Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.Rakumon (M. der Karaiben), einer der ersten Karaiben, durch den grossen Lougno unmittelbar aus seinem Nabel hervorgebracht; er ward zuerst in eine grosse Schlange und dann in einen Stern verwandelt, als welcher er jetzt günstigen Einfluss auf die Witterung ausübt, die mässigen Winde und die starken Regen veranlasst. Rama awatara, Fig. 270. S. Wischnu und nebenstehende Abbildung. Fig. 270. Rama tschandra, s. Wischnu. Ramayan, ein berühmtes indisches Heldengedicht, von den Zügen des Rama handelnd. Der Verfasser hiess Walmiki. Rambha (Ind. M.) eine überaus reizende Nymphe, die von Indra bewogen wurde, den Büsserkönig Wiswamitra, welcher durch seine Frömmigkeit Indra's Reich erobern wollte, und nahe daran war, es zu vollbringen, zu verführen. Sie entfaltete vor ihm allen ihren Liebreiz, dazu kam Indra selbst in Gestalt eines Vogels, Kokila, dessen Gesang zur Liebe unwiderstehlich hinreisst, und auch der Liebesgott Kamadewa selbst, welche mit vereinter Gewalt auf den Weisen stürmten, so, dass er im Begriff war, sich seiner Neigung zu überlassen, als er noch zur rechten Zeit Indra, und somit die List erkannte, welche ihn um den Sieg bringen sollte. Sein Fluch verwandelte alsbald die schöne Nymphe in einen Stein, was sie zehntausend Jahre lange bleiben muss. Ran (Nord. M.), das personificirte Meer, die Gattin des Meergottes Aeger; sie gebar demselben die neun Wellenmädchen (s. d.). Alle diejenigen Menschen, welche auf dem Meere starben, kamen in das Reich der R. Rana Neida (M. der Lappen), "die grüne Jungfrau," Göttin der Fruchtbarkeit und Schönheit. Randgrith (Nord. M.), eine der schönen Wallküren. Randwer, s. Hreidmar. Rapitan (Pers. Rel.), der Ized oder gute Genius, welcher die ersten Nachmittagsstunden jedes Tages beherrscht. Raschnerast (Pers. M.), Gehülfe des Amerdad, eines der sieben guten Genien oder Amschaspands, welche Ormuzd zur Bekämpfung des Ahriman erschaffen. R. beschützt alle Gebirge der Erde, auch das vornehmste derselben, den Urberg Albordji. Raspi (Pers. Rel.), Titel des Gehülfen, den der Priester der Parsis in den Gueberntempeln während des Feuerdienstes braucht; der Priester selbst heisst in der Function Dschuti. Rassawarten (Ind. M.), ein bekannter Fürst aus dem Geschlechte der Sonnenkinder, Vater des Bonden und Grossvater des Trunawendu und der Aillei. Ratainitza (Slav. M.), ein Hausgott der Polen, welcher besonders in den Pferdeställen sich aufhalten und diese schützen sollte. Ratatoeskur (Nord. M.), ein Eichhörnchen, das auf der Esche Ygdrasil auf- und abspringt, und der Schlange Nidhögr am Fuss des Baumes erzählt, was der die Wipfel der Esche bewohnende Adler gesprochen, und umgekehrt, wodurch beide gegen einander aufgebracht werden. Rathgrith (Nord. M.), eine Walküre, eine der schönen Schildjungfrauen, welche die Helden der Erde zu Odins Mahl laden. Rauguzenapat (Slav. M.), ein Gott der Polen, welcher dem ganzen Hauswesen vorstand; ihm ward durch den Hausvater von jedem frisch angezapften Fasse Bier oder Meth der erste Becher geopfert. Raumus (Nord. M.), ein Nachkomme des Gottes Thor, Sohn des Norr und Enkel des Thorri. Bei einem Feste, das der Jote Bergfinn gab, verliebte er sich in dessen Schwester, welche ihm drei Söhne gebar: Böre, Brand und Alf. Raun (Nord. M.), das