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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] Frz.: Les riches doivent contribuer plus que les pauvres.

Holl.: Van groote blokken houwt men groote spaanders. (Harrebomee, I, 64.)

It.: Chi ha, de ceppi puo delle schoggie.

Lat.: In magno magni capiuntur flumine pisces. (Binder I, 758; Seybold, 245.)

7 Wer den Block nicht schieben kann, muss ihn liegen lassen.

Lat.: Si nescis jacere lapidem dimitte jacere. (Sutor, 739.)

8 Wer nicht den Block will leiden, dem ist der Storch bescheiden (als König beschieden). - Henisch, 422.

9 Wo grosse Blöcke sind, da sind grosse Späne.

10 Zum groben Blocke gehört eine Bauernaxt. - Sailer, 83; Simrock, 1157.

*11 Eenen block vor de schene1 hebben. - Lübben.

1) Schienbein.

*12 Einen Block mit einem Barbiermesser behauen.

Von der Bemühung, auf den grossen Haufen durch Feinheit des Verstandes wirken zu wollen.

*13 Enen Block an't Been hebbn. - Richey, 357; Eichwald, 135.

Verheirathet sein.

Holl.: Hij heeft een blok aan het been. (Harrebomee, I, 61.)


Blockhaus.

Wenn du ein Blockhaus in der Erdstadt erhalten willst, musst du den ganzen Kreml fordern. (S. Kreml.) (Moskau.) - Altmann V.


Blocksberg.

*1 Dass du auf dem Blocksberge wärest!

In Lichtenberg's Schriften findet sich über diese Redensart die Abhandlung: Ein Traum. Der Verfasser bemerkt in einer Note: "Diese Verwünschung verträgt sich wirklich mehr als irgendeine mit christlicher Liebe; sie thut nämlich durch Affect Genüge und hebt die Wiederkehr des Verwünschten nicht auf, wodurch sie sich sehr von andern unterscheidet, die man, im christlichen Deutschland wenigstens, blos mit Anfangsbuchstaben und Punkten druckt. Wer eine sehr merkwürdige Verwünschung auf den Blocksberg lesen will, wird sie in den Staatsanzeigen (Bd. 4, Heft 2, S. 142) finden."

*2 Ik wull dat du uppen Blocksberge seetst. - Eichwald, 136.


Blöde (Subst.).

1 Den blöden ist das glück thewer, den kühnen hilfft das ebenthewer. - Henisch, 422.

2 Die Blöden verlieren (in allen) alle Fehden.

Frz.: Il n'y a que les honteux qui perdent. (Starschedel, 208.) - Jamais honteux n'eut belle amie.

It.: Persona vergognosa scapita in ogni cosa. (Pazzaglia, 370.)


Blöde (Adj.).

1 Besser blöd und furchtsam als unvorsichtig. - Henisch, 321.

Holl.: Beter bloo Jan dan doo Jan, zei de schutter, en hij kroop achter een' hooiberg. (Harrebomee, I, 48.) - Beter bloo in schande dan stout in ondeugd. (Harrebomee, I, 64.)

2 Wer (beim Essen) zu blöd' ist mit dem Munde, geht bald zu Grunde.

Holl.: De blooden komen te kort. ( Harrebomee, I, 64.)


Blödigkeit.

Blödigkeit ist dem Armen wenig nütz.

Engl.: Bashfulness is an enemy to poverty. (Bohn II, 306.)

Holl.: Den behoeftige is de schaamte onnut. (Bohn I, 306.)


Blöken.

Wo man blöken hört, da sind Schafe im Lande. - Blum, 434; Simrock, 1160; Reinsberg II, 54.

Wo ein nachtheilig Gerücht im Umlauf ist, da wurde in der Regel Veranlassung dazu gegeben.

It.: E non si grida mai al lupo, che non sia in paese.


Blond.

* Er ist so blond wie ein Zigeuner.

Frz.: C'est un blond d'Egypte.


Bloss.

*1 Blosser als ein geschälter Stock.

*2 Einen Blossen schlagen.


Blösse.

Eine Blösse geben (bieten). - Sandvoss, 133.

Vom Fechten entlehnt.


Blühen.

1 Es blühet nichts immerdar. - Henisch, 425.

2 Was am ersten (schönsten) blüht, wird am ersten welk. - Henisch, 425.

Lat.: Quae spectatissime florent, marcescunt. (Seybold, 470.)

