Was frech und ruchlos ich verschuldet, Was zart und liebend ich geduldet, Wer nimmt mir das Bekenntniß ab? Wohl birgt es das verschwiegne Grab.
5.
Von treuer Liebe Kraft gezeugt, An zarter Liebe Brust gesäugt, Erfuhr ich Liebe nur und Schmerz, Und Liebe brach das bange Herz. Sie war des Lebens Gluth und Licht, "Und Erde kühlt die Liebe nicht."
6.
Was folgt uns aus dem ird'schen Leben, Nachdem des Geistes Hülle fiel? Was ist der Frommen einzig Streben, Der Weisen letztes höchstes Ziel? Was schmücket mehr als Heil'genschein? Des Herzens Lauterkeit allein.
7.
Was schreckt mich noch bis in den Sarg? Die Sünde ist's, die sich verbarg. Die Schuld, die laut der Mensch bekennt, Schon halb ihm das Gemüth befreit; Die Lüge, die im Innern brennt, Ihn ewig mit sich selbst entzweit.
4.
Was frech und ruchlos ich verſchuldet, Was zart und liebend ich geduldet, Wer nimmt mir das Bekenntniß ab? Wohl birgt es das verſchwiegne Grab.
5.
Von treuer Liebe Kraft gezeugt, An zarter Liebe Bruſt geſäugt, Erfuhr ich Liebe nur und Schmerz, Und Liebe brach das bange Herz. Sie war des Lebens Gluth und Licht, „Und Erde kühlt die Liebe nicht.“
6.
Was folgt uns aus dem ird’ſchen Leben, Nachdem des Geiſtes Hülle fiel? Was iſt der Frommen einzig Streben, Der Weiſen letztes höchſtes Ziel? Was ſchmücket mehr als Heil’genſchein? Des Herzens Lauterkeit allein.
7.
Was ſchreckt mich noch bis in den Sarg? Die Sünde iſt’s, die ſich verbarg. Die Schuld, die laut der Menſch bekennt, Schon halb ihm das Gemüth befreit; Die Lüge, die im Innern brennt, Ihn ewig mit ſich ſelbſt entzweit.
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4.
Was frech und ruchlos ich verſchuldet,
Was zart und liebend ich geduldet,
Wer nimmt mir das Bekenntniß ab?
Wohl birgt es das verſchwiegne Grab.
5.
Von treuer Liebe Kraft gezeugt,
An zarter Liebe Bruſt geſäugt,
Erfuhr ich Liebe nur und Schmerz,
Und Liebe brach das bange Herz.
Sie war des Lebens Gluth und Licht,
„Und Erde kühlt die Liebe nicht.“
6.
Was folgt uns aus dem ird’ſchen Leben,
Nachdem des Geiſtes Hülle fiel?
Was iſt der Frommen einzig Streben,
Der Weiſen letztes höchſtes Ziel?
Was ſchmücket mehr als Heil’genſchein?
Des Herzens Lauterkeit allein.
7.
Was ſchreckt mich noch bis in den Sarg?
Die Sünde iſt’s, die ſich verbarg.
Die Schuld, die laut der Menſch bekennt,
Schon halb ihm das Gemüth befreit;
Die Lüge, die im Innern brennt,
Ihn ewig mit ſich ſelbſt entzweit.
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/397>, abgerufen am 03.03.2025.
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