chens zwischen den Gefäßzotten des Chorions und denen der Gebär- mutterwandlung stattfindet. Die Jungen kommen in verhältnißmäßig weit größerer Ausbildung zur Welt und werden von der Mutter zwar durch die Milch genährt, jedoch niemals in einem solchen Beutel herumgetragen, wie dieß bei der vorhergehenden Ordnung der Fall ist. Alle Säugethiere dieser Unterklasse ohne Ausnahme besitzen im Gehirn den Schwielenkörper, während ihnen die so ausgezeichneten Beutelknochen am Becken abgehen. Wir haben auf die verschiedenen Charaktere, welche sich in der Anordnung des Mutterkuchens finden und wonach drei wohlgesonderte Reihen in dieser Unterklasse entstehen, schon aufmerksam gemacht, so daß es unnöthig wäre auf dieselben weiter einzugehen.
Reihe der Säugethiere mit zerstreuten Mutterkuchenzotten.
Ordnung der Walthiere. (Cetacea.)
Die Wale sind sämmtlich Wasserbewohner von Fischgestalt, welche im Verhältnisse zu den Landbewohnern theilweise eine ungeheure Größe und Masse erreichen. Der Körper dieser plumpen Thiere ist nach hinten zugespitzt und mit einer Schwanzflosse versehen, deren Grundlage aus einem halbfesten Faserknorpel besteht und deren Stellung zum Unterschiede von der Schwanzflosse der Fische wagerecht ist. Die Hinterfüße fehlen durchaus, statt ihrer findet sich nur das unförmliche Rudiment eines knöchernen gänzlich in der Fleischmasse verborgenen Beckens, das meistens aus zwei in V-Form in der Mittellinie ver- wachsenen cylindrischen Knochen besteht. Der Mangel eines beson- deren, aus verwachsenen Wirbeln bestehenden Kreuzbeines steht hier- mit in Einklang. Die Vorderfüße sind in Flossen umgewandelt, die unmittelbar hinter dem Kopfe in ähnlicher Weite wie die Brustflossen der Fische angebracht sind und von Außen einfache Ruder darstellen, im Inneren aber die aus vier bis fünf Zehen zusammengesetzten Finger und die äußerst kurzen Knochen der vorderen Extremität erkennen lassen. Häufig haben diese in der Haut verborgenen Finger, die nur bei wenigen Ausnahmen Nägelspuren an der Spitze erkennen lassen, eine große Anzahl von einzelnen Gliedern, weit mehr als sonst ge-
chens zwiſchen den Gefäßzotten des Chorions und denen der Gebär- mutterwandlung ſtattfindet. Die Jungen kommen in verhältnißmäßig weit größerer Ausbildung zur Welt und werden von der Mutter zwar durch die Milch genährt, jedoch niemals in einem ſolchen Beutel herumgetragen, wie dieß bei der vorhergehenden Ordnung der Fall iſt. Alle Säugethiere dieſer Unterklaſſe ohne Ausnahme beſitzen im Gehirn den Schwielenkörper, während ihnen die ſo ausgezeichneten Beutelknochen am Becken abgehen. Wir haben auf die verſchiedenen Charaktere, welche ſich in der Anordnung des Mutterkuchens finden und wonach drei wohlgeſonderte Reihen in dieſer Unterklaſſe entſtehen, ſchon aufmerkſam gemacht, ſo daß es unnöthig wäre auf dieſelben weiter einzugehen.
Reihe der Säugethiere mit zerſtreuten Mutterkuchenzotten.
Ordnung der Walthiere. (Cetacea.)
