Machen Sie keinen Gebrauch von diesem Brief, der Jemand in Wien in üble Laune setzen könnte, ich habe mich über Nie¬ mand zu beschweren.
Ich setze hier Verschiedenes in den Künsten in Gang, das mir sehr vortheilhaft werden dürfte.
An Ihre Frau viel Hochachtungsvolles, Schönes und Liebes von meinen Töchtern und mir selbst. -- Schreiben Sie mir recht bald -- initiiren Sie mich in dem Bedeutenden, das vorgeht, und sich zubereitet -- ein freundlich Wort an Auguste, wenn sie in Ihrer Nähe ist. Der Ihrige, wie immer, warm und wahr.
E. Bollmann.
Wo ist Carl Sieveking? --
14.
London, den 25. Oktober 1816.
Ihren freundschaftlichen Brief vom 8. August so lange nicht beantwortet zu haben, ist durchaus unverzeihlich. Sie hätten indessen -- Sie Beide -- ganze Bände von mir zu durchlesen, wenn man niederdenken könnte statt niederschreiben. -- Ich bin sehr beschäftigt, um ein großes chemisches Etablissement zu orga¬ nisiren, das mir die Mittel abwerfen soll, künftig herumzureisen, zu thun und zu sagen, was mir gefällt, und was ich für Recht halte, ohne mich um Jemand zu bekümmern. Es läßt sich auch an, als ob mir das vollkommen gelingen sollte.
Den 1. November.
So weit war ich gekommen, wurde unterbrochen, und der Brief blieb unvollendet. Diesen Morgen empfing ich Ihren zwei¬ ten vom 23. Oktober, welcher nicht der dritte ist, denn die Ita¬ liäner haben sich noch nicht sehen lassen. Die Gewissensbisse wer¬ den nun zu groß. Ich setze mich also gleich hin, und will nicht aufstehn bis der Brief expedirt ist.
Machen Sie keinen Gebrauch von dieſem Brief, der Jemand in Wien in uͤble Laune ſetzen koͤnnte, ich habe mich uͤber Nie¬ mand zu beſchweren.
Ich ſetze hier Verſchiedenes in den Kuͤnſten in Gang, das mir ſehr vortheilhaft werden duͤrfte.
An Ihre Frau viel Hochachtungsvolles, Schoͤnes und Liebes von meinen Toͤchtern und mir ſelbſt. — Schreiben Sie mir recht bald — initiiren Sie mich in dem Bedeutenden, das vorgeht, und ſich zubereitet — ein freundlich Wort an Auguſte, wenn ſie in Ihrer Naͤhe iſt. Der Ihrige, wie immer, warm und wahr.
E. Bollmann.
Wo iſt Carl Sieveking? —
14.
London, den 25. Oktober 1816.
Ihren freundſchaftlichen Brief vom 8. Auguſt ſo lange nicht beantwortet zu haben, iſt durchaus unverzeihlich. Sie haͤtten indeſſen — Sie Beide — ganze Baͤnde von mir zu durchleſen, wenn man niederdenken koͤnnte ſtatt niederſchreiben. — Ich bin ſehr beſchaͤftigt, um ein großes chemiſches Etabliſſement zu orga¬ niſiren, das mir die Mittel abwerfen ſoll, kuͤnftig herumzureiſen, zu thun und zu ſagen, was mir gefaͤllt, und was ich fuͤr Recht halte, ohne mich um Jemand zu bekuͤmmern. Es laͤßt ſich auch an, als ob mir das vollkommen gelingen ſollte.
Den 1. November.
So weit war ich gekommen, wurde unterbrochen, und der Brief blieb unvollendet. Dieſen Morgen empfing ich Ihren zwei¬ ten vom 23. Oktober, welcher nicht der dritte iſt, denn die Ita¬ liaͤner haben ſich noch nicht ſehen laſſen. Die Gewiſſensbiſſe wer¬ den nun zu groß. Ich ſetze mich alſo gleich hin, und will nicht aufſtehn bis der Brief expedirt iſt.
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Machen Sie keinen Gebrauch von dieſem Brief, der Jemand
in Wien in uͤble Laune ſetzen koͤnnte, ich habe mich uͤber Nie¬
mand zu beſchweren.
Ich ſetze hier Verſchiedenes in den Kuͤnſten in Gang, das
mir ſehr vortheilhaft werden duͤrfte.
An Ihre Frau viel Hochachtungsvolles, Schoͤnes und Liebes
von meinen Toͤchtern und mir ſelbſt. — Schreiben Sie mir recht
bald — initiiren Sie mich in dem Bedeutenden, das vorgeht,
und ſich zubereitet — ein freundlich Wort an Auguſte, wenn ſie
in Ihrer Naͤhe iſt. Der Ihrige, wie immer, warm und wahr.
E. Bollmann.
Wo iſt Carl Sieveking? —
14.
London, den 25. Oktober 1816.
Ihren freundſchaftlichen Brief vom 8. Auguſt ſo lange nicht
beantwortet zu haben, iſt durchaus unverzeihlich. Sie haͤtten
indeſſen — Sie Beide — ganze Baͤnde von mir zu durchleſen,
wenn man niederdenken koͤnnte ſtatt niederſchreiben. — Ich bin
ſehr beſchaͤftigt, um ein großes chemiſches Etabliſſement zu orga¬
niſiren, das mir die Mittel abwerfen ſoll, kuͤnftig herumzureiſen,
zu thun und zu ſagen, was mir gefaͤllt, und was ich fuͤr Recht
halte, ohne mich um Jemand zu bekuͤmmern. Es laͤßt ſich auch
an, als ob mir das vollkommen gelingen ſollte.
Den 1. November.
So weit war ich gekommen, wurde unterbrochen, und der
Brief blieb unvollendet. Dieſen Morgen empfing ich Ihren zwei¬
ten vom 23. Oktober, welcher nicht der dritte iſt, denn die Ita¬
liaͤner haben ſich noch nicht ſehen laſſen. Die Gewiſſensbiſſe wer¬
den nun zu groß. Ich ſetze mich alſo gleich hin, und will nicht
aufſtehn bis der Brief expedirt iſt.
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/132>, abgerufen am 23.11.2024.
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