Rauschen der See; eine von den neun Wellenmädchen, den Töchtern des Meergottes Aeger und der bösen Ran. Rauni (M. der Finnen), Göttin des Unwetters, welches sie, mit Donner und Blitz begleitet, auf die Erde schickt, wenn sie zornig ist. Ihr Gemahl ist Ukko, der allmächtige Herrscher des Himmels. Rawana (Ind. M.), Beherrscher von Lanka (Ceylon), furchtbarer Riesenkönig, von Wischnu in der Gestalt des Rama besiegt. S. Wischnu. Rawsqua (Nord. M.), einer der beständigen Begleiter Odins. Raymi (Peruan. Rel.), das grosse Sonnenfest, welches die Incas begingen; es ward auf dem Platze vor dem Palast des Königs in Cuzco gefeiert. Razi (Slav. M.) Die Götter der Polen zerfielen in gute und böse, und jede dieser beiden Classen wieder in Rathgeber und Zauberer; die Rathgeber hiessen R., die Zauberer Zirnitra. Raziwia (Slav. M.), eine Untergöttin der Wenden, der Bewohner Schlesiens und der Lausitz; man weiss nicht, ob Göttin der Liebe oder des Mondes. Reasseden (Ind. M.), ein Altvater und einer der Begleiter der Sonne, welcher während des Monats Massi (Februar) immer neben derselben ist. Reckur (Nord. M.), einer der Zwerge, welche aus Erde geschaffen sind und in der Erde wohnen. Rediculus (Röm. M.), eine Gottheit, deren Tempel an der appischen Strasse, vor dem capenischen Thore, an dem Punkte stand, wo Hannibal nach seinem Marsch auf Rom wieder umgekehrt hatte. Der Name kommt von redire, umkehren, und steht in Uebereinstimmung mit der Gewohnheit der Römer, nach ausserordentlichen Begebenheiten ein besonderes, aber nicht näher bestimmtes, göttliches Wesen als Urheber derselben anzunehmen, und für dasselbe eine Benennung aus der Sache selbst zu schöpfen. Redux (Röm. M.), Beiname der Fortuna, den sie von glücklich aus dem Kriege Heimkehrenden erhielt; ihr wurden von den Imperatoren Altäre errichtet und Tempel gebaut. Regin (Nord. M.), Gemein-Name aller grossen (regierenden) Götter. Regina (Röm. M.), Beiname der Juno. Camillus baute ihr auf dem aventinischen Hügel einen Tempel; ihre Statue hatte er von Veji, woselbst sie auf der Burg stand, dahin gebracht; auch M. Aemilius baute ihr in der neunten Region einen Tempel. Sie hiess so als Himmelskönigin. Auch führte Isis diesen Beinamen. Reginsleif (Nord. M.), eine der Walküren. Reibi (Japan. Rel.), die regelmäsaig monatlich oder jährlich wiederkehrenden Feiertage der Bekenner der Sintoo-Religion. Sie dienten zu Hochzeiten, Gastmählern etc., und wurden auch zu Gratulationen der Niedern gegen die Höhern gebraucht. Reidityr (Nord. M.), Beiname des Thor. Reigen, s. Hreidmar. Reiwas (Pers. M.), der Baum, aus der verschütteten zeugenden Kraft des ermordeten Kajomorts entstanden, dessen Stamm ähnlich war zweien Menschen in ihrer innigsten Vereinigung. Der Baum trug zehn Paar Früchte, welche lauter Menschen waren und die Welt bevölkerten. Rakumon (M. der Karaiben), einer der ersten Karaiben, durch den grossen Lougno unmittelbar aus seinem Nabel hervorgebracht; er ward zuerst in eine grosse Schlange und dann in einen Stern verwandelt, als welcher er jetzt günstigen Einfluss auf die Witterung ausübt, die mässigen Winde und die starken Regen veranlasst. Rama awatara, Fig. 270. S. Wischnu und nebenstehende Abbildung. Fig. 270. Rama tschandra, s. Wischnu. Ramayan, ein berühmtes indisches Heldengedicht, von den Zügen des Rama