Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.2. Der Commendant ist auch zu loben/ daß er diesen liebhabenden Personen zu sammen geholffen. 323. Schlangen sollen zuvor ihren Gifft weglegen/ wenn sie trincken wollen. Ausustinus schreibt von einer Art Schlangen/ welche/ wenn sie zu einem Brunnen wanderen wollen zu trincken/ so pflegen sie zuvor/ ehe sie darzu kommen / alles Gifft evomiren und auszuspeyen. Ein jeder Christ/ wann er zu beten gehen wil/ soll alles Sünden Gifft/ Geiffer und Unrecht ablegen/ damit er ihm selbsten nicht darmit sein Gebet vergiffte. 1. Dieses sollen auch beobachten Prediger/ wenn sie auff die Cantzeln steigen / Schul-Lehrer wenn sie in die Auditoria gehen/ Regenten wenn sie gericht sitzen wollen/ und alle Menschen ins gemein/ wenn sie Jhr Ambt verrichten/ daß sie den Gifft der privat affecten und Eyffer zu vor weglegen. 2. Wie es aber von vielen/ in allen Ständen/ wird inacht genommen/ davon läst man die täglichte Erfahrung reden/ und wird einem jedwedern seyn Gewissen der beste Prediber seyn. 2. Der Commendant ist auch zu loben/ daß er diesen liebhabenden Personen zu sammen geholffen. 323. Schlangen sollen zuvor ihren Gifft weglegen/ wenn sie trincken wollen. Ausustinus schreibt von einer Art Schlangen/ welche/ wenn sie zu einem Brunnen wanderen wollen zu trincken/ so pflegen sie zuvor/ ehe sie darzu kommen / alles Gifft evomiren und auszuspeyen. Ein jeder Christ/ wann er zu beten gehen wil/ soll alles Sünden Gifft/ Geiffer und Unrecht ablegen/ damit er ihm selbsten nicht darmit sein Gebet vergiffte. 1. Dieses sollen auch beobachten Prediger/ wenn sie auff die Cantzeln steigen / Schul-Lehrer wenn sie in die Auditoria gehen/ Regenten wenn sie gericht sitzen wollen/ und alle Menschen ins gemein/ wenn sie Jhr Ambt verrichten/ daß sie den Gifft der privat affecten und Eyffer zu vor weglegen. 2. Wie es aber von vielen/ in allen Ständen/ wird inacht genommen/ davon läst man die täglichte Erfahrung reden/ und wird einem jedwedern seyn Gewissen der beste Prediber seyn. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0650" n="630"/> <p>2. Der Commendant ist auch zu loben/ daß er diesen liebhabenden Personen zu sammen geholffen.</p> <p>323.</p> <p>Schlangen sollen zuvor ihren Gifft weglegen/ wenn sie trincken wollen.</p> <p>Ausustinus schreibt von einer Art Schlangen/ welche/ wenn sie zu einem Brunnen wanderen wollen zu trincken/ so pflegen sie zuvor/ ehe sie darzu kommen / alles Gifft evomiren und auszuspeyen. Ein jeder Christ/ wann er zu beten gehen wil/ soll alles Sünden Gifft/ Geiffer und Unrecht ablegen/ damit er ihm selbsten nicht darmit sein Gebet vergiffte.</p> <p>1. Dieses sollen auch beobachten Prediger/ wenn sie auff die Cantzeln steigen / Schul-Lehrer wenn sie in die Auditoria gehen/ Regenten wenn sie gericht sitzen wollen/ und alle Menschen ins gemein/ wenn sie Jhr Ambt verrichten/ daß sie den Gifft der privat affecten und Eyffer zu vor weglegen.</p> <p>2. Wie es aber von vielen/ in allen Ständen/ wird inacht genommen/ davon läst man die täglichte Erfahrung reden/ und wird einem jedwedern seyn Gewissen der beste Prediber seyn.</p> </div> <div> </div> </body> </text> </TEI> [630/0650]
2. Der Commendant ist auch zu loben/ daß er diesen liebhabenden Personen zu sammen geholffen.
323.
Schlangen sollen zuvor ihren Gifft weglegen/ wenn sie trincken wollen.
Ausustinus schreibt von einer Art Schlangen/ welche/ wenn sie zu einem Brunnen wanderen wollen zu trincken/ so pflegen sie zuvor/ ehe sie darzu kommen / alles Gifft evomiren und auszuspeyen. Ein jeder Christ/ wann er zu beten gehen wil/ soll alles Sünden Gifft/ Geiffer und Unrecht ablegen/ damit er ihm selbsten nicht darmit sein Gebet vergiffte.
1. Dieses sollen auch beobachten Prediger/ wenn sie auff die Cantzeln steigen / Schul-Lehrer wenn sie in die Auditoria gehen/ Regenten wenn sie gericht sitzen wollen/ und alle Menschen ins gemein/ wenn sie Jhr Ambt verrichten/ daß sie den Gifft der privat affecten und Eyffer zu vor weglegen.
2. Wie es aber von vielen/ in allen Ständen/ wird inacht genommen/ davon läst man die täglichte Erfahrung reden/ und wird einem jedwedern seyn Gewissen der beste Prediber seyn.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/650>, abgerufen am 01.03.2025. |