Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.Göttin des Grauens und Entsetzens, als Krankheit, Raserei und Tod bringende Göttin mit Furcht und Zittern verehrt wurde. Eigentlich ist sie der Mond mit seinem geglaubten furchtbaren Einfluss auf Pflanzen, Thiere und Menschen. Auch mit Bubastis und Thermutis wird sie identificirt. Tithorea (Gr. M.), eine Baumnymphe oder Dryade, von welcher die gleichnamige Stadt in Phocis den Namen erhalten haben soll. Titias (Gr. M.), 1) Sohn des Jupiter, einer der idäischen Dactylen. - 2) T., Sohn des Mariandynus, ein berühmter Faustkämpfer, der es mit Hercules selbst (bei den Leichenspielen des Priolaus) aufnahm, aber von ihm so übel zugerichtet wurde, dass ihm alle Zähne aus dem Mund flogen. Tityrus (Gr. M.), Vater einer jungen muthigen Heldin, welche selbst mit Achilles zu kämpfen wagte; sie hiess Helena; und war stark genug, den unüberwindlichen Sohn der Thetis zu verwunden, doch unterlag sie der Schwere seiner Hand. Tityus (Gr. M.), Sohn der Erde, oder des Jupiter und der Elara, ein Riese auf Euböa. Tlakahuepankuexcotzin (Mex. M.), der jüngere Bruder des Kriegsgottes, dessen Bildsäule in den Tempeln stets neben dem colossalen Bild des obern Gottes verehrt wurde. Eine höchst merkwürdige Bildsäule dieses, oder des eigentlichen Kriegsgottes, ward in Mexiko unter dem Pflaster des grossen Platzes entdeckt. Mit einem bewundernswürdigen Fleiss in der Ausführung der kleinsten Theile aus dem härtesten Felsen gemeisselt, lässt sie die Grösse der mechanischen Geschicklichkeit jenes untergegangenen Volkes sehen, während sie dessen gänzlichen Mangel an natürlichem Schönheitsgefühl mehr noch, als alle andern mexikanischen Bilder, bekundet. Während der ersten Nacht ihrer Aufdeckung bekränzte man die Bildsäule mit Blumen, und diess bewog die Geistlichen, sie wieder dem Schooss der Erde anzuvertrauen. Tlakatecslolotl, "vernünftige Eule," das böse Princip der Mexikaner; ein mächtiges, den guten Göttern entgegenwirkendes Wesen. Tlaloc, der Gott des Wassers der Mexikaner; der Befruchter der Erde, der Beschützer aller Güter der Menschen. Man glaubte, er wohne in den Wolken, da, wo sie entstehen, auf den höchsten Spitzen der Berge. Sein Bild, das älteste im ganzen Lande, stand auf einem Berge, welcher seinen Namen trug. Tlazolteotl, der Gott der Strafe in Mexiko; er wurde um Vergebung begangener Sünden angerufen und gebeten, die darauf folgenden Strafen abzuwenden. Tlepolemus (Gr. M.), 1) Sohn des Hercules und der Astyoche, und fast so stark als sein Vater; er schlug in Argos nach seinem Diener mit einem Stecken, traf aber seinen Oheim Licymnius, so dass dieser todt auf dem Platze blieb. Er entfloh und colonisirte Rhodos, freiete um die schöne Helena, und ging in Folge dessen mit neun Schiffen nach Troja, blieb aber dort von Sarpedons Hand. - 2) T., Sohn des Damastor, fiel im trojanischen Kriege von Patroclus' Hand. Tloqne Nahnaque (Mex. M.), der, welcher Alles in sich selbst ist: der Schöpfer des Himmels. Der König von Acolhuacan, Nezahualiojotl, ein weiser, gelehrter, sternkundiger Mann, sagte seinen Söhnen, sie sollten diesen Gott allein anbeten, nicht die verächtlichen, leblosen, von Menschenhänden gemachten Götzen; er bauete demselben einen neun Stockwerke hohen Thurm, in welchem die Priester dieses höchsten Wesens wohnten, welche zu gewissen Tageszeiten durch Schläge auf grosse Metallplatten Zeichen zum Gebete geben mussten; er schaffte auch die Menschenopfer ab, ausser denen der Kriegsgefangenen, welche sich die Mexikaner durchaus nicht entziehen