In der Reihe der schönen und lieblichen Menschen¬ bilder, die gleich Sternen uns auf dem tiefblauen Grunde des Goethe'schen Lebens hervorstrahlen, haben wir uns immer von zweien besonders angezogen ge¬ fühlt, die wohl mit gutem Recht aus äußerer Getrennt¬ heit zu gemeinsamer inneren Wirkung sich freundlich vereinigen! Diese beiden sind: Fräulein von Kletten¬ berg und Corona Schröter! Ueber Beide wünschten wir wohl besondere Denkblätter gesammelt, Umrisse ihrer Erscheinung, ihrer Gemüthsart, ihrer Begabung, ihrer Schicksale. Von der Hand eines geschickten Zeich¬ ners würden hier zwei köstliche Bilder zu erwarten sein, besonders auch durch die Zusammenstellung be¬ deutend und lehrreich, wie alles wahrhaft aus dem Leben Geschöpfte und dem Leben Wiedergegebene. Wie schön würde z. B. Theodor Mundt diese Aufgabe lösen, der in zarter, sinniger Auffassung der Frauenkaraktere schon so Ausgezeichnetes geleistet hat!
Fräulein von Klettenberg.
In der Reihe der ſchoͤnen und lieblichen Menſchen¬ bilder, die gleich Sternen uns auf dem tiefblauen Grunde des Goethe'ſchen Lebens hervorſtrahlen, haben wir uns immer von zweien beſonders angezogen ge¬ fuͤhlt, die wohl mit gutem Recht aus aͤußerer Getrennt¬ heit zu gemeinſamer inneren Wirkung ſich freundlich vereinigen! Dieſe beiden ſind: Fraͤulein von Kletten¬ berg und Corona Schroͤter! Ueber Beide wuͤnſchten wir wohl beſondere Denkblaͤtter geſammelt, Umriſſe ihrer Erſcheinung, ihrer Gemuͤthsart, ihrer Begabung, ihrer Schickſale. Von der Hand eines geſchickten Zeich¬ ners wuͤrden hier zwei koͤſtliche Bilder zu erwarten ſein, beſonders auch durch die Zuſammenſtellung be¬ deutend und lehrreich, wie alles wahrhaft aus dem Leben Geſchoͤpfte und dem Leben Wiedergegebene. Wie ſchoͤn wuͤrde z. B. Theodor Mundt dieſe Aufgabe loͤſen, der in zarter, ſinniger Auffaſſung der Frauenkaraktere ſchon ſo Ausgezeichnetes geleiſtet hat!
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0470"n="[456]"/><divn="2"><head><hirendition="#b #g">Fräulein von Klettenberg.</hi><lb/></head><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p><hirendition="#in">I</hi>n der Reihe der ſchoͤnen und lieblichen Menſchen¬<lb/>
bilder, die gleich Sternen uns auf dem tiefblauen<lb/>
Grunde des Goethe'ſchen Lebens hervorſtrahlen, haben<lb/>
wir uns immer von zweien beſonders angezogen ge¬<lb/>
fuͤhlt, die wohl mit gutem Recht aus aͤußerer Getrennt¬<lb/>
heit zu gemeinſamer inneren Wirkung ſich freundlich<lb/>
vereinigen! Dieſe beiden ſind: Fraͤulein von Kletten¬<lb/>
berg und Corona Schroͤter! Ueber Beide wuͤnſchten<lb/>
wir wohl beſondere Denkblaͤtter geſammelt, Umriſſe<lb/>
ihrer Erſcheinung, ihrer Gemuͤthsart, ihrer Begabung,<lb/>
ihrer Schickſale. Von der Hand eines geſchickten Zeich¬<lb/>
ners wuͤrden hier zwei koͤſtliche Bilder zu erwarten<lb/>ſein, beſonders auch durch die Zuſammenſtellung be¬<lb/>
deutend und lehrreich, wie alles wahrhaft aus dem<lb/>
Leben Geſchoͤpfte und dem Leben Wiedergegebene. Wie<lb/>ſchoͤn wuͤrde z. B. Theodor Mundt dieſe Aufgabe loͤſen,<lb/>
der in zarter, ſinniger Auffaſſung der Frauenkaraktere<lb/>ſchon ſo Ausgezeichnetes geleiſtet hat!</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[[456]/0470]
Fräulein von Klettenberg.
In der Reihe der ſchoͤnen und lieblichen Menſchen¬
bilder, die gleich Sternen uns auf dem tiefblauen
Grunde des Goethe'ſchen Lebens hervorſtrahlen, haben
wir uns immer von zweien beſonders angezogen ge¬
fuͤhlt, die wohl mit gutem Recht aus aͤußerer Getrennt¬
heit zu gemeinſamer inneren Wirkung ſich freundlich
vereinigen! Dieſe beiden ſind: Fraͤulein von Kletten¬
berg und Corona Schroͤter! Ueber Beide wuͤnſchten
wir wohl beſondere Denkblaͤtter geſammelt, Umriſſe
ihrer Erſcheinung, ihrer Gemuͤthsart, ihrer Begabung,
ihrer Schickſale. Von der Hand eines geſchickten Zeich¬
ners wuͤrden hier zwei koͤſtliche Bilder zu erwarten
ſein, beſonders auch durch die Zuſammenſtellung be¬
deutend und lehrreich, wie alles wahrhaft aus dem
Leben Geſchoͤpfte und dem Leben Wiedergegebene. Wie
ſchoͤn wuͤrde z. B. Theodor Mundt dieſe Aufgabe loͤſen,
der in zarter, ſinniger Auffaſſung der Frauenkaraktere
ſchon ſo Ausgezeichnetes geleiſtet hat!
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. [456]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/470>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.