3 Was nicht blühet, körnert nicht. - Winckler, XVI, 50.

[Spaltenumbruch] *4 Es (sie) blüht wie ein alt Weib, das aus dem Bade kommt. - (Ostpreuss.)

*5 Hei blegt wie e Ros' öm Rennsten. (Ostpreuss.)

Er blüht wie die Rose im Rinnstein. Von einem Betrunkenen.


Blümchen.

* Er macht uns blaue Blümchen weis.

Erzählt uns selbsterfundene, unbegründete Dinge.


Blume.

1 Auch aus einer blühenden Blume kann man leicht Asche machen.

Flüchtigkeit des menschlichen Lebens. Heute roth - morgen todt.

2 Auch aus einer grossen Blume flicht man keinen Kranz.

3 Auch eine schöne Blume wird welk und verliert ihren Geruch.

It.: Ogni fiore al fin perde l'odore. (Pazzaglia, 124.)

4 Aus der Blume, aus der die Biene Honig saugt, saugt die Spinne Gift.

Holl.: De bloem daar de bij honig uit zuigt, zuigt de spin venijn uit. (Sprenger II, 10; Harrebomee, I, 56.)

5 Blaue Blumen sind schön im Korn, aber dem Landmann sind sie ein Dorn.

Rednerische Blumen in ernsthaften Vorträgen gleichen den blauen und rothen Blumen im Kornfelde.

6 Blum het en fülk stirmi. (Nordfries.) - Firmenich, III, 7.

Blumen heissen und hässlich riechen.

7 Blumen, die nicht wohl riechen, mögen sich verkriechen. - Henisch, 430.

Lat.: Non laudo florem, qui nullum praebet odorem. (Sutor, 313.)

8 Blumen, die stark duften, muss man nicht zu nahe vor die Nase halten.

9 Blumen im Korn gibt es sieben Wochen, und wer gut rechnet, findet ihrer zwei Monate.

10 Bunte Blumen riechen nicht. - Körte, 657.

Wider die Putznärrinnen.

11 Die Blume riecht gar stark, sprach der Narr, als ihm die Jungfrau den Besen unter die Nase gerieben. - Der baiersche Hofnarr Kunz 1565; Eiselein, 84.

12 Die Blume zieht die Biene, die Anmuth den Menschen. (Russ.)

13 Die Blumen riechen dem Armen wie dem Reichen.

14 Die schönste Blume verliert zuletzt ihren Geruch.

Holl.: Elke bloem verliest eindelijk haar' geur en kleur. (Harrebomee, I, 63.)

It.: Qualunque fiore alla fin perde l'odore.

15 Eine abgebrochene Blume ist bald verwelkt.

16 Eine alte Blume hat kein Geruch noch Geschmack. - Lehmann, 9, 58.

17 Eine Blume macht keinen Kranz. - Winckler, XX, 64; Körte, 656; Simrock, 1164.

It.: Un sol fiore non fa primavera. (Pazzaglia, 124.)

18 Eine schöne Blume bewacht man umsonst.

19 Eine schöne Blume steht nicht lange am Wege. - Körte, 654; Eiselein, 84; Scheidemünze, I, 178.

20 Eine schöne Blume wird welk und verliert auch ihren Geruch.

21 Frische Blumen hat man gern (lieber als dürre).

Lob der Jungfrauschaft.

22 Gefüllte Blumen und grosse Namen (berühmte Männer) bringen selten guten Samen.

23 Gemalte Blumen riechen nicht. (S. Bunt.) - Simrock, 3378; Winckler, IV, 6; Eiselein, 84; Tunn., 13, 1, Warnung vor Falschheit.

Holl.: Geteekende bloemen rieken niet. (Harrebomee, I, 63.)

It.: Chi pinge il fiore non gli puo dar l'odore. (Pazzaglia, 124.)

Lat.: Flos in pictura non est nisi sola figura. (Eiselein, 84; Binder II, 1161.) - Narcissus nulli reddit depictus odorem. (Sutor, 397; Seybold, 327; Philippi, II, 5; Binder I, 1057; II, 1970; Eiselein, 84.)

24 Heute Blume, morgen Heu. - Henisch, 430.

25 Ist die Blume noch so schön, 's kann eine Schlange darunter gehn.

Frz.: Le serpent est cache sous les fleurs. (Starschedel, 350.)

26 Jede Blume hat ihren Duft.

Engl.: Every flower has its perfume.