lassen wollten. Tmolus (Gr. M.), der Gott des lydischen Berges T., Gemahl der Pluto, nach Einigen Vater des Tantalus, nach Anderen Gemahl der Omphale, Schiedsrichter bei dem musikalischen Wettstreit zwischen Apollo und Pan. Togotes, eine altspanische Gottheit auf einer römischen Inschrift von Talavera. Toja, nannten die Bewohner von Florida den Urheber alles Bösen, den Teufel, welcher durch öffentliche Feste geehrt und um Schonung gebeten ward. Tojo ke kwo dai zin (Japan. M.), die Schöpfungsgottheit, welche sonst unter dem Namen Kuui toko tatsino mikoto verehrt wird; ihr ist in dem grossen Tempel oder Kamihof von Ise eine Kapelle geweiht. Tolumnius (Alt-ital. M.), ein Wahrsager im Heere des Turnus, welcher diesen hinderte, einen Vergleich mit Aeneas einzugehen. Sein übler Rath kostete ihm in der nächsten Schlacht das Leben. Tona (M. der Antillenvölker). Die Bewohner von Quisqueja (Haiti) nannten so die Mondgöttin, welche mit ihrem Gatten Tonatiks (Sonne) zuerst auf der Insel gewohnt haben soll. Sie hatten eine prächtige Höhle eingerichtet zum bequemen Hause, und erfreueten die Insel mit ihren wärmenden und leuchtenden Strahlen, während die ganze übrige Welt finster war; endlich erhoben sich Beide in den Himmel und leuchten seit dieser Zeit wechselsweise von dort herab. An ihrer Stelle schickten sie die guten Geister, Zemes, auf die Insel, um sie zu regieren; Jokahuna an die Stelle der Sonne, Jemao an die Stelle des Mondes. Tonatiks (M. der Antillenvölker), "die Sonne," der erste Bewohner der Insel Quisqueja (Haiti), welcher eine Höhle sich zum Hause eingerichtet und dort an der Seite seiner Gattin Tona (Mond) gelebt, bis er sich mit ihr zum Himmel erhob, um die Welt mit seinen Strahlen zu beglücken, worauf er an seiner Statt den Jokahuna herabschickte, um die Erde zu regieren. Tonatiuh (Mex. M.), die Sonne; sie hatte den prächtigsten Tempel in der Ebene von Teotihuacan. Too zi no ka (Japan. M.), ein Volksfest, mit Glückwünschungen zum Wintersolstitium verbunden, wobei der Mikaddo, der japanische Kaiser, dem Himmel Opfer bringt. Topan (Japan. M.), der Gott des Donners, dessen wildes Umherspringen in der Luft den erschreckenden Schall verursacht. Topiltzin (Mex. Rel.), Name des obersten unter allen Priestern, der stets ein Verwandter des Königs war, und nach ihm die höchste Würde bekleidete. Er war es, der bei den Opfern den Gefangenen die Brust aufriss und das Herz herausnahm. Tora, das höchste Wesen der Tschuwaschen, eines sibirischen Volkes. Toranga (Japan. M.), ein mächtiger Krieger aus dem Stamme der Mikaddos von Japan, also ein vergötterter Held oder Kami, woraus alle Hauptfiguren der Sintoreligion gewählt sind. T. kam in der ersten Zeit des Entstehens dieses Reiches zur Regierung desselben; damals bedrohete ein gewaltiger, achthändiger Riese Japan, und von seiner furchtbaren Stärke, so wie von seiner Bosheit fürchtete man den Untergang des Landes. T. liess sich, nur mit einer Axt bewaffnet, auf den ungleichen Kampf mit ihm ein, zertrat eine Schlange, welche dem Riesen Beistand leistete, hieb ihm einen Arm nach dem andern ab, und besiegte ihn endlich ganz, worauf er sogleich in den Rang der angebeteten Kami's aufgenommen wurde. Torngak, bei den Grönländern ein Schutzgeist, welchen jeder Mensch durch Hülfe eines Zauberers sich verschafft. Torngarseak, das Oberhaupt aller Schutzgeister bei den Grönländern: der grosse Geist, der Urheber alles Erschaffenen. Die Angekoks sind seine Vertrauten und begeben sich in seine Wohnung, um sich über Krankheit, Fischfang, Witterung