Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.seiner balsamischen Krafft Balsamum Picis genennet wird. §. 11. Hiervon wird ferner mit dem gemeinen Hartz/ Seiffen und Teer das Schiff-Pech oder PIX NAVALIS. (so sonsten auch ZOPISSA und Frantzöisch Goudran heisset) gegossen/ dessen sich nicht allein die Boots-Leute zu ihren Schiften/ sondern auch die Apothecker in etlichen alten Compositis gebrauchen/ welche letztere es von den S[unleserliches Material]iffen abkratzen/ wie Schroederus in seiner Apothecker-Kunst p. m. 240. berichtet. §. 12. Der gemeldte Teer aber (welchen die Frantzosen TARC heissen) ist ein fettes/ clares und hartzichtes Oehl oder RESINA LIQUIDA, und wird in Norwegen und Schweden von den alten Fichten-Bäumen in grosser Menge zubereitet/ wo dieselbe abgehauen und in gewissen Oefen mit 4. Röhren gethan werden/ und wann umb gedachte Oefen das Feuer angezündet wird/ fliesset dieses weiche Hartz auß den Röhren / wie J. C. Axtius in seinem Tract. de Arboribus Coniferis geschrieben; wiewohlen Pomet c. l. dafür halten will/ daß es auß dem Baum also fliesse: wird zu dem Schaaf-Pech/ wormit die Schaafe gezeichnet werden/ gesuchet und muß von dem recht veritablen Stockholmischen seyn / nicht von dem falschen/ so einige von schwartzem Pech und trüben Oehl nachmachen. §. 13. Weilen auch im übrigen der bekendte Kien-Rauch von dem Hartz und Colophonio gemachet wird/ als kan man denselben auch hier nicht vorbey gehen. Man brennet nemblich das kleine von dem Hartz in einem eissernen Gefäß/ unter einem Camin/ worüber leine Tücher gespannet werden/ daß sich der Rauch daran anhänge/ welcher nachmahlen herab genommen/ und entweder so an Staub gelassen oder zu Stücken gemachet wird. Jener wird theils in kleinen platten Schachteln/ oder länglicht-runden und kleinen Tonnen verkaufft: Dieser aber wird nach dem Gewicht verkaufft; und weilen diese Waar sich leicht anzündet/ soll sie in eigenen Gewölbern gehalten/ nicht leicht bey Licht besehen/ auch wann sie brennet/ nicht mit Wasser gelöschet/ sondern mit Nassen-Tüchern zu gedämpffet werden: Wird von den Mahlern / Weißbendern/ Druckern und andern zur schwartzen Farb gebrauchet. §. 14. Endlich muß man noch des VERICIS oder des Füniß / mit wenigen gedencken/ welcher guten Theils auch von dieser Waar/ absonderlich vom Terpenthin entstehet/ dessen man vielerley Sorten hat/ als 1. den Gemeinen/ so auß Terpenthin und dessen Oehl bestehet. 2. Den Spit-Fürniß/ auß Spit-Oehl/ Terpenthin und Sandarach. 3. Den Mastir-Fürniß/ auß Venedischem Terpenthin und Mastir. 4. Den Agstein-Fürniß / auß weissem Agstein/ Sandarach/ Gummi Elemi und Mastix/ so mit rectinficirtem Brandenweiu auffgelöset werden. 5. Den so genandten güldenen oder Gold-gelben Fürniß/ auß Sandarach / Gummi Gutt. Litharg. aur. und Lein-Oehl. 6. Den Lat-Fürniß; welche alle mit grossem Fleiß und Sorgfalt müssen zubereitet werden/ wie auß folgenden Processen (so Runckel in der Glaßmacher-Runst hat) zu ersehen: Einen schönen gläntzenden Spic-Fürniß zu machen: Nimb gutes Spic-Oehl zwey Loth/ Mastix und Gummi Sandaracha jedes ein Loth/ Eyprischen oder Venedischen klaren Terpenthin ein halb Loth. Pulverisire oder reibe und mische den Mastix und Terpenthin auffs subtilst- und kleineste