Wagner, Richard: Das Kunstwerk der Zukunft. Leipzig, 1850.Nothwendigkeit, Wissende des Unbewußten, Wollende des 4. Das Volk als die bedingende Kraft für das Kunstwerk. Alles Bestehende hängt von den Bedingungen ab, Nothwendigkeit, Wiſſende des Unbewußten, Wollende des 4. Das Volk als die bedingende Kraft für das Kunſtwerk. Alles Beſtehende hängt von den Bedingungen ab, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0031" n="15"/> Nothwendigkeit, Wiſſende des Unbewußten, Wollende des<lb/> Unwillkürlichen, Zeugen der Natur, — <hi rendition="#g">glückliche<lb/> Menſchen</hi>.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">4.</hi><lb/> Das Volk als die bedingende Kraft für das Kunſtwerk.<lb/></head> <p>Alles Beſtehende hängt von den Bedingungen ab,<lb/> durch die es beſteht: nichts, weder in der Natur noch im<lb/> Leben, ſteht vereinzelt da; Alles hat ſeine Begründung in<lb/> einem unendlichen Zuſammenhange mit Allem, ſomit auch<lb/> das Willkürliche, Unnöthige, Schädliche. Das Schädliche<lb/> übt ſeine Kraft in der Verhinderung des Nothwendigen,<lb/> ja es verdankt ſeine Kraft, ſein Daſein, einzig dieſer Ver¬<lb/> hinderung, und iſt ſomit in Wahrheit nichts Anderes, als<lb/> die Ohnmacht des Nothwendigen. Wäre dieſe Ohnmacht<lb/> eine fortwährende, ſo müßte die natürliche Ordnung der<lb/> Welt aber eine andere ſein, als ſie iſt; das Willkürliche<lb/> wäre das Nothwendige, das Nothwendige aber das Un¬<lb/> nöthige. Jene Schwäche iſt aber eine vorübergehende, da¬<lb/> her nur anſcheinende; denn die Kraft des Nothwendigen<lb/> lebt und waltet namentlich auch als, im Grunde einzige<lb/> Bedingung des Beſtehens des Willkürlichen. So beſteht<lb/> der Luxus der Reichen einzig durch die Nothdurft der<lb/> Armen; und gerade die Noth der Armen iſt es, welche un¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0031]
Nothwendigkeit, Wiſſende des Unbewußten, Wollende des
Unwillkürlichen, Zeugen der Natur, — glückliche
Menſchen.
4.
Das Volk als die bedingende Kraft für das Kunſtwerk.
Alles Beſtehende hängt von den Bedingungen ab,
durch die es beſteht: nichts, weder in der Natur noch im
Leben, ſteht vereinzelt da; Alles hat ſeine Begründung in
einem unendlichen Zuſammenhange mit Allem, ſomit auch
das Willkürliche, Unnöthige, Schädliche. Das Schädliche
übt ſeine Kraft in der Verhinderung des Nothwendigen,
ja es verdankt ſeine Kraft, ſein Daſein, einzig dieſer Ver¬
hinderung, und iſt ſomit in Wahrheit nichts Anderes, als
die Ohnmacht des Nothwendigen. Wäre dieſe Ohnmacht
eine fortwährende, ſo müßte die natürliche Ordnung der
Welt aber eine andere ſein, als ſie iſt; das Willkürliche
wäre das Nothwendige, das Nothwendige aber das Un¬
nöthige. Jene Schwäche iſt aber eine vorübergehende, da¬
her nur anſcheinende; denn die Kraft des Nothwendigen
lebt und waltet namentlich auch als, im Grunde einzige
Bedingung des Beſtehens des Willkürlichen. So beſteht
der Luxus der Reichen einzig durch die Nothdurft der
Armen; und gerade die Noth der Armen iſt es, welche un¬
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