etc. mit ihm zu besprechen. Er lebt selbst im grössten Ueberflusse, hat immer Seehundsthran zu trinken und genug Seehunds-Speck zu essen, daher wünscht man auch, nach dem Tode zu ihm zu kommen. Es scheint, als seien die Frauen dort nicht gut angeschrieben, denn die meisten bösen Geister sind weiblichen Geschlechts; so ist auch der grosse böse Geist ein namenloses Wesen, die Frau oder die Mutter des T., das gefürchtetste Gespenst der Grönländer; sie wohnt unter dem Meer in einer grossen Wohnung, hat über alle Seethiere zu gebieten und kann daher die Bewohner des Landes in die grösste Noth bringen, indem sie dieselben bei sich behält. Die Seevögel schwimmen in dem Thrangefässe, welches unter ihrer Lampe steht. Grosse bissige Seehunde halten aufrechtstehend vor ihrer Herrin Wache. Torone (Gr. M.), Gemahlin des Proteus, von welcher eine Stadt in Thracien benannt wurde. Nach Anderen ist letztere benannt von Torone, einer Tochter des Proteus und der Phönice. Torrhebia (Gr. M.), eine Nymphe, welche von Jupiter zwei Knaben, Carius und Arcesilaus, gebar. Göttin des Grauens und Entsetzens, als Krankheit, Raserei und Tod bringende Göttin mit Furcht und Zittern verehrt wurde. Eigentlich ist sie der Mond mit seinem geglaubten furchtbaren Einfluss auf Pflanzen, Thiere und Menschen. Auch mit Bubastis und Thermutis wird sie identificirt. Tithorea (Gr. M.), eine Baumnymphe oder Dryade, von welcher die gleichnamige Stadt in Phocis den Namen erhalten haben soll. Titias (Gr. M.), 1) Sohn des Jupiter, einer der idäischen Dactylen. – 2) T., Sohn des Mariandynus, ein berühmter Faustkämpfer, der es mit Hercules selbst (bei den Leichenspielen des Priolaus) aufnahm, aber von ihm so übel zugerichtet wurde, dass ihm alle Zähne aus dem Mund flogen. Tityrus (Gr. M.), Vater einer jungen muthigen Heldin, welche selbst mit Achilles zu kämpfen wagte; sie hiess Helena; und war stark genug, den unüberwindlichen Sohn der Thetis zu verwunden, doch unterlag sie der Schwere seiner Hand. Tityus (Gr. M.), Sohn der Erde, oder des Jupiter und der Elara, ein Riese auf Euböa. Tlakahuepankuexcotzin (Mex. M.), der jüngere Bruder des Kriegsgottes, dessen Bildsäule in den Tempeln stets neben dem colossalen Bild des obern Gottes verehrt wurde. Eine höchst merkwürdige Bildsäule dieses, oder des eigentlichen Kriegsgottes, ward in Mexiko unter dem Pflaster des grossen Platzes entdeckt. Mit einem bewundernswürdigen Fleiss in der Ausführung der kleinsten Theile aus dem härtesten Felsen gemeisselt, lässt sie die Grösse der mechanischen Geschicklichkeit jenes untergegangenen Volkes sehen, während sie dessen gänzlichen Mangel an natürlichem Schönheitsgefühl mehr noch, als alle andern mexikanischen Bilder, bekundet. Während der ersten Nacht ihrer Aufdeckung bekränzte man die Bildsäule mit Blumen, und diess bewog die Geistlichen, sie wieder dem Schooss der Erde anzuvertrauen. Tlakatecslolotl, »vernünftige Eule,« das böse Princip der Mexikaner; ein mächtiges, den guten Göttern entgegenwirkendes Wesen. Tlaloc, der Gott des Wassers der Mexikaner; der Befruchter der Erde, der Beschützer aller Güter der Menschen. Man glaubte, er wohne in den Wolken, da, wo sie entstehen, auf den höchsten Spitzen der Berge. Sein Bild, das älteste im ganzen Lande, stand auf einem Berge, welcher seinen Namen trug. Tlazolteotl, der Gott der Strafe in Mexiko; er wurde um Vergebung begangener Sünden angerufen und gebeten, die darauf folgenden Strafen abzuwenden. Tlepolemus (Gr. M.), 1) Sohn des Hercules und der Astyoche, und fast so stark als sein Vater; er schlug in