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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig. 583.

Phrynus reniformus.

innen gebogen und mit einer hakenförmigen, scharfen Kralle bewaffnet,
also förmliche Greiforgane, gewöhnlich mit Stacheln oder scharfen Vor-
sprüngen besetzt. Zwischen ihnen stehen die kleinen Kieferfühler, die bald
hakenförmig, wie bei den Vogelspinnen, bald scheerenförmig sind, wie
bei den Skorpionen. Die Thiere haben acht Augen, von denen zwei
mitten und je drei seitlich auf der Kopfbrust stehen. Es finden
sich bei ihnen nur zwei Paar Lungensäcke, deren Spalten in den Zwi-
schenräumen der drei ersten Bauchringe liegen. Die wenigen Arten
kommen nur in der heißen Zone vor, und gelten, vielleicht ihrer Aehn-
lichkeit mit Skorpionen wegen, für giftig. Phrynus; Thelyphonus.



Klasse der Insekten. (Insecta.)


Die zahlreichste aller Klassen des ganzen Thierreiches an Arten,
wie an Individuen ist ohne Zweifel die der Insekten; und dieser Um-
stand sowohl, wie die mannigfaltigen äußeren Formen und oft herr-
lichen Farben, die wunderbaren Verhältnisse ihres Haushaltes und
die eigenthümlichen Verwandlungen, welche die meisten Thiere dieser
Klasse während ihres Lebens eingehen, haben ihr von jeher eine große
Anzahl von Sammlern, wie von Beobachtern zugeführt, die oft ihr
ganzes Leben allein den Insekten oder nur einzelnen Ordnungen wid-


[Abbildung] Fig. 583.

Phrynus reniformus.

innen gebogen und mit einer hakenförmigen, ſcharfen Kralle bewaffnet,
alſo förmliche Greiforgane, gewöhnlich mit Stacheln oder ſcharfen Vor-
ſprüngen beſetzt. Zwiſchen ihnen ſtehen die kleinen Kieferfühler, die bald
hakenförmig, wie bei den Vogelſpinnen, bald ſcheerenförmig ſind, wie
bei den Skorpionen. Die Thiere haben acht Augen, von denen zwei
mitten und je drei ſeitlich auf der Kopfbruſt ſtehen. Es finden
ſich bei ihnen nur zwei Paar Lungenſäcke, deren Spalten in den Zwi-
ſchenräumen der drei erſten Bauchringe liegen. Die wenigen Arten
kommen nur in der heißen Zone vor, und gelten, vielleicht ihrer Aehn-
lichkeit mit Skorpionen wegen, für giftig. Phrynus; Thelyphonus.



Klaſſe der Inſekten. (Insecta.)


Die zahlreichſte aller Klaſſen des ganzen Thierreiches an Arten,
wie an Individuen iſt ohne Zweifel die der Inſekten; und dieſer Um-
ſtand ſowohl, wie die mannigfaltigen äußeren Formen und oft herr-
lichen Farben, die wunderbaren Verhältniſſe ihres Haushaltes und
die eigenthümlichen Verwandlungen, welche die meiſten Thiere dieſer
Klaſſe während ihres Lebens eingehen, haben ihr von jeher eine große
Anzahl von Sammlern, wie von Beobachtern zugeführt, die oft ihr
ganzes Leben allein den Inſekten oder nur einzelnen Ordnungen wid-

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[514/0520] [Abbildung Fig. 583. Phrynus reniformus.] innen gebogen und mit einer hakenförmigen, ſcharfen Kralle bewaffnet, alſo förmliche Greiforgane, gewöhnlich mit Stacheln oder ſcharfen Vor- ſprüngen beſetzt. Zwiſchen ihnen ſtehen die kleinen Kieferfühler, die bald hakenförmig, wie bei den Vogelſpinnen, bald ſcheerenförmig ſind, wie bei den Skorpionen. Die Thiere haben acht Augen, von denen zwei mitten und je drei ſeitlich auf der Kopfbruſt ſtehen. Es finden ſich bei ihnen nur zwei Paar Lungenſäcke, deren Spalten in den Zwi- ſchenräumen der drei erſten Bauchringe liegen. Die wenigen Arten kommen nur in der heißen Zone vor, und gelten, vielleicht ihrer Aehn- lichkeit mit Skorpionen wegen, für giftig. Phrynus; Thelyphonus. Klaſſe der Inſekten. (Insecta.) Die zahlreichſte aller Klaſſen des ganzen Thierreiches an Arten, wie an Individuen iſt ohne Zweifel die der Inſekten; und dieſer Um- ſtand ſowohl, wie die mannigfaltigen äußeren Formen und oft herr- lichen Farben, die wunderbaren Verhältniſſe ihres Haushaltes und die eigenthümlichen Verwandlungen, welche die meiſten Thiere dieſer Klaſſe während ihres Lebens eingehen, haben ihr von jeher eine große Anzahl von Sammlern, wie von Beobachtern zugeführt, die oft ihr ganzes Leben allein den Inſekten oder nur einzelnen Ordnungen wid-

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/520>, abgerufen am 03.07.2024.