handelnd. Der Verfasser hiess Walmiki. Rambha (Ind. M.) eine überaus reizende Nymphe, die von Indra bewogen wurde, den Büsserkönig Wiswamitra, welcher durch seine Frömmigkeit Indra's Reich erobern wollte, und nahe daran war, es zu vollbringen, zu verführen. Sie entfaltete vor ihm allen ihren Liebreiz, dazu kam Indra selbst in Gestalt eines Vogels, Kokila, dessen Gesang zur Liebe unwiderstehlich hinreisst, und auch der Liebesgott Kamadewa selbst, welche mit vereinter Gewalt auf den Weisen stürmten, so, dass er im Begriff war, sich seiner Neigung zu überlassen, als er noch zur rechten Zeit Indra, und somit die List erkannte, welche ihn um den Sieg bringen sollte. Sein Fluch verwandelte alsbald die schöne Nymphe in einen Stein, was sie zehntausend Jahre lange bleiben muss. Ran (Nord. M.), das personificirte Meer, die Gattin des Meergottes Aeger; sie gebar demselben die neun Wellenmädchen (s. d.). Alle diejenigen Menschen, welche auf dem Meere starben, kamen in das Reich der R. Rana Neida (M. der Lappen), »die grüne Jungfrau,« Göttin der Fruchtbarkeit und Schönheit. Randgrith (Nord. M.), eine der schönen Wallküren. Randwer, s. Hreidmar. Rapitan (Pers. Rel.), der Ized oder gute Genius, welcher die ersten Nachmittagsstunden jedes Tages beherrscht. Raschnerast (Pers. M.), Gehülfe des Amerdad, eines der sieben guten Genien oder Amschaspands, welche Ormuzd zur Bekämpfung des Ahriman erschaffen. R. beschützt alle Gebirge der Erde, auch das vornehmste derselben, den Urberg Albordji. Raspi (Pers. Rel.), Titel des Gehülfen, den der Priester der Parsis in den Gueberntempeln während des Feuerdienstes braucht; der Priester selbst heisst in der Function Dschuti. Rassawarten (Ind. M.), ein bekannter Fürst aus dem Geschlechte der Sonnenkinder, Vater des Bonden und Grossvater des Trunawendu und der Aillei. Ratainitza (Slav. M.), ein Hausgott der Polen, welcher besonders in den Pferdeställen sich aufhalten und diese schützen sollte. Ratatoeskur (Nord. M.), ein Eichhörnchen, das auf der Esche Ygdrasil auf- und abspringt, und der Schlange Nidhögr am Fuss des Baumes erzählt, was der die Wipfel der Esche bewohnende Adler gesprochen, und umgekehrt, wodurch beide gegen einander aufgebracht werden. Rathgrith (Nord. M.), eine Walküre, eine der schönen Schildjungfrauen, welche die Helden der Erde zu Odins Mahl laden. Rauguzenapat (Slav. M.), ein Gott der Polen, welcher dem ganzen Hauswesen vorstand; ihm ward durch den Hausvater von jedem frisch angezapften Fasse Bier oder Meth der erste Becher geopfert. Raumus (Nord. M.), ein Nachkomme des Gottes Thor, Sohn des Norr und Enkel des Thorri. Bei einem Feste, das der Jote Bergfinn gab, verliebte er sich in dessen Schwester, welche ihm drei Söhne gebar: Böre, Brand und Alf. Raun (Nord. M.), das Rauschen der See; eine von den neun Wellenmädchen, den Töchtern des Meergottes Aeger und der bösen Ran. Rauni (M. der Finnen), Göttin des Unwetters, welches sie, mit Donner und Blitz begleitet, auf die Erde schickt, wenn sie zornig ist. Ihr Gemahl ist Ukko, der allmächtige Herrscher des Himmels. Rawana (Ind. M.), Beherrscher von Lanka (Ceylon), furchtbarer Riesenkönig, von Wischnu in der Gestalt des Rama besiegt. S. Wischnu. Rawsqua (Nord. M.), einer der beständigen Begleiter Odins. Raymi (Peruan. Rel.), das grosse Sonnenfest, welches die Incas