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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 2 Es ist besser fischle fangen, dann nichts thun. - Henisch, 1107, 36.

3 Fischeli z' Morge, Chrebseli z' Nacht. (Schweiz.)

4 Fischlein fangen, Vöglein stellen verderbt manchen guten Gesellen. - Kirchhofer, 214.

5 Fischlein, hast du auch ein Röglein?

6 Kleine Fischlein, gute Fischlein. - Schottel, 1134a.

7 Kleine Fischlein können für den Hechten nicht zur macht kommen. - Petri, II, 422; Henisch, 1107, 39.

8 Kleyn fischlin machen den grossen (fischen) ein guten marckt (kauff). - Franck, I, 57b; Henisch. 1107, 41; Petri, II, 422.

9 Viel kleine Fischlein gehen auch ein Mahl. - Kirchhofer, 275.

10 Von kleinen fischlin werden die Hecht gross. - Gruter, I, 70; Henisch, 1107; Eyering, III, 368; Sutor, 330; Petri, II, 581; Lehmann, 251, 32; 681, 8; 841, 1; 939, 5; Sailer, 76; Schottel, 1125a; Eiselein, 172.

11 Wer ein gutes Fischlein hat, der halt' es gut im Kessel.


Fischmenger.

* Du gebest einen guten Fischmenger. - Franck, II, 18a; Henisch, 1111, 40; Eyering, I, 263.

"Also spricht man zu Cöln, so einem die hend zittern; dann die dar fisch verkauffen, zittern trüglich mit der handt, das die fisch, vor zweyen tagen todt, lebendig scheinen." Eigentlich also von einem, der zitternde Hände hat, uneigentlich auch von einem Betrüger. Von den Fischhändlern entlehnt, welche abgestorbene Fische für frische verkaufen und um die Käufer zu täuschen, so geschickt mit den Armen zittern, dass es scheint, als lebe der Fisch.

Lat.: Impostorem agis. (Franck, II, 18a.)


Fischohren.

* Mit Fiskohren tohörn.


Fischotter.

Wo es Fischottern gibt, da gibt es auch Fische.


Fischreiher.

Wann de Fiskeraiger 'et Water opflüget, dann hält he Water. - Woeste, 58, 6.


Fischteich.

Er kann mir keinen Fischteich in Brand stecken. - Simrock, 2492.

Holl.: De vischdijk laat zich niet aansteken. (Harrebomee, II, 384.)


Fischzähre.

Reiche Fischzähre, arme Kornähre. (Wohlau.) - Boebel, 101.


Fischzug.

Mit dem stralauer Fischzuge (24. August) hat der Sommer ein Ende. (Berlin.)


Fisematenten.

* Ach watt, dat sünd Feisemetenten. (Mecklenburg.)

Ausflüchte, listige Streiche, Chicanen. (Danneil, 51; vgl. auch Sanders, Wb.) Bei Claws Baur von Hoefer (68, 938) visepetent. Dunkeln Ursprungs.


Fiser.

* Einem die Fisern1 vom Kleide lesen. - Eiselein, 173.

1) Fasern. Grimm (III, 1690) hat nach Stalder (I, 372) Fisel, Gefisel, losgewordenes Gewebe, herabhängende Faden oder Fasern, aber die Verkleinungsform Fiserchen.

Lat.: Floccos demere. (Eiselein, 173.)


Fisse.

* In de Fisse1 krigen2. (Büren.)

1) Dies Wort kommt wol nur in der obigen sprichwörtlichen Redensart in dieser Form vor; es ist verwandt mit Fessel, Fass, fissen = (zusammen) fassen. Bei Grimm, Wb., III, 1691, findet sich Fissel einmal in der Bedeutung von Faden und dann als Bezeichnung für einen Theil des Pferdefusses.

2) Bekommen.


Feist.

Me kann met Fisten1 niene Mesen locken. (Iserlohn.) - Woeste, 68, 72.

1) Bauchwind, Schleicher, von feisten; feist = hochdeutsch pfeisen. Kakelfeiste = ein nasses Holz, welches, an den Herd gelegt, pfeiset. Der gedrückte Bofist feisted (pfeiset). (Vgl. Frommann, V, 63, 30.)


Fistel.