unter einander/ nimm ein Kolben-Glaß/ thue das Spic-Oehl darein/ setze es in ein Balneum Mariae, oder sonst in ein Kesselgen mit Wasset übers Feuer; mercke! Du must unten an den Glaß-Kolben einen Ring von Bley binden/ damit das Glaß im Wasser bleiben und stehen könne. Wann das Spic-Oehl nun erwärmet/ so thue auch den Terpenthin darein/ hernach auch die Pulver von Sandarach und Mastix/ rühre es mit einem sauberen Höltzgen umb/ biß alles recht zergangen und sich aufflösset/ (das Wasser in Balneo mag wohl gemach sieden oder kochen) wann es recht auffgelösset/ so verwahre es in einem Glaß / wohl zu gebunden/ zum Gebrauch/ und wann er durch langes Stehen etwas zu starck würde/ so kan man nur/ wann man etwas gebrauchen will/ solchen in einem Schüßelgen ein wenig über Feur oder in warm Wasser halten. Ein anderer Spic-Fürniß. Nimb Spic-Oehl drey Loth/ Sandarach zwey Loth/ Mastix ein Loth/ zerreibe den seiner balsamischen Krafft Balsamum Picis genennet wird. §. 11. Hiervon wird ferner mit dem gemeinen Hartz/ Seiffen und Teer das Schiff-Pech oder PIX NAVALIS. (so sonsten auch ZOPISSA und Frantzöisch Goudran heisset) gegossen/ dessen sich nicht allein die Boots-Leute zu ihren Schiften/ sondern auch die Apothecker in etlichen alten Compositis gebrauchen/ welche letztere es von den S[unleserliches Material]iffen abkratzen/ wie Schroederus in seiner Apothecker-Kunst p. m. 240. berichtet. §. 12. Der gemeldte Teer aber (welchen die Frantzosen TARC heissen) ist ein fettes/ clares und hartzichtes Oehl oder RESINA LIQUIDA, und wird in Norwegen und Schweden von den alten Fichten-Bäumen in grosser Menge zubereitet/ wo dieselbe abgehauen und in gewissen Oefen mit 4. Röhren gethan werden/ und wann umb gedachte Oefen das Feuer angezündet wird/ fliesset dieses weiche Hartz auß den Röhren / wie J. C. Axtius in seinem Tract. de Arboribus Coniferis geschrieben; wiewohlen Pomet c. l. dafür halten will/ daß es auß dem Baum also fliesse: wird zu dem Schaaf-Pech/ wormit die Schaafe gezeichnet werden/ gesuchet und muß von dem recht veritablen Stockholmischen seyn / nicht von dem falschen/ so einige von schwartzem Pech und trüben Oehl nachmachen. §. 13. Weilen auch im übrigen der bekendte Kien-Rauch von dem Hartz und Colophonio gemachet wird/ als kan man denselben auch hier nicht vorbey gehen. Man brennet nemblich das kleine von dem Hartz in einem eissernen Gefäß/ unter einem Camin/ worüber leine Tücher gespannet werden/ daß sich der Rauch daran anhänge/ welcher nachmahlen herab genommen/ und entweder so an Staub gelassen oder zu Stücken gemachet wird. Jener wird theils in kleinen platten Schachteln/ oder länglicht-runden und kleinen Tonnen verkaufft: Dieser aber wird nach dem Gewicht verkaufft; und weilen diese Waar sich leicht anzündet/ soll sie in eigenen Gewölbern gehalten/ nicht leicht bey Licht besehen/ auch wann sie brennet/ nicht mit Wasser gelöschet/ sondern mit Nassen-Tüchern zu gedämpffet werden: Wird von den Mahlern / Weißbendern/ Druckern und andern zur schwartzen Farb gebrauchet. §. 14. Endlich muß man noch des VERICIS oder des Füniß / mit wenigen gedencken/ welcher guten Theils auch von dieser Waar/ absonderlich vom Terpenthin entstehet/ dessen man vielerley Sorten hat/ als 1. den Gemeinen/ so auß Terpenthin und dessen Oehl bestehet. 