sich bei der einen Gattung (Myxine) mittelst zwei Seitenkanälen in ein gemeinschaftliches Mittelloch, bei der anderen (Bdellostoma) in Reihen von Löchern zu beiden Seiten. Die wenigen Arten, welche bekannt sind, leben wie es scheint parasitisch in anderen Fischen, in welche sie sich einbohren. Myxine (Gastrobranchus). Bdellostoma (Hep- tatrema).
Die Familie der Lampreten oder Neunaugen(Petromyzida)
[Abbildung]
Fig 1015.
Das Neunauge (Petromyzon marinus)
zeigt ein trichterförmiges Maul, das entweder von einer kreisrunden, bezahnten, oder einer oberen halbkreisförmigen und unteren kleinen Lippe, die dann zahnlos sind, umgeben ist. Bärtel fehlen unter allen Umständen; die Nasenöffnung führt in einen blinden Sack, der nicht wie bei der vorigen Familie in den Gaumen geöffnet ist; die Augen sind gewöhnlich wohl ausgebildet, frei, aber wie es scheint unbeweg- lich; die Kiemen stets auf beiden Seiten des Halses durch eine Reihe von je sieben Spalten nach außen geöffnet, während sie nach innen in einen unpaaren unter dem Schlunde gelegenen Kanal münden, der hinten blind endigt, vorn aber sich hinter der Zungenwurzel in den Schlund öffnet. Mit Ausnahme einer einzigen Art, die indeß auch in die Flüsse steigt, leben sämmtliche Fische dieser Familie im süßen Wasser, besonders in klaren Bächen, wo sie sich gern unter Steinen festsaugen. Petromyzon; Ammocoetus.
Ordnung der Knorpelfische (Selachia).
Die äußerst zahlreichen und mitunter eine bedeutende Größe er- reichenden Fische, welche diese Ordnung bilden, bewohnen sämmtlich nur das Meer; -- keine einzige Art findet sich in den süßen Gewäs- sern und nur selten geschieht es, daß einzelne Individuen in Fluß- mündungen aufsteigen, in welchen sich Fluth und Ebbe noch fühlbar macht. Hinsichtlich der Bildung ihres Skelettes und mancher an- derer Partikularitäten stehen sie allerdings den Rundmäulern am
ſich bei der einen Gattung (Myxine) mittelſt zwei Seitenkanälen in ein gemeinſchaftliches Mittelloch, bei der anderen (Bdellostoma) in Reihen von Löchern zu beiden Seiten. Die wenigen Arten, welche bekannt ſind, leben wie es ſcheint paraſitiſch in anderen Fiſchen, in welche ſie ſich einbohren. Myxine (Gastrobranchus). Bdellostoma (Hep- tatrema).
Die Familie der Lampreten oder Neunaugen(Petromyzida)
[Abbildung]
Fig 1015.
Das Neunauge (Petromyzon marinus)
zeigt ein trichterförmiges Maul, das entweder von einer kreisrunden, bezahnten, oder einer oberen halbkreisförmigen und unteren kleinen Lippe, die dann zahnlos ſind, umgeben iſt. Bärtel fehlen unter allen Umſtänden; die Naſenöffnung führt in einen blinden Sack, der nicht wie bei der vorigen Familie in den Gaumen geöffnet iſt; die Augen ſind gewöhnlich wohl ausgebildet, frei, aber wie es ſcheint unbeweg- lich; die Kiemen ſtets auf beiden Seiten des Halſes durch eine Reihe von je ſieben Spalten nach außen geöffnet, während ſie nach innen in einen unpaaren unter dem Schlunde gelegenen Kanal münden, der hinten blind endigt, vorn aber ſich hinter der Zungenwurzel in den Schlund öffnet. Mit Ausnahme einer einzigen Art, die indeß auch in die Flüſſe ſteigt, leben ſämmtliche Fiſche dieſer Familie im ſüßen Waſſer, beſonders in klaren Bächen, wo ſie ſich gern unter Steinen feſtſaugen. Petromyzon; Ammocoetus.
Ordnung der Knorpelfiſche (Selachia).
Die äußerſt zahlreichen und mitunter eine bedeutende Größe er- reichenden Fiſche, welche dieſe Ordnung bilden, bewohnen ſämmtlich nur das Meer; — keine einzige Art findet ſich in den ſüßen Gewäſ- ſern und nur ſelten geſchieht es, daß einzelne Individuen in Fluß- mündungen aufſteigen, in welchen ſich Fluth und Ebbe noch fühlbar macht. Hinſichtlich der Bildung ihres Skelettes und mancher an- derer Partikularitäten ſtehen ſie allerdings den Rundmäulern am
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[107/0113]
ſich bei der einen Gattung (Myxine) mittelſt zwei Seitenkanälen in
ein gemeinſchaftliches Mittelloch, bei der anderen (Bdellostoma) in
Reihen von Löchern zu beiden Seiten. Die wenigen Arten, welche
bekannt ſind, leben wie es ſcheint paraſitiſch in anderen Fiſchen, in
welche ſie ſich einbohren. Myxine (Gastrobranchus). Bdellostoma (Hep-
tatrema).
Die Familie der Lampreten oder Neunaugen (Petromyzida)
[Abbildung Fig 1015.
Das Neunauge (Petromyzon marinus)]
zeigt ein trichterförmiges Maul, das entweder von einer kreisrunden,
bezahnten, oder einer oberen halbkreisförmigen und unteren kleinen
Lippe, die dann zahnlos ſind, umgeben iſt. Bärtel fehlen unter allen
Umſtänden; die Naſenöffnung führt in einen blinden Sack, der nicht
wie bei der vorigen Familie in den Gaumen geöffnet iſt; die Augen
ſind gewöhnlich wohl ausgebildet, frei, aber wie es ſcheint unbeweg-
lich; die Kiemen ſtets auf beiden Seiten des Halſes durch eine Reihe
von je ſieben Spalten nach außen geöffnet, während ſie nach innen in
einen unpaaren unter dem Schlunde gelegenen Kanal münden, der
hinten blind endigt, vorn aber ſich hinter der Zungenwurzel in den
Schlund öffnet. Mit Ausnahme einer einzigen Art, die indeß auch in
die Flüſſe ſteigt, leben ſämmtliche Fiſche dieſer Familie im ſüßen Waſſer,
beſonders in klaren Bächen, wo ſie ſich gern unter Steinen feſtſaugen.
Petromyzon; Ammocoetus.
Ordnung der Knorpelfiſche (Selachia).
Die äußerſt zahlreichen und mitunter eine bedeutende Größe er-
reichenden Fiſche, welche dieſe Ordnung bilden, bewohnen ſämmtlich
nur das Meer; — keine einzige Art findet ſich in den ſüßen Gewäſ-
ſern und nur ſelten geſchieht es, daß einzelne Individuen in Fluß-
mündungen aufſteigen, in welchen ſich Fluth und Ebbe noch fühlbar
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/113>, abgerufen am 03.03.2025.
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