begingen; es ward auf dem Platze vor dem Palast des Königs in Cuzco gefeiert. Razi (Slav. M.) Die Götter der Polen zerfielen in gute und böse, und jede dieser beiden Classen wieder in Rathgeber und Zauberer; die Rathgeber hiessen R., die Zauberer Zirnitra. Raziwia (Slav. M.), eine Untergöttin der Wenden, der Bewohner Schlesiens und der Lausitz; man weiss nicht, ob Göttin der Liebe oder des Mondes. Reasseden (Ind. M.), ein Altvater und einer der Begleiter der Sonne, welcher während des Monats Massi (Februar) immer neben derselben ist. Reckur (Nord. M.), einer der Zwerge, welche aus Erde geschaffen sind und in der Erde wohnen. Rediculus (Röm. M.), eine Gottheit, deren Tempel an der appischen Strasse, vor dem capenischen Thore, an dem Punkte stand, wo Hannibal nach seinem Marsch auf Rom wieder umgekehrt hatte. Der Name kommt von redire, umkehren, und steht in Uebereinstimmung mit der Gewohnheit der Römer, nach ausserordentlichen Begebenheiten ein besonderes, aber nicht näher bestimmtes, göttliches Wesen als Urheber derselben anzunehmen, und für dasselbe eine Benennung aus der Sache selbst zu schöpfen. Redux (Röm. M.), Beiname der Fortuna, den sie von glücklich aus dem Kriege Heimkehrenden erhielt; ihr wurden von den Imperatoren Altäre errichtet und Tempel gebaut. Regin (Nord. M.), Gemein-Name aller grossen (regierenden) Götter. Regina (Röm. M.), Beiname der Juno. Camillus baute ihr auf dem aventinischen Hügel einen Tempel; ihre Statue hatte er von Veji, woselbst sie auf der Burg stand, dahin gebracht; auch M. Aemilius baute ihr in der neunten Region einen Tempel. Sie hiess so als Himmelskönigin. Auch führte Isis diesen Beinamen. Reginsleif (Nord. M.), eine der Walküren. Reibi (Japan. Rel.), die regelmäsaig monatlich oder jährlich wiederkehrenden Feiertage der Bekenner der Sintoo-Religion. Sie dienten zu Hochzeiten, Gastmählern etc., und wurden auch zu Gratulationen der Niedern gegen die Höhern gebraucht. Reidityr (Nord. M.), Beiname des Thor. Reigen, s. Hreidmar. Rëiwas (Pers. M.), der Baum, aus der verschütteten zeugenden Kraft des ermordeten Kajomorts entstanden, dessen Stamm ähnlich war zweien Menschen in ihrer innigsten Vereinigung. 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Sie entfaltete vor ihm allen ihren Liebreiz, dazu kam Indra selbst in Gestalt eines Vogels, Kokila, dessen Gesang zur Liebe unwiderstehlich hinreisst, und auch der Liebesgott Kamadewa selbst, welche mit vereinter Gewalt auf den Weisen stürmten, so, dass er im Begriff war, sich seiner Neigung zu überlassen, als er noch zur rechten Zeit Indra, und somit die List erkannte, welche ihn um den Sieg bringen sollte. Sein Fluch verwandelte alsbald die schöne Nymphe in einen Stein, was sie zehntausend Jahre lange bleiben muss.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ran</hi> (Nord. M.), das personificirte Meer, die Gattin des Meergottes Aeger; sie gebar demselben die neun Wellenmädchen (s. d.). 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Rakumon (M. der Karaiben), einer der ersten Karaiben, durch den grossen Lougno unmittelbar aus seinem Nabel hervorgebracht; er ward zuerst in eine grosse Schlange und dann in einen Stern verwandelt, als welcher er jetzt günstigen Einfluss auf die Witterung ausübt, die mässigen Winde und die starken Regen veranlasst.