* Einem die närrische Fistel stechen. - Murner, Vom luth. Narren.


Fisten.

Wer nicht fisten darf auf freiem Felde, ist nicht zu kühn.


[Spaltenumbruch]
Fittich.

*1 De Fitje sünt em stuvt, he schall 't Flegen wol latn. - Eichwald, 519.

*2 Einem de Fittke stüwen (stutzen). (Büren.)

Soviel als ihm die Flügel beschneiden.

*3 Enen bi'n Fiddik1 kriegen. - Eichwald, 496.

1) Flügel, Schlafittjen, Rockzipfel, Kragen, Aermel.


Fitzen.

* Wenn ich nur schon gefitzt1 wäre! (Eifel.)

1) Ueber die verschiedenen Bedeutungen des Wortes fitzen vgl. Grimm, III, 1695; hier in der: die Haut streifen (1696, 3), ein Kind mit der Ruthe fitzen = streichen, verwandt mit fetzen, holländisch vitsen. - Nach einer Erzählung, dass ein Mädchen alle Abende von seiner Stiefmutter mit der Ruthe gestrichen wurde, entweder weil es ins Bett gepisst hatte, oder dass es nicht darein pisse.


Fix (als Name).

1 Fex, Fex, merkste wat, de Paschtor den (der) stechelt. (Meurs.) - Firmenich, I, 402, 192.

2 Fiks1 kuem, de Pape stichelt, hedde de Schaper segt, da hadde de Pastäur preaket: "Ein guter Hirt bleibt bei seinen Schafen." (Büren.) - Für Hamburg: Hoefer, 902.

1) Hundename.

*3 A ies immer Mester Fix. - Robinson, 650.

*4 A is süste gar Mester Fix mit der Nosa über a Aermel. - Gomolcke, 88; Robinson, 114.

*5 Meister Fix, der allein klug ist, vnd alles kan. - Mathesy, 32b.


Fix.

1 Fix is keen Narr unn bidd (beisst) oppen Stock. (Rendsburg.)

2 Ich bin fix und fertig, sagte das Beefsteak zum Koch. (Deutsch-amerik.)

*3 A is suste goar fix mit der Noase uf a Aermel. (Schles.) - Frommann, III, 244, 102.

*4 Babe fix un unner nix. (Süderdithmarschen.)

*5 Das ist fix wie das Kreuz auf einer falschen Münze. - Eiselein, 173.

*6 Dat ies eimoal fiks un eimoal niks. (Westf.)

*7 Fex, wat Ohren. (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 33.

*8 Fix oder nix. (Oldenburg.)

*9 Fix un fardig. - Eichwald, 518.

*10 Hinten fix, vorne nix. (Schles.)

Von Frackträgern u. s. w.

11 Oben fix, unten nix. - Simrock, 2494.

*12 So fiks äs en Spinnrad - äs en Tiywittik (Kibitz). (Büren.)

*13 So fiks äs ne Gearwinne1; so fiks äs ne Schauböerste2. (Büren.)

1) Garnwinde.

2) Schuhbürste.

*14 Usse fix, inne nix. (Luzern.)

*15 Von aussen fix und innen nix. - Kirchhofer, 167.

*16 Vorn fix, achter nix. - Goldschmidt, 145.


Flabbe.

*1 An de Flabben1 slan. - Eichwald, 520.

1) Backen, Wangen, flabben, auch flappen = mit Schall küssen (Stürenburg, 55.); auch unmässig küssen, schmatzen. (Frommann, IV, 288, 451.)

*2 De Flabbe1 hangn laten. - Eichwald, 521.

1) Grosser, breiter Mund, Maul. (Dähnert, 121; Frommann, III, 273, 7; Schütze, I, 320.)


Flachs.

1 Auss grobem Flachs kan man kein subtil (fein) Garn spinnen oder Seiden auss groben Hanff. - Henisch, 1123, 43; Petri, II, 29.

2 Dem Flachs geht's immer vbel, wenn er nicht gar geradbrecht wird. - Fischart, Prakt.; Kloster, VIII, 640.

3 Den Flachs, der nicht an den Rocken kam, kann man nicht davon abspinnen.

4 Der Flachs dringt durch eine Schuhsohle.

5 Der Flachs geräth denen oft am besten, die nicht spinnen.

Wird zuweilen angewandt, um zu sagen, dass diejenigen die meisten Kinder haben, welche sich keine wünschen.