Argos nach seinem Diener mit einem Stecken, traf aber seinen Oheim Licymnius, so dass dieser todt auf dem Platze blieb. Er entfloh und colonisirte Rhodos, freiete um die schöne Helena, und ging in Folge dessen mit neun Schiffen nach Troja, blieb aber dort von Sarpedons Hand. – 2) T., Sohn des Damastor, fiel im trojanischen Kriege von Patroclus' Hand. Tloqne Nahnaque (Mex. M.), der, welcher Alles in sich selbst ist: der Schöpfer des Himmels. Der König von Acolhuacan, Nezahualiojotl, ein weiser, gelehrter, sternkundiger Mann, sagte seinen Söhnen, sie sollten diesen Gott allein anbeten, nicht die verächtlichen, leblosen, von Menschenhänden gemachten Götzen; er bauete demselben einen neun Stockwerke hohen Thurm, in welchem die Priester dieses höchsten Wesens wohnten, welche zu gewissen Tageszeiten durch Schläge auf grosse Metallplatten Zeichen zum Gebete geben mussten; er schaffte auch die Menschenopfer ab, ausser denen der Kriegsgefangenen, welche sich die Mexikaner durchaus nicht entziehen lassen wollten. Tmolus (Gr. M.), der Gott des lydischen Berges T., Gemahl der Pluto, nach Einigen Vater des Tantalus, nach Anderen Gemahl der Omphale, Schiedsrichter bei dem musikalischen Wettstreit zwischen Apollo und Pan. Togotes, eine altspanische Gottheit auf einer römischen Inschrift von Talavera. Toja, nannten die Bewohner von Florida den Urheber alles Bösen, den Teufel, welcher durch öffentliche Feste geehrt und um Schonung gebeten ward. Tojo ke kwo daï zin (Japan. M.), die Schöpfungsgottheit, welche sonst unter dem Namen Kuui toko tatsino mikoto verehrt wird; ihr ist in dem grossen Tempel oder Kamihof von Ise eine Kapelle geweiht. Tolumnius (Alt-ital. M.), ein Wahrsager im Heere des Turnus, welcher diesen hinderte, einen Vergleich mit Aeneas einzugehen. Sein übler Rath kostete ihm in der nächsten Schlacht das Leben. Tona (M. der Antillenvölker). Die Bewohner von Quisqueja (Haiti) nannten so die Mondgöttin, welche mit ihrem Gatten Tonatiks (Sonne) zuerst auf der Insel gewohnt haben soll. Sie hatten eine prächtige Höhle eingerichtet zum bequemen Hause, und erfreueten die Insel mit ihren wärmenden und leuchtenden Strahlen, während die ganze übrige Welt finster war; endlich erhoben sich Beide in den Himmel und leuchten seit dieser Zeit wechselsweise von dort herab. An ihrer Stelle schickten sie die guten Geister, Zemes, auf die Insel, um sie zu regieren; Jokahuna an die Stelle der Sonne, Jemao an die Stelle des Mondes. Tonatiks (M. der Antillenvölker), »die Sonne,« der erste Bewohner der Insel Quisqueja (Haiti), welcher eine Höhle sich zum Hause eingerichtet und dort an der Seite seiner Gattin Tona (Mond) gelebt, bis er sich mit ihr zum Himmel erhob, um die Welt mit seinen Strahlen zu beglücken, worauf er an seiner Statt den Jokahuna herabschickte, um die Erde zu regieren. Tonatiuh (Mex. M.), die Sonne; sie hatte den prächtigsten Tempel in der Ebene von Teotihuacan. Too zi no ka (Japan. M.), ein Volksfest, mit Glückwünschungen zum Wintersolstitium verbunden, wobei der Mikaddo, der japanische Kaiser, dem Himmel Opfer bringt. Topan (Japan. M.), der Gott des Donners, dessen wildes Umherspringen in der Luft den erschreckenden Schall verursacht. Topiltzin (Mex. Rel.), Name des obersten unter allen Priestern, der stets ein Verwandter des Königs war, und nach ihm die höchste Würde bekleidete. Er war es, der bei den Opfern den Gefangenen die Brust aufriss und das Herz herausnahm. Tora, das höchste Wesen der Tschuwaschen, eines sibirischen Volkes. Toranga (Japan. M.), ein mächtiger Krieger aus