in hare tegenwoordigheid. (Harrebomée, II, 376.) 11 Ein jung Füllen und ein alter Gaul halten nicht gleichen Schritt. Dän.: Ungt føl og gammel hest de drage ei tillige. (Bohn I, 402.) 12 Ein schabicht Füllen wird oft das beste Pferd. Dän.: En klattet folen kand blive en hest; en fattig pebling kand blive en præst. (Prov. dan., 74.) Frz.: Méchant poulain peut devenir bon cheval. (Bohn I, 38.) Holl.: Een rappig veulen wordt wel en goed paard. (Harrebomée, II, 376.) Port.: Cavallo formoso de potro sarnoso. (Bohn I, 272.) Span.: De potro sarnoso buen caballo hermoso. (Bohn I, 212.) 13 Es ist böss Füllen ziehen inn ander Leuth Ställen. – Henisch, 1284, 63. 14 Es ist nicht das schlechteste Füllen, das die Halfter zerreisst. Frz.: Rien ne vaut poulain s'il ne rompt son lien. (Bohn I, 55.) Holl.: Het is veeltijds het beste veulen, dat zijn' halster breekt. (Harrebomée, II, 376.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/661
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [633]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/661>, abgerufen am 22.12.2024.