Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.ward gleich eine neue Hochzeit in grossen Freuden verbrach Etliche lobeten den Fürsten/ die andern schändeten ihn wegen seiner Vnbarmhertzigkeit. Er ließ aber alsbald ihren armen Vater holen/ räumete ihm grosse Fürstl. Güter ein/ und hielt ihn forthin in grossen Ehren/ als seinen leiblichen Vater. Nachmals gab er seine Tochter dem Grafen von Saals/ und lebten die zwey/ der Fürst mit seiner Helenen/ so in grosser Liebe und hertzlicher Ehefreundschaft/ daß stets war unter ihnen/ ein Hertz/ ein Wille/ ein Begierde und ein Verlange/ zeugten auch noch einen jungen Herrn mit einander. 1. Lernet hier wie das Glück offt mit denen Leuten pfleget zu spielen. 2. Lernet auch ihr Weibs-Personen Sanfftmuth/ Geduld und Gehorsam gegen euere Ehemänner. 7. Dänisches Reichs Glücksee igkeit. POntanus am 659ten Blat erzehlet nach gesetzte Geschicht/ wie nemlich auf eine Zeit/ vom Käyser/ der König in Europa Gesandten weren zusammen beruffen worden/ und als unter ihnen ein Streit vorgefallen/ welcher unter den Königen den vorzug habe/ nemlich/ welcher von rechtswegen für den für treflich- ward gleich eine neue Hochzeit in grossen Freuden verbrach Etliche lobetẽ den Fürsten/ die andern schändeten ihn wegen seiner Vnbarmhertzigkeit. Er ließ aber alsbald ihren armẽ Vater holen/ räumete ihm grosse Fürstl. Güter ein/ und hielt ihn forthin in grossen Ehren/ als seinen leiblichen Vater. Nachmals gab er seine Tochter dem Grafen von Saals/ und lebten die zwey/ der Fürst mit seiner Helenen/ so in grosser Liebe und hertzlicher Ehefreundschaft/ daß stets war unter ihnen/ ein Hertz/ ein Wille/ ein Begierde und ein Verlange/ zeugten auch noch einen jungen Herrn mit einander. 1. Lernet hier wie das Glück offt mit denen Leuten pfleget zu spielen. 2. Lernet auch ihr Weibs-Personen Sanfftmuth/ Geduld und Gehorsam gegen euere Ehemänner. 7. Dänisches Reichs Glücksee igkeit. POntanus am 659ten Blat erzehlet nach gesetzte Geschicht/ wie nemlich auf eine Zeit/ vom Käyser/ der König in Europa Gesandten weren zusam̃en beruffen worden/ und als unter ihnen ein Streit vorgefallen/ welcher unter den Königen den vorzug habe/ nemlich/ welcher von rechtswegen für den für treflich- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0046" n="26"/> ward gleich eine neue Hochzeit in grossen Freuden verbrach Etliche lobetẽ den Fürsten/ die andern schändeten ihn wegen seiner Vnbarmhertzigkeit. Er ließ aber alsbald ihren armẽ Vater holen/ räumete ihm grosse Fürstl. Güter ein/ und hielt ihn forthin in grossen Ehren/ als seinen leiblichen Vater. Nachmals gab er seine Tochter dem Grafen von Saals/ und lebten die zwey/ der Fürst mit seiner Helenen/ so in grosser Liebe und hertzlicher Ehefreundschaft/ daß stets war unter ihnen/ ein Hertz/ ein Wille/ ein Begierde und ein Verlange/ zeugten auch noch einen jungen Herrn mit einander.</p> <p>1. Lernet hier wie das Glück offt mit denen Leuten pfleget zu spielen.</p> <p>2. Lernet auch ihr Weibs-Personen Sanfftmuth/ Geduld und Gehorsam gegen euere Ehemänner.</p> </div> <div> <head>7.</head> <argument> <p>Dänisches Reichs</p> </argument> <p>Glücksee igkeit.</p> <p>POntanus am 659ten Blat erzehlet nach gesetzte Geschicht/ wie nemlich auf eine Zeit/ vom Käyser/ der König in Europa Gesandten weren zusam̃en beruffen worden/ und als unter ihnen ein Streit vorgefallen/ welcher unter den Königen den vorzug habe/ nemlich/ welcher von rechtswegen für den für treflich- </p> </div> </body> </text> </TEI> [26/0046]
ward gleich eine neue Hochzeit in grossen Freuden verbrach Etliche lobetẽ den Fürsten/ die andern schändeten ihn wegen seiner Vnbarmhertzigkeit. Er ließ aber alsbald ihren armẽ Vater holen/ räumete ihm grosse Fürstl. Güter ein/ und hielt ihn forthin in grossen Ehren/ als seinen leiblichen Vater. Nachmals gab er seine Tochter dem Grafen von Saals/ und lebten die zwey/ der Fürst mit seiner Helenen/ so in grosser Liebe und hertzlicher Ehefreundschaft/ daß stets war unter ihnen/ ein Hertz/ ein Wille/ ein Begierde und ein Verlange/ zeugten auch noch einen jungen Herrn mit einander.
1. Lernet hier wie das Glück offt mit denen Leuten pfleget zu spielen.
2. Lernet auch ihr Weibs-Personen Sanfftmuth/ Geduld und Gehorsam gegen euere Ehemänner.
7. Dänisches Reichs
Glücksee igkeit.
POntanus am 659ten Blat erzehlet nach gesetzte Geschicht/ wie nemlich auf eine Zeit/ vom Käyser/ der König in Europa Gesandten weren zusam̃en beruffen worden/ und als unter ihnen ein Streit vorgefallen/ welcher unter den Königen den vorzug habe/ nemlich/ welcher von rechtswegen für den für treflich-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/46>, abgerufen am 01.03.2025. |