aber sehr flach und dünn; der Kopf rundlich, stets deutlich vom Halsschild getrennt, nicht zurückziehbar; die Fühler nicht kolbig, son- dern fadenförmig und kaum bei einigen Gattungen an der Spitze verdickt; die Füße einfach, stets mit vier Tarsalgliedern versehen, deren keines erweitert ist.
Die Larven haben sechs kurze, dreigliederige Füße, einen flachen Kopf, aber keine Augen und bohren, wie die Käfer, in altem Holze oder unter Rinden, zuweilen auch in Samen. Die Larve von Trogo- sita caraboides z. B. benagt besonders in der Provence die Getreide- vorräthe Cucujus; Colydium.
Zweite Reihe. Fünfgliederige Holzbohrer. Sägehörner. (Serricornia.)
Alle Käfer dieser Reihe besitzen gemeinschaftliche Charaktere in
[Abbildung]
Fig. 849.
Fühler von Sägehörnern: a Rosenkranzartiger, b Ge- sägter, c Gekämmter Fühler.
ihren Fühlhörnern und Füßen. Die ersteren werden nach vorn zu dünner und sind meist kammartig gezähnt oder förmlich zu Kämmen ausgebildet; die Füße sind stets fünfgliederig und die oberen Tarsalglieder oft gelappt und erweitert. Die Reihe erhebt sich bis zu Thieren, deren Larven von Aas und andern Larven schmarotzen.
Spitzbrüste. (Sternoxia).
Die Familie der Prachtkäfer (Buprestida) ist zwar in unsern
[Abbildung]
Fig. 850.
Großer Prachtkäfer (Buprestis gigas).
Gegenden nur durch wenige kleine Gattungen, um so häufiger und riesenmäßiger aber in den heißen Zonen repräsentirt. Die Käfer schillern meist in den lebhaftesten Metallfarben, haben eine längliche Gestalt und ausgezeichnet harte Flü- geldecken. Der Kopf ist meist brei- ter als lang, die Fühler kurz, stark gesägt, die einfachen Palpen kurz, ihr letztes Glied cylindrisch. Das Halsschild breit, die hinteren Ecken gerade; die Vorderbrust nach hinten
aber ſehr flach und dünn; der Kopf rundlich, ſtets deutlich vom Halsſchild getrennt, nicht zurückziehbar; die Fühler nicht kolbig, ſon- dern fadenförmig und kaum bei einigen Gattungen an der Spitze verdickt; die Füße einfach, ſtets mit vier Tarſalgliedern verſehen, deren keines erweitert iſt.
Die Larven haben ſechs kurze, dreigliederige Füße, einen flachen Kopf, aber keine Augen und bohren, wie die Käfer, in altem Holze oder unter Rinden, zuweilen auch in Samen. Die Larve von Trogo- sita caraboides z. B. benagt beſonders in der Provence die Getreide- vorräthe Cucujus; Colydium.
Zweite Reihe. Fünfgliederige Holzbohrer. Sägehörner. (Serricornia.)
Alle Käfer dieſer Reihe beſitzen gemeinſchaftliche Charaktere in
[Abbildung]
Fig. 849.
Fühler von Sägehörnern: a Roſenkranzartiger, b Ge- ſägter, c Gekämmter Fühler.
ihren Fühlhörnern und Füßen. Die erſteren werden nach vorn zu dünner und ſind meiſt kammartig gezähnt oder förmlich zu Kämmen ausgebildet; die Füße ſind ſtets fünfgliederig und die oberen Tarſalglieder oft gelappt und erweitert. Die Reihe erhebt ſich bis zu Thieren, deren Larven von Aas und andern Larven ſchmarotzen.
Spitzbrüſte. (Sternoxia).
Die Familie der Prachtkäfer (Buprestida) iſt zwar in unſern
[Abbildung]
Fig. 850.
Großer Prachtkäfer (Buprestis gigas).
Gegenden nur durch wenige kleine Gattungen, um ſo häufiger und rieſenmäßiger aber in den heißen Zonen repräſentirt. Die Käfer ſchillern meiſt in den lebhafteſten Metallfarben, haben eine längliche Geſtalt und ausgezeichnet harte Flü- geldecken. Der Kopf iſt meiſt brei- ter als lang, die Fühler kurz, ſtark geſägt, die einfachen Palpen kurz, ihr letztes Glied cylindriſch. Das Halsſchild breit, die hinteren Ecken gerade; die Vorderbruſt nach hinten
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aber ſehr flach und dünn; der Kopf rundlich, ſtets deutlich vom
Halsſchild getrennt, nicht zurückziehbar; die Fühler nicht kolbig, ſon-
dern fadenförmig und kaum bei einigen Gattungen an der Spitze
verdickt; die Füße einfach, ſtets mit vier Tarſalgliedern verſehen, deren
keines erweitert iſt.
Die Larven haben ſechs kurze, dreigliederige Füße, einen flachen
Kopf, aber keine Augen und bohren, wie die Käfer, in altem Holze
oder unter Rinden, zuweilen auch in Samen. Die Larve von Trogo-
sita caraboides z. B. benagt beſonders in der Provence die Getreide-
vorräthe Cucujus; Colydium.
Zweite Reihe. Fünfgliederige Holzbohrer.
Sägehörner. (Serricornia.)
Alle Käfer dieſer Reihe beſitzen gemeinſchaftliche Charaktere in
[Abbildung Fig. 849.
Fühler von Sägehörnern:
a Roſenkranzartiger, b Ge-
ſägter, c Gekämmter Fühler.]
ihren Fühlhörnern und Füßen. Die erſteren
werden nach vorn zu dünner und ſind meiſt
kammartig gezähnt oder förmlich zu Kämmen
ausgebildet; die Füße ſind ſtets fünfgliederig
und die oberen Tarſalglieder oft gelappt und
erweitert. Die Reihe erhebt ſich bis zu Thieren,
deren Larven von Aas und andern Larven
ſchmarotzen.
Spitzbrüſte. (Sternoxia).
Die Familie der Prachtkäfer (Buprestida) iſt zwar in unſern
[Abbildung Fig. 850.
Großer Prachtkäfer (Buprestis gigas).]
Gegenden nur durch wenige kleine
Gattungen, um ſo häufiger und
rieſenmäßiger aber in den heißen
Zonen repräſentirt. Die Käfer
ſchillern meiſt in den lebhafteſten
Metallfarben, haben eine längliche
Geſtalt und ausgezeichnet harte Flü-
geldecken. Der Kopf iſt meiſt brei-
ter als lang, die Fühler kurz, ſtark
geſägt, die einfachen Palpen kurz,
ihr letztes Glied cylindriſch. Das
Halsſchild breit, die hinteren Ecken
gerade; die Vorderbruſt nach hinten
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 654. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/660>, abgerufen am 03.03.2025.
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