27 Jede Blume muss den Bienen zu ihrem Honig dienen.

[Spaltenumbruch] Frz.: Les riches doivent contribuer plus que les pauvres.

Holl.: Van groote blokken houwt men groote spaanders. (Harrebomée, I, 64.)

It.: Chi ha, de ceppi puó delle schoggie.

Lat.: In magno magni capiuntur flumine pisces. (Binder I, 758; Seybold, 245.)

7 Wer den Block nicht schieben kann, muss ihn liegen lassen.

Lat.: Si nescis jacere lapidem dimitte jacere. (Sutor, 739.)

8 Wer nicht den Block will leiden, dem ist der Storch bescheiden (als König beschieden).Henisch, 422.

9 Wo grosse Blöcke sind, da sind grosse Späne.

10 Zum groben Blocke gehört eine Bauernaxt.Sailer, 83; Simrock, 1157.

*11 Eenen block vor de schene1 hebben.Lübben.

1) Schienbein.

*12 Einen Block mit einem Barbiermesser behauen.

Von der Bemühung, auf den grossen Haufen durch Feinheit des Verstandes wirken zu wollen.

*13 Enen Block an't Been hebbn.Richey, 357; Eichwald, 135.

Verheirathet sein.

Holl.: Hij heeft een blok aan het been. (Harrebomée, I, 61.)


Blockhaus.

Wenn du ein Blockhaus in der Erdstadt erhalten willst, musst du den ganzen Kreml fordern. (S. Kreml.) (Moskau.) – Altmann V.


Blocksberg.

*1 Dass du auf dem Blocksberge wärest!

In Lichtenberg's Schriften findet sich über diese Redensart die Abhandlung: Ein Traum. Der Verfasser bemerkt in einer Note: „Diese Verwünschung verträgt sich wirklich mehr als irgendeine mit christlicher Liebe; sie thut nämlich durch Affect Genüge und hebt die Wiederkehr des Verwünschten nicht auf, wodurch sie sich sehr von andern unterscheidet, die man, im christlichen Deutschland wenigstens, blos mit Anfangsbuchstaben und Punkten druckt. Wer eine sehr merkwürdige Verwünschung auf den Blocksberg lesen will, wird sie in den Staatsanzeigen (Bd. 4, Heft 2, S. 142) finden.“

*2 Ik wull dat du uppen Blocksberge seetst.Eichwald, 136.


Blöde (Subst.).

1 Den blöden ist das glück thewer, den kühnen hilfft das ebenthewer.Henisch, 422.

2 Die Blöden verlieren (in allen) alle Fehden.

Frz.: Il n'y a que les honteux qui perdent. (Starschedel, 208.) – Jamais honteux n'eut belle amie.

It.: Persona vergognosa scapita in ogni cosa. (Pazzaglia, 370.)


Blöde (Adj.).

1 Besser blöd und furchtsam als unvorsichtig.Henisch, 321.

Holl.: Beter bloô Jan dan doô Jan, zei de schutter, en hij kroop achter een' hooiberg. (Harrebomée, I, 48.) – Beter bloô in schande dan stout in ondeugd. (Harrebomée, I, 64.)

2 Wer (beim Essen) zu blöd' ist mit dem Munde, geht bald zu Grunde.

Holl.: De blooden komen te kort. ( Harrebomée, I, 64.)


Blödigkeit.

Blödigkeit ist dem Armen wenig nütz.

Engl.: Bashfulness is an enemy to poverty. (Bohn II, 306.)

Holl.: Den behoeftige is de schaamte onnut. (Bohn I, 306.)


Blöken.

Wo man blöken hört, da sind Schafe im Lande.Blum, 434; Simrock, 1160; Reinsberg II, 54.

Wo ein nachtheilig Gerücht im Umlauf ist, da wurde in der Regel Veranlassung dazu gegeben.

It.: E non si grida mai al lupo, che non sia in paese.


Blond.

* Er ist so blond wie ein Zigeuner.

Frz.: C'est un blond d'Égypte.


Bloss.

*1 Blosser als ein geschälter Stock.

*2 Einen Blossen schlagen.


Blösse.

Eine Blösse geben (bieten).Sandvoss, 133.

Vom Fechten entlehnt.


Blühen.

1 Es blühet nichts immerdar.Henisch, 425.

2 Was am ersten (schönsten) blüht, wird am ersten welk.Henisch, 425.

Lat.: Quae spectatissime florent, marcescunt. (Seybold, 470.)

