Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.[Abbildung]
Fig. 1342. Der Schädel, die Wirbel-Becken des Ameisenigel's (Echidna hystrix). säule und die Extremi- täten zeigen keinen durchgreifenden Charak- ter, welcher sie von denen der übrigen Säugethiere wesentlich unterscheiden ließe; dagegen findetman einen solchen in der Struktur des Beckens. Hier stehen nämlich auf dem vorderen Rande und zwar in der Nähe der Vereinigung der beiden Schambeinäste zwei meist längliche, cylindrische oder platte Knochen beweglich eingelenkt, welche man die Beutelknochen (Ossa marsupialia) ziemlich ungeeigneter Weise genannt hat, da sie auch bei den nicht mit einem Beutel versehenen Thieren dieser Unterklasse vorkommen. Es liegen diese Knochen in der Dicke der Bauchwandungen und scheinen als Verknöcherungen der Sehnen des äußeren schiefen Bauchmuskels betrachtet werden zu kön- nen; sie sind bei Männchen und Weibchen stets in gleicher Weise ent- wickelt. Ordnung der Kloakenthiere. (Monotremata.) Sie begreift die niedersten Säugethiere, die man sogar oft als Vogt. Zoologische Briefe. II. 28
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Fig. 1342. Der Schädel, die Wirbel-Becken des Ameiſenigel’s (Echidna hystrix). ſäule und die Extremi- täten zeigen keinen durchgreifenden Charak- ter, welcher ſie von denen der übrigen Säugethiere weſentlich unterſcheiden ließe; dagegen findetman einen ſolchen in der Struktur des Beckens. Hier ſtehen nämlich auf dem vorderen Rande und zwar in der Nähe der Vereinigung der beiden Schambeinäſte zwei meiſt längliche, cylindriſche oder platte Knochen beweglich eingelenkt, welche man die Beutelknochen (Ossa marsupialia) ziemlich ungeeigneter Weiſe genannt hat, da ſie auch bei den nicht mit einem Beutel verſehenen Thieren dieſer Unterklaſſe vorkommen. Es liegen dieſe Knochen in der Dicke der Bauchwandungen und ſcheinen als Verknöcherungen der Sehnen des äußeren ſchiefen Bauchmuskels betrachtet werden zu kön- nen; ſie ſind bei Männchen und Weibchen ſtets in gleicher Weiſe ent- wickelt. Ordnung der Kloakenthiere. (Monotremata.) Sie begreift die niederſten Säugethiere, die man ſogar oft als Vogt. Zoologiſche Briefe. II. 28
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[Abbildung Fig. 1342.
Becken des Ameiſenigel’s (Echidna hystrix).
a Kreuzbein aus verwachſenen Wirbeln beſtehend.
b Hüftbein. c Schambein. d Beutelknochen. e Ge-
lenkpfanne des Schenkels.]
Der Schädel, die Wirbel-
ſäule und die Extremi-
täten zeigen keinen
durchgreifenden Charak-
ter, welcher ſie von denen
der übrigen Säugethiere
weſentlich unterſcheiden
ließe; dagegen findetman
einen ſolchen in der
Struktur des Beckens.
Hier ſtehen nämlich auf
dem vorderen Rande und
zwar in der Nähe der
Vereinigung der beiden
Schambeinäſte zwei meiſt
längliche, cylindriſche oder platte Knochen beweglich eingelenkt, welche
man die Beutelknochen (Ossa marsupialia) ziemlich ungeeigneter Weiſe
genannt hat, da ſie auch bei den nicht mit einem Beutel verſehenen
Thieren dieſer Unterklaſſe vorkommen. Es liegen dieſe Knochen in
der Dicke der Bauchwandungen und ſcheinen als Verknöcherungen der
Sehnen des äußeren ſchiefen Bauchmuskels betrachtet werden zu kön-
nen; ſie ſind bei Männchen und Weibchen ſtets in gleicher Weiſe ent-
wickelt.
Ordnung der Kloakenthiere. (Monotremata.)
Sie begreift die niederſten Säugethiere, die man ſogar oft als
eine eigenthümliche Klaſſe zwiſchen den Säugethieren und den Vögeln
hat hinſtellen wollen. Der Schädel dieſer Thiere iſt flach, der Raum
für das Gehirn nur gering im Vergleich zu der bedeutenden Ausbil-
dung des Geſichtstheiles; die Schnauze iſt ſehr lang, die Kiefer
entweder vollkommen zahnlos oder mit hornigen Zähnen verſehen, die
eine Art von Platte bilden und aus ſenkrechten Hornfaſern gebildet
ſind. Weiche Lippen fehlen durchaus. Die Schädelknochen verwach-
ſen ſehr früh in ähnlicher Weiſe, wie bei den Vögeln, zu einer naht-
loſen Kapſel. Das äußere Ohr fehlt dieſen Thieren durchaus und
Vogt. Zoologiſche Briefe. II. 28
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