6 Der Flachs ist gut, aber der Spinner taugt nichts.

Holl.: Het vlas is wel goed, maar de spinster deugt niet. (Harrebomee, II, 388.)

[Spaltenumbruch] 2 Es ist besser fischle fangen, dann nichts thun.Henisch, 1107, 36.

3 Fischeli z' Morge, Chrebseli z' Nacht. (Schweiz.)

4 Fischlein fangen, Vöglein stellen verderbt manchen guten Gesellen.Kirchhofer, 214.

5 Fischlein, hast du auch ein Röglein?

6 Kleine Fischlein, gute Fischlein.Schottel, 1134a.

7 Kleine Fischlein können für den Hechten nicht zur macht kommen.Petri, II, 422; Henisch, 1107, 39.

8 Kleyn fischlin machen den grossen (fischen) ein guten marckt (kauff).Franck, I, 57b; Henisch. 1107, 41; Petri, II, 422.

9 Viel kleine Fischlein gehen auch ein Mahl.Kirchhofer, 275.

10 Von kleinen fischlin werden die Hecht gross.Gruter, I, 70; Henisch, 1107; Eyering, III, 368; Sutor, 330; Petri, II, 581; Lehmann, 251, 32; 681, 8; 841, 1; 939, 5; Sailer, 76; Schottel, 1125a; Eiselein, 172.

11 Wer ein gutes Fischlein hat, der halt' es gut im Kessel.


Fischmenger.

* Du gebest einen guten Fischmenger.Franck, II, 18a; Henisch, 1111, 40; Eyering, I, 263.

„Also spricht man zu Cöln, so einem die hend zittern; dann die dar fisch verkauffen, zittern trüglich mit der handt, das die fisch, vor zweyen tagen todt, lebendig scheinen.“ Eigentlich also von einem, der zitternde Hände hat, uneigentlich auch von einem Betrüger. Von den Fischhändlern entlehnt, welche abgestorbene Fische für frische verkaufen und um die Käufer zu täuschen, so geschickt mit den Armen zittern, dass es scheint, als lebe der Fisch.

Lat.: Impostorem agis. (Franck, II, 18a.)


Fischohren.

* Mit Fiskohren tohörn.


Fischotter.

Wo es Fischottern gibt, da gibt es auch Fische.


Fischreiher.

Wann de Fiskeraiger 'et Water opflüget, dann hält he Water.Woeste, 58, 6.


Fischteich.

Er kann mir keinen Fischteich in Brand stecken.Simrock, 2492.

Holl.: De vischdijk laat zich niet aansteken. (Harrebomée, II, 384.)


Fischzähre.

Reiche Fischzähre, arme Kornähre. (Wohlau.) – Boebel, 101.


Fischzug.

Mit dem stralauer Fischzuge (24. August) hat der Sommer ein Ende. (Berlin.)


Fisematenten.

* Ach watt, dat sünd Fîsemetenten. (Mecklenburg.)

Ausflüchte, listige Streiche, Chicanen. (Danneil, 51; vgl. auch Sanders, Wb.) Bei Claws Bûr von Hoefer (68, 938) visepetent. Dunkeln Ursprungs.


Fiser.

* Einem die Fisern1 vom Kleide lesen.Eiselein, 173.

1) Fasern. Grimm (III, 1690) hat nach Stalder (I, 372) Fisel, Gefisel, losgewordenes Gewebe, herabhängende Faden oder Fasern, aber die Verkleinungsform Fiserchen.

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Fisse.

* In de Fisse1 krigen2. (Büren.)

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2) Bekommen.


Fîst.

Me kann met Fisten1 niene Mesen locken. (Iserlohn.) – Woeste, 68, 72.

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Fistel.

* Einem die närrische Fistel stechen.Murner, Vom luth. Narren.


Fisten.

Wer nicht fisten darf auf freiem Felde, ist nicht zu kühn.


[Spaltenumbruch]
Fittich.

*1 De Fitje sünt em stuvt, he schall 't Flegen wol latn.Eichwald, 519.