3 Was nicht blühet, körnert nicht.Winckler, XVI, 50.

[Spaltenumbruch] *4 Es (sie) blüht wie ein alt Weib, das aus dem Bade kommt. – (Ostpreuss.)

*5 Hei blegt wie e Ros' öm Rennstên. (Ostpreuss.)

Er blüht wie die Rose im Rinnstein. Von einem Betrunkenen.


Blümchen.

* Er macht uns blaue Blümchen weis.

Erzählt uns selbsterfundene, unbegründete Dinge.


Blume.

1 Auch aus einer blühenden Blume kann man leicht Asche machen.

Flüchtigkeit des menschlichen Lebens. Heute roth – morgen todt.

2 Auch aus einer grossen Blume flicht man keinen Kranz.

3 Auch eine schöne Blume wird welk und verliert ihren Geruch.

It.: Ogni fiore al fin perde l'odore. (Pazzaglia, 124.)

4 Aus der Blume, aus der die Biene Honig saugt, saugt die Spinne Gift.

Holl.: De bloem daar de bij honig uit zuigt, zuigt de spin venijn uit. (Sprenger II, 10; Harrebomée, I, 56.)

5 Blaue Blumen sind schön im Korn, aber dem Landmann sind sie ein Dorn.

Rednerische Blumen in ernsthaften Vorträgen gleichen den blauen und rothen Blumen im Kornfelde.

6 Blum het en fülk stirmi. (Nordfries.) – Firmenich, III, 7.

Blumen heissen und hässlich riechen.

7 Blumen, die nicht wohl riechen, mögen sich verkriechen.Henisch, 430.

Lat.: Non laudo florem, qui nullum praebet odorem. (Sutor, 313.)

8 Blumen, die stark duften, muss man nicht zu nahe vor die Nase halten.

9 Blumen im Korn gibt es sieben Wochen, und wer gut rechnet, findet ihrer zwei Monate.

10 Bunte Blumen riechen nicht.Körte, 657.

Wider die Putznärrinnen.

11 Die Blume riecht gar stark, sprach der Narr, als ihm die Jungfrau den Besen unter die Nase gerieben.Der baiersche Hofnarr Kunz 1565; Eiselein, 84.

12 Die Blume zieht die Biene, die Anmuth den Menschen. (Russ.)

13 Die Blumen riechen dem Armen wie dem Reichen.

14 Die schönste Blume verliert zuletzt ihren Geruch.

Holl.: Elke bloem verliest eindelijk haar' geur en kleur. (Harrebomée, I, 63.)

It.: Qualunque fiore alla fin perde l'odore.

15 Eine abgebrochene Blume ist bald verwelkt.

16 Eine alte Blume hat kein Geruch noch Geschmack.Lehmann, 9, 58.

17 Eine Blume macht keinen Kranz.Winckler, XX, 64; Körte, 656; Simrock, 1164.

It.: Un sol fiore non fa primavera. (Pazzaglia, 124.)

18 Eine schöne Blume bewacht man umsonst.

19 Eine schöne Blume steht nicht lange am Wege.Körte, 654; Eiselein, 84; Scheidemünze, I, 178.

20 Eine schöne Blume wird welk und verliert auch ihren Geruch.

21 Frische Blumen hat man gern (lieber als dürre).

Lob der Jungfrauschaft.

22 Gefüllte Blumen und grosse Namen (berühmte Männer) bringen selten guten Samen.

23 Gemalte Blumen riechen nicht. (S. Bunt.)Simrock, 3378; Winckler, IV, 6; Eiselein, 84; Tunn., 13, 1, Warnung vor Falschheit.

Holl.: Geteekende bloemen rieken niet. (Harrebomée, I, 63.)

It.: Chi pinge il fiore non gli può dar l'odore. (Pazzaglia, 124.)

Lat.: Flos in pictura non est nisi sola figura. (Eiselein, 84; Binder II, 1161.) – Narcissus nulli reddit depictus odorem. (Sutor, 397; Seybold, 327; Philippi, II, 5; Binder I, 1057; II, 1970; Eiselein, 84.)

24 Heute Blume, morgen Heu.Henisch, 430.

25 Ist die Blume noch so schön, 's kann eine Schlange darunter gehn.

Frz.: Le serpent est caché sous les fleurs. (Starschedel, 350.)

26 Jede Blume hat ihren Duft.

Engl.: Every flower has its perfume.