2. Den Spit-Fürniß/ auß Spit-Oehl/ Terpenthin und Sandarach. 3. Den Mastir-Fürniß/ auß Venedischem Terpenthin und Mastir. 4. Den Agstein-Fürniß / auß weissem Agstein/ Sandarach/ Gummi Elemi und Mastix/ so mit rectinficirtem Brandenweiu auffgelöset werden. 5. Den so genandten güldenen oder Gold-gelben Fürniß/ auß Sandarach / Gummi Gutt. Litharg. aur. und Lein-Oehl. 6. Den Lat-Fürniß; welche alle mit grossem Fleiß und Sorgfalt müssen zubereitet werden/ wie auß folgenden Processen (so Runckel in der Glaßmacher-Runst hat) zu ersehen: Einen schönen gläntzenden Spic-Fürniß zu machen: Nimb gutes Spic-Oehl zwey Loth/ Mastix und Gummi Sandaracha jedes ein Loth/ Eyprischen oder Venedischen klaren Terpenthin ein halb Loth. Pulverisire oder reibe und mische den Mastix und Terpenthin auffs subtilst- und kleineste unter einander/ nim̃ ein Kolben-Glaß/ thue das Spic-Oehl darein/ setze es in ein Balneum Mariae, oder sonst in ein Kesselgen mit Wasset übers Feuer; mercke! Du must unten an den Glaß-Kolben einen Ring von Bley binden/ damit das Glaß im Wasser bleiben und stehen könne. Wann das Spic-Oehl nun erwärmet/ so thue auch den Terpenthin darein/ hernach auch die Pulver von Sandarach und Mastix/ rühre es mit einem sauberen Höltzgen umb/ biß alles recht zergangen und sich aufflösset/ (das Wasser in Balneô mag wohl gemach sieden oder kochen) wann es recht auffgelösset/ so verwahre es in einem Glaß / wohl zu gebunden/ zum Gebrauch/ und wann er durch langes Stehen etwas zu starck würde/ so kan man nur/ wann man etwas gebrauchen will/ solchen in einem Schüßelgen ein wenig über Feur oder in warm Wasser halten. Ein anderer Spic-Fürniß. 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Röhren gethan werden/ und wann umb gedachte Oefen das Feuer angezündet wird/ fliesset dieses weiche Hartz auß den Röhren / wie J. C. Axtius in seinem Tract. de Arboribus Coniferis geschrieben; wiewohlen Pomet c. l. dafür halten will/ daß es auß dem Baum also fliesse: wird zu dem Schaaf-Pech/ wormit die Schaafe gezeichnet werden/ gesuchet und muß von dem recht veritablen Stockholmischen seyn / nicht von dem falschen/ so einige von schwartzem Pech und trüben Oehl nachmachen.</p> </div> <div> <head>§. 13.</head> <p>Weilen auch im übrigen der bekendte</p> <p>Kien-Rauch</p> <p>von dem Hartz und Colophonio gemachet wird/ als kan man denselben auch hier nicht vorbey gehen. Man brennet nemblich das kleine von dem Hartz in einem eissernen Gefäß/ unter einem Camin/ worüber leine Tücher gespannet werden/ daß sich der Rauch daran anhänge/ welcher nachmahlen herab genommen/ und entweder so an Staub gelassen oder zu Stücken gemachet wird. Jener wird theils in kleinen platten Schachteln/ oder länglicht-runden und kleinen Tonnen verkaufft: Dieser aber wird nach dem Gewicht verkaufft; und weilen diese Waar sich leicht anzündet/ soll sie in eigenen Gewölbern gehalten/ nicht leicht bey Licht besehen/ auch wann sie brennet/ nicht mit Wasser gelöschet/ sondern mit Nassen-Tüchern zu gedämpffet werden: Wird von den Mahlern /</p> <p>Weißbendern/ Druckern und andern zur schwartzen Farb gebrauchet.</p> </div> <div> <head>§. 14.