*2 Einem de Fittke stüwen (stutzen). (Büren.)

Soviel als ihm die Flügel beschneiden.

*3 Enen bi'n Fiddik1 kriegen.Eichwald, 496.

1) Flügel, Schlafittjen, Rockzipfel, Kragen, Aermel.


Fitzen.

* Wenn ich nur schon gefitzt1 wäre! (Eifel.)

1) Ueber die verschiedenen Bedeutungen des Wortes fitzen vgl. Grimm, III, 1695; hier in der: die Haut streifen (1696, 3), ein Kind mit der Ruthe fitzen = streichen, verwandt mit fetzen, holländisch vitsen. – Nach einer Erzählung, dass ein Mädchen alle Abende von seiner Stiefmutter mit der Ruthe gestrichen wurde, entweder weil es ins Bett gepisst hatte, oder dass es nicht darein pisse.


Fix (als Name).

1 Fex, Fex, merkste wat, de Paschtôr den (der) stechelt. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 192.

2 Fiks1 kuem, de Pape stichelt, hedde de Schaper segt, da hadde de Pastäur preaket: „Ein guter Hirt bleibt bei seinen Schafen.“ (Büren.) – Für Hamburg: Hoefer, 902.

1) Hundename.

*3 A ies immer Mester Fix.Robinson, 650.

*4 A is süste gar Mester Fix mit der Nosa über a Aermel.Gomolcke, 88; Robinson, 114.

*5 Meister Fix, der allein klug ist, vnd alles kan.Mathesy, 32b.


Fix.

1 Fix is keen Narr unn bidd (beisst) oppen Stock. (Rendsburg.)

2 Ich bin fix und fertig, sagte das Beefsteak zum Koch. (Deutsch-amerik.)

*3 A is suste goar fix mit der Noase uf a Aermel. (Schles.) – Frommann, III, 244, 102.

*4 Bâbe fix un unner nix. (Süderdithmarschen.)

*5 Das ist fix wie das Kreuz auf einer falschen Münze.Eiselein, 173.

*6 Dat ies eimoal fiks un eimoal niks. (Westf.)

*7 Fex, wat Ohren. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 33.

*8 Fix oder nix. (Oldenburg.)

*9 Fix un fardig.Eichwald, 518.

*10 Hinten fix, vorne nix. (Schles.)

Von Frackträgern u. s. w.

11 Oben fix, unten nix.Simrock, 2494.

*12 So fiks äs en Spinnrad – äs en Tiywittik (Kibitz). (Büren.)

*13 So fiks äs ne Gearwinne1; so fiks äs ne Schauböerste2. (Büren.)

1) Garnwinde.

2) Schuhbürste.

*14 Usse fix, inne nix. (Luzern.)

*15 Von aussen fix und innen nix.Kirchhofer, 167.

*16 Vorn fix, achter nix.Goldschmidt, 145.


Flabbe.

*1 An de Flabben1 slan.Eichwald, 520.

1) Backen, Wangen, flabben, auch flappen = mit Schall küssen (Stürenburg, 55.); auch unmässig küssen, schmatzen. (Frommann, IV, 288, 451.)

*2 De Flabbe1 hangn laten.Eichwald, 521.

1) Grosser, breiter Mund, Maul. (Dähnert, 121; Frommann, III, 273, 7; Schütze, I, 320.)


Flachs.

1 Auss grobem Flachs kan man kein subtil (fein) Garn spinnen oder Seiden auss groben Hanff.Henisch, 1123, 43; Petri, II, 29.

2 Dem Flachs geht's immer vbel, wenn er nicht gar geradbrecht wird.Fischart, Prakt.; Kloster, VIII, 640.

3 Den Flachs, der nicht an den Rocken kam, kann man nicht davon abspinnen.

4 Der Flachs dringt durch eine Schuhsohle.

5 Der Flachs geräth denen oft am besten, die nicht spinnen.

Wird zuweilen angewandt, um zu sagen, dass diejenigen die meisten Kinder haben, welche sich keine wünschen.