dem Stamme der Mikaddos von Japan, also ein vergötterter Held oder Kami, woraus alle Hauptfiguren der Sintoreligion gewählt sind. T. kam in der ersten Zeit des Entstehens dieses Reiches zur Regierung desselben; damals bedrohete ein gewaltiger, achthändiger Riese Japan, und von seiner furchtbaren Stärke, so wie von seiner Bosheit fürchtete man den Untergang des Landes. T. liess sich, nur mit einer Axt bewaffnet, auf den ungleichen Kampf mit ihm ein, zertrat eine Schlange, welche dem Riesen Beistand leistete, hieb ihm einen Arm nach dem andern ab, und besiegte ihn endlich ganz, worauf er sogleich in den Rang der angebeteten Kami's aufgenommen wurde. Torngak, bei den Grönländern ein Schutzgeist, welchen jeder Mensch durch Hülfe eines Zauberers sich verschafft. Torngarseak, das Oberhaupt aller Schutzgeister bei den Grönländern: der grosse Geist, der Urheber alles Erschaffenen. Die Angekoks sind seine Vertrauten und begeben sich in seine Wohnung, um sich über Krankheit, Fischfang, Witterung etc. mit ihm zu besprechen. Er lebt selbst im grössten Ueberflusse, hat immer Seehundsthran zu trinken und genug Seehunds-Speck zu essen, daher wünscht man auch, nach dem Tode zu ihm zu kommen. Es scheint, als seien die Frauen dort nicht gut angeschrieben, denn die meisten bösen Geister sind weiblichen Geschlechts; so ist auch der grosse böse Geist ein namenloses Wesen, die Frau oder die Mutter des T., das gefürchtetste Gespenst der Grönländer; sie wohnt unter dem Meer in einer grossen Wohnung, hat über alle Seethiere zu gebieten und kann daher die Bewohner des Landes in die grösste Noth bringen, indem sie dieselben bei sich behält. Die Seevögel schwimmen in dem Thrangefässe, welches unter ihrer Lampe steht. Grosse bissige Seehunde halten aufrechtstehend vor ihrer Herrin Wache. Torone (Gr. M.), Gemahlin des Proteus, von welcher eine Stadt in Thracien benannt wurde. Nach Anderen ist letztere benannt von Torone, einer Tochter des Proteus und der Phönice. Torrhebia (Gr. M.), eine Nymphe, welche von Jupiter zwei Knaben, Carius und Arcesilaus, gebar. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0505" n="435"/> Göttin des Grauens und Entsetzens, als Krankheit, Raserei und Tod bringende Göttin mit Furcht und Zittern verehrt wurde. Eigentlich ist sie der Mond mit seinem geglaubten furchtbaren Einfluss auf Pflanzen, Thiere und Menschen. Auch mit Bubastis und Thermutis wird sie identificirt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tithorea</hi> (Gr. 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Göttin des Grauens und Entsetzens, als Krankheit, Raserei und Tod bringende Göttin mit Furcht und Zittern verehrt wurde. Eigentlich ist sie der Mond mit seinem geglaubten furchtbaren Einfluss auf Pflanzen, Thiere und Menschen. Auch mit Bubastis und Thermutis wird sie identificirt.
Tithorea (Gr. M.), eine Baumnymphe oder Dryade, von welcher die gleichnamige Stadt in Phocis den Namen erhalten haben soll.
Titias (Gr. M.), 1) Sohn des Jupiter, einer der idäischen Dactylen. – 2) T., Sohn des Mariandynus, ein berühmter Faustkämpfer, der es mit Hercules selbst (bei den Leichenspielen des Priolaus) aufnahm, aber von ihm so übel zugerichtet wurde, dass ihm alle Zähne aus dem Mund flogen.
Tityrus (Gr. M.), Vater einer jungen muthigen Heldin, welche selbst mit Achilles zu kämpfen wagte; sie hiess Helena; und war stark genug, den unüberwindlichen Sohn der Thetis zu verwunden, doch unterlag sie der Schwere seiner Hand.
Tityus (Gr. M.), Sohn der Erde, oder des Jupiter und der Elara, ein Riese auf Euböa.