27 Jede Blume muss den Bienen zu ihrem Honig dienen.

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[[204]/0232] Frz.: Les riches doivent contribuer plus que les pauvres. Holl.: Van groote blokken houwt men groote spaanders. (Harrebomée, I, 64.) It.: Chi ha, de ceppi puó delle schoggie. Lat.: In magno magni capiuntur flumine pisces. (Binder I, 758; Seybold, 245.) 7 Wer den Block nicht schieben kann, muss ihn liegen lassen. Lat.: Si nescis jacere lapidem dimitte jacere. (Sutor, 739.) 8 Wer nicht den Block will leiden, dem ist der Storch bescheiden (als König beschieden). – Henisch, 422. 9 Wo grosse Blöcke sind, da sind grosse Späne. 10 Zum groben Blocke gehört eine Bauernaxt. – Sailer, 83; Simrock, 1157. *11 Eenen block vor de schene1 hebben. – Lübben. 1) Schienbein. *12 Einen Block mit einem Barbiermesser behauen. Von der Bemühung, auf den grossen Haufen durch Feinheit des Verstandes wirken zu wollen. *13 Enen Block an't Been hebbn. – Richey, 357; Eichwald, 135. Verheirathet sein. Holl.: Hij heeft een blok aan het been. (Harrebomée, I, 61.) Blockhaus. Wenn du ein Blockhaus in der Erdstadt erhalten willst, musst du den ganzen Kreml fordern. (S. Kreml.) (Moskau.) – Altmann V. Blocksberg. *1 Dass du auf dem Blocksberge wärest! In Lichtenberg's Schriften findet sich über diese Redensart die Abhandlung: Ein Traum. Der Verfasser bemerkt in einer Note: „Diese Verwünschung verträgt sich wirklich mehr als irgendeine mit christlicher Liebe; sie thut nämlich durch Affect Genüge und hebt die Wiederkehr des Verwünschten nicht auf, wodurch sie sich sehr von andern unterscheidet, die man, im christlichen Deutschland wenigstens, blos mit Anfangsbuchstaben und Punkten druckt. Wer eine sehr merkwürdige Verwünschung auf den Blocksberg lesen will, wird sie in den Staatsanzeigen (Bd. 4, Heft 2, S. 142) finden.“ *2 Ik wull dat du uppen Blocksberge seetst. – Eichwald, 136. Blöde (Subst.). 1 Den blöden ist das glück thewer, den kühnen hilfft das ebenthewer. – Henisch, 422. 2 Die Blöden verlieren (in allen) alle Fehden. Frz.: Il n'y a que les honteux qui perdent. (Starschedel, 208.) – Jamais honteux n'eut belle amie. It.: Persona vergognosa scapita in ogni cosa. (Pazzaglia, 370.) Blöde (Adj.). 1 Besser blöd und furchtsam als unvorsichtig. – Henisch, 321. Holl.: Beter bloô Jan dan doô Jan, zei de schutter, en hij kroop achter een' hooiberg. (Harrebomée, I, 48.) – Beter bloô in schande dan stout in ondeugd. (Harrebomée, I, 64.) 2 Wer (beim Essen) zu blöd' ist mit dem Munde, geht bald zu Grunde. Holl.: De blooden komen te kort. ( Harrebomée, I, 64.) Blödigkeit. Blödigkeit ist dem Armen wenig nütz. Engl.: Bashfulness is an enemy to poverty. (Bohn II, 306.) Holl.: Den behoeftige is de schaamte onnut. (Bohn I, 306.) Blöken. Wo man blöken hört, da sind Schafe im Lande. – Blum, 434; Simrock, 1160; Reinsberg II, 54. Wo ein nachtheilig Gerücht im Umlauf ist, da wurde in der Regel Veranlassung dazu gegeben. It.: E non si grida mai al lupo, che non sia in paese. Blond. * Er ist so blond wie ein Zigeuner. Frz.: C'est un blond d'Égypte. Bloss. *1 Blosser als ein geschälter Stock. *2 Einen Blossen schlagen. Blösse. Eine Blösse geben (bieten). – Sandvoss, 133. Vom Fechten entlehnt. Blühen. 1 Es blühet nichts immerdar. – Henisch, 425. 2 Was am ersten (schönsten) blüht, wird am ersten welk. – Henisch, 425. Lat.: Quae spectatissime florent, marcescunt. (Seybold, 470.) 