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[[522]/0550] 2 Es ist besser fischle fangen, dann nichts thun. – Henisch, 1107, 36. 3 Fischeli z' Morge, Chrebseli z' Nacht. (Schweiz.) 4 Fischlein fangen, Vöglein stellen verderbt manchen guten Gesellen. – Kirchhofer, 214. 5 Fischlein, hast du auch ein Röglein? 6 Kleine Fischlein, gute Fischlein. – Schottel, 1134a. 7 Kleine Fischlein können für den Hechten nicht zur macht kommen. – Petri, II, 422; Henisch, 1107, 39. 8 Kleyn fischlin machen den grossen (fischen) ein guten marckt (kauff). – Franck, I, 57b; Henisch. 1107, 41; Petri, II, 422. 9 Viel kleine Fischlein gehen auch ein Mahl. – Kirchhofer, 275. 10 Von kleinen fischlin werden die Hecht gross. – Gruter, I, 70; Henisch, 1107; Eyering, III, 368; Sutor, 330; Petri, II, 581; Lehmann, 251, 32; 681, 8; 841, 1; 939, 5; Sailer, 76; Schottel, 1125a; Eiselein, 172. 11 Wer ein gutes Fischlein hat, der halt' es gut im Kessel. Fischmenger. * Du gebest einen guten Fischmenger. – Franck, II, 18a; Henisch, 1111, 40; Eyering, I, 263. „Also spricht man zu Cöln, so einem die hend zittern; dann die dar fisch verkauffen, zittern trüglich mit der handt, das die fisch, vor zweyen tagen todt, lebendig scheinen.“ Eigentlich also von einem, der zitternde Hände hat, uneigentlich auch von einem Betrüger. Von den Fischhändlern entlehnt, welche abgestorbene Fische für frische verkaufen und um die Käufer zu täuschen, so geschickt mit den Armen zittern, dass es scheint, als lebe der Fisch. Lat.: Impostorem agis. (Franck, II, 18a.) Fischohren. * Mit Fiskohren tohörn. Fischotter. Wo es Fischottern gibt, da gibt es auch Fische. Fischreiher. Wann de Fiskeraiger 'et Water opflüget, dann hält he Water. – Woeste, 58, 6. Fischteich. Er kann mir keinen Fischteich in Brand stecken. – Simrock, 2492. Holl.: De vischdijk laat zich niet aansteken. (Harrebomée, II, 384.) Fischzähre. Reiche Fischzähre, arme Kornähre. (Wohlau.) – Boebel, 101. Fischzug. Mit dem stralauer Fischzuge (24. August) hat der Sommer ein Ende. (Berlin.) Fisematenten. * Ach watt, dat sünd Fîsemetenten. (Mecklenburg.) Ausflüchte, listige Streiche, Chicanen. (Danneil, 51; vgl. auch Sanders, Wb.) Bei Claws Bûr von Hoefer (68, 938) visepetent. Dunkeln Ursprungs. Fiser. * Einem die Fisern1 vom Kleide lesen. – Eiselein, 173. 1) Fasern. Grimm (III, 1690) hat nach Stalder (I, 372) Fisel, Gefisel, losgewordenes Gewebe, herabhängende Faden oder Fasern, aber die Verkleinungsform Fiserchen. Lat.: Floccos demere. (Eiselein, 173.) Fisse. * In de Fisse1 krigen2. (Büren.) 1) Dies Wort kommt wol nur in der obigen sprichwörtlichen Redensart in dieser Form vor; es ist verwandt mit Fessel, Fass, fissen = (zusammen) fassen. Bei Grimm, Wb., III, 1691, findet sich Fissel einmal in der Bedeutung von Faden und dann als Bezeichnung für einen Theil des Pferdefusses. 2) Bekommen. Fîst. Me kann met Fisten1 niene Mesen locken. (Iserlohn.) – Woeste, 68, 72. 1) Bauchwind, Schleicher, von fîsten; fèist = hochdeutsch pfeisen. Kakelfîste = ein nasses Holz, welches, an den Herd gelegt, pfeiset. Der gedrückte Bofist fîsted (pfeiset). (Vgl. Frommann, V, 63, 30.) Fistel. * Einem die närrische Fistel stechen. – Murner, Vom luth. Narren. Fisten. Wer nicht fisten darf auf freiem Felde, ist nicht zu kühn. Fittich. *1 De Fitje sünt em stuvt, he schall 't Flegen wol latn. – Eichwald, 519. *2 Einem de Fittke stüwen (stutzen). (Büren.) Soviel als ihm die Flügel beschneiden. *3 Enen bi'n Fiddik1 kriegen. – Eichwald, 496. 