Tlakahuepankuexcotzin (Mex. M.), der jüngere Bruder des Kriegsgottes, dessen Bildsäule in den Tempeln stets neben dem colossalen Bild des obern Gottes verehrt wurde. Eine höchst merkwürdige Bildsäule dieses, oder des eigentlichen Kriegsgottes, ward in Mexiko unter dem Pflaster des grossen Platzes entdeckt. Mit einem bewundernswürdigen Fleiss in der Ausführung der kleinsten Theile aus dem härtesten Felsen gemeisselt, lässt sie die Grösse der mechanischen Geschicklichkeit jenes untergegangenen Volkes sehen, während sie dessen gänzlichen Mangel an natürlichem Schönheitsgefühl mehr noch, als alle andern mexikanischen Bilder, bekundet. Während der ersten Nacht ihrer Aufdeckung bekränzte man die Bildsäule mit Blumen, und diess bewog die Geistlichen, sie wieder dem Schooss der Erde anzuvertrauen.
Tlakatecslolotl, »vernünftige Eule,« das böse Princip der Mexikaner; ein mächtiges, den guten Göttern entgegenwirkendes Wesen.
Tlaloc, der Gott des Wassers der Mexikaner; der Befruchter der Erde, der Beschützer aller Güter der Menschen. Man glaubte, er wohne in den Wolken, da, wo sie entstehen, auf den höchsten Spitzen der Berge. Sein Bild, das älteste im ganzen Lande, stand auf einem Berge, welcher seinen Namen trug.
Tlazolteotl, der Gott der Strafe in Mexiko; er wurde um Vergebung begangener Sünden angerufen und gebeten, die darauf folgenden Strafen abzuwenden.
Tlepolemus (Gr. M.), 1) Sohn des Hercules und der Astyoche, und fast so stark als sein Vater; er schlug in Argos nach seinem Diener mit einem Stecken, traf aber seinen Oheim Licymnius, so dass dieser todt auf dem Platze blieb. Er entfloh und colonisirte Rhodos, freiete um die schöne Helena, und ging in Folge dessen mit neun Schiffen nach Troja, blieb aber dort von Sarpedons Hand. – 2) T., Sohn des Damastor, fiel im trojanischen Kriege von Patroclus' Hand.
Tloqne Nahnaque (Mex. M.), der, welcher Alles in sich selbst ist: der Schöpfer des Himmels. Der König von Acolhuacan, Nezahualiojotl, ein weiser, gelehrter, sternkundiger Mann, sagte seinen Söhnen, sie sollten diesen Gott allein anbeten, nicht die verächtlichen, leblosen, von Menschenhänden gemachten Götzen; er bauete demselben einen neun Stockwerke hohen Thurm, in welchem die Priester dieses höchsten Wesens wohnten, welche zu gewissen Tageszeiten durch Schläge auf grosse Metallplatten Zeichen zum Gebete geben mussten; er schaffte auch die Menschenopfer ab, ausser denen der Kriegsgefangenen, welche sich die Mexikaner durchaus nicht entziehen lassen wollten.
Tmolus (Gr. M.), der Gott des lydischen Berges T., Gemahl der Pluto, nach Einigen Vater des Tantalus, nach Anderen Gemahl der Omphale, Schiedsrichter bei dem musikalischen Wettstreit zwischen Apollo und Pan.
Togotes, eine altspanische Gottheit auf einer römischen Inschrift von Talavera.
Toja, nannten die Bewohner von Florida den Urheber alles Bösen, den Teufel, welcher durch öffentliche Feste geehrt und um Schonung gebeten ward.
Tojo ke kwo daï zin (Japan. M.), die Schöpfungsgottheit, welche sonst unter dem Namen Kuui toko tatsino mikoto verehrt wird; ihr ist in dem grossen Tempel oder Kamihof von Ise eine Kapelle geweiht.
Tolumnius (Alt-ital. M.), ein Wahrsager im Heere des Turnus, welcher diesen hinderte, einen Vergleich mit Aeneas einzugehen. Sein übler Rath kostete ihm in der nächsten Schlacht das Leben.