</head> <p>Endlich muß man noch des VERICIS oder des</p> <p>Füniß /</p> <p>mit wenigen gedencken/ welcher guten Theils auch von dieser Waar/ absonderlich vom Terpenthin entstehet/ dessen man vielerley Sorten hat/ als 1. den Gemeinen/ so auß Terpenthin und dessen Oehl bestehet. 2. Den Spit-Fürniß/ auß Spit-Oehl/ Terpenthin und Sandarach. 3. Den Mastir-Fürniß/ auß Venedischem Terpenthin und Mastir. 4. Den Agstein-Fürniß / auß weissem Agstein/ Sandarach/ Gummi Elemi und Mastix/ so mit rectinficirtem Brandenweiu auffgelöset werden. 5. Den so genandten güldenen oder Gold-gelben Fürniß/ auß Sandarach / Gummi Gutt. Litharg. aur. und Lein-Oehl. 6. Den Lat-Fürniß; welche alle mit grossem Fleiß und Sorgfalt müssen zubereitet werden/ wie auß folgenden Processen (so Runckel in der Glaßmacher-Runst hat) zu ersehen:</p> <p>Einen schönen gläntzenden Spic-Fürniß zu machen:</p> <p>Nimb gutes Spic-Oehl zwey Loth/ Mastix und Gummi Sandaracha jedes ein Loth/ Eyprischen oder Venedischen klaren Terpenthin ein halb Loth. Pulverisire oder reibe und mische den Mastix und Terpenthin auffs subtilst- und kleineste unter einander/ nim̃ ein Kolben-Glaß/ thue das Spic-Oehl darein/ setze es in ein Balneum Mariae, oder sonst in ein Kesselgen mit Wasset übers Feuer; mercke! Du must unten an den Glaß-Kolben einen Ring von Bley binden/ damit das Glaß im Wasser bleiben und stehen könne. Wann das Spic-Oehl nun erwärmet/ so thue auch den Terpenthin darein/ hernach auch die Pulver von Sandarach und Mastix/ rühre es mit einem sauberen Höltzgen umb/ biß alles recht zergangen und sich aufflösset/ (das Wasser in Balneô mag wohl gemach sieden oder kochen) wann es recht auffgelösset/ so verwahre es in einem Glaß / wohl zu gebunden/ zum Gebrauch/ und wann er durch langes Stehen etwas zu starck würde/ so kan man nur/ wann man etwas gebrauchen will/ solchen in einem Schüßelgen ein wenig über Feur oder in warm Wasser halten.</p> <p>Ein anderer Spic-Fürniß.</p> <p>Nimb Spic-Oehl drey Loth/ Sandarach zwey Loth/ Mastix ein Loth/ zerreibe den </p> </div> </body> </text> </TEI> [410/0456]
seiner balsamischen Krafft Balsamum Picis genennet wird.
§. 11. Hiervon wird ferner mit dem gemeinen Hartz/ Seiffen und Teer das
Schiff-Pech
oder
PIX NAVALIS.
(so sonsten auch ZOPISSA und Frantzöisch Goudran heisset) gegossen/ dessen sich nicht allein die Boots-Leute zu ihren Schiften/ sondern auch die Apothecker in etlichen alten Compositis gebrauchen/ welche letztere es von den S_ iffen abkratzen/ wie Schroederus in seiner Apothecker-Kunst p. m. 240. berichtet.
§. 12. Der gemeldte
Teer
aber (welchen die Frantzosen TARC heissen) ist ein fettes/ clares und hartzichtes Oehl oder RESINA LIQUIDA, und wird in Norwegen und Schweden von den alten Fichten-Bäumen in grosser Menge zubereitet/ wo dieselbe abgehauen und in gewissen Oefen mit 4. Röhren gethan werden/ und wann umb gedachte Oefen das Feuer angezündet wird/ fliesset dieses weiche Hartz auß den Röhren / wie J. C. Axtius in seinem Tract. de Arboribus Coniferis geschrieben; wiewohlen Pomet c. l. dafür halten will/ daß es auß dem Baum also fliesse: wird zu dem Schaaf-Pech/ wormit die Schaafe gezeichnet werden/ gesuchet und muß von dem recht veritablen Stockholmischen seyn / nicht von dem falschen/ so einige von schwartzem Pech und trüben Oehl nachmachen.