1) Flügel, Schlafittjen, Rockzipfel, Kragen, Aermel. Fitzen. * Wenn ich nur schon gefitzt1 wäre! (Eifel.) 1) Ueber die verschiedenen Bedeutungen des Wortes fitzen vgl. Grimm, III, 1695; hier in der: die Haut streifen (1696, 3), ein Kind mit der Ruthe fitzen = streichen, verwandt mit fetzen, holländisch vitsen. – Nach einer Erzählung, dass ein Mädchen alle Abende von seiner Stiefmutter mit der Ruthe gestrichen wurde, entweder weil es ins Bett gepisst hatte, oder dass es nicht darein pisse. Fix (als Name). 1 Fex, Fex, merkste wat, de Paschtôr den (der) stechelt. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 192. 2 Fiks1 kuem, de Pape stichelt, hedde de Schaper segt, da hadde de Pastäur preaket: „Ein guter Hirt bleibt bei seinen Schafen.“ (Büren.) – Für Hamburg: Hoefer, 902. 1) Hundename. *3 A ies immer Mester Fix. – Robinson, 650. *4 A is süste gar Mester Fix mit der Nosa über a Aermel. – Gomolcke, 88; Robinson, 114. *5 Meister Fix, der allein klug ist, vnd alles kan. – Mathesy, 32b. Fix. 1 Fix is keen Narr unn bidd (beisst) oppen Stock. (Rendsburg.) 2 Ich bin fix und fertig, sagte das Beefsteak zum Koch. (Deutsch-amerik.) *3 A is suste goar fix mit der Noase uf a Aermel. (Schles.) – Frommann, III, 244, 102. *4 Bâbe fix un unner nix. (Süderdithmarschen.) *5 Das ist fix wie das Kreuz auf einer falschen Münze. – Eiselein, 173. *6 Dat ies eimoal fiks un eimoal niks. (Westf.) *7 Fex, wat Ohren. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 33. *8 Fix oder nix. (Oldenburg.) *9 Fix un fardig. – Eichwald, 518. *10 Hinten fix, vorne nix. (Schles.) Von Frackträgern u. s. w. 11 Oben fix, unten nix. – Simrock, 2494. *12 So fiks äs en Spinnrad – äs en Tiywittik (Kibitz). (Büren.) *13 So fiks äs ne Gearwinne1; so fiks äs ne Schauböerste2. (Büren.) 1) Garnwinde. 2) Schuhbürste. *14 Usse fix, inne nix. (Luzern.) *15 Von aussen fix und innen nix. – Kirchhofer, 167. *16 Vorn fix, achter nix. – Goldschmidt, 145. Flabbe. *1 An de Flabben1 slan. – Eichwald, 520. 1) Backen, Wangen, flabben, auch flappen = mit Schall küssen (Stürenburg, 55.); auch unmässig küssen, schmatzen. (Frommann, IV, 288, 451.) *2 De Flabbe1 hangn laten. – Eichwald, 521. 1) Grosser, breiter Mund, Maul. (Dähnert, 121; Frommann, III, 273, 7; Schütze, I, 320.) Flachs. 1 Auss grobem Flachs kan man kein subtil (fein) Garn spinnen oder Seiden auss groben Hanff. – Henisch, 1123, 43; Petri, II, 29. 2 Dem Flachs geht's immer vbel, wenn er nicht gar geradbrecht wird. – Fischart, Prakt.; Kloster, VIII, 640. 3 Den Flachs, der nicht an den Rocken kam, kann man nicht davon abspinnen. 4 Der Flachs dringt durch eine Schuhsohle. 5 Der Flachs geräth denen oft am besten, die nicht spinnen. Wird zuweilen angewandt, um zu sagen, dass diejenigen die meisten Kinder haben, welche sich keine wünschen. 6 Der Flachs ist gut, aber der Spinner taugt nichts. Holl.: Het vlas is wel goed, maar de spinster deugt niet. (Harrebomée, II, 388.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [522]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/550>, abgerufen am 21.11.2024.