Tona (M. der Antillenvölker). Die Bewohner von Quisqueja (Haiti) nannten so die Mondgöttin, welche mit ihrem Gatten Tonatiks (Sonne) zuerst auf der Insel gewohnt haben soll. Sie hatten eine prächtige Höhle eingerichtet zum bequemen Hause, und erfreueten die Insel mit ihren wärmenden und leuchtenden Strahlen, während die ganze übrige Welt finster war; endlich erhoben sich Beide in den Himmel und leuchten seit dieser Zeit wechselsweise von dort herab. An ihrer Stelle schickten sie die guten Geister, Zemes, auf die Insel, um sie zu regieren; Jokahuna an die Stelle der Sonne, Jemao an die Stelle des Mondes.
Tonatiks (M. der Antillenvölker), »die Sonne,« der erste Bewohner der Insel Quisqueja (Haiti), welcher eine Höhle sich zum Hause eingerichtet und dort an der Seite seiner Gattin Tona (Mond) gelebt, bis er sich mit ihr zum Himmel erhob, um die Welt mit seinen Strahlen zu beglücken, worauf er an seiner Statt den Jokahuna herabschickte, um die Erde zu regieren.
Tonatiuh (Mex. M.), die Sonne; sie hatte den prächtigsten Tempel in der Ebene von Teotihuacan.
Too zi no ka (Japan. M.), ein Volksfest, mit Glückwünschungen zum Wintersolstitium verbunden, wobei der Mikaddo, der japanische Kaiser, dem Himmel Opfer bringt.
Topan (Japan. M.), der Gott des Donners, dessen wildes Umherspringen in der Luft den erschreckenden Schall verursacht.
Topiltzin (Mex. Rel.), Name des obersten unter allen Priestern, der stets ein Verwandter des Königs war, und nach ihm die höchste Würde bekleidete. Er war es, der bei den Opfern den Gefangenen die Brust aufriss und das Herz herausnahm.
Tora, das höchste Wesen der Tschuwaschen, eines sibirischen Volkes.
Toranga (Japan. M.), ein mächtiger Krieger aus dem Stamme der Mikaddos von Japan, also ein vergötterter Held oder Kami, woraus alle Hauptfiguren der Sintoreligion gewählt sind. T. kam in der ersten Zeit des Entstehens dieses Reiches zur Regierung desselben; damals bedrohete ein gewaltiger, achthändiger Riese Japan, und von seiner furchtbaren Stärke, so wie von seiner Bosheit fürchtete man den Untergang des Landes. T. liess sich, nur mit einer Axt bewaffnet, auf den ungleichen Kampf mit ihm ein, zertrat eine Schlange, welche dem Riesen Beistand leistete, hieb ihm einen Arm nach dem andern ab, und besiegte ihn endlich ganz, worauf er sogleich in den Rang der angebeteten Kami's aufgenommen wurde.
Torngak, bei den Grönländern ein Schutzgeist, welchen jeder Mensch durch Hülfe eines Zauberers sich verschafft.
Torngarseak, das Oberhaupt aller Schutzgeister bei den Grönländern: der grosse Geist, der Urheber alles Erschaffenen. Die Angekoks sind seine Vertrauten und begeben sich in seine Wohnung, um sich über Krankheit, Fischfang, Witterung etc. mit ihm zu besprechen. Er lebt selbst im grössten Ueberflusse, hat immer Seehundsthran zu trinken und genug Seehunds-Speck zu essen, daher wünscht man auch, nach dem Tode zu ihm zu kommen. Es scheint, als seien die Frauen dort nicht gut angeschrieben, denn die meisten bösen Geister sind weiblichen Geschlechts; so ist auch der grosse böse Geist ein namenloses Wesen, die Frau oder die Mutter des T., das gefürchtetste Gespenst der Grönländer; sie wohnt unter dem Meer in einer grossen Wohnung, hat über alle Seethiere zu gebieten und kann daher die Bewohner des Landes in die grösste Noth bringen, indem sie dieselben bei sich behält. Die Seevögel schwimmen in dem Thrangefässe, welches unter ihrer Lampe steht. Grosse bissige Seehunde halten aufrechtstehend vor ihrer Herrin Wache.
Torone (Gr. M.), Gemahlin des Proteus, von welcher eine Stadt in Thracien benannt wurde. Nach Anderen ist letztere benannt von Torone, einer Tochter des Proteus und der Phönice.
Torrhebia (Gr. M.), eine Nymphe, welche von Jupiter zwei Knaben, Carius und Arcesilaus, gebar.
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