Die Wale ſind ſämmtlich Waſſerbewohner von Fiſchgeſtalt, welche im Verhältniſſe zu den Landbewohnern theilweiſe eine ungeheure Größe und Maſſe erreichen. Der Körper dieſer plumpen Thiere iſt nach hinten zugeſpitzt und mit einer Schwanzfloſſe verſehen, deren Grundlage aus einem halbfeſten Faſerknorpel beſteht und deren Stellung zum Unterſchiede von der Schwanzfloſſe der Fiſche wagerecht iſt. Die Hinterfüße fehlen durchaus, ſtatt ihrer findet ſich nur das unförmliche Rudiment eines knöchernen gänzlich in der Fleiſchmaſſe verborgenen Beckens, das meiſtens aus zwei in V-Form in der Mittellinie ver- wachſenen cylindriſchen Knochen beſteht. Der Mangel eines beſon- deren, aus verwachſenen Wirbeln beſtehenden Kreuzbeines ſteht hier- mit in Einklang. Die Vorderfüße ſind in Floſſen umgewandelt, die unmittelbar hinter dem Kopfe in ähnlicher Weite wie die Bruſtfloſſen der Fiſche angebracht ſind und von Außen einfache Ruder darſtellen, im Inneren aber die aus vier bis fünf Zehen zuſammengeſetzten Finger und die äußerſt kurzen Knochen der vorderen Extremität erkennen laſſen. Häufig haben dieſe in der Haut verborgenen Finger, die nur bei wenigen Ausnahmen Nägelſpuren an der Spitze erkennen laſſen, eine große Anzahl von einzelnen Gliedern, weit mehr als ſonſt ge-
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chens zwiſchen den Gefäßzotten des Chorions und denen der Gebär-
mutterwandlung ſtattfindet. Die Jungen kommen in verhältnißmäßig
weit größerer Ausbildung zur Welt und werden von der Mutter
zwar durch die Milch genährt, jedoch niemals in einem ſolchen Beutel
herumgetragen, wie dieß bei der vorhergehenden Ordnung der Fall
iſt. Alle Säugethiere dieſer Unterklaſſe ohne Ausnahme beſitzen im
Gehirn den Schwielenkörper, während ihnen die ſo ausgezeichneten
Beutelknochen am Becken abgehen. Wir haben auf die verſchiedenen
Charaktere, welche ſich in der Anordnung des Mutterkuchens finden
und wonach drei wohlgeſonderte Reihen in dieſer Unterklaſſe entſtehen,
ſchon aufmerkſam gemacht, ſo daß es unnöthig wäre auf dieſelben
weiter einzugehen.
Reihe der Säugethiere mit zerſtreuten Mutterkuchenzotten.
Ordnung der Walthiere. (Cetacea.)
Die Wale ſind ſämmtlich Waſſerbewohner von Fiſchgeſtalt, welche
im Verhältniſſe zu den Landbewohnern theilweiſe eine ungeheure
Größe und Maſſe erreichen. Der Körper dieſer plumpen Thiere iſt
nach hinten zugeſpitzt und mit einer Schwanzfloſſe verſehen, deren
Grundlage aus einem halbfeſten Faſerknorpel beſteht und deren Stellung
zum Unterſchiede von der Schwanzfloſſe der Fiſche wagerecht iſt. Die
Hinterfüße fehlen durchaus, ſtatt ihrer findet ſich nur das unförmliche
Rudiment eines knöchernen gänzlich in der Fleiſchmaſſe verborgenen
Beckens, das meiſtens aus zwei in V-Form in der Mittellinie ver-
wachſenen cylindriſchen Knochen beſteht. Der Mangel eines beſon-
deren, aus verwachſenen Wirbeln beſtehenden Kreuzbeines ſteht hier-
mit in Einklang. Die Vorderfüße ſind in Floſſen umgewandelt, die
unmittelbar hinter dem Kopfe in ähnlicher Weite wie die Bruſtfloſſen
der Fiſche angebracht ſind und von Außen einfache Ruder darſtellen,
im Inneren aber die aus vier bis fünf Zehen zuſammengeſetzten Finger
und die äußerſt kurzen Knochen der vorderen Extremität erkennen
laſſen. Häufig haben dieſe in der Haut verborgenen Finger, die nur
bei wenigen Ausnahmen Nägelſpuren an der Spitze erkennen laſſen,
eine große Anzahl von einzelnen Gliedern, weit mehr als ſonſt ge-
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/452>, abgerufen am 21.11.2024.
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