§. 13. Weilen auch im übrigen der bekendte
Kien-Rauch
von dem Hartz und Colophonio gemachet wird/ als kan man denselben auch hier nicht vorbey gehen. Man brennet nemblich das kleine von dem Hartz in einem eissernen Gefäß/ unter einem Camin/ worüber leine Tücher gespannet werden/ daß sich der Rauch daran anhänge/ welcher nachmahlen herab genommen/ und entweder so an Staub gelassen oder zu Stücken gemachet wird. Jener wird theils in kleinen platten Schachteln/ oder länglicht-runden und kleinen Tonnen verkaufft: Dieser aber wird nach dem Gewicht verkaufft; und weilen diese Waar sich leicht anzündet/ soll sie in eigenen Gewölbern gehalten/ nicht leicht bey Licht besehen/ auch wann sie brennet/ nicht mit Wasser gelöschet/ sondern mit Nassen-Tüchern zu gedämpffet werden: Wird von den Mahlern /
Weißbendern/ Druckern und andern zur schwartzen Farb gebrauchet.
§. 14. Endlich muß man noch des VERICIS oder des
Füniß /
mit wenigen gedencken/ welcher guten Theils auch von dieser Waar/ absonderlich vom Terpenthin entstehet/ dessen man vielerley Sorten hat/ als 1. den Gemeinen/ so auß Terpenthin und dessen Oehl bestehet. 2. Den Spit-Fürniß/ auß Spit-Oehl/ Terpenthin und Sandarach. 3. Den Mastir-Fürniß/ auß Venedischem Terpenthin und Mastir. 4. Den Agstein-Fürniß / auß weissem Agstein/ Sandarach/ Gummi Elemi und Mastix/ so mit rectinficirtem Brandenweiu auffgelöset werden. 5. Den so genandten güldenen oder Gold-gelben Fürniß/ auß Sandarach / Gummi Gutt. Litharg. aur. und Lein-Oehl. 6. Den Lat-Fürniß; welche alle mit grossem Fleiß und Sorgfalt müssen zubereitet werden/ wie auß folgenden Processen (so Runckel in der Glaßmacher-Runst hat) zu ersehen:
Einen schönen gläntzenden Spic-Fürniß zu machen:
Nimb gutes Spic-Oehl zwey Loth/ Mastix und Gummi Sandaracha jedes ein Loth/ Eyprischen oder Venedischen klaren Terpenthin ein halb Loth. Pulverisire oder reibe und mische den Mastix und Terpenthin auffs subtilst- und kleineste unter einander/ nim̃ ein Kolben-Glaß/ thue das Spic-Oehl darein/ setze es in ein Balneum Mariae, oder sonst in ein Kesselgen mit Wasset übers Feuer; mercke! Du must unten an den Glaß-Kolben einen Ring von Bley binden/ damit das Glaß im Wasser bleiben und stehen könne. Wann das Spic-Oehl nun erwärmet/ so thue auch den Terpenthin darein/ hernach auch die Pulver von Sandarach und Mastix/ rühre es mit einem sauberen Höltzgen umb/ biß alles recht zergangen und sich aufflösset/ (das Wasser in Balneô mag wohl gemach sieden oder kochen) wann es recht auffgelösset/ so verwahre es in einem Glaß / wohl zu gebunden/ zum Gebrauch/ und wann er durch langes Stehen etwas zu starck würde/ so kan man nur/ wann man etwas gebrauchen will/ solchen in einem Schüßelgen ein wenig über Feur oder in warm Wasser halten.
Ein anderer Spic-Fürniß.
Nimb Spic-Oehl drey Loth/ Sandarach zwey Loth/ Mastix ein Loth/ zerreibe den
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/456>, abgerufen am 23.02.2025. |