3 Was nicht blühet, körnert nicht. – Winckler, XVI, 50. *4 Es (sie) blüht wie ein alt Weib, das aus dem Bade kommt. – (Ostpreuss.) *5 Hei blegt wie e Ros' öm Rennstên. (Ostpreuss.) Er blüht wie die Rose im Rinnstein. Von einem Betrunkenen. Blümchen. * Er macht uns blaue Blümchen weis. Erzählt uns selbsterfundene, unbegründete Dinge. Blume. 1 Auch aus einer blühenden Blume kann man leicht Asche machen. Flüchtigkeit des menschlichen Lebens. Heute roth – morgen todt. 2 Auch aus einer grossen Blume flicht man keinen Kranz. 3 Auch eine schöne Blume wird welk und verliert ihren Geruch. It.: Ogni fiore al fin perde l'odore. (Pazzaglia, 124.) 4 Aus der Blume, aus der die Biene Honig saugt, saugt die Spinne Gift. Holl.: De bloem daar de bij honig uit zuigt, zuigt de spin venijn uit. (Sprenger II, 10; Harrebomée, I, 56.) 5 Blaue Blumen sind schön im Korn, aber dem Landmann sind sie ein Dorn. Rednerische Blumen in ernsthaften Vorträgen gleichen den blauen und rothen Blumen im Kornfelde. 6 Blum het en fülk stirmi. (Nordfries.) – Firmenich, III, 7. Blumen heissen und hässlich riechen. 7 Blumen, die nicht wohl riechen, mögen sich verkriechen. – Henisch, 430. Lat.: Non laudo florem, qui nullum praebet odorem. (Sutor, 313.) 8 Blumen, die stark duften, muss man nicht zu nahe vor die Nase halten. 9 Blumen im Korn gibt es sieben Wochen, und wer gut rechnet, findet ihrer zwei Monate. 10 Bunte Blumen riechen nicht. – Körte, 657. Wider die Putznärrinnen. 11 Die Blume riecht gar stark, sprach der Narr, als ihm die Jungfrau den Besen unter die Nase gerieben. – Der baiersche Hofnarr Kunz 1565; Eiselein, 84. 12 Die Blume zieht die Biene, die Anmuth den Menschen. (Russ.) 13 Die Blumen riechen dem Armen wie dem Reichen. 14 Die schönste Blume verliert zuletzt ihren Geruch. Holl.: Elke bloem verliest eindelijk haar' geur en kleur. (Harrebomée, I, 63.) It.: Qualunque fiore alla fin perde l'odore. 15 Eine abgebrochene Blume ist bald verwelkt. 16 Eine alte Blume hat kein Geruch noch Geschmack. – Lehmann, 9, 58. 17 Eine Blume macht keinen Kranz. – Winckler, XX, 64; Körte, 656; Simrock, 1164. It.: Un sol fiore non fa primavera. (Pazzaglia, 124.) 18 Eine schöne Blume bewacht man umsonst. 19 Eine schöne Blume steht nicht lange am Wege. – Körte, 654; Eiselein, 84; Scheidemünze, I, 178. 20 Eine schöne Blume wird welk und verliert auch ihren Geruch. 21 Frische Blumen hat man gern (lieber als dürre). Lob der Jungfrauschaft. 22 Gefüllte Blumen und grosse Namen (berühmte Männer) bringen selten guten Samen. 23 Gemalte Blumen riechen nicht. (S. Bunt.) – Simrock, 3378; Winckler, IV, 6; Eiselein, 84; Tunn., 13, 1, Warnung vor Falschheit. Holl.: Geteekende bloemen rieken niet. (Harrebomée, I, 63.) It.: Chi pinge il fiore non gli può dar l'odore. (Pazzaglia, 124.) Lat.: Flos in pictura non est nisi sola figura. (Eiselein, 84; Binder II, 1161.) – Narcissus nulli reddit depictus odorem. (Sutor, 397; Seybold, 327; Philippi, II, 5; Binder I, 1057; II, 1970; Eiselein, 84.) 24 Heute Blume, morgen Heu. – Henisch, 430. 25 Ist die Blume noch so schön, 's kann eine Schlange darunter gehn. Frz.: Le serpent est caché sous les fleurs. (Starschedel, 350.) 26 Jede Blume hat ihren Duft. Engl.: Every flower has its perfume. 27 Jede Blume muss den Bienen zu ihrem Honig dienen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [204]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/232>, abgerufen am 21.11.2024.