Rama awatara, Fig. 270. S. Wischnu und nebenstehende Abbildung.
[Abbildung Fig. 270.
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Rama tschandra, s. Wischnu.
Ramayan, ein berühmtes indisches Heldengedicht, von den Zügen des Rama handelnd. Der Verfasser hiess Walmiki.
Rambha (Ind. M.) eine überaus reizende Nymphe, die von Indra bewogen wurde, den Büsserkönig Wiswamitra, welcher durch seine Frömmigkeit Indra's Reich erobern wollte, und nahe daran war, es zu vollbringen, zu verführen. Sie entfaltete vor ihm allen ihren Liebreiz, dazu kam Indra selbst in Gestalt eines Vogels, Kokila, dessen Gesang zur Liebe unwiderstehlich hinreisst, und auch der Liebesgott Kamadewa selbst, welche mit vereinter Gewalt auf den Weisen stürmten, so, dass er im Begriff war, sich seiner Neigung zu überlassen, als er noch zur rechten Zeit Indra, und somit die List erkannte, welche ihn um den Sieg bringen sollte. Sein Fluch verwandelte alsbald die schöne Nymphe in einen Stein, was sie zehntausend Jahre lange bleiben muss.
Ran (Nord. M.), das personificirte Meer, die Gattin des Meergottes Aeger; sie gebar demselben die neun Wellenmädchen (s. d.). Alle diejenigen Menschen, welche auf dem Meere starben, kamen in das Reich der R.
Rana Neida (M. der Lappen), »die grüne Jungfrau,« Göttin der Fruchtbarkeit und Schönheit.
Randgrith (Nord. M.), eine der schönen Wallküren.
Randwer, s. Hreidmar.
Rapitan (Pers. Rel.), der Ized oder gute Genius, welcher die ersten Nachmittagsstunden jedes Tages beherrscht.
Raschnerast (Pers. M.), Gehülfe des Amerdad, eines der sieben guten Genien oder Amschaspands, welche Ormuzd zur Bekämpfung des Ahriman erschaffen. R. beschützt alle Gebirge der Erde, auch das vornehmste derselben, den Urberg Albordji.
Raspi (Pers. Rel.), Titel des Gehülfen, den der Priester der Parsis in den Gueberntempeln während des Feuerdienstes braucht; der Priester selbst heisst in der Function Dschuti.
Rassawarten (Ind. M.), ein bekannter Fürst aus dem Geschlechte der Sonnenkinder, Vater des Bonden und Grossvater des Trunawendu und der Aillei.
Ratainitza (Slav. M.), ein Hausgott der Polen, welcher besonders in den Pferdeställen sich aufhalten und diese schützen sollte.
Ratatoeskur (Nord. M.), ein Eichhörnchen, das auf der Esche Ygdrasil auf- und abspringt, und der Schlange Nidhögr am Fuss des Baumes erzählt, was der die Wipfel der Esche bewohnende Adler gesprochen, und umgekehrt, wodurch beide gegen einander aufgebracht werden.
Rathgrith (Nord. M.), eine Walküre, eine der schönen Schildjungfrauen, welche die Helden der Erde zu Odins Mahl laden.
Rauguzenapat (Slav. M.), ein Gott der Polen, welcher dem ganzen Hauswesen vorstand; ihm ward durch den Hausvater von jedem frisch angezapften Fasse Bier oder Meth der erste Becher geopfert.
Raumus (Nord. M.), ein Nachkomme des Gottes Thor, Sohn des Norr und Enkel des Thorri. Bei einem Feste, das der Jote Bergfinn gab, verliebte er sich in dessen Schwester, welche ihm drei Söhne gebar: Böre, Brand und Alf.
Raun (Nord. M.), das Rauschen der See; eine von den neun Wellenmädchen, den Töchtern des Meergottes Aeger und der bösen Ran.
Rauni (M. der Finnen), Göttin des Unwetters, welches sie, mit Donner und Blitz begleitet, auf die Erde schickt, wenn sie zornig ist. Ihr Gemahl ist Ukko, der allmächtige Herrscher des Himmels.
Rawana (Ind. M.), Beherrscher von Lanka (Ceylon), furchtbarer Riesenkönig, von Wischnu in der Gestalt des Rama besiegt. S. Wischnu.
Rawsqua (Nord. M.), einer der beständigen Begleiter Odins.
Raymi (Peruan. Rel.), das grosse Sonnenfest, welches die Incas begingen; es ward auf dem Platze vor dem Palast des Königs in Cuzco gefeiert.
Razi (Slav. M.) Die Götter der Polen zerfielen in gute und böse, und jede dieser beiden Classen wieder in Rathgeber und Zauberer; die Rathgeber hiessen R., die Zauberer Zirnitra.
Raziwia (Slav. M.), eine Untergöttin der Wenden, der Bewohner Schlesiens und der Lausitz; man weiss nicht, ob Göttin der Liebe oder des Mondes.
Reasseden (Ind. M.), ein Altvater und einer der Begleiter der Sonne, welcher während des Monats Massi (Februar) immer neben derselben ist.
Reckur (Nord. M.), einer der Zwerge, welche aus Erde geschaffen sind und in der Erde wohnen.
Rediculus (Röm. M.), eine Gottheit, deren Tempel an der appischen Strasse, vor dem capenischen Thore, an dem Punkte stand, wo Hannibal nach seinem Marsch auf Rom wieder umgekehrt hatte. Der Name kommt von redire, umkehren, und steht in Uebereinstimmung mit der Gewohnheit der Römer, nach ausserordentlichen Begebenheiten ein besonderes, aber nicht näher bestimmtes, göttliches Wesen als Urheber derselben anzunehmen, und für dasselbe eine Benennung aus der Sache selbst zu schöpfen.
Redux (Röm. M.), Beiname der Fortuna, den sie von glücklich aus dem Kriege Heimkehrenden erhielt; ihr wurden von den Imperatoren Altäre errichtet und Tempel gebaut.
Regin (Nord. M.), Gemein-Name aller grossen (regierenden) Götter.
Regina (Röm. M.), Beiname der Juno. Camillus baute ihr auf dem aventinischen Hügel einen Tempel; ihre Statue hatte er von Veji, woselbst sie auf der Burg stand, dahin gebracht; auch M. Aemilius baute ihr in der neunten Region einen Tempel. Sie hiess so als Himmelskönigin. Auch führte Isis diesen Beinamen.
Reginsleif (Nord. M.), eine der Walküren.
Reibi (Japan. Rel.), die regelmäsaig monatlich oder jährlich wiederkehrenden Feiertage der Bekenner der Sintoo-Religion. Sie dienten zu Hochzeiten, Gastmählern etc., und wurden auch zu Gratulationen der Niedern gegen die Höhern gebraucht.
Reidityr (Nord. M.), Beiname des Thor.
Reigen, s. Hreidmar.
Rëiwas (Pers. M.), der Baum, aus der verschütteten zeugenden Kraft des ermordeten Kajomorts entstanden, dessen Stamm ähnlich war zweien Menschen in ihrer innigsten Vereinigung. Der Baum trug zehn Paar Früchte, welche lauter Menschen waren und die Welt bevölkerten.
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